fraufen de chkomode asmatra⸗ e 1 e Jithe er zu dee eſſerung und My Saucen, Geniſ ei Gg. Seitz Urt Söprz mplette eiein richtung en zuis Kaufman in Ladenburg! b und L. Firah . Rummel. ame rer. Forman % badlg ist, und bleil das esd vermiethen je Wohnung zer ſonen fofort munn Bild Bahnhofſtraß⸗ i 15 Fortſetzung. Anzeigen: frei ins Haus, Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. und Privatanzeigen 6 Pfg., Neklamen 20 Pfg. Aburger Wochen Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend N Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt . 5 f Lokale Geſchäfts⸗ Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor Hofbuchdruckerei. 1 ——— Mittwoch, den 16. April Die revolutionaire gewegung in Zelgien. Erneut geht in dem induſtriereichen Belgien der Geiſt der ſozialen Revolution um, welches TCand während der letzten Jahrzente ja ſchon wiederholt ernſte Arbeiteremeuten geſehen hat. Infolge der ſyſtematiſchen Wühlereien und Hetzereien der belgiſchen Sozialiſtenführer zu Gunſten des allgemeinen Stimmrechts iſt es in der Hauptſtadt Brüſſel ſelbſt wie in einer ganzen Reihe größerer Drovinzialſtädte im Caufe der verfloſſenen Wochen zu theilweiſe recht blutigen Zuſammenſtößen zwiſchen Polizei und Gensdarmerie einerſeits und den aufgeregten Arbeitermaſſen anderſeits gekommen. Speziell in Brüſſel trugen die Unruhen den Charakter eines vollendeten Straßenaufruhrs, es gab hierbei zahlreiche Verwundete und ſogar einige Todte, auch wurden an mehreren Punkten bereits regelrechte Barrikaden errichtet, die von den Gensdarmeriemannſchaften mit ſtürmender Hand genommen werden mußten. Don der⸗ artigen blutigen Straßenunruhen bis zur offenen wirklichen Revolution iſt es nur noch ein Schritt, und die belgiſche Regierung verkennt denn auch den Ernſt der Cage keineswegs, was die getroffenen umfaſſenden militäriſchen Vorſichtsmaßregeln und die Einberufung der Bürgergarden in Brüſſel und den Provinzial⸗ hauptſtädten bekunden. Verſchärft wird die beſtehende Situation noch dadurch, daß ſich zunächſt unter den Bergleuten Belgiens gerade jetzt eine abermalige Streikbewegung bemerklich macht, welche raſch wächſt und hie und da bereits einen gewaltthätigen Charakter auf⸗ zuweiſen beginnt. Der Seneralrath der bel⸗ giſchen Arbeiterpartei will überhaupt die Parole eines allgemeinen Ausſtandes der 1 8 des Candes zur Erzwingung der politiſchen Denen der Arbeiter ausgeben, an dieſem ienstag ſollte er wie es hieß anheben. Es iſt aber ohne Weiteres klar, daß ein allgemeiner Streik die zu allem entſchloſſenen Elementen in der Arbeiterſchaft Belgiens mit einem Male zur Geltung bringen würde, und dann könnte ein bloßer Ausſtand ſich allerdings leicht in einem gefährlichen Aufſtand verwandeln. Sunächſt freilich fehlt den jetzt in Belgien wiederum zu Tage tretenden revolutionairen Beſtrebungen offenbar noch die nothwendige Organiſation, die verſchiedenen Putſche in den einzelnen Städten waren bis jetzt localer Natur und ließen eine einheitliche, planvolle Ceitung vermiſſen. Vielleicht gelingt es darum der Staatsgewalt auch diesmal das Heft in Händen zu behalten und die entſtandenen Unruhen wieder zu unterdrücken, ehe ſie ſich zu einer das ganze Land