erlmutterln. eg. Druckkn. 5 98 Nfl. Stepper W hüte. ren auen on 12.00 a on 15.00 Mart g von 1.25 Mail g ung v. 1.95 Malt von 1.80 Ma 5 uſen, Lodenſoff⸗ ſtoffe. t M euheiten Mn! 5 iten 0 ſets. itzengarnitur ſatttt 55 Anzeigen; Redaktion, Erscheint I Dienstag und Freitag Abend Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt frei ins Haus. und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. ruck und Verlag von Karl Molitor Hofbuchdruckerei. Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ — Mittwoch, den 14. Alai 1902. Die 0 allgemeine politiſche Cage hat durch die vom Miniſter Grafen Golu⸗ chowski in der öſterreichiſchen Delegation gege⸗ benen eingehenden Darlegungen eine im Großen und Ganzen erfreuliche Beleuchtung erfahren. Denn die Erklärungen des Leiters der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten Oeſterreich⸗-Ungarns ſind durchaus geeignet, die Erwartung, daß unſerem Erdtheile auch noch fernerhin die Wohlthaten des Friedens beſchieden ſein werden, zu verſtärken, und wenn Graf Goluchowski im Eingange ſeiner Erläuterung, von dem überall herrſchenden F iedensbedürfniſſe ſprach, ſo war dies gewiß keine Phraſe. Als von beſonderem Werth erſcheint in den SHoluchowski'ſchen Dar⸗ legungen die Mittheilung von der bevorſtshenden Erneuerung des Dreibundes, ſtellt derſelbe doch die älteſte und eigentliche Friedensbürgſchaft für Europa ſeit mehr als zwanzig Jahren dar, die noch immer ihren Sweck bis zur Stunde beſtens erfüllt. Immerhin kann man nur mit Genugthuung davon Act nehmen, daß nach den Verſicherungen des öſterreichiſch⸗ungariſchen Miniſters auch der inzwiſchen entſtandene fran⸗ zöſiſch⸗ruſſiſche Sweibund lediglich friedliche Siele verfolgt, was allerdings in der erſten Seit ſeines Beſtehens wohl nicht über allen Sweifel erhaben war. Indeſſen hat es ſich dann doch raſch genung gezeigt, daß Rußland durch die intime Freundſchaft mit Frankreich keineswegs den franzöſiſchen Revanchepatrioten zu Willen ſein wollte, zu welcher werthvollen Erkenntniß man in Paris allmälich ebenfalls gelangt iſt und infolge deſſen das Bündniß mit dem Saren auch weſentlich ruhiger und nüchterner, als früher, beurtheilt. Eine Wieder⸗ auff des . Zweibundes wird jedoch bis auf Weiteres offenbar weder in Paris noch in Petersburg gewünſcht, die bevorſtehende Petersburger Keiſe des Präſidenten Loubet zeigt denn auch der Welt, daß die fran⸗ zöſiſch⸗ruſſiſche Allianz äußerlich noch unge⸗ ſchmälert fortbeſteht. Wenn überhaupt gegenwärtig eine Gefahr für den europäiſchen Frieden drohen ſollte, ſo könnte ſie lediglich in den Verhältniſſen auf der Balkanhalbinſel liegen, wie aus der bezüg⸗ lichen Stelle des Goluchowskiſchen Expoſes genugſam erhellt. Speziell die revolutionären Wühlereien des mazedoniſchen Verſchwörer⸗ comitees ſind immerhin bedenklich; falls ſich aus ihnen wirklich ein Aufſtand in Macedonien gegen die Herrſchaft der Pforte entwickeln ſollte, ſo wären deſſen Wirkungen und Folgen ganz unberechenbare, Zündſtoff im „europäiſchen Wetterwinkel“ iſt ja wahrlich genug aufgehäuft. Spukt doch nicht nur in Mazedonien, ſondern Gefallen unter allen Umſtänden aus dem Gebiete der