Großherzog bat ſein perſ Eröffnungsfeier der Wanderausſtellung zugeſagt. Er wird die Ausſtellung mit einer Anſprache eröffnen. — Schwetzingen, 16. März. Heute Vormittad wurde der ledige Schreibgehilfe Albert Becker hier verhaftet, weil er ſeinem Principale ca. 300 Mark unterſchlug. Statt dieſes Geld auf die Poſt zu tragen, verpraßte er es und ſchaffte ſich elegante Kleidung an, um als feiner Mann daher zu kommen. Becker wurde ſchon während ſeiner Militärzeit wegen eines ähnlichen Vergehens beſtraft. — Karlsruhe, 17. März. Am Ver⸗ gangenen Samſtag Morgen halb 7 Uhr fand im Hofe des neuen Amtsgerichtsgefängniſſes hierſelbſt die Hinrichtung des wegen doppelten Mordes vor einigen Wochen vom hieſigen Schwurgericht zum Tode verurtheilten ehemaligen Fremdenlegionärs Karl Auguſt Herberger aus Rheinsheim ſtatt. Herberger hatte bekanntlich an 26. Mai 1900 im Neckarauer Walde bei Mannheim den Färber Georg Eichelsberger von Markirch und am 25. Auguſt 1901 an der Holzapfelfurth bei Salbach auf Gemarkung Wieſenthal den Bierbrauer Joh. Bapt. Steiner aus Schönach durch Schläge auf den Kopf hinterrücks getödet. Der heutigen Hin⸗ richtung des Mörders wohnten außer den Gerichts⸗ und Urkundsperſonen eine Anzahl geladener Herren bei. Punkt halb 7 Uhr wurde der Delinquent, welcher reumüthig und gefaßt dem Tode entgegen⸗ ging, vorgeführt, worauf Herr Staatsanwalt Dr. Groſch das Todesurtheil verlas, demzufolge S. Kgl. H. der Großherzog verzichtet hatte, vom Rechte der Begnadigung Gebrauch zu machen. Herberger ließ ſich willig auf das Schaffot führen und betete inbrünſtig mit dem Geiſtlichen, Kaplan Dietrich, der ihn mit dem Stadtmeßner Kaiſer begleitete. worauf die Hinrichtung erfolgte. Der ganze Akt dauerte nur einige Minuten. — Karlsruhe, 17. März. Die Einführ⸗ ung der neuen, mit dem Reichspoſtgebiet gemein ⸗ ſamen Poſtwerthzeichen hat Übergangsbeſtimmungen nothwendig gemacht, bei entſprechend einem auch im württembergiſchen Landtag zum Ausdruck ge⸗ kommenen Wunſch, dem Publikum ſogar gering⸗ fügige Unannehmlichkeiten und Verdrießlichkeiten thunlichſt zu erſparen. Wie bekannt, werden die neuen Poſtwerthzeichen auf 1. April eingeführt; mit dem Verkauf * 1 und dem Umtauſch aller Voſt⸗ werthzeichen gegen neue wird am 20. März be⸗ gonnen. Von dieſem Tage an bis zum 31. Mätz ſind alle betheiliaten Poſtſtellen, beſonders auch die Landbriefträger, gehalten, das Pu ö Einkauf alter Voſtwerthzeichen darauf aufmerkſam zu machen, daß dieſe nur bis ö lich gelten, und beim Einkauf oder Eintauſch neſter Paſtwerthzeichen darauf hinzuweiſen, daß dieſe erſt vom J. April ab Giltigkeit haben. Die am 5 April den Brieſkaſten entnommenen, mit alten Poſtwerthzeichen frankirten Sendungen ſind ohne Nachtape abzuſenden. Im übrigen ſind Sendungen, die vor dem 1. April mit neuen oder nach dem 31. März mit altenpoſtwerthzeichen frankirt auf- geliefet werden, wenn thunlich an die Abſender zum