V. Herkel rg. Leute 9 Jahr aus 1 und Talent und ſich ver⸗ le zu verbleiben ulgeldlich aus⸗ s Inſtrument al anzuſchaffen. Bertel, rigent. —— 25 — eee nuerdienſt zuptſächlich ge 18 an die Ex⸗ e — RT. blatt zeiger ärttemberg. zeitung 98. onsorgan. Aufl. mummern. zulver, lle⸗Zucker, ing⸗Pulver nfach bewährte den beſten n. —— ichte des HGrofß⸗ den ſind die dgebungen Dr. Krone 7.50. — Verlag eiburg i. Br ung imer ganz oder zu vermieten. ch. Heyder. immer i e 1 zob Schäfer, uptſtraße 179. — ͥ — oße unmöblirt zu 9. Vohnung r Exped. d. Bl. — vermieten. niſt Haarer u Bahnhof. 11 Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend N Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt frei ins Haus, und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Mittwoch, den 26. März Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ Redaktion, ruck und Verlag von Karl Molitor Hofbuchdruckerei. 1902. . e ——— Sur zollpolitiſchen Lage. Der Reichstag iſt in ſeine Oſterferien ge⸗ gangen, ohne daß vorher die beſtehende un⸗ erquickliche innere politiſche Situation, wie ſie durch den bisherigen Verlauf der Solltarifan⸗ gelegenheit geſchaffen worden iſt, irgend welche Hlärung erfahren hätte. Noch immer bleibt es in den Schleier der Ungewißheit gehüllt, ob eine Verſtändigung bezüglich der Höhe der künftigen Getreidezölle, alſo über den Uern⸗ punkt der geſammten Solltariffrage, zu Stande kommen wird, oder nicht, wenigſtens verlautet noch nichts davon, daß man ſich in den Krei- ſen der Agrarpartei des Reichstages zu einem Verzicht auf den regierungsſeitig nun einmal für unannehmbar bezeichneten Compromißvor⸗ ſchlag geneigt zeigen wolle. Die hie und da gehegte Annahme, daß vielleicht die parlamen⸗ tariſche Oſterpauſe zu Unterhandlungen zwiſchen der Regierung und Vertrauensperſonen der ſchutzzöllneriſchen Mehrheit des Reichstages hinter den Couliſſen ausgenutzt werden könnte, ſcheint ſich auch nicht zu beſtätigen, zumal der Reichskanzler Graf Bülow im Begriff ſteht, den angekündigten öſterlichen Erholungsausflug nach Italien anzutreten. So wird denn wohl die Solltarifcommiſſion, wenn ſie am 8. April ihre Arbeiten wieder aufnimmt, nach dem von ihr allerdings ſelbſt mitverſchuldeten unerfreu⸗ lichen Stand der Dinge vorfinden, und es wird dann die Quälerei mit der Berathung der ein⸗ zelnen Poſitionen des Solltarifentwurfs weiter⸗ gehen, ohne daß man recht wußte, was daraus eigentlich werden ſoll. Denn wenn die verbün⸗ deten Regierungen dabei verbleiben, daß ſie den von der Tarifcommiſſion in erſter Leſung beſchloſſenen Erhöhungen der Getreidezollſätze der KRegierungsvorlage nicht zuzuſtimmen ver⸗ mögen und daran iſt doch wohl nach den wiederholt abgegebenen beſtimmten Erklärungen aus dem Kegierungslager nicht gut mehr zu zweifeln — ſo würden die weiteren Berath⸗ ungen der Tommiſſion ja nur eine Arbeit „piro nihilo“, eine unnütze Seitverſchwend⸗ ung ſein. Es heißt nun freilich, daß man in der Commiſſion bei der zweiten Leſung der Soll⸗ tarifvorlage wahrſcheinlich zu den Regierungs- vorſchlägen hinſichtlich der Getreidezölle zurück⸗ kehren und daß dann Alles noch gut werden würde. Aber ſelbſt vorausgeſetzt, daß müßten bis dahin immerhin noch lange lange Wochen vergehen, man