Offenbure „ 29. Jan. Geſtern Abend gegen 6 Uhr entlud ſich über unſere Stadt ein ſchweres Gewitter mit Hagelſchauer und wolk nbruchartigem Regen. Tags zuvor und am Morgen, herrſchte ſtarker Schneefall. i — Freiburg, 30. Jan Von einem furchtbaren Unaluck auf dem Feldberge meldet die „Breisg. Ztg.“: Am ſpäten Abend des vor⸗ geſtrigen Tages unternahmen drei Schneeſchubläufer einen Abſtieg von der Höhe. Sie wurden von einer Lawine überraſcht, welche den einen der drei Touriſten mit fortriß und unter ſich begrub während die beiden anderen von der Kataſtrophe nicht betroffen wurden. Der Verſchüttete konnte bis jetzt nicht gefunden werden, und es beſteht kaum noch Hoffnung, den Verunglückten noch lebend aufzufinden. — Kehl, 29. Jan. In der vergangenen Woche hatte ſich Kehl des Beſuchs eines Wild⸗ ſchweines zu erfreuen. Dasſelbe kam in die Gegend des alten Bahnhofes, wo es von einem Hunde geſtellt wurde, den es aber übel zurichtete. Sodann nahm es ſeinen Weg gegen Neumühl, verfolgt von einer Schaar Erwachſener und Knaben. Beim Fort Boſe wurde es wieder durch einen Hund geſtellt, ging dann aber auf einen Unter⸗ offizier der Fortbeſatzung zu, der es n durch einen wohlgezielten Schuß iu's Auge zur Strecke brachte. — Oberhauſen, 30. Jan. Einem vor mehreren Wochen verübten Gattenmord iſt man jetzt auf der Spur. Der Lumpenhändler Sch all wurde damals erhängt in ſeinem Stalle aufge⸗ funden Obwohl derſelbe eine kleine Wunde am Kopfe hatte, ſchloß man auf kein Verbrechen, ſondern nahm Seldſtmord an. Geſtern haben ſich einigen Zeugen gemeldet, die ausſagten daß Schall von ſeiner Frau und dem Koſtgänger Mar wik auf gehängt worden iſt. Beide wurden verhaftet. — Darmſtadt, 27. Jan. In äußerſt raffinierter Weiſe haben Blättermeldungen zufolge drei arbeitsſchuue Burſchen die Poſt in Darmſtadt zu betrügen verſucht, indem einer von Frankfurt aus eine poſtlagernde Einzahlung an den andern nach Darmſtadt richtete und ſich den Umſtand zu Nutze machte, daß der Poſtausgabeſchalter für Brie ſe und der Poſtauszahlungsſchalter getrennt ſind. Der Adreſſant nahm am Briefausgabe⸗ ſchalfter nach der Legſtimation und Beſtätigung durch den Beamten das Anweiſungsfermular in Empfang, änderte an einem der Schreibtiſche die Zabl „Neun“ Mark über welche die Anweiſung lautete, in „Neunzig“ Mark um und verſuchte nun am Poſtauszahlungsſchalter den Betrag von 90 Mk. zu erheben. Der Beamte war aber vor⸗ ſichtig, plüfte die Anweiſungsbücher und fand die Fälſchung fofort. Der Fälſcher war unterdeſſen verſchwunden, doch gelang es der Kriminalpoltzei, die Fälſcher fiſtzunehmen. Sie haben ſchon mehr derartige Betrügereien b gangen a Konſtauz, 30, Jan. Das Schwurgericht verurtheilte den verheiratheten Arbeiter Joh. Scholl von Dürrheim, der am erſten Weihnachtsfeiertag in Rudolfzell ſein dreiundeinhalbjäbriges Kind mit der Fauſt