enten gez erteilung 7. Jun. Archith 8. er rantir tar 190 ahh tterie dberbandeg dürftige gehörige inne m Betrag 00 20 000 . 20000 k. 7000 4000 4000 und Lie Pf. ertn. 5 Porte, mer, rg i. 6, 19. u n. ) Pf., 1.60 ze getroffen! b ei lech ren aren gel- % 1 fa „ g lil Hal et. hin iſt es noch eine offenen Frage Preis vierteljährlich Mar Anzeigen: ler frei ins Haus, Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. FEeirſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. ö k 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor Hofbuchdruckerei. Mittwoch, den 15. Januar 1902. Aus der allgemeinen Etats deba e des Reichstages. 5 Auch die diesmalige erſte Berathung Etats im Reichstage hat ſich entſprechend einem langjährigen parlamentariſchen Brauche, wiederum zu einer allgemein gehaltenen De batte geſtaltet, die ſich vom Hundertſten ins Tauſendſte erſtreckte. Immerhin iſt hierbei das eigentliche Verhandlungsthema, der Etat, mehr wie in früheren Seſſionen erörtert worden, was der ungünſtige Stand der Keichsfinanzen und das demſelben entſprechend getrübte Bild des neuen Reichshaushaltsetats bewirken. Ueber die Entſtehung des 60 Millionen Deficits im letzteren wie über die nothwendige Deckung des bedauerlichen Fehletats gingen aber die Meinungen zwiſchen dem Keichstagsſekretär Freiherrn v. Thielmann und einem Theile [der Volksvertreter erheblich auseinander ſpeziell der Vorſchlag des Staatsſekretärs, zur Beſeitig⸗ ung des Deficits eine Suſchußanleihe mit zu Hilfe zu nehmen wurde von den Kedoͤnern des Centrums der NVationalliberalen und der Frei⸗ ſinnigen, mit Eutſchiedenheit bekämpft. Immer⸗ wie eigentlich eine geeignete Deckung der ver⸗ mehrten Keichsaus gaben beſchafft werden ſoll, zumal eine weitere Erhöhung der Matricular⸗ beiträge der Bundesſtaaten keine beſonderen Aus ſichten beſitzt. Natürlich wurde bei dieſen finanzpolitiſchen Erörterungen auch wieder der Plan einer Keichsfinanzreform berührt, doch es geblieben, hat die allgemeine EStatsdebatte in dieſer Be⸗ ziehung nichts gezeitigt, was auf eine Wiederaufnahme könnte, und hiermit vermag die Reichsregier⸗ ung auch ſo lange nicht ernſtlich vorzugehen, als die Meinungverſchiedenheiten in der deut⸗ baldige dieſes Projekts hindeuten die Chamberlainſche Angelegenheit ſchen Volksvertretung über die geeigneſte Art und Weiſe der Neugeſtaltung des RKeichsfinanz⸗ weſens noch fortdauern. fellos mit von Einfluß auf die Cage der Keichsfinanzen geweſen iſt, ſo wurde in der allgemeinen Etatsdebatte des Reichs⸗ tages faſt allſeitig die daß nunmehr das Schlimmſte überſtanden ſei und daß es allmählich mit unſeren wirthſchaft⸗ lichem Ceben wieder aufwärts gehe, wenn auch zunächſt ganz langſam. Ein bemerkenswerthes Moment in dieſer geſammten Discuſſion bildete die eingehende Berührung des bekannten Swiſchenfalls mit dem englichen Colonialminiſter Chamberlain die feindiplomatiſche und dabei doch überaus deutliche Abfertigung, welcher der Reichskanzler Graf Bülow am erſten Tage der Debatte Herrn Chamberlain wegen ſeiner unerhörten Beſchuldigungen der deutſchen Truppen in Frankreich zu Theil werden ließ, hat im ganzen Reiche Suſtimmung gefunden, tiefe