3 e . N ſchloß Tafel ſtatt, an der u. A. die Miniſter teilnehmen. — Aus Baden, 7. April. Der Tag⸗ arbeiter E. Fallenſtein war bei einem Neubau in Heidelberg mit einem andern beſchäſtigt, die Erd⸗ maſſen für die Grundmauern auszuſchachten, als plötzlich der anſtoßende Hang, der infolge des andauernden Regens in der Nacht ins Rutſchen kam, den in der Grube arbeitenden F. zudeckte, während es ſeinem Gefährten gelang ſich noch rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Die Rettungs⸗ arbeiten wurden ſofort aufgenommen. Der Ver⸗ unglückte, der aus Raſtatt gebürtigt iſt, wohnt hier und iſt verheirathet. — Der 72 Jahre alte Philipp Brenthel aus Ploehn, i. Pf., der an Oſtern ſeinen Schwiegerſohn in Mannheim erſtochen hatte, aber auf freien Fuß geſetzt war, weil er in Notwehr bandelte ließ ſich vorgeſteru nacht in der Nähe von Schifferſtadt von einem Zug über⸗ fahren. linke Arm abgefahren, er war ſofort todt. — Der Metzgermeiſter Wilhelm Cauver von Ludwigshafen Es wurden ihm beide Beine und der 25 iſt flüchtig gegangen, weil gegen ihn eine Unter⸗ ſuchung wegen Verwertung geſundheitsſchädlicher Fleiſchwaren eröffnet war. Mit dieſer Unter⸗ ſuchung ſcheint im Zaſammenhang zu ſtehen, der ö Fund eines großen Korbs mit verdorbenen Wurſt⸗ waren. — Haslach, 5. April. Geſtern Nachmittag um 2 Uhr fuhr ein mit 5 Per ſonen beſetzter Motorwagen in der Richtung nach Hauſach durch die Stadt. Etwa um halb 5 Uhr raſte das Fuhr⸗ werk mit einer ſolchen Geſchwindigkeit wieder das Kinzigthal abwärts, daß auf der Straße kein Menſch mehr des Lebens ſicher war. Das böſe Gewiſſen ſcheint die Inſaſſen zu ſolcher Eile ge⸗ trieben zu haben. In Gutach wurde nämlich von demſelben Wagen, ein Mann überfahren und getödtet. Ein Telegramm, das die Verhaftung der Geſellſchaft verlangte, kam leider zu ſpät an. Hoffentlich iſt es der Polizei gelungen, dieſer gefährlichen Sportsgeſellſchaft habhaft zu werden, — Darmſtadt, 6. April. Man erzählt ſich hier lt. „Frkf. Ztg.“ folgendes amüſante Geſchichtchen: Am zweiten Oſtertag fuhren der Großherzog und ſein Beſuch per Rad die Heidel⸗ berger Straße gen Eberſtadt zu bei ziemlich ſchlechtem Wetter und aufgeweichten Wegen. Man benutzte an einer beſtimmten Stelle den Fußweg, der für Radfahrer verboten iſt. Plötzlich donnerte dem in ein großes düſt'res Zimmer, das — trotz des Feuers in dem maſſiven Ofen, — mit einem dumpfen Geruche einen kalten unheimlichen Eindruck machte. „Platz haben Sie hier“, ſagte Marianne mit einem leiſen Auflug von Spott. „O ja, ſtimmte Elfriede ihr bei, indem ſie ſich ängſtlich ringsum ſchaute. „Aengſtigen Sie ſich nur nicht, wenn Sie unheimliche Geräuſche hören,“ fuhr Jene lächelnd fort, „das iſt höchſtens ein unſchädliches Mäuschen oder die Tapete, die abblättert. „Iſt Niemand in meiner Nähe, den der mich hören würde, wenn. wenn .. ich rufe?