ern L anzuſtg ungen dieſer Schnellreiſe zum Trotz am Frei⸗ tag Abend wieder in Newpork eingetroffen. ag I an f enor, 9 51 7 ee Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. aß. 5 e e e ends 8 Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. N be. Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt 2 zähligez g frei ins Haus. Vorst b Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ — und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. M c Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor Hofbuchdruckerei. . 5 1 Ar. 21. Mittwoch, den 12. März f Ve 2 — — — — — ee. — — — — —— ——— ͤͥ Xn %:yù. —fTßß2ß2ͤͤ‚T——ʃ' 1 50 5 0 Politiſches Newpork, 8. März. Im Feſtſaal des ſchen Unterrichts⸗ und Wiſſenſchaftsmethoden 105 665 1 8 Waldorf⸗Aſtoria-Hotels wurde heute Abend Der Fortſchritt der Welt beruhe hierauf 5 10 Berlin, 0. März. Prinz Heinrich von das I?. Stiftungsfeſt der „Deutſchen Geſell⸗ Amerika habe ſie jetzt adoplirt. Beide Länder i Preußen iſt von ſeiner Nundreiſe durch die ſchaft“ gefeiert, an welchem Prinz Heinrich mit ſtehen nunmehr in friedlicher geiſtiger Neben⸗ 0 Aich 8 öſtlichen und mittleren Staaten der Union im Gefolge theilnahm. An 1000 Gaͤſte waren buhlerſchaft. Nudolf Heepler ſprach über das Justen beſten Wohlſein der außerordentlichen Anſtreng⸗ erſchienen. Der Dorſitzende Huſtav Schwab alte und neue Vaterland. Es ſei ſicher, daß Herti Dieſelbe zeigte unmittelbar vor ihrem Abſchluſſe igent. noch einen Glanzpunkt durch den Aufenthalt des Prinzen in Boſton, worüber ſchier endloſe telegraphiſche Berichte vorliegen. Namentlich zeichnete ſich das Feſtbankett im Somerſt⸗Hotel zu Ehren des hohen Gaſtes durch die hierbei gehaltenen bedeutſamen Anſprachen an den Prinzen und die Erwiederung deſſelben, in welchem der Prinz nochmals betonte, wie ſein Beſuch in Amerika die Förderung der Freund⸗ ſchaft zwiſchen dem deutſchen und dem ame⸗ rikaniſchen Volke bezwecke aus. Von Boſton aus begab ſich der Prinz am Freitag zunächſt nach Albanp, der politiſchen Hauptſtadt des Staates Newpyork weiter, wo ihm ebenfalls eine begeiſterte Aufnahme bereitet wurde. Hierauf beſuchte der Prinz noch die Militär⸗ akademie in Weſtpoint, er beſichtigte die auf dem Paradeplatze aufgeſtellten ſechs Compag⸗ aa dlollaſ verbandes. ettger Ni gehörigen März 10 5 50 90 nien Cadetten und nahm eine Parade derſelben nme f ab. Hierauf beglückwünſchte der Prinz die 1 Cadetten zu ihrer vortrefflichen Erſcheinung — und gab ſeiner Freude Weſtpoint beſucht zu it 5 haben unter Hinweis auf die bevorſtehende 1 en Jubelfeier der Militärakademie, Ausdruck. ) Mäuſn ? Abends ¾6 Uhr traf Prinz Heinrich wieder in Newpork ein, wo er aber im Hotel Wal⸗ dorf⸗Aſtoria Wohnung nahm und nicht, wie urſprünglich geplant, auf der „Hohenzollern“, da unter der Maanſchaft der letzteren ein Scharlach ⸗Erkrankungsanfall vorgekommen iſt. hielt eine Anſprache, welche eine Menge Ein⸗ zelheiten aus der ruhmvollen Geſchichte der Geſellſchaft enthielt, überreichte ein Gedenk⸗ Sinne das Thema „Der Deutſche in Amerika blatt und ſchloß mit einem Hoch auf den Prinzen Heinrich. Harl Schurz hielt ſodann eine Rede, in welcher er die alte Freundſchaft zwiſchen Amerika und Deutſchland behandelte und