il Abends . ches und v vartet 5 Der Vorſuunz Sängerhn kittwoch 1 be. Der Vorſtand, heimer it Looſen verkauft L Sinne Ladenburg. enilicher ge Lehre eintreen Karl Stel Schreinermeiſi, Koch N verkäufer jaiſch Nach deidelberg. Sein billige n nde Er ſparniſt Man * 8⁰ * 1 nge e, 108 lune 9 tlich empfoplen, A allen Preislagen. Preise tuf den Etiketten. 90 bis Mk. ö. —. erfrei Mk. 3. r Genesende und erkranke. Verkauf 8 Machfolg k. Scherk nburg. eee . Anzeiger für Lade Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abeng Breis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt frei ins Haus. und Privatanzeigen 6 Pfg., Neklamen 20 Pfg. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ Redaktion, Uruck und Verlag von Karl Molitor Hofbuchdruckerei. eee April Samstag, den 12. — — — — ͤ— 1902. Politiſches. Berlin, 9. April. Dem Generalfeld⸗ marſchall Grafen Walderſee in Hannover ſind anläßlich ſeines am 8. April gefeierten 70. Geburtstages zahlreiche Beglückwünſchungen und Ehrungen von den verſchiedenſten Seiten zu Theil geworden. Von Fürſtlichkeiten gratulirten dem verdienten Jubilar telegraphiſch Aaiſer Wilhelm, Haiſer Franz Joſeph, Hönig Albert von Sachſen, Prinz Regent Luitpold von Bayern, der Großherzog und die Großherzogin von Baden, der Herzog und Herzogin von Anhalt, der Prinz⸗Regent Albrecht von Braunſchweig, Prinz Heinrich von Preußen und noch viele andere fuͤrſtliche Perſönlichkeiten. Kaiſer Wilhelm drükt in ſeiner kurz, aber herzlich gehaltenen Depeſche den Wunſch aus, daß Gottes Gnade den Feldmarſchall ihm, dem Haiſer und dem Vaterlande noch lange in voller Friſche erhalten möge, welchen Wunſch auch der öſterreichiſche Kaiſer in ſeinem Gratulationstelegramm an den Grafen Walderſee ausſpricht. Kaiſer Wilhelm ließ außerdem dem Grafen Walderſee durch ſeinen Flügeladjutanten v. Böhm auch noch mündlich gratuliren und ihm ferner durch den Cabinetsrath Mießner einen ſilbernen Tafel- auffatz als Geburtstagsgeſchenk überreichen. In Hannover ſelbſt wurde der 70. Geburtstag des Feldmarſchalls durch ein von der Stadt ihm zu Ehren am Montag Abend veranſtaltetes Diner, am eigentlichen Feſttage aber durch Empfänge von Beglückwünſchungsabordnungen ſeitens des Jubilars, durch muſtkaliſche Vor⸗ träge der hannoverſchen Militärkapellen vor der Walderſee'ſchen Villa, durch einen Paraden⸗ marſch der Mönigsulanen an letzterer vorbei, durch Familiendiner beim Grafen und der Gräfin Walderſee u. ſ. w. gefeiert. Wien, 10. April. Reichskanzler Graf Bülow iſt geſtern Abend hier eingetroffen. Am Bahnhof waren die Mitglieder der deut⸗ ſchen Botſchaft, ſowie der baperiſche Geſandte Freiherr von Podewils zum Empfang erſchienen. Graf Bülow, welcher bis Freitag in Wien bleibt, wird heute mit dem Miniſter des Aeußern, Grafen Goluchdwsky eine Unterredung haben und dann vom Kaiſer in Audienz empfangen werden. In hieſigen politiſchen Kreiſen erblickt man in dem Beſuch Bülows den beſten Beweis dafür, daß die Beziehungen zwiſchen den Dreibund -Staaten die beſten ſind und daß der Erneuerung des Bündniſſes kein Hinderniß im Wege ſteht. a Wien, 10. April. Der deutſche Keichs⸗ kanzler Graf Bülow wird nach ſeinem heutigen Empfang durch den Haiſer mit dem italie⸗ niſchen Botſchafter Grafen Nigra konferiren. Er nimmt am Abend an einer