“ fragte Elfriede mit vor Angſt fliegendem Athemm. „Schwerlich“, lächelte Mariaune, „und nun wünſche ich Ihnen eine gute Nacht! — Dann wandte ſie ſich beim Gehen plötzlich nochmals um und ſagte: „Ihr Mißgeſchick, daß ſie durch deu plötzlichen Tod ihres Bruders als Geſellſchafterin in die Fremde trieb thut mir natürlich Leid, Fräulein Wernick, aber darauf muß ich Sie doch ſchon heute aufmerkſam machen, daß Sie hier im Hauſe meinetz Onkels und in abhäugiger, dienender Stellung find und daß Sie dieſes auch mir gegenüber zu beachten haben. Als Gleiche unter Gleichen, wie in Rodenburg, können wir hier nicht miteinander verkehren. ö „Schon gut Fräulein Marianne,“ entgegnete Elfriede mit bebenden Lipppen und während iht das Blut vor innerer Erregung nach dem Herzen dräugte, ich weiß den Unterſchied zu würdigen.“ 5 15. Nach der körperlichen Abſpannung und der ſeeliſchen Erregungen, die ihr der ganze Tag bis in die Nacht hinein gebracht hatte, verbrachte Elfriede dennoch, Dank der Ergebung in ihr Schickſal, eine ruhige, traumloſe Nacht. Als ſie an frühen Morgen beim Erwachen ein banges Gefühl der Vereinſamung überfiel, wendeten 17 1 e n Mei; e vorausfahrenden Großherzog ein ener ſche⸗ N abſteigen!“ entgegen. Der Großherzog ſtieg folg⸗ ſam ab und gab auf die ebenſo energiſche Frage des Hüters der öffentlichen Ordnung: „Wer ſind Sie?“ die Antwort: „Ich bin der Großherzog von Heſſen damit Sie aber nicht auch nech die nachfolgenden Herrſchaften abſteigen laſſen, das ſind der Prinz und die Prinzeſſin Heinrich von Preußen. Der geſtrenge Schutzmann ſchrieb den Großherzog auf. Uebertretung der Fahrradordnung koſtet für ewöhnkich 7.10 Mk. 8 5 ee 6. April. Leutnant Hammer vom 125. Infanterieregiment erſchoß geſtern morgen 7 Uhr in ſeiner Wohnung eine junge Dame und dann ſich ſeblſt. — Berlin, 6. April. Nachdem bei dem Abbruch eines Hauſes in der Roßſtraße 6 bereits dieſer Tage unter dem gemauerten Fußboden eines Kellergewölbes einzelne Menſchenknochen gefunden waren, fand man geſtern an derſelben Stelle die ſenochenreſte einer Frau und eines Kindes, zwei Hundeſchädel, die Sohle eines Frauenſtiefels und den Beſchlag einer Säbelſcheide. Der Fußboden über dem Keller war von ungeübter Hand zu⸗ gemauert. Möglicherweiſe liegt ein vor Jahr zehnten begangenes Verbrechen vor. 5 — Berlin, 7. Abril. Aus Beuthen (Oberſ hl.) wird gemeldet: Eine große Feuers⸗ brunſt wüthete in der Oltſchaft Willamowitz. 20 Gebäude, davon 11 Wohnhanſer, wurden ein Raub der Flammen. Eine alte Frau und ein vierjähriges Kind verbraunten. — Berlin, 5. April. (20 746 Hochzeiten) wurden nach der amtlichen Statiſtik im Jahre 1900 in Berlin gefeiert. Es befanden ſich dar⸗ unter nicht weniger als 120 Ehen von Blutsver⸗ wandten (meiſt Geſchwiſterkinder.) Die älteſten Bräute waren zwei Jungfrauen im geſetzten Alter von 71/72 Jahren und ihre Erwählten 62/62 Jahre alt; anderer ſeits begegnen wir zwei ca. 80 jährigen Greiſen, deren Herzen junge Damen von 40— 42 Jahren beſtrickt haben. Den Vogel abgeſchoſſen hat diesmal ein feuriger Jüngling von 31 Jahren, der eine würdige Matrone von 68 Lenzen heimführte. Wieder heiratende Witwen gab's 1074. Witwer ſogar 1691 3 ferner geſchiedene Frauen 593, Männer 670. Das Wittum dauerte bei 413 Männern weniger als ein Jahr, dagegen kamen „nur 58 Frauen vor Ablauf des Trauer⸗ jahres ſchon wieder unter die Haube. Die ehe⸗ alt, loſe, die ſchreckliche Zeit hielten ſieben Witwe verletzt worden. 