& RN enswürdigen 1 hries heimer. ö „Wiegen. donnerndes 1 f 7 dem Neckar. er Wochen Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. ind im Lu 2 2 1 5 Freund. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend M t 1 Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt 7 N 77 N RxxI 1 frei ins Haus. 158 79 5 eee g Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ 1 9 5 ette und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. 8 0 2 N nriohtun 5 Redaktion, ruck und Verlag von Karl Molitor Hofbuchdruckerei. . 0 — — 1 55 . ĩ⅛ ͤx11.!.!xk.k T——— 888 — — — Ar. 27. 155 5 2 Mittwoch, den 2. April 1902. K au m — 5 ere — —.— — ——— — —.— mann Der Dreibund. zu kündigen und dafür dem eigenartigen Bunde fallen, von der Richtungslinie des nun bald eee 8 8 i des Harenreiches mit der franzöſiſchen Republik fündundzwanzigjährigen feſten Zuſammenhaltens ka N Dem öſterlichen Keiſeausfluge des Keichs⸗ beizutreten. Weiß man es doch in den urtheils⸗ der Habsburgiſchen Monarchie mit dem Drei⸗ 5 uf. kanzlers Grafen Bülow nach Italien iſt durch] fähigen Kreiſen Italiens ſehr wohl zu würdigen, bund abzuweichen. Sind es doch gerade zu daß ihr Cand nur im Verein mit den Central⸗ politiſche Cebens bedingungen, welche den Haiſer⸗ aufgabe verla ö Geschir. zuchenbled und Sehch dete. e aus. thweiler U. it-Geselschau did XXX 1 0 Ms Mein aburg bei ichael gli 3 Partie ſtange 3 . Tuchs, aterialien- Hande urg a. N. ihl empfiehlt Karl Bauä Seiler. Vohnung . enen ſofort bea inn Bildhau⸗ hnhofſtraße. gnung ganz oder gel Pen. ö hann Leif S vakrelitte —— huung ten bei Georg Fell Neue Aula a — die Zuſammenkunft, welche Graf Bülow in Venedig mit Signor Prinetti dem italieniſchen Miniſter des Aeußern, gehabt hat, eine unver⸗ kennbare politiſche Bedeulung aufgeprägt worden. Selbſt wenn die hie und da in der Tagespreſſe Fier Vermuthung, daß es ſich bei der flüngſten Begegnung der beiden Staatsmänner ereits um die Erneuerung des Bündnißver⸗ trages Italiens mit Deutſchland gehandelt habe, über das Siel hinaus ſchießen ſollte, ſo ſtände doch immerhin das Bedeutſame der Miniſter⸗ Begegnung von Venedig feſt, denn ſie beweiſt mindeſtens, daß an den Behauptungen der Dreibundfeindlichen radicalen Blätter Italiens und eines CTheiles der franzöſiſchen Preſſe, von einem allmählichen Abrücken Italiens von der Seite Deutſchlands und Oeſterreich⸗Ungarns behufs eines Anſchluſſes des Apenninenkönig reiches an den franzöſiſch⸗ ruſſiſchen Sweibund nichts Wahres iſt, daß Italien vielmehr auch ferner⸗ hin mit den zwei mitteleuropäiſchen Kaiſer⸗ reichen treulich zuſammengehen wird. Daran ändert auch die allerdings feſtſtehende Thatſache nichts, daß ſich die Beziehungen zwiſchen dem Lande der Citronen und ſeinen franzöſiſchen Nachbar nach einer längeren Periode gegen⸗ ſeitiger Verſtimmungen in letzter Seit wieder freundſchaftlicher geſtaltet haben, denn im Völkerleben iſt von einem bloßen freundnachbar⸗ lichen Verhältniſſe zwiſchen zwei Staaten bis zu einem ſie umſchlingenden engeren politiſchen Bande immerhin noch ein ziemlich weiter Schritt. Offenbar aber liegt für Italien durchaus kein mächten ſeine europäiſche Stellung zu wahren vermag und daß es in der Tripelallianz voll⸗ berechtigter Theilnehmer iſt, während Italien bei einem Bündniſſe mit Frankreich und Kuß⸗ land zweifellos nur eine mehr untergeordnete Kolle zu ſpielen hätte. Sind