die ausgetretenen d ler und Andr denburg. t unſere Mahr ung der Feuem N Sheim verbunden Wald nach Schi tung — uſe. Abmarſch fe orm mit Müßzt Ahren mitglieder, en ergebenſt eh ermaltungsti, au uren bei i eiler. Itamu a 11 Uhr Mae iuig. 1 iellungskanmiſt 0 8 795 55 e Redaktion Anzeigen: * idenburger ! frei ins Haus. und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Druck und Verlag von Kar Molitor Hofbuchdruckerei. Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ — Mittwoch, den 21. Mai Der Sweibund. 5 Seit heute weilt nunmehr Präſident Coubet am Sarenhofe, in Erwiederung des Beſuches, mit welchem die ruſſiſchen Majeſtäten im ver⸗ gangenen Jahre Frankreich wiederum beehrten. Die ruſſiſche Keiſe des gegenwärtigen franzöſiſchen Staatsoberhauptes entſpricht demnach zunächſt nur einer unerläßlichen Forderung der inter⸗ nationalen Etikette in den äußerlichen Bezieh⸗ ungen zwiſchen den Höfen und Regierungen, immerhin gewinnt die Kußlandfahrt des Herrn Loubet ſchon dadurch an Bedeutung, daß ihr eigens noch eine beſondere Einladung des Kaiſers Nicolaus vorangegangen war. Daneben beſitzt das Erſcheinen des jetzigen franzöſiſchen PDräſidenten am Newaſtrande aber auch ſeinen ſelbſtverſtändlichen politiſchen Hintergrund, auf welchen ja ſchon der Umſtand genugſam hin⸗ deutet, daß Herr Delcaſſè, der Leiter der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten Frankreichs, den Dräſidenten nach Rußland begleitet hat. Es ſoll eben durch dieſen Beſuch Coubets und Delcaſſes in Petersburg der Welt vor Allem die uner⸗ ſchütterliche Fortdauer der ruſſiſch⸗franzöſiſchen Allianz erneut vor Augen geführt werden, jenes eigenartigen Bundes zwiſchen dem ab⸗ ſolutiſch⸗monarchiſchen Rußland und dem radi⸗ calen⸗republikaniſchen Frankreich, welcher durch die gegenſeitigen Flottenbeſuche in Uronſtadt und in Toulon eingeleitet und dann durch den die im Sommer 1897 ausgeführten Beſuch des PDräſidenten Felix Faure in Petersburg beſiegelt wurde. Freilich ſeildem hat ſich die in den litterwochen des Sweibundes überſchäumende uſſenbegeiſterung jenſeits der Vogeſen bereits einigermaßen abgekühlt, merkten doch nament⸗ lich die Kevanchepatrioten zu? ihrem großen Schmerze bald, daß die ruſſiſche Politik keines⸗ wegs geſonnen war, die franzöſiſchen Kache⸗ träume gegenüber Deutſchland verwirklichen zu helfen. Auch das Verhalten Rußlands bei dem Streite zwiſchen Frankreich und England wegen Faſchodas und hiermit wegen der künftigen Oberherrſchaft über den ehemaligen egyptiſchen Sudan, in welcher Affaire Frankreich von ſeinem Verbündeten geradezu im Stich gelaſſen wurde, zeigte in faſt brutaler Weiſe, daß man ruſſiſcher⸗ ſeits durchaus nicht gewillt war, mit dem fran⸗ zöſiſchen Bundesbruder durch Dick und Dünn zu gehen. Nicht mißverſtändlich war dann auch die abweiſende Stellungnahme Rußlands zu der franzöſiſchen Flottendemonſtration gegen die Türkei vor Mytilene, wenn das franzöſiſche Demonſtrationsgeſchwader ſchließlich ziemlich beſcheiden, aus den kleinaſſiatiſchen Hewäſſern wieder heimdampfte, ſo war da zweifellos ein deutlicher Wink aus Peters burg nach Paris vorangegangen, Rußland will ſich in ſeinem