8 1 79 aber 25/30 Jahre, drei ſogar 34/7 Jahren 1 indes kam es auch vor, daß eine junge, elk luſtige Witwe von 71 Jahren ſich ſchon nac Jahresfriſt wieder vermählte. Die Witwer hielten es längſtens 5 bis 10 Jahre aus, nur etwa 30 überlegten ſich den „Schritt“ jahrzehntelang, ein 65jähriger ſogar 31 Jahre lang! Die älteren Herren, reifere 60er und 70er, fakelten nicht zy lange, ein 68jähriger ſchloz ſchon nach einem Quartal aufs neue den Bund fürs Leben. Pon den 15 geſchieden geweſenen Paaren beſchloßen ihre Wiedervereinigung ſchon nach kaum eiten Jahre, eine „Geſchiedene“ ſchloß aber erſt nag 16 Jahren mit ihrem Gatten z. D. Frieden. — Brüſſel, 6. April. Auf den Pariz⸗ Brüſſeler Schnellzug wurde in der letzten Nacht in der Nähe von Mons ein Attentat verübt, Ze Telegraphenſtangen waren durchgeſägt und gu über das Geleiſe gelegt worden. Ein Strecke wärter entdeckte jedoch rechtzeitig die Frepellhg — Paris, 6. April. Präſigent Loubel welcher das Oſterfeſt mitſeiner Familie in Mont lima verlebte, iſt heute Früh 9 Uhr hier wieder ih getroffen. Als er den Bahnhof verließ, um ſich nach dem Elyſee zu begeben, tat ein Mann az den Wagen und ſagte: „Ich verlange Ge chi; keit.“ Der Mann, welcher einen geladenen Repol per trug, wurde ſofort verhaftet. Es iſt ein Buch, halter Namens Sournee, welcher an Verſol uungs⸗ wahn leidet. Mit dem Revolver wollte er, we er erklärte, ſich ſelbſt erſchießen, — Paris, 6. April. Aus Aix les Bains wird gemeldet, daß ein dortiges Feuer werks, Labo⸗ ratorium geſtern infolge Exploſion vollſtändig zer⸗ ſtört worden iſt. Der Direktor der Anſtalt kam dabei um, ebenſo wurden mehrere Arbeiter verleh, — London, 6. Aptil. Ein Fußball⸗Weſ, kampf zwiſchen England und Schottland im Parte von Ibrox bei Glasgow hatte geſtern piele Taufen Zuſchauer angelockt, welche die Polizei schließlich nicht genügend vom Spielplatz zurückzuhalten ger mochte. Kurz vor 4 Uhr durchbrach eine got Volksmenge die Barrièren. Hierbei wurde Ganzen 177 Perſonen ſo ſchwer verletzt, daß ze in die Krankenhäuſer aufgenommen werden müßen, Außer drei ſofort Getödteten ſind noch I di Verletzungen erlegen. Im Ganzen ſind 250 Peron ſich ihre Gedanken unwillkührlich Mariannen zu. fort. „Iudeſſen dem Onkel vorleſeu, iſt keins leich Zu fürchten brauchte Elfriede hier in dieſem einſamen Schloſſe die einſtige Nebeubuhlerin wohl nicht und dafür dankte ſie dem Himmel. Ja, Elfriede war in ihrer Weiſe ſogar geneigt, eine glückliche Fügung darin zu erblicken, eine bekannte Dame hier in dem fremden Hauſe und in völlig fremder Umgebung getroffen zu haben, die ihr wohl über die erſte ſchwere Zeit des Einrichteus in die ſeltſamen Verhältniſſe Beiſtand leiſten würde. Vergeſſen war daher bei Elfrieden aller Groll, alle Abneigung und ſie begrüßte Marianne am Morgen herzlich, faſt wie eine liebe Freundin. „Wie froh war ich geſtern Abend, Sie hier zu treffen! Es that mir ſo wohl, ein bekauntes Geſicht zu ſehen!