Y. M. Hr burg. inge Leute Od 5 Jahr aus 5 zuſt und Tul und ſich pelle zu verbleihg. mentgeldlich az, blos Inſttumm terial anzuſchaßfn W. Hertel, Dirigent. mpfehlung. n machen Hauſe tchen Jäger, iber dem Spill F u. Pinſeh u billigen Prein ücher as Stück empfehl C. T. Sten t eine nung heres im Verlag. e Leute erhalten gu d Logie, gs uud Abend reicht. zenbier enbräu f. kleine Flaſche n cheuer mann, kreuzſtraße. Vohnun fort, ferner Dohnung uf 1. Mai zu a. org Beck. Wu. — — t Wohnung n der Exped. d. K f. 7 Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt frei ins Haus. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Redaktion, Truck und Verlag von Karl Molitor Hofbuchdruckere 1 Famstag, den 5. April 1902. Das Zentrum nach Dr. Liebers Tode. Das Zentrum hat ſeinen Führer verloren, der es 11 Jahre hindurch, und zwar — das muß anerkannt werden — alles in allem zum Nutzen ſeiner Partei, geleitet hat. Der Tod des Abg. Dr. Ernſt Lieber, der am 16. No⸗ vember 1858 zu Camberg geboren wurde, alſo ein Alter von 65 Jahren erreicht hat, bedeutet in der That einen ſchweren Verluſt für das Zentrum, nicht als ob Dr. Cieber eine ſo ganz beſonders hervorragende und an ſich unerſetzliche Perſönlichkeit wäre, ſondern weil es dem Sentrum zur Seit an Erſatz fehlt, weil ferner Dr. Lieber es beſonders verſtanden hat, zwiſchen den im Sentrum ſchroff einander gegenüberſtehenden Anſchauungen die Kolle des Vermittlers zu ſpielen und weil endlich das Zentrum gerade in der jetzigen ſchwierigen Seit des Führers und des Vermittlers ganz beſonders bedarf. Die beſonders ſchwierige parteitaktiſche Situation des Zentrums und die noch größere, eine ſtarke Doſis diplomatiſcher Befähigung voraus ſetzende Schwierigkeit, dieſe Partei zu leiten, beruhen auf der Switterſtellung des Zentrums, das zur Hälfte eine religiöſe, zur Hälfte eine politiſche Partei iſt. Urſprünglich eine rein religiöſe⸗ kirchliche Partei und als ſolche gegründet, hat das Sentrum ſich immer mehr zur politiſchen Partei entwickelt, aber der kirchliche Kitt iſt noch ſtark genug geblieben, um auch ſcharfe politiſche Kiſſe zu verkitten. Durch dieſe Ausnutzung der kirchlich⸗religiöſen Anſchauungen für ihre Parteizwecke hat das Zentrum es verſtanden, jenen ſtarken Einfluß auf die politiſche Angelegenheiten zu erringen, der ihm die Bezeichnung der „regierenden Partei“ eingebracht hat. Die Gründung der Sentrumspartei iſt am 14. Dezember 1870 erfolgt aus Anlaß des Konfliktes, der infolge der Verkündigung des Infallibilitätsdogmas (am 18. Juli 1870) zwiſchen der Staats- und der Uirchengewalt ausbrach. Bei der Keichstagseröffnung am 21. März 1871 wis die Fraktion, deren erſte Leitung in den Händen von Savigny's und von Malinckrodt's lag, bereits die ſtattliche Sahl von 67 Mitgliedern auf. Nach Malinckrodts Tode im Jahre 1874 übernahm der frühere hannoverſche Staatsminiſter Tudwig Windthorſt, die „Perles von Meppen“ genannt, die Leitung der Partei, die er mit großem Geſchick bis zu ſeinem am 14. März 189 erfolgten Tode führte. Das Zentrum war zunächſt eine HKampf⸗ partei, die zwiſchen Offenſive und Defenſive wechſelte. Am 8. Juli 1871 begann mit der Aufhebung der katholiſchen Abteilung im preu⸗ siſchen Uultus miniſterium der ſogenannte Kultur⸗ kampf, der in der Berufung Dr. Falks in das Kultus miniſterium an