orientaliſchen Cirkeln offenbar ſelbſt nicht durch ſeinen Alliirten ſtören laſſen. All' dieſe Wahrnehmungen haben dazu beigetragen, in Frankreich die anfänglichen überſtrömenden Sympathien für das Bündniß mit dem Sarenreiche allmälich merklich herab⸗ zuſtimmen und daſſelbe mit erheblich abgekühlten Empfindungen zu betrachten. Trotzdem iſt nicht daran zu denken, daß die franzöſiſch⸗ruſſiſche Allianz etwa ſchon in nächſter Seit wieder in Brüche gehen werde, in den leitenden Petersburger wie Pariſer Kreiſen weiß man ſehr wohl den Werth und die Bedeutung des Zweibundes in der hohen Politik zu würdigen. Außerdem fordert die erfolgte Bildung des neuen engliſch⸗japaniſchen Sweibundes Rußland und Frankreich ja geradezu auf, ihr Bündniß fortbeſtehen zu laſſen, da die ſo plötzlich auf⸗ getauchte Allianz des britiſchen Weltreiches mit dem Keiche des Mikado ihre Spitze erſichtlich gegen den franzöſiſch⸗ruſſiſchen Bund richtet. Gegenwärtig nimmt ſich die Cage in Oſtaſien allerdings nicht kritiſch aus, aber die Mög⸗ lichkeit, daß dort die Intereſſen Englands und Japans einerſeits, Rußlands und Frankreichs anderſeits einmal ſchärfer aufeinanderprallen, bleibt immerhin beſtehen, und da iſt es doch gut, wenn dadurch ſolche Ereigniſſe, wie der gegenwärtigen Beſuch Coubets am Peters⸗ burgerhofe der unerſchütterliche Weiterbeſtand des Bündniſſes zwiſchen zwei ſolchen Groß⸗ mächten wie Rußland und Frankreich aller Welt erneut dargethan wird. Ferner liegt die Gefahr, daß eines Tages vielleicht auch zwiſchen dem Dreibund und dem alten Sweibunde ernſtere Keibungen entſtehen könnten, und wohl nicht mit Unrecht hat darum der Miniſter Graf Goluchowski, in ſeinem kürzlichen hochpolitiſchen Expoſè vor der öſterreichiſchen Delegation Kußland ſpeziell und dann dem franzöſiſch⸗ ruſſiſchen Bund überhaupt ein Vertrauensvotum ertheilt. Jedenfalls kann man im Intereſſe des Weltfriedens nur lebhaft wünſchen, daß der Seitpunkt noch fern ſein möge, in welchem der alte Sweibund in allem Ernſt ſeine Feuerprobe zu beſtehen haben würde, ſei es gegenüber dem neuen Sweibund, ſeitens gegenüber dem Dreibund. Politiſches. Berlin, 17. Mai. Auf das Verhältniß zwiſchen Deutſchland und der nordamerikaniſchen Union hat der ſtattgefundene Telegrammwechſel Kaiſer Wilhelms mit dem Präſidenten Rooſevelt ein freundliches Licht geworfen. Der Kaiſer richtete von Wiesbaden aus eine Depeſche an den Präſidenten, in welchem er unter Hinweis auf die dem Prinzen Heinrich in den Vereinigten Wahn und Wahrheit. Roman von A. Peters. 23. Fortſetzung. Nachdruck verboten. 5 553 Mit verſchränkten Armen ſtand er Mariannen gegenüber undzerwiederte ruhig ihren ſtolzen heraus⸗ fordernden Blick., „Ich ſollte doch meinen, daß das Deine Sache nicht war,“ ſagte ſie dann, ſeinen Worten offenbar keinen Glauben ſchenkend, „warum klingelſt Du dem Dienſtperſonal nicht?“ l „Weil, wie Du ebenſo gut weißt, wie ich alle Klingeln hier im Hauſe nach der unteren Etage führen, und mich hier nimmermehr Jemand hören würde,“ verſetzte Ralph mit kaum zu unterdrückendem Zorn. „Nun, im Grunde kann es mir ja gleich ſein, entgegnete Marianne mit eiſiger Kälte. „Meine Ehre wird ja nicht dadurch erſchüttert, daß Fräulein Wernick Nachts zwei Uhr in ihrem Schlafzimmer Herrenbeſuch empfängt.