* 8 Meiſtertitel zu erwerben, aber dadurch, daß die Erwerbung des Titels von dem Nachweis einer gewiſſen Befähigung abhängig iſt, wird dieſer Titel auch wieder zu höheren Ehren gelangen. a Ein großer Teil der heutigen Handwerker dauernd ſchlecht. Stellt man aber den Hand: die Bezeichnung einen Unterſchied macht zwiſchen einem ſelbſtſtändigen Handwerker, der ſeine Mei⸗ ſterprüfung abgelegt i der keine Prüfung ablegte, in der Weiſe, daß ſich letzterer nur als Schreiner, Schloſſer bezeich⸗ nen darf, dann wird auch das Selbſtbewußtſein im Handwerkerſtande wieder geweckt. Die Ab⸗ legung der Meiſterprüfung wird als erſtrebens⸗ werthes Ziel betrachtet werden und in dem Ringen und Streben wird auch der wirtſchaftlich Schwache erſtarken. Verſchiedenes. Y Ladenburg, 7. März. Die Hand⸗ werskammer Mannheim erläßt folgende Bekannt⸗ machnung: Trotz wiederholter öffentlicher Auf⸗ forderung ſind noch nicht in allen Fällen ſchrift⸗ liche Lehrverträge abgeſchloſſen und die Lehrlinge an zuſtändiger Stelle angemeldet worden. Wir machen daher nochmals darauf aufmerkſam, daß nach den Vorſchriften zur Regelung des Lehrlings⸗ weſens in Handwerksbetrieben bei Vermeidung einer Geldſtrafe bis zu 20 Mark für jeden Fall der Geſetzesverletzung: 1. Die Annah e eines Lehrlings nur durch Abſchluß eines ſchriftlichen Lehrvertrags erfolden darf. 2. Daß der Lehr⸗ vertrag in 3 Exemplaren auszufertigen iſt, von welchen eines innerhalb 14 Tagen nach Ablauf der Probezeit portofrei an die Handwerkskammer eingeſendet werden muß. Die Lehrzeit beträgt mindeſtens 3 Jahre. 3. Diejenigen Handwerker, welche einer Innung angehören, haben die An⸗ meldung der Lehrlinge nicht bei dem Vorſtand der Handwerkskammer, ſondern bei dem der Innung zu vollziehen, der ſeiner ſeits zweimal im Jahre (am 1. Januar und 1. Juli) zur Anmeldung der Lehrlinge bei der Handwerkskammer verpflichtet iſt: Herr Schloſſermeiſter Anton Scherer in Heidelberg wurde zum Beauftragten der Hand⸗ werkskammer ernannt und hat mit der Reviſion der Handwerksbetriebe bereits begonnen. — Heidelberg, 6. März. Geſtern Abend werker, auf eine höhere Stufe, indem man durch 8 ſei 0 wurden nicht beſchädigt. iſt verzagt und hält die Lage des Handwerks für hat und einem Handwe ker, Dampfmaſchinenabtheikung zu beſchränken. alle Hauptabtheilungeu der Fabrik wird der Brand in den Backöfen anbietet. Güterzuges wurden zertrümmert und die Maſchine fuhr der 9.30 Uhr von Heidelberg ab Berliner Schnellzug bei der Station Binau auf einen Güterzug. Die beiden letzten Wagen des des Schnellzuges beſchädigt. Von Eberbach und Neckarelz wurde Hilfsmannſchaft requirirt, die die Aufräumungsarbeiten vornahmen. Nach 3 Stunden konnte der Schnellzug ſeine Fahrt fortſetzen. Perſonen Der auf dem letzten Wagen des Güterzuges poſtirte Bremſer wurde her abgeſchleudert, ohne jedoch Verletzungen zu erleiden. — Durlach, 4. März. In der Maſchinen⸗ fabrik von Gritzner hier brach heute Abend ein Schadenfeuer aus. Es gelang indeſſen im Weſent⸗ lichen, den Brand auf eine mehr nebenſächliche Für keinerlei Betriebsſtörung zur Folge haben. — Porzheim, 3. März. Der 50jährige Steinſchleifer H. Barth ſtürzte geſtern Nachmittag in einem hieſigen Reſtaurant, als er im Begriff war, einen Kaffee einzunehmen, von einem Herz⸗ ſchlage betroffen zuſammen. