Erſcheint jeden Dienstag und Erritag Abend. Breis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt 1 frei ins Haus. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor Hofbuchdruckerei. eintreten bi 19 n 11 Ar. 13 Mittwoch, den 12. Februar 1902. 1 U er — — — — — — — — — — 5 — 7 0 Politiſches Regiments veranſtaltet werden wird. Auch bringen wir den ſtenographiſchen Bericht über die 9 b 1 die Diputation ehemaliger Angehöriger ſpeiſt Rede unſeres Landtagsabgeordneten Herrn Eder. in die Lehn Potsdam, 9. Febr. Heute nachmittag im Haſino. Anläßlich des heutigen Tages ſind Hochgeehrte Herren. Den Ausführungen des fand hier die Feier des 25. Jahrestages des eine Reihe von Auszeichnungen und Beförder⸗[ Herrn Abgeordneten Frühauf kann ich mich nicht nn Diemen Eintritts des Naiſers in den aktiven Dienſt des ungen erfolgt. Prinz Eilel Friedrich wurde ganz anſchließen, dagegen möchte ich mich dem . 1 laſermi ier erſten Garderegiments zu Fuß ſtatt. Vormittags zum Oberleutnant befördert. Herrn Abgeordneten Fehrenbach anſchließen und — wurde in der Garniſonkirche ein Gottesdienſt Berlin 8. Febr. Reichskanzler Graf erkenne ich mit ihm die Tüchtigkeit und Unbe⸗ e abgehalten, bei dem Hof- und Garniſonprediger Bülow hat e Freitag im „Kaiſerhof“ fangenheit unſerer Richter an. Unſer altes Grund⸗ ö Heßler die Predigt hielt und an welchem das 1 , buchgeſetz iſt dem neuen bedeutend vorzuziehen. Chen Regiment mit den direkten Vorgeſetzten die , e Dieſes Geſetz war ein volksthümliches und ſegens⸗ 5 ehemaligen Offiziere und eine Deputation ehe⸗ werthe politiſche Rede gehalten, nachdem eine reiches geweſen. Die Protokollirung durch die und Flickn . maliger Angehöriger des Regiments teilnahmen. agrariſch gefärbte Ansprache des Vorſitzenden Ratſchreiber beim Gemeinderat war ſcszuſagen, a Nachmittags 5.25 traf der Haiſer auf dem Grafen Schwerin die in einem Hoch auf den ein feierlicher Akt. Die Betheiligten mußten vor min Köhlg Bahnhof ein und fuhr nach dem großen Exer- Haiſer gipfelte, und eine ebenfalls die agrai⸗ dem Gemeinderath erſcheinen, damit der Grund⸗ olſtraße. zierhaus. Um 5.50 begann der befohlene ſchen ee dechende Nee Dice. bucheintrag bewerkſtelligt werden konnte; es war S Regimentsappell. Der Uaiſer ſchritt die Front räſidenten von Soden Frauenhofen 1 kein Mißſtand, es war eine Erleichterung für Dürrol ab, während die Truppen präſentierten und a waren. In keiner Mundgebung hob alle, und eine bedeutende Erſparung an Koſten. 1 Palin die Muſik den Präſentiermarſch ſpielte. Hierauf der Hanzler nochmals ſein lebhaftes Intereſſe Ich möchte wünſchen, daß dieſes badiſche Grund⸗ hielt der HKaiſer eine Auſprache. Oberſt von für die Landwirtſchaft und deren Bedeutung buchgeſetz für das ganze deutſche Reich eingeführt b. gn Plettenberg erwiederte mit einem dreimaligen für die Geſammtheit hervor, betonte, daß worden wäre, das wäre viel beſſer geweſen. . Kl. Hurrah auf ſeine Majeſtät. Während ſich das zwiſchen dem Kaiſer und ihm eier Gegen⸗ Das neue Grundbuchgeſetz hat ſehr viele Mängel, te 8 Regiment zum Parademarſch formierte, unter- ſätze, auch nicht in wirtſchaftlicher