“ Mit dieſen Worten wendete Marianne ſich zum Gehen, Ralph aber vertrat ihr den Weg.⸗Mit plötzlichem eiſernem Griff umfaßte er Mariannens Handgelenk, und während ſich ſeine braunen Augen zornfunkelnd in die ihren verſenkten, raunte er ihr mit vor Aufregung zurück. — Du biſt frei!“ und Wuth heiſerer Stimme zu: „Was willſt Du mit dieſen beleidigenden Aeußerungen? Wie darfſt Du Dich erkühnen, ſo etwas zu ſagen?“ 1 1 1 ö ö 1 „Du kannſt doch nicht leugnen, daß die ganze Situation zum mindeſten etwas ſehr eigenthümlich iſt,“ antwortete Marianne, etwas betroffen von ſeiner Streuge, doch ohne ſich einſchüchtern zu laſſen. „Gewiß,“ gab er etwas ruhiger zu; „und doch, wenn es ſich nur um mich handelte, würde ich es verſchmähen, auch nur noch ein weiteres Wort über die Sache zu verlieren; aber um dieſer armen Theilnahme ſo compromittirt habe, ſchwöre ich Dir — ja, Marianne, ich ſchwöre mit meinem feierlichſten Eide, daß ſich Alles genau ſo verhält, wie ich es Dir geſagt habe! Keine zwei Minuten vor Deinem Eintritt kam Fräulein Wernick erſt wieder zu ſich. Wie Du kamſt, war ich eben im Begriff, das Zimmer zu verlaſſen. Das iſt die reine, lautere Wahrheit. Glaubſt Du mir oder nicht““ 1 Sie blieb ſtumm. i „Glaubſt Du es mir?“ Nachdruck. „Ob ich es Dir glaube oder nicht, was liegt daran?“ erwiederte ſie mit eiſiger Ruhe in Ton und Blick; „ja, jedenfalls haſt Du den richtigen Weg eingeſchlagen, um das zu erlangen, was Du mir geſtern ziemlich unzweideutig zu verſtehen gabſt. Du haſt Deinen Willen! Ich gebe Dir Dein Wort it 5 1 N wiederholte er „Wie Du willſt,“ entgegnete er finſter. „Der Himmel weiß, von Liebe zwiſchen uns beiden war nie viel borhanden. Wenn Du Dich aber von dem reinen Zufall, der mich dieſe Nacht mit Fräulein Wernick zuſammengeführt hat, in Deinen Entſchlüſſen beſtimmen läßt, ſo ſagſt Du mir damit geradezu, daß das, was ich Dir als Ehrenmann beſchwor, Du doch für unwahr hälſt,“ ſtieß Ralph, bis zu den Lippen erbleichend, zornfunkelnd herbor. „Und wenn es ſo wäre,“ verſetzte ſie mit höhniſchem Lächeln, das jeden fühlenden Menſchen Unſchuldigen willen, die ich durch meine unüberlegte dicke 0 l 55 K. geradezu in Verzweiflung bringen mußte, „leider habe ich über Anſtand und Sitte noch etwas altmodiſche Anſichten; — deshalb, erlaube, bitte, daß ich mich zurückziehe.“ Er ließ ſie los und trat bei Seite. „Geh,“ ſprach er mit ſtolz erhobenem Kopfe, „ich habe weder Luſt noch Berechtigung, Dich zurückzu⸗ halten.“ Elfriede hatte ſich inzwiſchen von dem Sopha erhoben und ſtand, am ganzen Körper zitternd, ſich krampfhaft auf eine Stuhllehne ſtützend, wortlos da und ließ ihre großen Augen voll Schreck und Überraſchung immer von Einem zum Anderen gleiten. Kaum hatte die Thüre ſich hinter Mariannen geſchloſſen, ſo wendete Ralph ſich zu Elfrieden. „Armes Kind!“ ſprach er tiefbekümmert, „werden Sie es mir je vergeben, Sie einer ſolchen Lage ausgeſetzt zu haben. Sie wendete ſich von ihm ab und ſchlug die Hände vor ihr erglühendes Geſicht.) „Gehen Sie! Verlaſſen Sie mich! Geben Sie