Anzeigen: Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Aben “ Breis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt frei ins Haus, Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Redaktion, Truck und Verlag von Karl Molitor Hofbuchdruckerei. . — — Mittwoch, den 7. Mai 3 keinſetzen, auf daß Treue mit Treue und Liebe Neter 22 Pf Der Dank des Großherzogs. mit Liebe vergolten werde. n An Mein theueres badiſches Volt! Larls ruhe, de 3. Mal 1902. 8 1 g Der erhebende Rückblick auf die herrlichen 5 1 . f 20 Tage Meines 50jährigen Regierungsjubiläums Hob b diese A 1 erfüllt Mein Herz mit tiefer, dankbarer Bewegung Anſprache hiermit 5 öffentlichen Kenntniß „ 28 a und es iſt Mir ein inniges Bedürfnis, dieſes 1 1 f 8 e gemei innerung, di ö iniſter : Wir gefeiert haben, die Erinnerung e daß 99 55 ,, 5 es Fürſt und Volk durch Gottes Gnade vergönnt . i 45 11 2 10 50 9 lang een zu 5 6 in Politiſches reude und Leid und gemeinſam zu arbeiten in n 4. 1. Haute 88 „ langen Zeit in Pflichterfüllung und treuem Wollen zum erſten Male wieder Trauer eingezogen 1.75 für Mein Volk und Land zu thun vermochte, iſt Prinz G der al a 5 a a 3 . 5 ; Georg, der älteſte Agnat des preußiſchen Mir reich vergolten worden durch den ſichtbaren Hönigshauſes, iſt am Freitag Abend 7% Uhr — auf Unſerm Wirken geruht hat, ver- in Berlin verſchieden, nachdem er vor einigen * . en aber auch durch die Mir zu Theil ge- Tagen von ſtarken Herzbeklemmungen befallen 3.00 wordene Treue und die Liebe Meines theueren worden war, die bei ſeinem hohen Alter die Boer 5 N . nunmehr eingetretene Kataſtrophe bereits voraus- Ein überreicher Ausdruck dieſer Treue und ſehen ließen. Prinz Georg war am 12. Fe⸗ . Liebe wurde Mir während der feſtlich begangenen bruar 1826 als jüngerer Sohn des aus einer ahl. Jubelfeiertage in einer Mich ebenſo rührenden Seitenlinie des preußiſchen Königshauſes ſtam⸗ wie ergreifenden Weiſe entgegengebracht, ſo daß menden Prinzen Friedrich (T 22. Juli 1860) — — Ich Meinen tiefen Dankgefühlen dafür nur un⸗ und der Prinzeſſin Cuiſe geb. Drinzeſſin von genügenden Ausdruck zu geben vermag. Gott Anhalt Bernburg, zu Düſſeldorf geboren, in . allein ſei die Ehre — denn nur im Aufblick zu welcher Uunſtſtadt am Rhein er auch vor⸗ Ihm kann Ich es verſuchen, Mein dankerfülltes wiegend ſeine Jugendjahre verlebte. Der Paar 78 Herz zu eröffnen, um Meinem theueren Volke] Düffeldorfer Aufenthalt hat wohl in dem „ 9, kundzugeben, wie innig und aufrichtig Meine Prinzen jene künſtleriſchen und ſchönwiſſenſchaft⸗ „5 Dankbarkeit empfunden iſt für Alles, was Mir lichen Neigungen hervorgerufen, denen er ſich 1 mit ſo großer Liebe und Treue dargeboten in der Folge hauptſächlich hingab und welche . wurde. namentlich durch längere Keiſen des hohen 4 Wenn Mir noch vergönnt ſein ſollte, für Verewigten nach Frankreich, England, Italien Mein geliebtes Land thätig ſein zu dürfen, ſo und Spanien verſtärkt und ausgebildet wurden, will Ich die letzten Kräfte eines alten Lebens hat ſich doch Prinz Georg von Preußen be⸗ Wahn und Wahrheit. g Roman von A. Peters. 20. Fortſetzung. (Nachdruck verboten. Zwar ſahen Ralph und Elfriede ſich nur wenig und ſprachen nie mit einander, aber ſie lebten unter einem Dache und dieſe Thatſache machte ſie nervös und unglücklich. Von ihrem Fenſter aus konnte ſie ſein Kommen und Gehen beobachten und ſie that es wie von einer elementaren Gewalt dazu getrieben. Bei Tiſch ſaß er zuweilen ihr gegenüber, da dränkte es ſie, heimlich eine jede ſeiner Mienen zu ſtudiren; und des Nachts lag ſie wach und ſchrak zuſammen, wenn ſie ihn, der oft ſpät aus Geſellſchaften heimkehrte, an ihrer Thüre vorübergehen hörte. Auch wenn Ralph Abends zu Hauſe blieb, ſtörte er ihre Ruhe, denn er pflegte meiſt bis lange nach Mitternacht unten im Speiſezimmer zu rauchen und zu leſen. Eines Sonntags fühlte Elfriede ſich ſo krank, ſo elend, daß ſie gern dem Gottesdienſte fern geblieben wäre, aber ſie hatte es nicht gewagt, um kein Aufſehen zu erregen, und war dennoch in die Kirche gegangen. Doch während der Predigt überkam ſie eine plötzliche Schwäche. — Nur hinaus in die friſche Luft! dachte ſie, um ſich vor einer Ohnmacht zu ſchützen. Sie