Beziehung denn wenn man zu einem Protokoll ſchreiten * hielt ſich Se. Majeſtät mit zahlreichen ehema⸗ beſtünden und wies dann auf die Zolltarif, will, muß man zuerſt ſich beim Ratſchreiber an⸗ - und fi ligen Offizieren des Regiments. Alsdann über vorlage hin die en Wünſchen der Landwirt. melden und der ſagt; wenn der Notar kommt, reichte die Deputation ehemaliger Angehörigen ſchaft weit entgegenkomme Dann aber ſprach wird protokollirt. Dann wird man auf einen C. C Nn dem Haiſer ein Geſchenk, welches in 40 em. er eine deutliche Mahnung an die Adreſſe der beſtimmten Termin vorgeladen, aber da fehlt hoher Nachbildung des! Regimentsdenkmals agrariſchen Partei aus, nicht länger auf ihren gewöhnlich einer der Betheiligten und es wird Deinroſſ auf dem Schlachtfeld von St. Privat aus übertriebenen zollpolitiſchen Forderungen zu be⸗ dann eine Verſchleppung auf 6 bis 8 Wochen lllloſſt', Marmor und Silber beſteht. Der Kaiſer dankte ſtehen, wiederum betonend, die verbündeten herbeigeführt. Man hat ſomit einen viel ſchwereren aufen bei und unterhielt ſich kurze Seit mit den Herren. Kegierungen könnten über die Höhe der in der Stand als früher. Auch die Gebühren des url Neffen Er ſprach hierauf jeden einzelnen der aufge⸗ Tarifvorlage ausgeſprochenen Sollſätze für neuen Geſetzes ſind viel theuerer. Die Gemeinden ſtellten ehemaligen Regimentsangehörigen an Setreide nicht hinausgehen, wobei er die haben Nachtheile, die Kaſſen werden erſchöpft und nung und begab ſich elwa um halb 5 Uhr mit dem Möglichkeit eines Scheiterns . der Tarifvorlage die Staatskaſſe wird bedeutend mit herangezogen. i J, Kronprinzen, den Prinzen Heinrich und Eitel dei einem Verharren der agrariſchen Partei Wenn wir mit ſolchen Geſetzen fortfahren, werden iche, nebſ un, Friedrich nach dem Potsdamer Stadtſchloß. auf ihre Mehrforderungen erneut andeutete wir zuletzt dazu kommen, daß unſere Steuern vermieten Heute Abend findet im Kegimentshaus des 5 8 nicht mehr ausreichen und daß wir dann nach Konrad Kun erſten Garderegiments zu Fuß ein Diener ſtatt, ſchied andern Steuern Umſchau halten müſſen. — an dem der Kaiſer teilnehmen wird und nach Verſch ebenes. Unſere Eiſenbahnbetriebsbeamten und auch welchem eine Feſtvorſtellung von Officieren des f O Ladenburg. 10. Febr. Nachſtehend die Eiſenbahnarbeiter ſowie auch die Lehrer und mer 8 5 Helga. 88 heimniß enthüllt iſt. Helga verbirgt daher das nach wenigen Augenblicken mit dem prächtigen in ae! N en. W ft Käſtchen im Geheimfach ihres Schreibtiſches und zer⸗ Gold und Elfenbein hergeſtellten Käſtchen zurück. — Novelle von J. Pia. bricht ſich den Kopf, wie ſie ganz im Geheimen „Das iſt ja ein kleines Meiſterwerk der Gold⸗ N niethen 10 For sega (Gachdruck b 15 ohne Mitwiſſen eines anderen Meuſchen das Käſtchen ſchmiedekunſt“, erklärt Waldenſen lächelnd und zimmer . 5 0 öffnen kann, und es will ihr dieſes ſchlimme Werk muſtert eifrig das kunſtvoll gearbeitete Käſtchen und 1 Helgas haſtige Blicke fliegen über den in feiner mit allen möglichen kleinen Schlüſſeln, die ſie auf- prüft auch deſſen Schloß und Schlüſſelloch. 