ausführte, ſeit Amerika Großmacht ſei und auf feſten Füßen ſtehe, habe es Freunde überall. Als jedoch die Union in Noth war, da ſei das deutſche Volk ihr beſter Freund ge⸗ weſen. Ebenſo ſei die Herſtellung der deutſchen nationalen Einheit nirgends ſo ſympathiſch be⸗ grüßt worden, wie von den Amerikanern. Alle Preßhetzereien, welche darauf gerichtet ſeien, die deutſch⸗amerikaniſche Freundſchaft zu zerſtören, ſeien nur kraftloſe Hiftmiſcherei und knabenhaftes Geſchwätz geweſen. Ein Frie⸗ densbuch wäre ein Verbrechen, doch ſei ein ſolches Verbrechen ſchlechtweg unmöglich. Des Haiſers herzgewinnender Freundſchafts bote ſei mit einem ſo elementaren Ausbruch von Wärme begrüßt worden, daß alle Welt ſich von der Aufrichtigkeit überzeugen mußte. Der Erfolg ſei die Freude für jeden Freund der Menſch⸗ heit. Kedner ſprach alsdann die Bitte aus, der Prinz möge in Deutſchland erzählen, wie hoch die Weisheit des Kaiſers, des Urhebers dieſes Freundſchafts⸗ und Friedensfeſtes, hier geſchätzt werde. Die deutſch⸗amerikaniſche Freundſchaft verjüngte die große Garantie des Weltfriedens. Der Präſident der Columbia⸗ Univerſität, Butler, feierte alsdann die deut⸗ Deutſchland, ja der Maiſer ſelbſt, das hohe An ſehen der Deutlſchen in Amerika freudig an erkenne. Frederick Hollz behandelte in ähnlichem Prinz Heinrich hielt hierauf eine kurze Rede, in der er ausführte, der ihm bereitete Empfang ſei ein weiterer Beweis der Freundlichkeit und des Enthuſiasmus, womit er in allen von ihm beſuchten Candes heilen aufgenommen worden ſei. Er ſchätze die Bekundungen von Freund ⸗ ſchaft ſehr hoch. Er ſei überzeugt, daß die Deutſche Geſellſchaft viel zur Ausbreitung und Verſtärkung der freundſchaftlichen Gefühle zwiſchen Deuiſchland und den Vereinigten Sta ten beitrage. Während des Banketts trug der „Liederkranz“ mehrere Chöre vor. Prinz Heinrich telegraphirte an die „Columbia⸗Uni⸗ verſity“, die Admirale v. Tripitz und Eiſen⸗ decher würden in ſeinem Auftrage die Univer⸗ ſität beſuchen, um ſeine Werthſchätzung der wohlbekannten Stätte amerikaniſcher Wiſſen⸗ ſchaft auszudrücken. Verſchiedenes. — Ladenburg, 8. März. Die Groß. Staatsanwaltſchaft Mannheim erläßt folgende Fahn⸗ dung. Am 7. März abends gegen halb 8 Uhr wurde der von Maunheim abgegangene und beſetzte Per⸗ ſonenzug der Nebenbahn nach Weinheim auf dem Neckardamm bei Einmündung der Pfalzarafen⸗ ſtraße am Luiſenpark hier böswillig dadurch zum Eutgleiſen gebracht, daß eine Handſtraßenwalze, die in der Nähe auf der neuangeſchütteten Pfalz⸗ Wahn und Wahrheit. Roman von A. Peters. 5. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) „Sie werden morgen ſchon ohne jede Hilfe gehen können, und werden meinen Vetter nicht mehr als Spazierſtock brauchen.“ . „Er glaubte, daß das erſte Gehen mich nich ſo ermüden würde, wenn er mich ſtützte. Das war doch ſehr freundlich von ihm,“ entgegnete Elfriede einfach. b . „O, gut iſt er immer gegen Jedermann, es iſt ihm ganz gleich, ob es ſich dabei um eine alte Bettelfrau, um Hunde, Katzen oder ſchmutzige Straßen⸗ kinder handelt.“ ö „Wirklich?“ rief Elfriede erſtaunt. 5 „Ja, dieſe übertriebene Gutmüthigkeif iſt bei ihm geradezu zur Schwäche geworden — er hat da⸗ mit ſchon mauches Mal Hoffnungen erweckt, die er weder erfüllen konnte, noch wollte!