Henugthuung erregt. tage ſelbſt erfreute ſich die Abkanzlung Mr. Chamberlains durch den Grafen Bülow allſei⸗ Was die herrſchende wirthſchaftliche Criſis anbelangt, welche zwei⸗ gedrückte Anſchauung bekundet, Sonnenberg, Englands Volk und und Auch im Reichs⸗ tiger Billigung, von der äußerſten Rechten bis hinüber zu den Sozialdemokraten war man damit einverſtanden, daß Chamberlain dieſe empfindliche Zurechtweiſung vollauf verdient miniſter als den verruchteſten Buben zu bezeich⸗ neu, den es bis jetzt gegeben habe. Sofort rief Präſident Graf Balleſtrem wegen dieſer Beleidigung eines Miniſters eines fremden Slaates den antiſemitiſchen Redner zur Ordnung, doch gleich darauf mußte ſich derſelbe auch vom Keichskanzler eine ſcharfe Reprimande gefallen laſſen. Unter öfterem lebhaften Beifall aus dem Hauſe wies der leitende Staatsmann die ehrenrührige Charakteriſtik Chamberlein⸗ durch den Abgeordneten Ciebermann von wie auch deſſen Ausfälle gegen Heer zurück, betonend das volle reale Intereſſe Deutſchlands erheiſche die fortdauerde Pflege freundſchaftlicher Bezieh⸗ ungen zu England. Einen weiteren Tadel äußerte der Kanzler für Herrn von Liebermann wegen deſſen Betrachtung über innere öſterreichiſche Verhältniſſe, was Graf Bülow ſich allerdings um ſo eher geſtatten durfte, als er ja in ſeiner erſten Rede ein ſo warmes Lob des Dreibundes geſungen hatte. Was im Uebrigen den äußerlichen Verlauf der allgemeinen Statsberathung des Reichs⸗ tages anbelangt, ſo wies dieſelbe im Großen und Ganzen einen beſonders ruhigen Charakter auf, eine auffällige kampfesfrohe Stimmung trat eigentlich nirgends hervor. Es kann nur gewünſcht werden, daß auch die weitere Seſſion habe, ein ſeltener Fall abſoluter Einmüthigkeit unter den Parteien des deutſchen Reichsparla-⸗ ments bedauerlicher Weiſe brachte dann aber der antiſemitiſche Abgeordnete Liebermann von Sonnenberg einen Mißklang in dieſe gehobene Stimmung, indem er in der Freitagsſitzung nochmals beſprach und ſich hierbei von ſeinem Tempe⸗ rament hinreißen ließ, den engliſchen Colonial⸗ ſich im Seichen ruhiger und fachlicher Ver⸗ handlungen entwickeln möge, es würde dies im Intereſſe erſprießlicher Ergebniſſe der jetzigen Tagung des Keichsparlaments liegen. Verſchiedenes. — Mannheim, 13. Jan. Geſtern Abend 6.55 Uhr wurde der 51jährige Lokomotivführer Ludwig Ziegler beim Ueberſchreiten der Geleiſe von dem Main⸗Neckar⸗Zug 12 erfaßt und ſofort Novelle von J. Pia. 2. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Aber Sernau verwehrte den Damen den Zu⸗ Helgas Lippen und bewußtlos ſank ſie neben der tritt, da er der Tochter den ſchrecklichen Anblick er⸗ ſparen und mit Hilfe eines raſch durch das Telephon der Gülden'ſchen Villa am folgende Tage anlangte, herbeigerufenen Arztes den nur vor Schreck ohn⸗ mächtigen Gülden in kurzer Zeit wieder dem Leben zurückzugeben hoffte und dann erſt einige Zeit mit dem wieder zur Beſinnung gekommenen Gülden allein ſein wollte, um die Troſtloſigkeit von deſſen Ver⸗ mögenslage noch als Geheimniß bewahren zu können. Aber leider erwieſen ſich dieſe Hoffnungen Sernaus als durchaus trügeriſch. Der bald ein⸗ treffende Arzt