ſo an die Schläfe ſchlua, daß es kurze Zeit darauf ſtarb, wegen Körperlitzung mit nachgefolgtem Tode zu 5 Jahren Zuchthaus und 9 Jahren Ehrverluſt. — Frankfurt a. M., 30. Jan. Der von hier kommende Güterzug Nr. 5091 fuhr geſtern Abend halb 11 Uhr im Bahnhof Biſchors⸗ heim einem Rangirzug in die Flanke. Die Loko⸗ motive und elf Wagen entgleiſten, wodurch be— deutender Materialſchaden entſtand. Verletzt wurde Niemand. — Gleiwitz, 30. Jan. Der 23 Jahre alte Bergmann Aloys Walley hatte mit ſeiner 19⸗ jährigen Braut, Anna Bogluſch, der Tochter eines angeſehenen Grundbeſitzers im benachbarten Alt⸗ Zabrze, ein Zerwücfniß und machte geſtern Abend 6 Uhr auf dem belebteſten Theil der Kronprinzen⸗ ſtraße einen Mordverſuch auf dieſelbe. Er ſprach ſie an gab ihr ein geſchloſſenes Couvert. Während ſie dasſelbe öffnete zog er einen Revolver und ſchoß ſie in den Kopf. Die Kugel drang ihr in die Stirn und konnte noch nicht entfernt werden. — Brüx, 29. Jan. Die Inhaberin eines Kleidergeſchäſts, Joſefa Spitz, wurde heute früh in ihrem Geſchäft ermordet und beraubt aufge⸗ funden. Von dem Mörder fehlt bisher jede Spur. — Rudolſtadt, 31. Jan. In Pößneck beging die 80jäyrige Superintendentenwittwe Thelmann Seloſtmord. nachdem ſie ihre Tochter vergiftet hatte. Beide litten an Verfolgungs⸗ wahnſinn. (B. L.⸗A.) — Madrid, 31. Jan. In einer Oel⸗ fabrik in Ma allon fand geſtern eine Keſſelexploſion ſtatt, wobei 20 Arbeiter ſchwer verletzt wurden. wurf, „Du biſt erregt und redeſt Dinge, die Du nicht verantworten kanuſt.“ „Ich will wiſſen, was in dieſem Kſtchen iſt!“ fällt ſie ihm, durch ſeine ablehnende Ruhe nur doch mehr gereizt, heftig ins Wort. Einen Augenblick ſieht er ſie forſchend an, und ein bitteres Lächeln gleitet über ſeine Züge, als er Helgas ſtolzem, herausforderndem Blicke begegnet. Sie tritt ihm aber wie drohend einen Schritt näher, und er füllt ihren heißen Athem, als ſie in leidenſchaftlichem, gebieteriſchem Tone ſagt: „Gieb mir den Schlüſſel zu dem Käſtchen!“ „Nein, den kann ich Dir nicht geben“, verſetzt er ruhig und feſt. „Ich fordere ihn von Dir! Ich will — ich muß wiſſen, was das Käſtchen enthält!“ „Aber Helga, ſo ſei doch vernünftig und ver⸗ lange nicht etwas zu erfahren, Das Dir nur Schmerz und Kummer bereiten würde“. s „Laß das meine Sorge ſein“, entgegnet ſie mit herben Spott, denn in ihrem einmal erweckten Mißtrauen und ihrer verletzten Eitelkeit ſieht ſie das Schlimmſte in der Ablehnung ihrer Forderung. Aber Horſt bleibt — alles Drängen, alles Bitten, alles Droben Helgas, ihr das Käſtchen zu geben, iſt furchtlos. Zum erſten Mal ſieht Hella ſich aus ihrem Wahne geſtürzt, daß ihre Wünſche maßgebend in ihrer Ehe waren, denn zum erſten Mal hat der Gatte ihr einen Wunſch feſt und mit Entichiedenheit verſagt! — Und dann hat er das geheimnißvolle Käſtchen ſicher in ſeinen eiſernen