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod konſtatiren. Herr Barth war vorher noch recht munter und geſund. — Als die Frau des Expreßträger Banzhaf dieſer Tage Morgens auf den Markt ging, um Einkäufe zu beſorgen, ließ ſie ihr 3 halb jähr. Kind allein in der Wohnung zurück. Das Kind machte ſich an dem geheizten Ofen zu ſchaffen; die Kleider fingen Feuer, dieſelben verbrannten und erlitt das Kind derartige Brandwunden, daß es in kurzer Zeit den Geiſt aufgab. Als die Frau zurückkam, fand ſie zu ihrem Entſetzen eine Leiche. — Vom Lande, 5. März. Bäckermeiſter ſeien vor einem Schwindler gewarnt, der im Lande umherreiſt und den Meiſtern mit großer Zungen⸗ fertigkeit den „allerbeſten, dauerhafteſten, paten⸗ tirten und prämirten Kitt“ zur Ausbeſſeruug der durch die Hitze hervorgerufenen Riſſe und Sprünge Der Schwindel nimmt für ein Säckchen von 25 Kilogramm 20 Mark. Sein patentirter B ckofenkiit iſt aber nur ganz 10 Uhr kam ein Wagen, mit dem Knapp ung 5 andere Bergleute Erz auf einer ſchiefen Ebene zu Tage förderten, auf dem Schienengeleiſe zu Fall. Knapp gerieth ſo unglücklich unter den ſchwer beladenen Wagen, daß er furchtbar zer⸗ quetſcht wurde und ſchon nach wenigen Mtnuzen verſchied. Er hinterläßt eine junge Wittwe mt — Rocken au 4. März. Bürgermeiſter und Anker wirtk Backfiſch von Zwingenberg nebſt Gattin. Derſelbe fuhr mit ſeinem Jagdwagen nach Eberbach. Unterhalb dez gegenüber von Rockenau befindlichen Steinbruches kam der fällige Perſonenzug nachgefahren. Das muthige Pferd gerieth durch das Brauſen dez Zuges in raſchere Gangart und holte bald ein vorausfahrendes Steinfuhrwerk ein. Der Lenker desſelben hatſe ſein Augenmerk auf den vorbeſ⸗ ſauſenden Zug gerichtet und bemerkte weder das nachkommende Fuhrwerk, noch die Warnungs rufe des Herrn Backfiſch. Das Pferd ſuchte nun zwiſchen dem Steinwagen und der Böſchung durch; zukommen. Die Vorderachſe fing ſich an dem Steinwagen und einem Sprengſtein. Durch den plötzlichen Halt wurde der Jagdwagen umgeworfeg und Herr und Frau Backfiſch über die 2,5 Meter hohe Böſchung weg hinunter auf die Wieſen gez ſchleudert, ohne Schaden zu nehmen. — Verden, 6. März. Vier Burſchen voll⸗ führten geſtern hier einen Ueberfall auf eineg Wagen der elektriſchen Straßenbahn. Sie zer⸗ trümmerten die Wagenfenſter, wobei mehrere Perſonen verletzt wurden. Die Rowdies ſeuerie Revolverſchüſſe auf die Paſſagiere. Einem det Letzteren drang eine Kugel beim linken Auge den Kopf. Mehrere Perſonen mußten in daz Hoſpital verbracht werden. In ſpäter Nacht ſtunde gelang es der Polizei, die Attentäter verhaften. Die Urſache ihres Vorgehens iſt gig jetzt unbekannt. — Hechtsheim, 6. März. Der Meg Schneider erſtach im Streit ſeinen 23 jährig Sohn; er ſtach ihn in's Herz; der Tod trat eh gewöhnlicher Chamottemörtel, von dem 25 Kilo⸗ gramm etwa 4 Mark werth ſind. — Unter⸗Schönmattenwag, 5. März. Ein ſchrecklicher Unglücksfall ereignete ſich letzte Nacht im Mangau⸗Bergwerk zu Wald⸗Michelbach. Der verheirathete 28jährige A. Knapp von hier war um 5 Uhr zur Nachtſchicht eingefahren. Um fort ein. — Barmen, 6. März. Zwei Knaben ei 5 und 6 Jahren wurden geſtern Nachmittag Uhr von einem elektriſchen Straßen bahnwagez überfahren; der erſte wurde förmlich in Stücke zeriſſen, der andere lebensgefährlich verletzt. Dieſer Brief wurde nun an Franz erxpedirt. Das Abendeſſen war vorüber. Wie ſtill, wie langweilig war es für Elfrieden, die allein eſſen mußte, geweſen. Vor zehn Uhr konnte ſie ſich doch nicht ſchlafen legen, denn ſie konnte ſonſt ſtunden⸗ Da klopfte es an ihre Thüre. duftenden Blumen ein. entgegen. „Ralph ſchickt ſie Ihnen“, erwiderte Marianne kurz und kühl. „Ihr Vetter Ralph?! O, wie gut von ihm!“ „Ja, gutmüthig iſt er — das muß man ihm laſſen, wenn man es ihm auch nicht gleich anſieht“, ſtimmte Marianne ihr in nachläſſigem Tone bei. „Ich ſollte Sie fragen, ob er Sie nicht für ein ſoll; aber ich denke“, fügte Sie raſch hinzu, „Sie bleiben heute lieber noch oben; je ruhiger Sie den Fuß halten, um ſo ſchneller heilt er —“ „Das mag wahr ſein, aber hier langweile ich mich ſchrecklich“, ſagte Elfriede ſichtlich verſtimmt. fuhr ſie dann mit leuchtenden Augen fort. Sie ahnte dabei nicht, daß Ralph ſchon draußen vor der Thüre ſtand, und nur auf die Erlaubniß wartete, bei ihr einzutreten, um ſie hinunter zu tragen. „So kowm herein“, rief jeßt Marianne Ralph zu. „O, wie gut von Ihnen!