nun daher die Beſorgniſſe, daß der Dreibund durch einen etwaigen Abfall Italiens zerſprengt werden könne, ſicherlich völlig unbe⸗ gründete, ſo iſt auch anderſeits den von Seit zu Seit immer wieder auftauchenden Gerüchten über die angeblich ſchwankend werdende Poſi⸗ tion Oeſterreich⸗Ungars im Dreibund nicht die geringſte Bedeutung beizulegen. Wohl giebt es in Oeſterreich Kreiſe und Parteien, die von allem Aufange an das innige feſtumſchriebene Verhältniß zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich⸗ Ungarn nur mit Wiederwillen betrachtet haben, und welche auch heute noch dem politiſchen Bündniſſe der zwei Kaiſermächte feindſelig ge⸗ ſinnt ſind. Aber noch bis zur Stunde haben die maßgebenden Perſönlichkeiten Oeſterreichs, vor allem aber Maiſer Franz Joſeph getreulich an der Ueberzeugung feſtgehalten, daß die ſtaat an der Donau auf das Bündniß mit Deutſchland anweiſen, eine Erkenntniß, welche ſich beſonders in Ungarn kräftig entwickelt hat, wo man ja mit Eifer an dem Bündniſſe mit Deutſchland hängt. Jedenfalls wird der Drei⸗ bund auch fernerhin fortbeſtehen, ſeinen manig⸗ fachen Neidern und Feinden zum Trotze, und ſollte der Begegnung des Grafen Bülow mit PDrinetti in Venedig noch ein Beſuch des deut⸗ ſchen Reichskanzlers in Wien gelegentlich ſeiner Heimreiſe nachfolgen, ſo könnte ein ſolches Ereigniß die Fortdauer des Dreibundes nur noch deutlicher illuſtriren. Verſchiedenes. 2 Ladenburg, 1. April. Wie wir hören fand am Sonntag die Operation des Herrn Meix⸗ ner ſtatt und wurden beide Kugeln glücklich entfernt. Der Thäter, der nun geſtändig, iſt ein Poſtaſſiſtent und nennt ſich Reſchmann. Derſelbe hatte ein Verhältnis mit einem Mädchen in Großſachſen und war dadurch mit den Verhältniſſen in Lauden⸗ bach bekannt. Reſchmann iſt ſchon wegen Unter⸗ ſchlagung bereits mit 1% Jahren Zuchthaus Allianz mit Deutſchland durchaus im wohl⸗ verſtandenen Intereſſe Oeſterreichs liege, und an dieſer Ueberzeugung ſind bislang alle deutſch⸗ und dreibunds feindlichen Machenſchaften inner⸗ halb der ſchwarzgelben Grenzpfähle wirkungslos abgeprallt. Und ſelbſt wenn einmal der greiſe Haiſer Franz Joſeph der Seitlichkeit ſeinen vorbeſtraft. ö — Schwetzingen, 31. März. Als am Gründonnerſtag Abend der Landwirth Abraham Kolb I. in ſeiner Scheune Stroh holen wollte, glitt derſelbe auf dem Gebälk aus und ſtürzte in die Tenne herab. Der Unglückliche erlitt dabei einen Schädelbruch ſowie ſonſtige Verletzungen, Tribut zollen wird, ſo dürfte es ſeinem Nach⸗ zwingender Srund vor, Deutſchland und Geſterreich⸗ Ungarn die politiſche Freundschaft Wahn und Wahrheit. Roman von A. Peters. (ẽNachdruck verboten.) 11. Fortſetzung. An dieſem Morgen hatte er mit dem Notar und Teſtameutsvollſtrecker ſtundenlange Beſprechungen gehabt und mit demſelben des Verſtorbenen Papiere durchgeſehen. Als er an demſelben Tage des Nach⸗ mittags wiederkam und auf Dörtchens Veraulaſſung unangemeldet in das Wohnzimmer trat, ſaß Elfriede am Fenſter und ſchaute, die Hände müßig im Schoße ruhen laſſend, ſinnend zum Fenſter hinaus ins Freie, — mit berſchleiertem Blick von zurückgedrängten Thränen und bleichen Wangen, deren Bläſſe grell von dem ſchlichten ſchwarzen Kleide abſtach. Sie bemerkte Franzens Eintritt nicht; erſt als deſſen Hand liebkoſend über ihren blonden Scheitel glitt, ſchreckte ſie heftig zuſammen und wandte ihm mit faſt verſtörtem Ausdruck das blaſſe Antlitz zu. Ihre Lippen bewegten ſich, aber was ſie auch hatte ſagen wollen, ſie unterdrückte es und ſah ihn nur mit halb fragendem Blicke an. „Wozu willſt Du immer hier in der bedrückend ſchwülen Stube ſitzen und trüben Gedanken nach⸗ hängen?