Bekleben mit giltigeu Poſtwerthzeichen zurück zugeben. Wenn dies aber ohne Verzögerung nicht möglich iſt (z. B. bei Sendungen aus dem Brief⸗ kaſten), ſo ſollen trotz Verwendung der unrichtigen Poſtwerthzeichen ſolche Sendungen ohne Nachtixe abgeſandt und von der Beſtimmungsanſtalt ohne Erhebung von Porto an die Empfänger ausge händigt werden. Dies gilt bei der unrichtigen Verwendung neuer Poſtwerthzeichen vor dem J. April allgemein, bei der unrichtigen Verwendung alter Poſtwerthzeichen nach dem 31. März bis auf Weiteres. Die beiden Poſtverwaltungen behalten ſich alſo vor, den Zeitpunkt zu beſtimmen, an welchem eine ſo allgemeine Gewöhnung des Publi— kums an die neuen Werthzeichen vorausgeſetzt werden darf, daß die gewöhnlichen Beſtimmungen über die Behandlung unrichtig frankirter Sendungen unbedenklich angewendet werden können. Bei den getroffenen Maßnahmen iſt zu erwarten, daß dieſer Zeitpunkt bald eintritt. Ein größerer Vorrath von Poſtwerthzeichen wird nach den Gewohnheiten unſerer Bevölkerung faſt nur von Geſchäftsleuten gehalten, und dieſe werden unſchwer zu rechtzeitigem Umtauſch zu bringen ſein. Der „kleine Mann“ hält ſich ſelten einen Vorrath von Briefmarken und für ihn wird die Friſt, die ihm von den beiden Poſtverwaltungen gegeben wird, reichlich genügen, um ohne Strafporto durchzukemmen. — Homburg, (Pfalz), 17 März. Vor⸗ geſtern Nachmittag ereignete ſich hier ein bedauer⸗ licher Unglücksfall. Um ſich den freien Nach⸗ mittag zu vertreiben, hatten ſich verſchiedene Knaben daran gemacht, an einem Berge in einer Sandgrube eine Höhle zu graben. Als ſich der 31. Mä z einſchließ⸗ 14jäh ige Sohn des Kaufmanns w ei e Höhle begab, um ſi« zu vervollkommnen, it zie die Höble in ſich zuſammen und begeud z Knaben. Die übrigen Kameraden kounten den Publikum beim Unalücklichen im erſten Augenblicke vor Bestürzung keinen Beiſtand leiſten und riefen un Hilfe, I man den Verſchütteten nach kaum zehn Minen aus der Sandgrube ausgegraben hatte, war er t. „Pf. Pr.“ bereits eine Leiche. — Waldſee, 15. März. Ein Fall dog ſeltener Frechheit ereignete ſiig am vor geſtrigeg Nachmittag in einer hieſigen Vorſtadt. Ein Hand⸗ werksburſche, dem es an beſſerer Kleidung mangelte, begab ſich in das zweite, bei Tag unbewohnz Stockwerk eines Hauſes, muſterte den Kleiderſchragk und wählte ſich eine vollſtändige Her xenwäſch, Hoſen, Weſte, Schnallenſchuhe, Pel⸗ kragen, Mag ſchetten, Zwicker und Spazierſtock aus. Sei alten Schuhe ließ er im Zimmer als Pfand zurück. Völlig vom Hemd bis Zwicker ne ge kleidet fand der Dieb unbehelligt das Weite iſt dies in kurzer Zeit der zweite Diebstahl hieſ. Stadt. — Niederſtetten, 15. März. Vor ger Zeit machte ein noch ſchulpflichtiges Mädchen vom nohen Oberſtstten hier verſchiedene Einkahgz auf Namen von Oberſtätter Einwohnern. Spaig ſtellte es ſich heraus, daß die Angaben des a chens auf Schwindel beruthen. Wie man pi ſoll das gleiche