ſtand deshalb raſch auf und wankte dem Ausgange der Kirche zu. Es wurde ihr ſchwarz vor den Augen und mühſam taſtete ſie nach einer Stütze. Ralph, der ſie ſchon eine kleine Weile ängstlich beobachtet zimmer des Schloſſes angekommen, einen Stuhl für f Stimme. „Warum haben Sie aber auch eine Aufgabe übernommen, der Sie nicht gewachſen ſind?s Warum hatte, ſah ſie ſchwanken, und ohne daran an denten, wie Marianne es aufnehmen mochte, eilte er Elfrieden nach, und erreichte ſie, als ſich eben die Kirchthüre hinter ihr geſchloſſen hatte und ſie draußen zuſammen zu brechen drohte. „Sie ſind krank, und nicht erſt ſeit heute. Warum ſchonen Sie ſich nicht?“ ſprach er theilnehmend, während er ſie mit ſeinem Arme ſtützte. Angſtvoll ſchaute ſie mit ihren großen, wie im Fieber erzitternden Augen zu ihm auf. „Ich fühlte mich plötzlich ſehr ſchwach, es wird mich doch keine ſchwere Krankheit befallen,“ ſtammelte ſie. „Das verhüte der Himmel!“ ſagte Ralph. „Aber Sie müſſen mehr auf ſich achten und ſich vor allen Dingen ſchonen. — Jetzt laſſen Sie uns vor allen Dingen heimgehen.“ f Er geleitete ſie nach Hauſe und ſchob, im Wohn⸗ ſie dicht an das offene Fenſter. „Sie paſſen nicht für Ihr jetziges Leben und für dieſe Stellung,“ ſprach er mit von Mitleid weicher ſind Sie — ſind Sie noch nicht verheirathet? Sie waren doch ſo gut wie verlobt?“ N Dunkelroth erglühend wendete ſie den Kopf zur „Sie waren doch damals verlobt?“ frug Ralph nochmals. 0 05 . hauchte ſie mit bebenden Lippen. Dann verbarg ſie das Geſicht in den Händen und brach in unterdrücktes Schluchzen aus. laſſen Sie uns Freunde ſein — ich bin dieſes beide. Im Wege kann ich Ihnen hier doch kaum mehrere Minuten lang ſtumm. Seite, denn die letzten Worte hatten ſie ſehr erregt. ſonders als Schöpfer feinſinniger dramatiſcher Dichtungen einen geachteten Autornamen er⸗ rungen, den er allerdings unter dem Pſeudo⸗ nym „Georg Conrad“ verbarg. Doch entzog er ſich auch der militäriſchen Laufbahn nicht, nach dem Brauche im Hohenzollernhauſe trat er mit zehn Jahren in die preußiſche Armee ein und machte in derſelben die verſchiedenen Chargen bis zum General der Cavallerie durch der er am 20. September 1866 geworden iſt. Er war auch Inhaber des ſeinen Namen führenden Pommerſchen Ulanenregiments Nr. 4 und zweiter Chef des 4. Garde⸗Candwehr⸗Re⸗ giments. Im Uebrigen iſt Prinz Seorg in der Oeffentlichkeit nur ſelten mehr hervor⸗ getreten, da ihn ſchwankende Geſungheit, ſowie ſein Intereſſe für Hünſte und Wiſſenſchaften veranlaßten im Ganzen ein zurückgezogenes Leben zu führen. Doch reiſte er noch bis in ſeine letzten Lebensjahre hinein viel, u. A. weilte er auch ziemlich regelmäßig in Ems zur Cur; er iſt unvermählt geblieben. Dielleich wird das Hinſcheiden des Prinzen Seorg auch die nächſten Keiſedispoſitionen des Haiſers etwas beeinfluſſen. Verſchiedenes. — Ladenburg, 3. Mai. Bei de Durchſicht der Ausſtellungsarbeiten der Jubiläum Gewerbeausſtellung des Pfalzgauverbandes in Mannheim finden wir auch den unter anderen den Gewerbeſtand von hier vertreten. Herr Jakob Vogel II. Mechaniker und Herr Karl Maurer Zimmermeiſter haben eine den Anforderungen der Neuzeit entſprechende holländiſche Tabalspreſſe ausgeſtellt. Wir wünſchen den jungen ſtrebſamen Meiſtern, daß ihre Bemühungen von gutem Erfolg begleitet ſein mögen. — Ladenburg, 5. Mai. Aus dem Jahres⸗ „Allerdings,“ antwortete ſie langſam. „Und jetzt 2, „Nicht mehr, und mit meinem ehemaligen Bräu⸗ tigam habe ich meinen letzten Freund verloren,“ Eine kleine Weile ruhte Ralphs Blick mit mitleidigem Ausdruck auf der Unglücklichen. „Elfriede!“ ſprach er, ihr die Hand hinſtreckend, Schweigens, dieſer Feindſchaft müde.“ „Das iſt ja auch mein Wunſch,“ entgegnete ſie matt. — „Wie lange gedenken Sie noch hierzu⸗ bleiben?“ ſetzte ſie hinzu. Finſter runzelte er die Stirn und erwiederte rauh: „Ich denke, das Haus ſei groß genug für uns ſein !, „Doch! Doch!, verſetzte ſie mit zitternden Lippen, „Sie verſprachen mir doch auch, ſo bald wie möglich abreiſen zu wollen, und ſeitdem ſind über vier Wochen verſtrichen, und Sie ſind auch noch da. Weshalb geſchah das?“ Ralph that einen tiefen Seufzer, und blieb er, 41 Fortſetzung folgt.