“ hub Franz in liebevollem Tone an, „komm, Elfriede, laß uns ein Stück ins Freie gehen.“ „Wie Du willſt,“ erwiderte ſie mechaniſch, ſtand auf und machte ſich zum Ausgehen bereit. „Wohin wollen wir gehen?“ fragte er, ſie aus der Hausthüre traten. a 5 als folger, dem gegenwärtigen Thronfolger Erz⸗ herzog Franz Ferdinand, wohl ſehr ſchwer die den ſofortigen Tod herbeiführten. — Freitag früh wollte der in Mannheim bedienſtete Eiſen⸗ bahnarbeiter Martin Stroh zur Arbeit gehen, ö „Mir iſt es gleich — wohin Du willſt“, gab ſie intereſſelos zurück. Franz Degener ſchlug den Weg nach dem Walde ein, den Elfriede in glücklichen Tagen ſo oft mit ihm und den theuren Bruder in munterem Geplauder gegaugen war. Heute ſchritten ſie ſtumm nebeneinander her. Elfriede ſchwieg, wie ſchon ſeit Wochen, wenn Nie⸗ mand ſie um eine Antwort befragte, und ihr Be⸗ gleiter ſchwieg, weil er nicht recht wußte, wie er das in Worte kleiden ſollte, was er ihr ſagen wollte, ja endlich ſagen mußte. Jetzt hatten Sie eine halbverfallene Bank er⸗ reicht. Sie ließen ſich auf derſelben nieder. Ueber welken Blätter von den Bäumen. ö „Elfriede“, begann Franz endlich, während er mit ſeinem Stock allerhand Figuren vor ſich in den Sand malte, „Elfriede, ich heute etwas Beſonderes zu ſagen — —— — 0 „Ich hoffe, Du hängſt daß Dir der Gedanke, fuhr er nun fort: ſehr günſtiges als Geſchäftsführer eines großen deutſche ihnen ſauſte der Wind und ſchüttelte die erſten ich habe Dir Er ſtockte; da ſie aber nichts erwiderte, und ſelbſt durch kein Zeichen verrieth, daß ſie ihn über⸗ haupt hörte, fuhr er mit unſicherer Stimme fort: nicht ſo an Deiner Heimath, ſie zu verlaſſen — vielleicht für immer, nicht allzu traurig iſt —“ jetzt endlich wendete ſie ihr Geſicht ihm zu — und beherzter „Man hat mir nämlich ein Anerbieten für Amerika gemacht — g n Export⸗ hauſes. Die vorzüglichen Empfehlungen meines Principals und das langjährige Vertrauen, was ich genieße, haben mir dieſes Anerbieten eingebracht und ich. . . ich habe es angenommen, denn mein Gehalt wird ſich dadurch verdreifachen.“ Er ſchieg und wendete das Geſicht ihr zu, voll Spannung, wie ſie ſeine Mittheilung, die doch ein doppeltes Ereigniß war, wohl aufnehmen werde, aber er begegnete nur einem halb fragenden Blicke Elfriedens. i „Die Bedingungen der mir angetragenen Stellung ſind ſo günſtige, fuhr er nach kurzer Pauſe fort, „das daß ich darauf ſofort heirathen kann,“ fügte er zaghaft hinzu. Leichte Röthe ergoß ſich plötzlich über Elfriedens Züge, ihre Bruſt wogte erregt auf und nieder, aber ſie ſagte noch immer nichts. 5 „Warum ſprichſt Du nicht? Haſt Du mir nichts daranf zu erwidern?“ ſagte Franz Degener nun etwas gereizt. Sie ſah ihn aber mit unſagbar wehmüthigem Ausdruck an. Dann nach einer weiteren Pauſe kamen die ſeltſamen Worte von Elfriedens Lippen: „Jetzt beſitze ich in Dir noch einen einzigen Freund in der Welt; ſobald Du meine Antwort aber offen haſt, dann muß ich riskiren, daß ich auch Dich als meinen einzigen Frennd verliere!“ „Wie ſoll ich das verſtehen?“ rief Franz Degener beunruhigt, „Elfriede, ſieh mich an und