Mädchen unlängſt unter de Vorgeben, es müſſe ſich einen Zahn ziehen laß, nach Mergentheim gefahren ſein, dort in eig Schuhgeſchäft Einkäufe gemacht haben, welche auf den Namen einer Lehrersfrau buchen ieh Auch hier iſt es der Raffinierheit des Mädch gelungen, den betreffenden Kaufmann zu beſcheig deln. Hoffentlich wird der viel verſprechendz Schwindlerin nun das Handwerk gründlich gelegt — London, 16. März. Der „Ebeiigg News“ wird aus Neu⸗York gemeldet, daß de Küchenchef Rupert Fritz, der bei dem Stapel der Yocht des Kaiſers Withelm das Eſſen lie durch die Raritätenjäger ruinirt worden iſt lieh ſich große Mengen Silberzeug für die Gäſte und viele von dieſen nahmen Meſſer, Ga Löffel, Salzfäſſer und andere Gegenſtände Andenken mit. Fritz kann das fehlende Sh zeug nicht erſetzen, er meldete ſeinen Konus und trat von ſeiner Stellung als Oekonom dez Liederkranz⸗Klub zurück. ſie ſchon öffentlich oder heimlich verlobt war. Glauben Sie nicht, Fräulein Elfriede, daß ſich das Unglück auch einmal von mir wenden kann. „Wie ſoll ich das wiſſen,“ erwiderte ſte und wurde ganz roth. „Warum fragen Sie nicht weiter, in wiefern ich da noch unglücklich geweſen bin? Möchten Sie das nicht wiſſen?“ fuhr Ralph fort. „Ich erſcheine nicht gern neugierig,“ erwiderte ſie ſcheinbar kühl, während ihre Hände doch vor innerer Erregung heftig zitterten. „Erinnern Sie ſich, wie ich ihnen neulich ſagte, ich hätte mich einmal im Leben ſehr zum Narren und Thoren gemacht?“ frug jetzt Ralph. Sie nickte ſtumm. „Intereſſirt es Sie, zu hören, in wiefern dies geſchah oder nicht?“ „O doch,“ antwortete ſie lebhaft zu ihm auf⸗ blickend während der ſcheue verlegene Ansdruck ihres Geſichtes über die peinliche Situation der erwachen⸗ den großen Neugier wich. „Natürlich handelte es ſich dabei um eine junge Damen, fuhr nun Ralph eifrig fort. f „War ſie hübſch ?“ fiel Elfriede ihm lebhaft ins Wort. „O ja. Sie war eine vornehme Erſcheinung und wußte ihre Augen zu gebrauchen — genau wie Sie“, ſetzte er mit gerunzelter Stirn hinzu, „das hat mich ſchon oft genug geärgert, auch die entfernteſte Aehnlichkeit zwiſchen Ihnen und ihr iſt mir verhaßt und macht mich argwöhnlich und mißtrauiſch.“ „Und ſie gab Ihnen einen Korb?“ forſchte Elfriede, viel zu intereſſirt an dem, was ſie zu hören bekommen ſollte, um die Anklage gegen ihre Augen weiter 15 beobachten. Bangen es noch einmal machen mußte Intereſſirte mich eine Dame, ſo mußte ich ſtets erfahren, daß „O nein, das geſchah nicht, und darum würde ich ſie auch nicht tadeln, der Geſchmack iſt ver⸗ ſchieden. Im Gegentheil ſie ſchwor, daß ſie Nie⸗ mand in der Welt auch nur halb ſo liebe wie mich, mit mir ginge ſie bis aus Ende der Welt, durch Feuer und Waſſer und was dergleichen ſchwärme⸗ riſche Reden mehr waren“, berichtete er bitter. „Und ſie ließ Sie dann in Stich?