Stelle von Mülers, in dem Schulaufſichtsgeſetz, dem Jeſuitengeſetz von 1872 und den vier gegen die ultramontane Geiſtlichkeit gerichteten Maigeſetzen von 1875 ſeinen Ausdruck fand. In der Hampfſtellung des Zentrums gegen die Regierung trat jedoch mit dem Jahre 1879, wo Fürſt Bismarck mit den Liberalen brach und die neue Aera der Schutzzollpolitik einleitete, bei der ihn das Zentrum unterſtützte, ein völliger Unſchwung ein. Die Maigeſetze wurden allmählich abge⸗ brochen und der Kulturkampf mit dem Jahre 1887 definitiv beendet. Seitdem iſt der Einfluß des Sentrums, das ſich bereits im Jahre 1879 ſelbſt als „ausſchlaggebende Partei bezeichnete und ſeit 1881 die ſtärkſte Partei im Keichstage iſt, wo glieder verfügt, beſtändig gewachſen. Ins⸗ beſondere ſeit dem Tode Windhorſt's, wo der Abg. Lieber inoffiziell und dann offiziell die Leitung der Partei übernahm, hat das Sentrum ſeinen Einfluß dadurch ſehr vergrößert, daß es die Regierung nach den jeweiligen taktiſchen Erwägungen entweder bekämpfte oder unterſtützte. Hierbei bewährte ſich die politiſch⸗kauf⸗ männiſche Befähigung des Dr. Lieber, der, im Grund des Herzens demokratiſch veranlagt, die Partei doch nach rechts führte, weil er ſich hiervon größere Erfolge verſprach. Stand das Zentrum 1893 bei dem Hampf um die Nillitär⸗ vorlage noch in der Oppoſition, ſo ſchlug es ſich 5 Jahre ſpäter bei dem Kampf um die Flottenvorlage, völlig auf die Seite der Regierung, trotz der Schwierigkeiten, welche der baperiſche Flügel hierbei machte, In einer ſehr ſchwierigen Situation hat Dr. Lieber das Zentrum auch jetzt zurückgelaſſen. Bei dem Kampf um die Zolltarifvorlage zeigt es ſich wieder, welche ſtarken politiſchen Gegenſätze im Zentrum vorhanden ſind, indem ſich alle Schaftierungen vom ſchroffſten Agrariertum bis zum antiagrariſchen linken Flügel vorfinden. Gerade jetzt, wo es einen „Verſöhnungs⸗Lieber“ doppelt brauchte, bedeutet der Tod des alten Führers einen ſchweren Verluſt. Von den anderen führenden Männern im Zentrum, den Trimborn, Spahn, Röhren, Müller⸗Fulda und dem Bayern Schädler, hat keiner Einfluß genug, um einen vollwertigen Erſatz für den Diplomaten Dr. Lieber zu bilden und es iſt wahrſcheinlich, daß die ein⸗ zelnen Zentrums⸗Gruppen in Zukunft eine noch größere Selbſtſtändigkeit erringen werden. Jeden⸗ falls wird man der Wahl des künftigen Zentrums⸗ führers mit großem Intereſſe entgegenſehen müſſen, und dieſe Wahl wird auch für das Schickſal der 85 es heute über mehr als ein Viertel der Mit⸗ Zolltarifvorlage von ſchwerwiegender Bedeutung ſein hnung ten bei Georg Bellt, Zimme⸗ vermiethen Joſ. Bauman umer iethen. Wo ſagt k. — Zimmel eten bei . Jakob Schiſth Hauptſtraße 4 2 große Verlag. — e Expedition d Wahn und Wahrheit. Roman von A. Peters. 12. Fortſetzung. (Nachöruck verboten.) „Eine Stellung?“ rief Elfriede und ſie ſah ihn mit ihren großen Augen fragend au: welche Stellung paßt denn für mich?“ „Nun, zum Beiſpiel die Stellung einer Erzie ri für kleine Kinder. 5 5 Sie ſchüttelte traurig den Kopf. „Ich — eine Erzieherin. Dazu bin ich viel zu unwiſſend, hätte auch viel zu wenig Geduld mit den Kindern, bin viel zu ungeſtüm, folge viel zu ſehr den Eingebungen des Augenblicks, als daß ich mit gutem Gewiſſen derartige Pflichten über⸗ nehmen könnte.