hohen auch in Albanien und Altſerbien ein unruhiger Geiſt unter der Bevölkerung, und Montenegro, Serbien und Bulgarien ſcheinen dieſen Beweg⸗ ungen nicht fern zu ſtehen. Da iſt es denn von beſonderer Bedeutung, daß laut der Ver⸗ ſicherung des Grafen Goluchowski die zwiſchen Oſterreich⸗Ungarn und Kußland behufs Ver⸗ hinderung gefährlicher Verwickelungen im europäiſchen Orient getroffene Vereinbarung unentwegt weiterbeſteht, wohl der Erwartung hingeben, daß es dem vereinten gewichtigen Einfluſſe der beiden Groß⸗ mächte gelingen werde, die Kuheſtörer auf der Balkanhalbinſel im Saum zu halten. Was das in den Goluchowskiſchen Dar⸗ legungen ebenfalls berührte oſtaſiatiſche Problem anbelangt, ſo verdient daſſelbe zweifellos ebenſo die fortdauernde Beachtung der europäiſchen Diplomatie, wie die Entwickelung der Lage und man darf ſich auf der e Niemand vermag mit Beſtimmtheit zu ſagen, welchen Charakter die neuen revolutionären Zuckungen im Reiche der Mitte, der große Aufſtand in deſſen ſüd⸗ lichen Provinzen und die unabhängig davon im Süden der Provinz CTſchili entſtandene rebelliſche Bewegung, noch nehmen und ob ſie nicht vielleicht noch eine fremde Intervention nöthig machen werden. In letzterem Falle würde ſicherlich der Gegenſatz zwiſchen dem neuen engliſch⸗japaniſchen Sweibund und dem älteren franzöſiſch⸗ruſſiſchen Zweibund hervor⸗ treten, ſo höflich wie verbindlich ſich auch beide Parteien einſtweilen gegenüberſtehen. Ein Punkt fehlt aber in den Erläuterungen des Grafen Goluchowski, ein ſelbſt nur flüchtiger Hinweis auf den Südafrikaniſchen Urieg, der freilich für die Cabinette der neutralen Mächte ein Kräutlein Rühr⸗mich⸗nicht an iſt. Augen⸗ ſcheinlich ſoll die ſüdafcikaniſche Angelegenheit zu Politik ausgeſchaltet werden, eine ſchwächliche Taktik der internationalen Diplomatie, die ſchon längſt den gebührenden Hohn ſeitens der mit der gerechten Sache der Buren ſym⸗ pathiſirenden Völker gefunden hat! Politiſches Straßburg, 10. Mai. Der Kaiſer hat folgenden Erlaß an den Statthalter gerichtet: „Um den Bewohnern von Elſaß⸗Lothringen einen beſonderen Beweis meines Wohlwollens zu geben, ſowie in dem Vertrauen auf die Reichstreue und loyale Geſinnung, welche ſich je länger deſto mehr in der Bevölkerung des Reichslandes befeſtigt hat, und die mir bei meinem wiederholten Beſuchen dieſer, dem Vaterlande zürückgewonnenen Lande, in unzweideutiger Weiſe entgegengetreten iſt, will ich Sie ermächtigen, wegen Aufhebung des § 10 Roman von A. Peters. tſetzung. Er wollte Mariannen etwas ſagen, etwas Unhöf⸗ liches, etwas Unangenehmes, etwas Verhängnißvolles, wußte er abſolut noch nicht, wie er es am beſten nur einleiten ſollte. Seine Hand kritzelte nur ganz mechaniſch und ſein Geiſt ſuchte nach einer Einleitung. Da kam ein Zufall ihm zu Hülfe. Wie Marianne zufällig einmal aufblickte, bemerkte Ausdruck. Im erſten Moment glaubte ſie, er ſehe ſie ſo ſeltſam au, denn das kann einem Bräutigam ſchon paſſiren. Bald aber bemerkte ſie, daß etwas draußen vor dem Fenſter Ralphs Blick ſo feſſelte. Ihr Auge folgte dem ſeinen und blieb auf nichts Intereſſanterem als auf der Geſtalt der armen Elfriede haften, die mit geſenktem Kopfe draußen vorüberginge. „Wie krank das Mädchen ausſieht. Ich glaube wahrhaftig, dieſe Art Leute machen es ſich zum Vergnügen, moͤglichſt elend und erbärmlich auszuſehen, nur um Einen zu ärgern!