Geldſchrank verſchloſſen und war fortgegangen. — Je mehr Helga über dieſes Zerwürfnitz nachſinnt, um ſo reger wird ihr Zorn, um ſo mehr ſchwindet das Vertrauen zu ihrem Gatten, um ſo mehr ſteigert ſich ihr Verdacht gegen ihn. f Warum iſt er jetzt ſo anders geworden ? Während er im Aufaug ihrer Ehe offenbar ſtolz war auf die Triumphe, die ſte in Folge ihrer Schön⸗ heit und Anmuth überall feierte, zeigt er jetzt nicht mehr das geringſte Jutereſſe für all' die Feſte und Luſtbarkeiten, zu denen er ſie überhaupt nie mehr begleitete. f 5 Was thut er inzwiſchen? Iſt er währenddem wirklich nur in ſeinem Berufe thätig, wie er vor⸗ giebt? — Wie ? Hat nicht ſein eigener Mund ihr geſtanden, daß in ſeinem Herzen neben ihr noch eine Andere lebt? „O, ich Thörin! Ich Thörin! So blind an ſeine Liebe zu glauben! drängte es ſich endlich von ihren Lippen, und das Geſicht in ihren Händen ver⸗ grabend überläßt ſie ſich ihren eiferſüchtigen Gedanken. Erſt das Eintreten ihrer Jungfer reißt ſie aus ihrem dumpfen Brüten. Dieſelbe bringt ihr einen köſtlichen Strauß der auserwählt ſchönſten Roſen. „Ihre Blumenhändlerin ſchickt es“, giebt ſie auf die Frage ihrer Herrin zur Antwort. „Das iſt wohl ein Irrthum“, verſetzt Helga, „ich habe keine Blumen beſtellt. — Iſt mein Mann noch zu Haus?“ fügt ſie dann ſchuell froheren Blickes hinzu. „Nein, der Herr verließ das Haus vor unge⸗ fähr einer Viertelſtunde.“ „Ah, dann ſind die Blumen von ihm“, haucht Helga; ein freudiges Lächeln erhellt ihre Züge, und kaum hat ſich die Thüre wieder hinter der Jungfer geſchloſſen, ſo entque en ihren Augen heiße Thränen. „Thränen ?“ murmelt ſie, ſchnell ihre Bewegung bekämpfend, „alberne Schwäche! Nein, nein, er ſoll füblen, daß ich ſo leicht nicht zu verſöhnen bin, daß ſeine Frau Hohn und Spott mit Spott und Hohn vergelten kann, daß ſie ſich nicht wie ein unver⸗ nünftiges Kind mit ihren Wünſchen abweiſen und mit ein paar Blumen beruhigen läßt!“ Ihr Auge fällt auf Horſts feſten Geldſchrank, — Es iſt bekannt, daß Wie ffer u. File Kaff e⸗Eſſenz ein vorzüglicher Kaff e⸗Zuſat ist, — das Beſte, was man ſeit Jahren kennt. Beim Einkauf ſei aber Vo ſicht ane pfohlen damit man nicht an Stelle der ächten Kaff e-Eſſenz in Origingh⸗ doſen minderwertige Nachahmungen erhalt. — Sammler von Pfeiffer u. Dillers Ser ienkarten werden darauf aufmerkſam gemacht, daß in ga die dritte Serie des Nibelungen ⸗Cyelus ausgs, geben wird. 85 Eingeſandt Teure Düngemittel werden zum Oefteren den Landwirten angeboten. Vorigen Sommer wurde die hiefige Gegend von einem Reiſenden der Fung Franz Börner in Frankfurt a. M. bereiſt, dez in aufdrinalichſter Weiſe Poudrettedünger, 9 Klärbeckenſchlamm der Latrinenanſtalt in Frankf a. M. empfohlen und auch abgeſetzt hat, den Zh zu 3,50 Mk. Eine Probe dieſes Düngers wü vor kurzer Zeit von der landw. Verſuchsanſgh