braucht nur zu bedenken, daß die Commiſſionsberathungen, trotzdem daß ſie ſchon ſeit Januar d. J. dauern, erſt bis Poſition 42 des Zolltarifentwurfes gediehen ſind indeß letzterer etwa tauſend Poſitionen wenn demnach die Tarif⸗ umfaßt. Selbſt commiſſion während der Sommerferien des Keichstagsplenums weitertagen, und hierbei notabene endlich ein raſches Tempo in ihren Verhandlungen einſchlagen ſollte, ſo wäre eine definitive Entſcheidung in ihr betreffs der neuen Getreidezölle wohl erſt gegen Ende des eigent⸗ lichen Sommers zu erwarten. Eine ſolche Hin⸗ zögerung jedoch liegt weder im Intereſſe von Handel und Induſterie noch in jenem der Land⸗ wirthſchaft, denn offenbar können alle drei große Erwerbsgruppen nur wünſchen, daß nunmehr baldige Klarheit darüber geſchaffen werde, wie der neue deutſche Solltarifentwurf in ſeinem Hauptſtück ſchließlich ausſehen wird. Der in der Tagespreſſe bereits angeregte Ge- danke, die Solltarifcommiſſion möge die weitere Berathung des Solltarifs zurückſtellen und ſtatt eine ſolche günſtige Wendung in der Solltarifange⸗ legenheit in der That eintreten würde, ſo deſſen gleich die zweite Ceſung des von den Getreidezollen handelnden Theile deſſelben vor⸗ nehmen und ſomit eine Entſcheidung über den ſpringenden Punkt der geſammten Solltariffrage ſchon weit eher herbeiführen, als dies bislang zu erwarten ſteht, wäre daher wohl einer ernſt lichen Eewägung werth, große practiſche Schwierigkeiten dürfte der Plan ſchwerlich bereiten. Was die ſchwebende Specialfrage der Ge⸗ währung von Diäten für die Mitglieder der Solltarifcommiſſion für den Fall einer Extra ſeſſion während des Sommers anbelangt, ſo iſt hierin vorerſt auch noch nichts entſchieden. Doch ſoll noch vor der Oſtervertagung des Parlaments eine Verſtändigung zwiſchen dem Reichskanzler und dem Keichstagspräſidenten Grafen Balleſtrem über die Grundſätze des in dieſer Diätenangelegenheit einzuſchlagenden Ver⸗ fahrens erzielt worden ſein. Die Nachricht, die Parteien der Linken des Reichstages ſeien geſonnen, einen Beſchluß des Plenuns über die der Folltarifcommiſſion zu gewährenden Diäten nöthigenfalls durch Obſtruction zu verhindern, iſt kaum ernſthaft zu nehmen, die Linke würde ſich ja nur lächerlich machen. 5 Verſchiedenes. — Ladenburg, 24. März. Wie uns mitgeteilt wird, werden folgende Züge der Main⸗ Neckar⸗Bahn vom 1. April ds. Js. in Secken⸗ Die Abfahrtszeit daſelbſt iſt 1 f heim anhalten. feſtgeſetzt: bei Zug 59 b auf 515 Vorm. 61 55 17 6 75 „ „ 68 b „ 6 Abends und 72 717 15 * 1 7 Ladenburg, 24. März. In allen Badens, großen und kleinen rüſtet man Städten Wahn und Wahrheit Roman von A. Peters. 5 „Fortſetzung. (Nachdruck verboten. ) dem Menſchenkenner Ralph verrieth. „Weshalb werden Sie nur immer roth und verlegen, ſo oft ſein Name genaunt wird?“ fragte r dann wie im eiferſüchtigen Tone. „Ich bitie mir aus, mich nicht weiter ſo zu examiniren“, ſagte ſie wieder heftig; „übrigeus müſſen Sie in den fünf Wochen, ſeit ich Gaſt im ch überhaupt über faſt jede ungewöhnliche Frage rröthe. Ralph verſank in ein tiefes Sinnen und ſie prach auch nichts mehr, Nach einer kleinen Weile kamen ſie an einen geichtes ſei, Elfrieden im Arme tragend hinüberzu⸗ ſpringen, lehnte ſie mit Entſchiedenheit ab. Ich werde ſelbſt hinüberſpringen!