“ bemerkte Mariaune in ihrer höhniſchen und ſpötteluden Art.“ Da war der erwünſchte Augenblick für Raphs Vorhaben gekommen. „Sag mal, Marianne,“ hob Ralph in gedämpftem 0 „ zu nenen?“ antwortete ſie kühl. (WMachdruck verboten. ich hielt es auch für gut, daß Du ſie ſäheſt. Ihr Euch nicht wiedergeſehen, ſo hätteſt Du ihr viel⸗ leicht fürs ganze Leben eine ſentimentale Errinnerung haſt Du mir denn nicht geſchriebn, daß das Mädchen hier iſt?“ „Haſt Du mir nicht verboten, ihren Namen „Und, offen geſtanden, Hättet bewahrt. Da war es ſchon beſſer, Du überzeugteſt Dich mit eigenen Augen, was aus dem einſt wirklich hübſchen Mädchen gerworden iſt, und daß ſie kein begehrenswerthes weibliches Weſeu mehr iſt.“ ſie auf Ralphs Geſicht einen an ihm ihr völlig neuen Ralph hob den Kopf und ſtarrte Mariannen an, als habe er ſie nicht recht verſtanden. „Du kannſt doch nicht leugnen, daß von ihrer einſtigen Schönheit überhaupt nichts mehr zu bemerken „iſt, fuhr Marianne eifrig fort; „ich habe ſie ja überhaupt nie ſchön finden können — ich kann keine ſolchen Schönheiten leiden — aber das iſt Geſchmackſache — jedenfalls iſt ſie nur ein Schatten von ihrem früheren Ich!“ iſt etwas zu mager geworden, ſieht auch ein bischen blaß aus — aber ſchön iſt ſie noch immer. — wie Du ſehr richtig bemerkſt — der Geſchmack iſt verſchieden, und ich habe gerade für brünette Damen eine beſondere Vorliebe.“ mich, Deine B erſten Male?“ gab Marianne trocken zurück; „i eine Blondine, ſo zu äußern!“ ſtieß Marianne, vor Unwillen dunkelrot erglühend, hervor. „Habe ich Dir nicht geſagt,“ erwiederte Ralph jetzt erregt, „als ich um Dich warb, ehrlich und offen geſagt, daß meine Liebe eine Anderen, daß ſie Elfriede Wernick gehörte und daß ich Dich nur heirathen wolle, um den Wunſch der Eltern und die conventionelle Pflicht zu erfüllen.“ „Gewiß, da ich aber nicht zu jenen ſchwärmeriſchen, ebeglühenden jungen Damen gehöre, die gegenſeitige Abgötterei für das höchſte Glück in der Ehe halten, ſo hat mir das keine großen Skrupel gemacht; mir iſt immer gelehrt worden, daß gegenſeitige Achtung und Gleichheit von Stand und Rang die beſte Baſis für eine glückliche Ehe iſt, und das iſt auch W noch meine Meinung.“ „Haben wir dieſe gegenſeitige Achtung aber auch wirklich vor einander?“ frug jetzt Ralph halb höniſch, halb traurig; „hältſt Du es für möglich, Jemanden hochachten zu können, der bereit iſt, einem, Mann fürs Leben anzugehören, für den er ſelbſt gar keine Liebe hegt, und von dem er weiß, daß derſelbe „Ich finde ſie noch grade ſo ſchön wie früher“, entgegnete jetzt Ralph mit ſeltſamer Betonung, „ſie leidenſchaſtlicher werdend und dabei jede Rückſicht Doch mit jeder Faſer ſeines Herzens an einer Anderen hängt?! — Wie kann ich dich achten,“ fuhr er immer vergeſſend, fort, „wo ich doch weiß, genau weiß, daß Du mich nur heiraten willſt, weil ich eine ſogenannte gute Parthie bin?!“ „Und dieſer Gedanke kommt Dir heute zum n — „