diplomatiſchen Soire bei Goluchowskp theil. Wien, 10 April. Das „Fremdenblatt“ beſpricht an leitender Stelle den Sweck der Hierherkunft des deutſchen Keichskanzlers Grafen Bülow und beſtätigt dabei, daß ſich bei der Beſprechung Bülow's mit Prinetti in Venedig eine erfreuliche Uebereinſtimmung der Anſchau⸗ ungen hergeſtellt habe, ſo daß man nach der bei der italieniſchen Regierung herrſchenden Anſicht mit Suverſicht auf eine Fortſetzung der Vertragspolitik namentlich in hmſicht auf das politiſche Bündniß als auch auf die wirth⸗ ſchaftlichen Beziehungen rechnen kann. Verſchiedenes. — Mannheim, 8. April. Unter Theil⸗ nahme der Spitzen der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden und der hervorragendſten Perſönlich⸗ keiten aus den Kreiſen des Handels und der In⸗ * — duſtrie fand heute die Einweihung des neuen Börſengebäudes am Fruchtmark ſtatt. Seitens 5 der Großh. Regierung waren die Herren Miniſte Schenkel, Buchenberger, Staatsrath Reinhard un die Miniſterialräthe Braun und Weinberger er ſchienen. Um halb 12 Uhr fand im oberen Saal des Börſengebäudes ein feierlicher Feſtact ſtatt Der Vorſitzende des Feſtvorſtandes und der Bör ſenbaugeſellſchaft Herr Emil Hirſch, hielt ein Anſprache, in der er einen Rückblick auf die Ge ſchichte der Mannheimer Börſe warf. Darau folgte ein Rundgang durch das prächtige Gebäude welches auch einen Koſten aufwand von 1 700 00 Mark verurſacht hat. Im Börſenſaale ange kommen, überreichte Landescommiſſär Miniſteri a rath Pfiiſterer dem Vorſitzenden Herrn Emi Hirſch das Ritterkeeuz des Zähringer Löwenordens halb 2 Uhr begann das Feſtmahl an welchem ca. 200 Perſonen theilnahmen. Im Verlaufe desſelben ergriff Herr Finanzminiſter Buchenberg das Wort: Das badiſche Volk und die Regierung ſo führte derſelbe aus, ſei ſtolz auf die Handel und Induſtriemetropole Mannheim, in welcher das wirthſchaftliche Leben ſo wuchtig und macht⸗ voll pulſiren wie in keiner anderen Stadt Sü deutſchlands. Die Börſe ſei ein unentbehrliche Glied der wirthſchaftlichen Organiſation und eine gewiſſe Bewegungsfreiheit ſei unbedingt nothwendi Die Geſetzgebung ſei in der Einengung der Bör etwas zu weit gegangen. Nachdem mon das ein⸗ geſehen, ſtehe zu erwarten, daß in abſehbarer Zeit Abhilfe, wenigſtens in dem Dringendſten und Nothwendigſten, erfolgen werde. Unter ſtürmi⸗ ſcher Heiterkeit gab der Redner der Befriedigung des Finanzminiſters über die Ausdehnung der neuen Stadttheile und dem damit verbundenen Anwachſen der Steuercapitalien Ausdruck. Der Finanzminiſter ſchloß ſodann mit einem Hoch auf die Stadt Mannheim. Wahn und Wahren, Roman von A. Peters. 14. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Langſam und ſcharf ſilbenweiſe vortragend fuhr ſie nun fort: „Die Fran — zo — ſen — ſind au — gen blick — lich —“ „Aber, meine Liebe, giebt es denn keinen Mittelweg zwiſchen jagen und dieſem lang ſamen Dehnen?“ unterbrach ihr Zuhörer ſie ein zweites Mal. Darnach las ſie eine Weile ungeſtört weiter, bis das regelmäßige tiefe Athmen des alten Herrn ihr verkündete, daß derſelbe eingeſchlummert war ö und keiner Vorleſung mehr bedurfte. Kaum aber ließ ſie die Zeitung in den Schoß „Wir wollen nachher nach Auenfeld fahren, kommſt Du mit, Marianne?