“ „Wie? Hoffnungen in alten Bettelfrauen, in Hunden, Katzen und ſchmutzigen Straßenkindern?“ ſagte Elfriede lachend, während es nun doch ſpöttiſch um ihre Mundwinkel zuckte. „Was ich Ihnen da ſage, geſchieht nur aus warmem Intereſſe für Sie“, fuhr Marianne unbeirrt fort. „Ich möchte Sie davor warnen, daß Sie, die Sie meinem Vetter nicht kennen, ſeinen kleinen Auf⸗ werkſamkeiten nicht etwa fülſchlicher weiſe irgend welche Wichtigkeit beilegen. Ich, die ich ihn voll⸗ ſtändig kenne und durchſchaue, weiß ſehr genau, daß dieſelben nur ſeinen angeborenen Gutmüthigkeit gegen ein mehr oder wenig großes Malheur verhüten.“ „Ich bin Ihnen ſehr dankbar für ihre Warnung“, antwortete Elfriede in leicht ſpöttiſchem Tone, „aber glücklicherweiſe gehöre ich nicht zu den Mädchen, die ſich gleich mit thörichten Hoffnungen ſchmeicheln, weil ein Herrn ſo höflich war, ihnen den Arm zu reichen, als ſie in Folge eines kleinen Unfalles nicht allein gehen konnten.“ „Nun, vorgewarut iſt ſchon halb gewonnen“, ſagte Marianne freundlich lächelnd, „und nach einer ueulich von einem Vetter hingeworfenen Bemerkung würde ich wenig freundſchaftlich gegen Sie handeln, wenn ich Sie nicht vor einer Falle warnte, in die mehr erfahrenere Damen als Sie, und ſolche, die mehr Welt⸗ und Menſchenkenntniß hatten als Sie, gegangen ſind. — Gute Nacht nun, meine Liebe. „Halt!“ rief ihr da plötzlich Elfriede nach, in⸗ dem ſie aufſprang und Marianne an deren feinem Gazekleid zurückhielt. „Nun Sie die Sache einmal erwähnt haben, muß ich Sie auch bitten, mir alles zu ſagen. In wiefern hat ſich Ihr Vetter gering⸗ ſchätzig oder tückiſch über mich geäußert?“ „So genau entſinne ich mich deſſen nicht mehr“, gab Marianne halb zögernd zurück, „für den Augen⸗ blick legte ich der Sache wenig Werth bei — es 0 die ganze Welt entſpringen, und ich möchte für Sie iſt, muß ich ſehr bitten, ſich ganz auszuſprechen“, war eine Bemerkung, die mir eigentlich, ohne daß ich es wollte, entſchlüpfte. Solche feinen, aber deut⸗ lichen Auſpielungen behält man wörtlich ſchlecht.“ „Da ſie Ihnen aber nun einmal entſchlüpft erklärte Elfriede ſehr energiſch. „Aber ich bitte Sie — ſo machen Sie doch kein ſo tragiſches Geſicht, es kann Ihnen ja doch ganz gleichgiltig ſein, was er über Sie ſagte oder nicht ſagte.“ — „Trotzdem beſtehe ich darauf, es zu wiſſen!“ ſagte Elfriede trotzig. Marianne lachte etwas verlegen und machte dann die gewundene Erklärung: a „Die ganze Sache iſt doch gar nicht werth, ſich ſo darüber aufzuregen; es war nichts weiter, als daß, wie ich Ralph Vorſtellungen über ſein Benehmen Ihnen gegenüber machte, er in ſeiner kurzen, rückſichtsloſen Weiſe etwas murmelte, wie wenn er nur mit Ihnen ſeinen Zeitvertreib hätte und ſie ſchon fallen laſſe, ohne leugnen zu wollen, daß er das früher oder ſpäter thäte, und daß Sie dann auch darüber wegkommen würden. — So un⸗ gefähr in dieſem Sinne war es, ich erinnere mich aber nicht mehr des genauen Wortlauts. — Nun aber gute Nacht!“ Es erfolgte keine Antwort von Elfrieden. Mit zornfunkeluden Augen blieb ſie eine ganze Weile regungslos ſtehen und ſtarrte nach der Thüre, hinter welcher die liebenswürdige Marianne verſchwunden war.