1 ö Schnitzerei ausgeführten Schreibtiſch, der dort faſt treibt, nicht gelingen. d Er zieht dann wieder ſein Notizbuch aus der 9 imme niemals benutzt wird und von Büchern und Mappen, Inzwiſchen kommen Tag und Stunde wieder Taſche, reißt ein Blatt aus demſelben und nimmt f Dahlmant Nippſachen und künſtlichen Blumen bedeckt iſt. Arg⸗ herbei, wo Waldenſen im Hauſe eintreffen und die mit dieſem und einem Bleiſtifte einen genauen Ab⸗ wöhniſch prüft ſie alle dieſe Gegenſtände und ſtarrTfalſchen Schlüſſel zu Tiefeneck Stahlſchrank bringen druck des Schlüſſelloches. imme vor freudigem Schreck bleibt ſie wie angewurzelt vor will. Waldenſen trifft auch pünktlich ein, begrüßt „Ich folge Ihrem Auftrag um ſo lieber,“ ſetzt dem Schreibtiſche ſtehen, den zwiſchen zwei Blumen⸗ Helga verbindlich, meldet aber zugleich, daß er er in galantem Tone hinzu, „als derſelbe mir Ge⸗ miethen waſen ſieht ſie das geheimnißvolle goldene, zierlich] ſehr bezweifeln müſſe, ſolche Schlüſſel haben be- legenheit giebt, Sie ſchon morgen wiederzuſehen, denn . Bauma mit Elfenbein beſetzte Käſtchen. Tiefeneck hat es ſchaffen zu können, die zu dem Stahlſchrank paſſen, dieſer Schlüſſel wird meinem tüchtigen Schloſſer Schiff 1 wieder in den Händen gehabt und in ſeiner das ſei ein zu ſchwieriges Werk bei ſolſchen diebes⸗ keine Mühe machen.“ l erſtreutheit oder Unvorſichtigkeit hier auf den Tiſch!ſicheren Schränken. Nöthigenfalls müſſe ein tüch⸗ S; ö 15 anke“ ö niethel geſtellt und vergeſſen, es wieder in den Stahlſchrank tiger Schloſſer ſelbſt kommen, wenn es gnädige i ie ee f 1 Laden 1 790 ſchließen. 5 5 b Frau zwünſche. 0 5 i Wiederſehen alſo morgen, Herr von Waldenſen!“ 5 Mit zitternden, haſtenden Händen greift Helga „Iſt nicht nöthig,“ ruft Helga. „Ich habe und ſie verſchwindet dann mit dem Käſtchen wieder f f pala nach dem Käſtchen, ſie verbirgt es zwiſchen ihren das Käſtchen, ein glücklicher Zufall hat es in meine im Nebengemach. 8 99 — Armen und der wogenden Bruſt und trägt es in Hände gebracht. Aber der Schlüſſel fehlt mir dazu, Morgen, morgen,“ ruft ihr W f ihr Zimmer, um es dort zu öffnen und den ge⸗ und da müſſen Sie mir wieder behülflich ſein, lieber ſehnſüchti 150 5 8 1 imme heimnißvollen Inhalt kennen zu lernen. Aber das Waldenſen.“ a at u Helge froblockt 1 Die Käſtchen iſt feſt verſchloſſen, und Helga hat in ihrer „Mit größtem Vergnügen,“ entgegnet Waldenſen, Mor l de ich das Gehe 1910 8 f u einen Aufregung gar nicht bemerkt, daß der Schlüſſel an] und ſeine Augen ſtrahlen, „ſolch ein Käſtchen hat „ Nogen morgen webde ich das Geheinmi n. Wo e dem Käſtchen fehlt. Doch ſie beſitzt nun dieſes gewöhnlich ein einfaches Schloß und kein complicirtes enthüllen. 8 b Käſtchen, deſſen verſchwiegener Inhalt ihr ſo viel kunſtvolles Doppelſchloß, wie der Stahlſchrank. 12. 825 1 Schmerz und Gram bereitet hat, und ſie wird es Dieſen Dienſt glaube ich Ihnen ſicher erweiſen zu Am folgenden Tage punkt zwölf Uhr tritt 1 nicht eher wieder aus ihren Händen geben, bis es können, aber das Käſtchen muß ich ſehen.“ inem ö vor ihren Augen geöffnet und ſein ſchlimmes Ge⸗ Helga verſchwindet im Nebengemach und kehrt n elt, ihm b eduld