durchwühlenden Aufſtands⸗ bewegung entwickeln. Viel, ja eigentlich Alles kommt indeſſen hierbei darauf an, ob ſich das Militär als treu erweiſt und im Vothfalle den Rebellen rückſichtslos zu Leibe geht, iſt doch gerade in Belgien die ſozialdemokratiſche Pro⸗ paganda mit ihren revolutionären Indenzen ſchon vielfach in die Armee eingedrungen, und auch jetzt wieder iſt von dort über ſozialiſten⸗ freundliche Kundgebungen eingezogener Keſer⸗ viſten berichtet worden. ung ſpielt daher mit der Aufbietung des Militärs gegen die meuternden Arbeitermaſſen zweifellos ein etwas gewagtes Spiel, Ausgang völlig von der Truppen abhängt. Sicherlich haben aber in dem verhältnißmäßig noch jungen Belgien die monarchiſche Treue und die Ergebenheit gegen⸗ über der Dynaſtie noch lange nicht ſo feſte Wurzeln in der Nation geſchlagen, wie es in auch ſeinen Sohn und Nachfolger ſchmücken; käme es nun doch zu einer wirklichen Revo Die belgiſche Regier⸗ deſſen Geſinnung der den allermeiſten der älteren monarchiſche Staaten der Fall iſt. Weder Leopold I. noch Leopold II. iſt es gelungen, ſich und ihr Haus recht populair im Cande zu machen, trotz der mancherlei ausgezeichneten perſönlichen Eigen⸗ ſchaften und der Kegententugenden, die bereits der erſte Herrſcher Belgiens aufwies und welche lution, ſo würde es demnach an der wahre Grundlage zur Bekämpfung derſelben an de Volksthümlichkeit der Dynaſtie fehlen. Da klügſte wäre es jedenfalls, wenn die belgiſche Regierung den ſozialiſtiſchen Revolutions macher den Wind aus den Segeln nähme, in dem ſi wenigſtens ein erweitertes Stimmrecht zuſtände leider ſcheint es indeſſen nicht, als ob ſich das jetzige Miniſterium de Smet de Naper zu einer ſolchen Conceſſion an die Arbeiterpartei ent ſchließen werde, zu mal es auf die reactionair KHammermehrheit Kückſicht zu nehmen hat. Aber ſchließlich ſteht das Staatswohk höher al alle Parteiintereſſen, und gerade die gegenwärtig belgiſche Regierung ſollte ſich deſſen erinnern, da ihr Vorgänger das clericale Cabinet Vauden peevebom, im Jahre 1899 ſeine durchaus ung nügende Wahlreformvorlage infolge der hoch gratigen Entrüſtung im Lande wieder falle laſſen und zuletzt ſelber zurücktreten mußte. n Verſchiedenes. — Mannheim, 14, April. Die Vor⸗ arbeiten für die erſte Gewerbeausſtelung de organiſirten Handwerks im Handwerkskammer⸗ bezirk Mannheim, welche anläßlich des 50 jährigen Regierungsjubiläunms Seiner Kögl. Hoheit des Großherzogs und zur Feier des 60jährigen Be⸗ ſtehens des Gewerbevereins und Handwerkerver⸗ bandes in Mannheim ſtattfindet, ſind beendet und Wahn und Wahrheit. Roman von A. Peters. Die arme Elfriede wurde bleich bis zu den Lippen; ſie hatte bisher geglaubt, allen Kummer, alle Freude am Leben mit ihrem Bruder zu Grabe getragen zu haben — dieſer Augenblick tiefſter Verzweiflung belehrte ſie eines ganz anderen. Ihr Herz hing zwar an ihrem Bruder, aber es gehörte mit heißer Liebe doch einem anderen Manne. Eine Minute lang ſchienen Tiſch, Stühle und alles um Elfriede herum zu tanzen, dumpf rauſchte und brauſte (Nachdruck verboten.) es ihr in den Ohren und in dem Kopfe, aber ſchnell ſuchte ſie dieſe Schwäche zu überwinden und bewegte die Arme mit der Wollſträhne mechaniſch hin und her, während Marianne gemächlich weiterwickelte. Es war mir ordentlich ärgerlich,“ fuhr dieſe jetzt leiſe lachend fort, „daß die Leute gar nicht überraſcht waren von unſerer Verlobung, das hätten ſie ſchon, Gott weiß wie lange, vorher gewußt, hieß es allgemein.