ſolgende Er gänzungszüge verkehren: 1. am 23. vor Perſonenzug 83 (ab Frankfurt 2,38 Nachm., an Heidelberg 5,31 Nachm.) 2. am 24. Dezember vor Schnellzug 11 (ab Frankfurt 4,55 Nachm., an Heidelberg 6.36 Nachm.) 3. am 23. Dezember und 2 Januſr vor Perſonenzug 74 (ab Heidel⸗ berg 7,45 Nachm., an Frankfurt 10,20 Nachm.). Sämmtliche Elgänzungszüge führen die I. II. und III. Klaſſe und halten an den nämlichen Stationen wie die Hauptzüge. — Mannheim, 16. Dez. Der Doppel⸗ mörder Herberger, welcher vor einiger Zeit zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes nach der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau verbracht wurde, iſt geſtern von dort nach dem Karlsruher Unterſuch⸗ ungsgefängniß zurücktransportirt worden. Dem Vernehmen nach iſt Herberger als Simulant ent⸗ rot worden. — Mannheim, 15. Dez. (Belohnte lichkeit.) Wie von hier berichtet wird, gab er Verlierer von 80 000 Mark einer Frau, die eſelben auffand, als Finderlohn 20 Pfg. N — Heidelberg, 13. Dez. In ſeiner heutigen Sitzung erteilte der hieſige Bürgeraus⸗ ſchuß der ſtadträtlichen Vorlage betr. die Ein⸗ emeindung Handſchuhsheims ſeine Zuſtimmung. ie Einwohnerzahl Heidelbergs ſteigt dadurch von 2000 auf 46 000 Seelen. — Schönau bei Heidelberg, 15. Dez. ie Maſernepidemie hat jetzt hier unter der Kinder⸗ elt eine ſolche Ausdehnung genommen, daß lt. H. Tgol.“ um deren Weiter verbreitung möglichſt ufzuhalten, die Schule behördlich auf unbeſtimmte eit geſchloſſen werden mußte. Bei manchen Er⸗ rankten entwickeln ſich aus den die Krankheit egleitenden Katarrhre ſchwere Folgezuſtände, amentlich Lungenentzündung, und leider hat dieſe eimtückiſche Krankheit ſchon viele Kinderleben hlings gefordert und ſo ſchweres Leid in die etr. Familien gebracht. Es vergeht kein Tag, wo nicht von neuen Todesfällen berichtet wird. — Bruchſal, 14. Dez. In einem Stein⸗ ruch an dem gegen Heidelsheim ſich hinziehenden ügelland wurde heute früh ein Mann mit dem Geſicht zur Erde gekehrt, der zweifellos abgeſtürzt 600 Mk. vorfand, todt aufgefunden. Die Leiche wurde alsbald als jene des Buchhalters der hieſigen und 24 Dezember, ſowie am 2. und 3. Januar Maſchinenfabrik Karl Danzmann, der ſchon über 30 Jahre bier wohnt und aas Arnſtadt in Thüringen gebürtig iſt, agnoszirt. Der Unglückliche zeigte in letzter Zeit Spuren von Geiſtesſtörung und war ſeine Verbringung in eine Irrenanſtalt be⸗ reits im Gange. Er lief viel, namentlich auch Abends ſpazieren, und ſcheint auf einer ſolchen Tour den Weg verfehlt zu haben und in den Steinbruch abgeſtürzt zu ſein. Ein Verbrechen iſt ausgeſchloſſen. — Lörrach, 14. Dez. Leiche eines Mannes ausgegraben, der vor 9 Jahren an Vergiftung geſtorben ſein ſoll. Die Ehefrau hat ſich nach deſſen Tod bald wieder mit einem Schloſſer verheirathet, die Ehe war aber keine glückliche. Die Frau verſuchte nämlich ihren 2. Ehemann zu vergiften, weshalb ſie vom Freiburger Schwurgericht zu 5 halb Jahren Zucht⸗ haus verurtheilt worden iſt Der 2. Ehemann ſoll durch Aeußerungen ſeiner Ehefrau zu der Ueberzeuguug gekommen ſein, daß ſie ihren 1. Ehemann vergiftet hat — Hilsberg, 13. Dez. Einen anſehn⸗ lichen Berluſt erlitt ein hieſiger Landwirth dadurch, daß er zwei werthvolle Kühe, die Tabik gefleſſen hatten, ſchlachten mußte. — Konſtanz, 15. Dez. Dieſer Tage wurde auf der Poſt der Lehrling eines Konfektions⸗ geſchäftes verhaftet, weil er verſuchte, eine an eine Geſtern wurde die ar und bei dem man eine Baarſchaft von über hieſige größere Südfrüchtehandlung (M. F.) adreſſirte Poſtanweiſung mit gefälfchter Quittung am Schalter einzulöſen. Die Peſtanweiſung war im Drange des jetzigen lebhaften Poſtverkehrs jeden⸗ falls ins falſche Fach gelegt und am Schalter beim Briefabholen irrthümlich mit herausgegeben worden. Zur Rede geſtellt, gab das Bürſchchen an, Herr F. habe mit ihm zuſammen in der Lotterie geſpielt und gewonnen. Er ſei beauf⸗ tragt, das Geld einzuziehen. 0 — Bad Ems, 14. Dez. In vergangener Nacht wurde hier ein ſtarker Erdſtoß in der Richtung von Oſten nach Weſten verſpürt. — Pirmaſens. 