erklärte, daß keine vorübergehende 7 Ohnmacht Herrn Gülden befallen, ſondern ein ſchwerer Herzſchlag deſſen Leben ein jähes Ziel geſetzt habe. Nun blieb ja auch weiter nichts übrig, als Helga herbeizurufen und an das Lager des entſeelten Vaters zu führen, Einige Sekunden lang ruhten ihre Augen voll Spannung auf den wachsbleichen Zügen ihres Vaters, darauf beugte ſie ſich haſtig zu ihm herab, liebkoſend wollte ihre weiße Hand über ſeine Züge ſtreichen, aber die ſtarre Kälte derſelben ließ ſie zurückprallen. Sie hob den ſchönen ſtolzen; Kopf und mit angſtvoll fragendem Blick ſchweiften ihre Augen über f Geſichter der Umſtehen⸗ 1 . die los beſtürzten den. Da traf die entſetzliche Wahrheit ſie wie ein Blitzſtrahl. Ein markerſchütte rn der Schrei entrang ſich Leiche ihres Vaters nieder. 3. 5 1 Als der erwartete Vetter Horſt Tiefeneck in * trifft die Kunde von dem plötzlichen Ableben ſeines Onkels ihn wie Donnerſchlag. Aber es bleibt ihm nicht Zeit, ſich lange ſeinem Schmerze hinzugeben, denn kaum iſt die Begräbnißfeier vorüber, kaum ſind die irdiſchen Ueberreſte des ſo jäh aus dem Leben geſchiedenen Chriſtian Gülden der Familiengruft über⸗ geben worden, als auch ſchon Sernau eine geheime Unterredung mit Horſt Tiefeneck nachſucht. In derſelben legt der Geſchäftsverwalter des altrenommirten Bankhauſes dem nächſten männlichen Verwanden Horſt Tiefeneck klar dar, in welch' un⸗ günſtiger Lage Gülden ſein Geſchäft zurückgelaſſen hat. Drei Tage ſpäter ſitzen Sernau und Tiefeneck in demſelben Zimmer, in welchem ſein Beſttzer ſo plötzlich vom Tode ereilt worden war, inmitten ganzer Haufen von Briefen, Papieren und Geſchäfts⸗ büchern und arbeiten faſt die ganze Nacht hindurch, denn ſie wollten noch einmal den Stand des Bank⸗ geſchäfts prüfen. Endlich, als bereits das erſte ſchwache Morgen⸗ läden dringt, legt Horſt Tiefeneck mit eiuem Seufzer der Erleichterung die Feder beiſeite. 5 „Wie ich ſehe,“ ſpricht er zu Sernau gewendet, „hat Herr von Waldeuſen die größte Forderung.“ Sernau bejaht mit ſtummer Gebärde. Er iſt ein alter Schulkamerad von mir,“ fährt Jener fort, „als ſolcher hoffe ich, mich nicht ver⸗ gebens mit meiner Bitte um eine längere Zahlungs⸗ friſt an ihn zu wenden.“ „Da ſehen Sie ſich aber vor,“ warnt Sernau, leicht die Augenbrauen in die Höhe ziehend,“ ſo weit ich dieſen Herrn zu kennen glaube, iſt, — wo es ſich um eine Geldangelegenheit handelt — von ſeiner Großmuth nicht viel zu erhoffen.“ „Jedenfalls iſt er ein Ehrenmann, mit dem ſich reden läßt“, erwidert Tiefeneck mit feſter Zu⸗ verſicht, und wenn ich ihm mit meinem Ehrenworte dafür einſtehe, daß er ſein Guthaben ſpäter voll ausgezahlt erhält, daß es ſich alſo nur um eine längere Friſt haudelt, wird er meinem Wunſche zweifellos willfahren. Was die übrigen Gläubiger anbelangt, ſo denke ich doch, werden wir dieſelben voll befriedigen können, wenn wir das Geld, das uns der Verkauf der ſchönen Gülden'ſchen Beſitzung einbringt, noch zu dem übrigen ſchlagen.“ „Außer Waldenſen's Forderung — gewiß“, geſteht Sernau, wenngleich wenniger zuverſichtlich zu. „Nun, das überlaſſen Sie mir,“ meint Tiefeneck. Was aber ſoll aus Fräulein Helga werden?“