“ ſagte Elfriede froh leuchtenden Auges, als ſie Ralph ſah und diesmal ſträubte ſie ſich nicht, wie er nach herzlicher Be⸗ grüßung ſeine Arme um ihre Taille legte und als hielte er ein Kind in den Armen. lang kein Auge zuthun und jetzt war es erſt / Uhr. Marianne trat mit einem Strauße der köſtlichſten ö Und da der Herr des Hauſes ſich in den Kopf geſetzt hatte, mit ſeiner Fran und Mariannen, — die ſich in des Majors Herz geſchmuggelt hatte, — eine Whiſtparthie mit dem Strohmann zu ſpielen, ſo blieben Ralph und Elfriede ganz ſich ſelbſt überlaſſen. Sie plauderten mit einander, ſprachen über die wichtigſten, unſchuldigſten Dinge von der Welt, und doch empfanden ſie beide einen ganz beſonderen „O, die ſchönen Roſen!“ rief ihr Elfriede paar Stunden hinunter in die Wohnſtube tragen „Aber in Ihrer anregenden Geſellſchaft vergeſſe ich meine Schmerzen und fühlte mich um ſo wohler“, Reiz dabei, nur dadurch, daß ſie miteinander plauderten. Von dieſem Tage an verbrachte Elfriede meiſtens den größten Theil des Tages unten im Wohnzimmer — zu Mariannens heimlichem Groll. „Ich begreife nicht, wie dieſes Mädchen es fertig bringt, Dir dieſe Mühe und Laſt zu machen, ſie täglich ſo im Hauſe herumzutragen,“ bemerkte ſie eines Morgens ärgerlich gegenüber Ralph. „Weil ſie recht gut weiß, daß er mir keine Laſt ſondern ein Vergnügen iſt, ihr dieſen kleinen Liebesdienſt zu erweiſen“, entgegnete Ralph. „Sie bringt doch faſt die Hälfte des Tages in Deinen Armen auf der Treppe zu“, war die ſpöttiſche Antwort. „Aber Mariaune!“ „Es mag ja von Dir ſehr gut gemeint ſein, — ob Deine Gutmüthigkeit aber hier nicht mißverſtanden wird ?“ fuhr Marianne fort. a Ralph ließ die Zeitung, in der wenigſteus zu leſen ſchein, auf die Kniee ſinken und richtete ſeine Augen mit einen eigenthümlich fragen⸗ dem Ausdrucke auf ſeine ſchöne Couſine. „Mißverſtanden werden? Wie meinſt Du das? „Daß das arme Ding Einem leid thun kaun, wenn Du erſt aus reiner Barmherzigkeit ſo liebens⸗ würdig gegen ſie biſt und ſie „Meinſt Du das Fallen wörtlich oder bild⸗ er bisher n . . ſich etwas einbildet ſie die Treppe mit einer Leichtigkeit hinuntertrug, und Du ſie dann wieder fallen läßt?“ ö lich? — Auf den ſteinernen Flur oder aus mei Gunſt?“ frug jetzt Ralph mit ſeltſamer Geberit Ohne des Spottes zu achten, der aus ſeiſeg Worten klang, fuhr Marianne unbeirrt fort; „Derartige Rückſichten und Anfmerkſamkeſleh, wie Da ſie ihr bezeigſt, müſſen doch einem ſo eit fachen Mädchen, um das ſich vermnthlich noch kei Mann viel gekümmert hat, den Kopf verdrehen und wenn Du ſie dann nicht mehr ſo beachteſt — „Iſt ſie auch um nichts ſchlechter, als ehe dieſes Unglück ſie traf!“ fiel Ralph der Sprechen den ungeduldig ins Wort. Er ſtieg raſch auf, warf die Zeitung bei Seite und verließ raſch das Zimmer. Acht Tage nach dem Sturz von dem Pferz machte Elfriede ihren erſten Spaziergang eile Abends in dem vom hellen Mond beſchienenen Par — auf Ralphs Arm geſtützt. 3 Marianne ſtand am Fenſter und verfolgte de Beiden mit finſterem, eiferſchüchtigen Blick, und doch hätte ſie, wenn ſie ihr Geſpräch hätte belauſchen können, nur die aller alltäglichſte Unterhaltung der nommen, — keine Schmeicheleien, keine überhöfliche oder zärtliche Redensarten! — An demſelben Abend aber, als die Daen ſich zur Nachtruhe zurückzogen, trat Mariaune be Elfrieden ein. — Es war dies etwa ſoy Außerge⸗ wöhnliches, das letztere überraſcht und fragend z der Eintretenden aufblickte. „Ich kann Ihnen gar nicht ſagen, wie e mich freut, daß Sie ſich ſo ſchnell erholt haben, begann Marianne ſcheinbar unbefangen. Si werden morgen ſchon ohne jede Hilfe gehen können, und werden meinen i Spaziek ſtock brauchen.“ 8 drei kleinen Kindern. 1 Großer Gefahr glücklich entronnen iſt heute Nachmittag Herr Ahn „ hl, ! 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