Auguſtenberg unterſucht und beträgt der wirklich Wert pro Ztr. nur 1 Mk. derſelbe enthält 115 % Phoſphorſäure 1,43 d Stickſtoff 0,46 % Kali. Alle verſtändigen Landwirte können got ebigem Gehalt den geringen Wert dieſes Düngesz ſelbſt berechnen. Wir haben es alſo in dieſer Sache mit einer heilloſen Uebervorteilung zu ih und bemerken, daß lt. Mitteilung der land Preße Nr. 82, Börner im Oktober v. J. weg Betrugs vom Landgericht 1. in Berlin zu 6 Mog Gefängnis und 1000 Mk. Geldſtrafe in Sach des Steinmehlverkaufs verurteilt wurde, Ag in Ladenburg wird Poudrette um einen Preis 3,50 Mk. ja 4,50 Mk. pro Etr. offeriert, g warnen vor Ankauf dieſes Düngers. Für Mi glieder des Conſumvereins dürfte es angegeig ſein, eine Probe dieſer Poudrette unter ſuchen laſſen. Den Leſern dieſes Blattes, ſowie den „Unitas, Poeten“ zur Nachricht, daß wir aus gewiſe Rückſichten unſeren Pegaſuc noch nicht wwe geſattelt haben. Wir ſind jedoch gut vorbeſeh und ſobald wieder Veranlaſſung ge geben und e perſönlich angegriffen werden, ſo wird das Gefecht unter der Deviſe „Ennewe Hopp“ forkgeſeh, Mehrere Freunde und Genoſſen. in welchem er das verhängnißvolle Käſt eben her ſchloſſen hat, und wie krampfhafte Schmerz zucht über ihre bleichen Züge. Horſts Feſtigkeit wor ii ſie eine ſcharſe Lection. Bald aber gewinnt Leidenſchaft ihrer Empfindungen wieder die Oberhanz über Helga. Brennende Eiferſucht verzehren i beſſeren Regungen, und als ihr Blick auf dies a ſchuldige Bouquet fällt, das ſie doch in der Fa hält, da zerzupft ſie Blüthe auf Blüthe, Bl it a Blatt derſelben erbarmungslos, bis nur moch kahlen dornigen Stiele daran übig bleiben. „Er bält mich für ein Kind und ſein Se zeug und glaubt mich mit ein paar Roſen ah zu können!“ ſtößt ſie zornig zwiſchen den klei Zähnen hervor; „Du irrſt Dich aber, Horſt e Wie Du mein Herz zu Grunde gerichtet hat, zerreißt hier meine Hand dieſe Blumen! — Was iſt das 2 unterbricht ſie ſich plötzlich wit ih erſtaunten Blick auf die traurigen Ueberxeſte Blumen, aus welchen ein kleines zierliches ohh Billet hervorlugt, „ſicher eine Bitte um Vergehl von Horſt ein Geſtändniß ſeiner Schuld. — A nein, das iſt nicht ſeine Hand!“ Während Befremden ihre Augen das Geſchriebene Überffieheh ſteigt ihr eine heiße Blutwelle in die Stieg 1 1 funkelt es in ihren dunklen Augen auf, (Fortſetzung folgt.) 8 Du Heiteres. Schlechte Ausrede. Sie; haſt mir damals geſchworen, mich ewig keel lieben!“ Er: „Ja, mein Kind, ich habe abe Dauer der Ewigkeit unterſchätzt!“ — — Schliit Mutter: „Emil hat mir geſagt, er habe, al geſtern den Salon betrat, geſehen, wie Herr Lehmann den Arm um Deine Taille legte!“ Tochter; A konnte er das denn ſehen, ich hatte ja das Gab ausgedreht!“ 5 ſewie eine reichte N. u woll — an brua . hö a — — ö cable ut 910 fl iu schr biligen Pr 7 Ein osten fe Gebrü 2 0 Nun — g d ud dete Jh e