“ Noch lange lange ſaßen ſie und beſprachen und überlegten, wohl das Beſte für die arme Elfriede ſei, womit ſie ſich ihr Brod verdienen könne. Schon ſenkten ſich die abendlichen Schatten herab, der Geſang det befiederten Waldbewohner war verſtummt, ſchon hatten dieſelben ihre Neſter auf⸗ geſucht, als Elfriede und ihr Begleiter ihre Schritte endlich heimwärts lenkten. Es folgte daun auch noch eine Unterredung mit dem Notar, der Elfriedens Vormund geworden war. Und das Reſultat dieſer langen, ernſten Be⸗ rathung war, daß in den nächſten Tagen in dem Reſtdenzblatt eine dreimalige Anzeige Inhalts erſchien: 1 . * „Ja, folgenden „Eine junge Dame von achtzehn Jahren ſucht paſſende Stellung als Geſellſchaftexin, am liebſten bei einer ältereu Dame. Gefällige Offerten erbeten unter E. W. 666 poſtlagernd. ö Eine kleine Anzahl Briefe liefen als Autwort auf die Annonce ein. Der Eine verlangte „ver⸗ ſtändiges Umgehen mit einem Geiſtesſchwachen , ein Zweiter ſtellte „perfekt im Kochen wals Beding⸗ ung, bei einem Dritten iſt „Beaufſichtigung der fünf Kinder — von ſieben Jahren an abwärts — als die Hauptſache“; ſo ging es weiter. Unter all, den Offerten befand ſich keine einzige, die des näheren Eingehens darauf werth erſchien. Das drückte die arme Elfriede ſehr darnieder und ſie befand ſich in übeler Gemüthsſtimmung. Die Zeit, wo Franz Degener der alten Heimath den Rücken kehren würde, rückte allmählich näher. Was ſollte ſie daun beginnen, ohne ihren Freund, Zukunft ein ſchützendes Dach und eine Thätigkeit ablenkte? Denn ſo ſehr ſie bei der bloßen Vorſtellung Franz Degener fürs Leben anzugehören, zurückſchreckte, ſo unentbehrlich erſchien ihr jetzt ſein Rath, ſeine Hilfe, ſobald es ſich um die eruſte Frage ihrer Zukunft handelte. Denn der alte Notar und unehmen ſollte, die noch nicht vorhanden war und wünſcht, die Briefe für ſie ſchreibt, ihnen vorlieſt ihren Berather, wenn ſie bis dahin noch keine paſſende Stellung gefunden hatte, die ihr für die bot, die ſie vor allem von ihren quälenden Gedanken Vormund rieth nur immer, daß Elfriede eine Stelle im Uebrigen hielt er die Hand feſt auf dem bischen Vermögen, das Elfrieden geblieben war. Aber ihr Vertrauen auf Franz, den Jugend⸗ freund, bewährte ſich ſchließlich doch. Eines Tages kam Franz Degener mit einem Briefe von einer auswärtigen Verwandten, an die er ſich in ſeiner Sorge um Elfrieden gewandt hatte. Jene hatte durch Zufall von einer Familie gehört, die eine Geſellſchafterin ſuchte. „Eine Stelle als Geſellſchafterin?“ rief Elfriede, während es hoffnungsvoll in ihren Augen aufleuchtete, „Ja“, beſtätigte Franz, „es handelt ſich um ein älteres Ehepaar, das eine junge Dame zu engagiren und ſich überhaupt angenehm und nützlich zu machen ſucht.“ ö 5 „Briefe ſchreiben, vorleſen, für liebenswürdige Unterhaltung ſorgen — das ſcheint mir keine ſo ſchwere Aufgabe — offenbar ganz annehmbar — meinſt Du nicht?“ frug ſie Franz hoffnungsvoll. „Die Offerte klingt nicht übel“, bemerkte er. „Wer ſind die Leute? Wie heißen ſie?“ „Herr und Frau von Wulffen.“ „Von Wulffen!“ wiederholte Elfriede mit beben⸗ den Lippen, während der Ausdruck froher Spannung mit Blitzesſchnelle von ihren bleichen Zügen ſchwand und bitterer Enttäuſchung Platz machte. „Das können ja Verwandte von Marianne von Wulffen ſein, die ich im Hauſe des Majors Stöckert kennen gelernt habe.