“ frug die alte Dame nach dem Früſtück. nicht alte Naſen riechen nicht ſo ſcharf, und alte „Heute nicht, Tantchen, ich danke, ich muß Briefe ſchreiben,“ lehnte die Befragte in liebens⸗ würdigſtem Tone ab Dagegen erhielt nun Elfriede f den Befehl, die Herrſchaften zu begleiten. Die alte Familienkutſche, von zwei Braunen b gezogen — die fett und träge von zu viel Futter ſinken, und kaum war ihre jugendliche helle und abſichtlich monton gehaltene Stimme verſtummt, die ihn eingeſchläfert hatte, da wachte der alte Mann auch wieder auf. „Weiter — nur weiter!“ murmelte er halb ſchlaftrunken und gewaltſam den Kopf hebend. „Warum halten Sie denn inne? Leſen Sie den letzten Paſſus noch einmal; Sie laſen ſo ſchnell, daß ich Ihnen nicht recht folgen konnte.“ Elfriede begann nun die letzte Stelle in der Zeitung noch einmal zu leſen, doch bald ſpielte ſich dieſelbe kleine Scene noch mehrmals ab, bis ſie durch Ehehälfte Platz genommen, ſtieg endlich auch Elfriede das Schlafzimmer zu geleiten, wo ſie derſelben noch und zu wenig Bewegung waren — fuhr vor. „Geben Sie mir Ihren Arm, Fräulein, man gleitet auf dieſen Steinſtufen ſo leicht aus,“ ſagte die alte Dame, die in dem großen ſchwarzen Spitzenhut von anno dazumal und den zahlloſen Shawls und Decken, in die ſie ſich gehüllt hatte, ein ganz wunderliches Aus ſehen zeigte. Auf der einen Seite von Elfriede, auf der anderen von dem alten ergrauten Diener geſtützt, erklomm ſie mühſam die drei Stufen der altmodiſchen Kutſche. Ebenſo wurde der alte Herr, der ſich bis an die Naſenſpitze in ein dicken Shawl gepackt hatte, hineinbefördert. Nachdem er glücklich neben ſeiner ein und ſetzte ſich den beiden alten Herrſchaften gegenüber — mit dem Rücken gegen die Pferde, was ein Rückwärtsfahren für ſie zur Folge hatte das zweite Früſtück von dieſer kurioſen Pflicht erlöſt wurde. und bei ihr gewöhnlich damit endete, daß ſie ſeekrank wurde. Die Wagenfenſter waren feſt die große heiße Decke — das Fell irgend eines Intereſſantes zu ſehen. gewundenen Gänge hinab nach ihrem großen abgelegenen geſchloſſen, wilden Tieres verbreitete einen eigenartigen, wenig angenehmen Geruch — den alten Leuten genirte das Lungen bedürfen nicht ſo viel der friſchen Luft wie junge, aber deſto mehr litt Elfriedens Näschen unter dieſer Umgebung. Die Fahrt war ſehr einförmig; die Inſaſſen des Wagens wechſelten nur von Zeit zu Zeit ein paar Worte mit ſich und ſprachen gar nicht mit der Geſellſchafterin. Dazu boten die weiten Feld⸗ und Wieſenflächen, an denen ſie vorüberkamen, nichts Dabei war die Fahrt nach Auenfeld nur eine Spazierfahrt ohne Beſuch einer befreundeten Familie, und pünktlich zur Eſſenszeit kamen ſie wieder heim. Nach Tiſche hielten die beiden Alten ein Mittags⸗ ſchläſchen — dieſe Stunde hatte nun Elfriede ganz für ſich. Um fünf Uhr wurde der Kaffee ſervirt, dann kam das Vorleſen der Abendzeitungen an die Reihe. Schlag zehn Uhr trat der Diener ein und zündete die Lichter eines mitgebrachten Leuchters an. Das war das Zeichen für Elfriede, ihre Herrin mit Luftkiſſen, Shawl, Strickzeug und Schlüſſelkorb in einige Pſalmen vorzuleſen und ihr beim Auskleiden behilflich zu ſein hatte, Endlich wurde ſie entlaſſen und ängſtlich ſtieg ſie die ſchmale Treppe und Schlafzimmer, wo das klappernde Geräuſch der vom Wind bewegten Fenſterrahmen und das Knarren der