“ ſtieß Elfriede athemlos, mit heftig auf- und niederwogen⸗ der Bruſt hervor. „Ganz recht; ich diente nur als Lockſpeiſe für einen Anderen; wie ſie auch den in ihren Netzen gefangen hatte — der in Titeln und Mitteln mir noch bei Weitem über war, denn es war ein reicher Baron“, fügte er bitter ein, „da bedurfte ſie meiner nicht mehr, der Mohr hatte ſeine Schuldigkeit ge⸗ than, der Mohr kounte gehen!“ „Und Sie?“ Was thaten Sie?“ fragte El⸗ friede mit angſtvollem Auge zu ihm aufſehend. Ralph lächelte hab zornig, halb beluſtigt über die ebenſo angſtvoll als naiv klingende Frage Elfriedeus „Sie meinen wohl, ich forderte ihn zum Zweikampf, rächte mich für die erlittene Schmoch und ſchoß ihn nieder 21 — O nein, ich. — * zweites im Gefolge hat, ſo geſchah es auch damals — das beſte Pferd, das ich je beſeſſen, richtete ich zu Grunde, denn ich war wie wahnſinnig mit dem Pferde über Stock und Stein geſetzt und das Hals⸗ brechen wäre mir an dem Tage recht geweſen. „Und dieſes Mädchen hatte Sie ſeiner treuen Liebe verſichert?“ fragte Elfriede theilnehmend. „Nicht ein⸗, nein hundertmal“, entgegnete er heftig. „Reden Sie jetzt, wären auch Sie einer ſolchen Heuchelei, einer ſolchen Unehrlichkeit fähig?“ Er war noch einen Schritt dichter an ſi ging auf die Jagd, auf die Rennjagd, es war grade Jagdzeit — und wie ein Unglück immer ein herangetreten und ſchaute ſie mit ſo angſtooll dach bohrendem Blicke an, als wolle er bis in ihr Th innerſtes ſehen. „Zürnen Sie mich nicht, a bisweilen halte ich Sie deſſen für fähig,“ führ dann wie drohend fort. „Mich?“ ſtieß ſie angſtvoll hervor und eilte ihm heftig ihre Hand, während dunkle Rothe J Uuwillens ihre Wangen dunkelroth färbte. Seine finſtere Miene hellte ſich da plötzlich ga „Verzeihen Sie mir“, bat er xeuig, glaube, meine eigene unglückliche Erfahrung mich ſo mißtrauiſch gemacht. — Kommen Schenken wir uns Offenheit gegen Offene Haben Sie mir nach einem Geſtändniſſe nicht dh etwas Wichtiges anzuvertrauen?“ „Jetzt odet nie!“ dachte Elfriede, „denn wan böte ſich ja wieder ſo günſtige Gelegenheit zu ihren Bekenntniß 2“ Gewaltſam unterdrückte ſie ihre tiefe Ert ung, und all ihren Muth zusammen gehen that ſie einen tiefen Athemzug, ſchon öffnete ſie d Lippen, um zu reden, da — klang es ſcheill an wie von Geiſterſtimmen durch die Luft; „Fräulein Elfriede!“ 1 Marianne war es; mit flackerndem Lichte den ſie ſtarr wie eine Bildſäule auf der Schwelle stehe und die Augen mit Entrüſtung und Staunen auf Elfrieden und Ralph ruhen laſſend. „Du ſollteſt Dir zu Deiner Unterhaltung m Fräulein Wernick doch eine paſſendere Zeit a wählen, Ralph,“ ſagte ſie daun nach kurzem Schweigen beiderſeits, und in ſtolzem Selbſthewußtſeln hochene gerichtet fuhr ſie fort, „es wäre Dir och wohl fatal, von jemand Anderem, vielleicht gar vor eien der Dienſtleute ſo betroffen zu werden.“ welcbe ie dsbtbebel N. 11 . gSbds-Gete 85 8. 1 g Tacke il bee c biligt N — gebt Mayr ch 0 dum, berſcſ 5 ac cn d a, nee 4 frühe Kleider; 4 e Mun Ma 5 N