“ ſagte Elfriede energiſch und mit den Augen die Entfernung über den Bach meſſend. „Nein, nein, das thun Sie lieber nicht!“ ö 0 Wieder entſtand ein ſekundenlanges peinliches chweigen, während Ralph um eine Antwort bangte. mit dem halben Körper ins Waſſer gerieth. Dann drang ein ſchwaches „Nein“ von Elfriedens Lippen, während ſie die Farbe wechſelte und ſich ſo in rückſichtsvoller Weiſe auf das Ufer. mahnte Ralph ab, „Sie kommen nicht hinüber! Seien Sie nicht thöricht und leichtſinnig.“ Dieſe letzten Worte feuerten Elfriedens ſinken⸗ den Muth von neuem an. Sie holte zum Sprunge aus, ſetzte an, ſprang zu kurz, fiel mit den Händen auf das jenſeitige Ufer des Baches, während ſie Sofort war Ralph an ihrer Seite und zog ſie „Wie unvernünftig von mir!“ rief ſie. „Warum ſchelten Sie mich nicht? Warum lachen Sie mich nicht aus? Warum ſagen Sie mir nicht, daß Sie ſich über Ihren Sieg freuen, daß mir ganz recht geſchah, daß ich es nicht anders verdiene?! rief Hauſe Ihrer Eltern bin, doch gemerkt haben, daß Elfriede in einem Athem. „Jetzt iſt die Hauptſache, zu überlegen, wie Sie heimkommen“, antwortete Raplh ernſt und that als wenn er Elfriedens Worte gar nicht gehört hätte. Bach; ein Steg, der darüber führte, war abge⸗ brochen! alles Zureden Ralphs, daß es ihm ein „Ich werde gehen, ſo wie ich bin, das ſoll die Strafe für meine Alberuheit ſein —“ ſagte ſie muthig. „Gehen Sie nur voraus, ſonſt könnten Sie mit mir ausgelacht werden! Ich finde den Weg allein.“ J „Wohl möglich“, meinte er gutmüthig lachend. „Aber nein, ſo ſollen Sie nicht nach Hauſe gehen. Ich habe eine beſſere Idee: Keine zehn Minuten bon hier wohnt eine frühere Dienerin meiner Mutter; die wird Ihnen gern Kleider von ſich borgen, während ſie die Ihrigen ſchnell trocknet.“ Elfriede nahm dieſen Vorſchlag dankbaren Herzens an, dann wurde ſie dadurch doch aus der peinlichen Verlegenheit befreit, ſchon wieder im Hauſe des Majors peinliches Aufſehen zu erregen. Alles ging auch nach dem Wunſch, und doch fing es bereits zu dämmern an, als Elfriede und Ralph ihren Heimweg, erſtere nunmehr wenigſtens in trockenen Kleidern, fortſetzen konnten. Ziemlich ſchweigſam gingen ſie nebeneinander her. Als ſie einen mit Waſſer gefüllten Graben überſchreiten mußten, ergriff Ralph Elfriedens kleine handſchuhloſe Hand — ſie wehrte ſich nicht mehr gegen ſeine Hilfe — und ließ ſie nicht eher wieder los, als bis Elfriede keine Gefahr mehr lief, in den Graben zu fallen. Es dunkelte ſchon, doch war es noch nicht ſo dunkel, daß ſie nicht ſehen konnten, wie ihre gegenſeitigen Blicke ſich ineinander vertieften, und ein unſäglich wonniges Gefühl durchzitterte ſie beide. Sie kamen an einer hohen dichten Hecke vor⸗ über, die ſo tiefe Schatten auf den Weg warf, daß Elfriede über einen großen Stein ſtolperte. Im nächſten Moment lag ſie in ſeinen Armen und Ralph nahm dieſe Gelegenheit wahr, um ſeinem gepreßten Herzen Ausdruck zu geben. „Elfriede — geliebtes Mädchen — willſt Du mein ſein, mein für's Leben?“ flüſterte er leiden ⸗ ſchaftlich und hauchte verſtohlen einen Kuß auf ihre Lippen. Aber keine Autwort erfolgte. inneren Erregung brachte Elfried kein Bei der tiefen ort he 5