“ ſagte ſie mit kindlicher Unbefangenheit. Erſt Mariannes etwas verwundertes Geſicht und ein gedehntes „Glaub' es ihnen wohl,“ erinnerte ſie wieder an ihre abbängige Stellung hier im Hauſe. „Herr und Fran von Wulffen frühſtücken wohl erſt ſpäter?, frug ſie, als ſie auf Mariaunes Auffor⸗ derung ſich mit dieſer zum Kaffee niederſetzte und dieſe dabei bediente. „Sie frühſtücken in ihrem Marianne kurz zur Autwort. „Ob die Herrſchaften mich wohl rufen laſſen, wenn ſie mich wünſchen, oder ſoll ich hernach unaufgefordert in das Zimmer gehen 2, frug Elfriede zaghaft weiter; „vielleicht ſind Sie ſo gut und weihen mich etwas in meine Pflichten ein?“ „Mein Onkel wird ſehr bald herunterkommen und läßt ſich dann bis zum zweiten Frühſtück von Ihnen vorleſen,“ erläuterte Marianne mit gnädigem Lächeln. „Aus Zeitungen vermuthlich? Das thue ich gern!“ bemerkte Eifriede eifrig. 5 „Ja, Zeitungen ſind es zumeiſt, aus denen Sie ihm Neuigkeiten mittheilen müſſen,“ fuhr Marianne 15 8 Zimmer,“ gab 12 Aufgabe; man muß ſeine Stimme dazu um ei Oktave höher ſtimmen, damit er einen verſteht, J habe es einmal verſucht, wurde aber ſehr bald dabeg ſo heiſer, daß ich einen zweiten Verſuch wohlweislich unterließ,“ ſchloß Mariaune halb ſpöttiſch ſheiz Bericht. „Sie aber werden es wohl in der Ku, mit ſcharfer hoher Stimme vorzuleſen, recht i bringen.“ „Ich werde mein Möglichſtes thun!“ bethellerl Elfriede. i „Frau Major Stöckert war hoffenklich gaz wohl, als Sie Rodenburg verließen 2, begann Elfie nach einer längeren Pauſe von Neuem an, den Marianne ſchien ſich, wie viele ſtolze und vornehm Damen, darin zu gefallen, ſich um jedes Wort az ihrem Munde förmlich betteln zu laſſen.“ „Gewiß,“ ſagte Marianne im kalten, gleichgilkägen „Und der Herr Major ?, „Iſt auch wohl!“ 8 „ud... und. . .“ unwillkührlich fe die Sprechende ihren Kopf tiefer herab, damit Gegenüber das verrätheriſche Roth nicht eutdeckel ſollte — „und Herr Ralph? — Wie geht es ihm! „O, dem geht es ſehr gut“, antwortete Marſauz mit einer an ihr ungewohnten Lebhaftigkeit u dem ſelbſtbewußten ſtolzen Lächeln, das Elfriede ſchon bon früherher ſo ſehr verhaßt war. Eine halbe Stunde ſpäter ſaß Elfriede Rebel dem alten Herrn — ſo dicht als möglich an feilen linken Ohr — und las ihm die Zeitungen daz Ach das war war eine ſehr verdrießliche Arbei. „Aber um des Himmels, ſo jagen Sie duc nicht ſo! Das kaun ja kein Menſch verſtehen!? fie der alte Herr der vorleſenden Elfriede alsbald dig Wort 5 1 8 en dn A chu 1 rl, r l ſit Bitnut. 1 Aa en Fett c Vac fir ct Sd 15. mem. Nahaent ö dehnt ul 2 * el 1 0 10 1 10. N 11 1 1 0 0 ö N 1 1 5