“ „Es iſt jedenfalls ſelten, daß ein junger Mann ſo vernünftig iſt wie Ralph, und in der Frage ſeiner Verheirathung ganz den Wünſchen ſeiner Eltern folgt,“ ſagte die alte Dame, bedächtig mit dem Kopfe nickend; „heutzutage ſind die jungen Leute gewöhnlich eigenſinnig und treffen ihre eigene Wahl, die oft geung auf eine ganz Unwürdige fällt, die weder ihren Vermögen noch ihrer Stellung entſpricht und dann eine ſchreckliche Mesalliauce wird.“ „Seit wann ſind Sie denn verlobt?“ fragte Elfriede mit möglichſt feſter Stimme. doch das Bewußtſein, daß der ſiegesbewußte Blick ihrer ſiegreichen Nebenbuhlerin ihr die Verzweiflung War ihr auf dem erdfahlen Geſicht ablas, kaum minder bitter als der Verluſt des Geliebten ſelbſt. aus,“ ſagte das Hausmädchen mitleidig, als Elfriede „Seit wann ich mit Ralph verlobt bin?“ — wiederholte Marianne leichthin, „kurz nachdem Sie Rodenburg verlaſſen hatten, verlobten wir uns. Sie gehörten jedenfalls mit zu Denen, die dieſe Verlobung kommen ſahen, Fräulein Elfriede. „O nein, auf dieſen Gedanken wäre ich nimmer⸗ mehr gekommen!“ rief Elfriede in ihrer Aufregung und von ihrem gepreßten Herzen gequält unbedacht aus. „Weshalb nicht?“ fragte Marianne ſpitz und mit unwillig zuſammengezogenen Braunen, während ihre Augen blitzten. „Weil aufgewachſen ſind, ſtammelte Elfriede „und Herr Ralph Stöckert ſich auch mehr wie ein Bruder gegen Sie zeigte.“ „weil Sie wie Geſchwiſter zuſammen ö mit einem kleinen Fläſchchen voll dunkler, bläulicher „Wir lieben beide ſo öffentliche Zärtlichkeiten g nicht, das überlaſſen wir den Dienſtleuten und dem Pöbel?“ verſetzte Marianne gereizt. Elfriede fühlte ſich durch dieſe wegwerfende Bemerkung tief gekräukt, aber ſie bezwang ſich mit klopfendem Herzen. ergriff und ein ganzes Glas davon austrank. Das Eintreten des Dieners machte der Fortſehung dieſer häßlichen Erörterungen auch glücklicherweiſeſ ei Ende. 5 17. Elfriede glich aber von dieſer Stunde ab einem armen vom jähen Blitzſchlage gelähmten Vöglein. „Armes Fräulein, Sie ſehen recht angegriffen ſich an dieſem Abend etwas früher als ſonſt in ihr abgelegenes Zimmer zur Ruhe begab, „Sie ſchlafen wohl nicht gut 2, „Ich ſchlafe ſchlecht und habe heute noch dazu heftiges Kopfweh. Wenn ich nur irgendein Schlafmittel hätte — ich.. ich kann vor Furcht nicht ſchlafen,“ ſagte Elfriede halb verlegen, halb beſchämt zu dem mitleidigen Hausmädchen. 5 „Da kann ich vielleicht aushelfen; ich habe noch etwas Laudanum, das mir der Doktor, wie ich kürzlich krank war, verſchrieb. — Ich bringe es Ihnen gleich, Fräulein. 8 Sie ging und kehrte nach wenigen Augenblicken Flüſſigkeit zurück. „Aber nehmen Sie ja nicht zu viel davon,“ ermahnte ſie Elfriede, „wenn Sie nicht daran ah ſind, genügen drei bis vier Tropfen. Wenn Sie zu viel davon nehmen, da könnte es paſſieren, daß Sie überhaupt nicht wieder aufwachen. Ich kaunte eine junge Perſon, die aus Verſehen eine falſche Flaſche In