16. Dez. Eine coloſſale Angſt vor der Ehe hatte vor einigen Tagen ein hieſiger Arbeiter. Einträchtig zog er mit ſeiner Angebeteten bis vor die Räume des Standes⸗ amts, um doriſelbſt das Aufgebot anzumelden. Doch noch auf der Treppe befiel ihn die Reue und ſelbſt die Thränen ſeiner Duleinea konnten ie Zuckerrüben! Zur Bewirthſchaftung von Blumenthal wenigſtens 100 000 Mark! Wer Ei, ſchäme Dich, Gertha, gönnſt Du Querkopf ſein närriſches Leben nicht mehr?“ ein junges, hübſches Mädchen von hübſchen Geſichtchen. Geſicht war erröthet. Ebenbild ihrer einſt ſchönen Mutter Jahren. 5 Sie hatte das Zimmer fragte dann: ich dachte, ich käme zu ſpät!“ „Faſt, Kind!“ entgegnete die Mutter. warſt Du denn?“ traf!“ s „Eveline, Eveline, Du weißt, andere Pläne mit Dir hat; wenn er daß Du mit Walter er böſe werden!“ Locken nur ſo flogen: mich ohne meine Zuſtimmung verhandeln will?“ Frau Hertha lächelte: „Das ſoll nie und nimmer geſchehen! Deine Hand, iſt ſeyr gut zu leiden und auch Pap möchte Deine Zukunft geſichert wiſſen. uf die Raps ernte, auf das Kartoffelerträgniß und Ach Gott, ein Jammer iſt's doch! gehörten ſie hätte! Ja, wenn Onkel Fritz Herſau ſterben wollte, dann —! dem alten Sie wurde unterbrochen, denn herein ſtürmte etwa achtzehn Jahren, ſchlank gewachſen und mit einem bild⸗ Den breiten Strohhut trug ſie am Arme, das Es war Eveline von Glümer, das leibhaftige in jungen raſch überflogen und „Papa noch nicht zum Frühſtück da? Gottlob, „Wo „Im Walde, Mama, wo ich Walter von Ilken daß Papa es erfährt, wieder angeknüpft haſt, wird Eveline warf den Kopf herum, daß die dunklen „Pläne; bin ich ein Schlachtvieh, daß Papa Aber Du weißt, unſer Gutsnachbar, Herr Alexander von Freden, iſt ſehr reich, er bewirbt ſich ſichtlich um „Mama, heirathen werde ich ihn niemals.“ „Bedenke, mein Kind,“ lautete die Antwort, daß Walter von Ilken vorläufig noch nichts iſt als ein Forſt⸗Akademiker!“ „Er wird aber einſt Oberförſter werden!“ „Vielleicht!“ Eveline fiel ihrer Mutter um den Hals: „Mama, ſorge doch dafür, daß ich nicht un⸗ glücklich werde!“ „Kind, Kind, welche Phantaſtereien! glücklich, recht glücklich werden!“ „Dank, Mama, Dank; dann wiſſen, daß ich Walter liebe! ſollſt Du auch gefährten, der mir jetzt unendlich theuer geworden. Walter iſt ſtrebſam und klug, binnen kurzen wird Frau Herbert ſeufzte und entgegnete: „Eveline, wenn nur der Papa ſeine Ein⸗ willigung giebt! Da kommt er ſchon! Nur ſtille, daß er noch nichts merkt!“ Baron Hugo von Glümer war ein großer, ſchöner Mann, wohl noch nicht fünfzig Jahre alt. Ziemlich verdroſſen ſagte er guten Morgen und ſetzte ſich an den Frühſtückstiſch. Schweigend aß er, ſein großer fragender Blick ſtreifte bisweilen Evelinen. Der Diener trat ein und übereichte die Poſt. Unter derſelben war auch ein derber Brief mit un⸗ gelenken Schriftzügen. „Von Onkel Fritz Herſau!“ ſagte der Baron. Er las die Zuſchrift und ſagte: „da haben wir's, er lädt ſich auf Blumen⸗ thal zu Gaſt! Nach ſeiner Eigenart wird er ſich nach Abſendung des Briefes gleich ſelbſt auf die Stocken gemacht haben, denn das koſtet ja nichts, da kann er ja noch heute eintreffen. Wenn der alte Mann nur nicht ſo geizig und ſo eigenthümlich Du ſollſt Seit meiner früheſten Jugend kenne ich ihn nicht anders als meinen Spiel⸗ er etwas ſein; dazu ſind ſeine Eltern vermögend!“ ihn nicht bewegen, die gefährlichen Räume zu be⸗ treten. Unverrichteter Dinge zog darauf das Pärchen wieder ab. f — Rom, 16. Dez. Im Auswärtigen Amte verſammelten ſich am 15. die Botſchafter der 4 Schutzmächte Kretas und beſchloſſen, das Kom⸗ miſſartat des Prinzen Georg auf 3 Jahrr zu verlängern. (Ff. Z.) — New ⸗York, 15. Dez. Eine ſogenannte kalte Welle, welche ſeit 46 Stunden ſich über Nordamerika ausdehnt, iſt eine der kälteſten, welche ſeit Menſchengedenken feſtgeſtellt worden iſt. In verſchiedenen Orten wurden 18 Grad unter Null verzeichnet. In Chicago herrſcht eine der⸗ artige Kälte, wie ſie ſeit 200 Jahren nicht mehr vorgekommen iſt. Mehrere Perſonen ſind bereits erfroren. Den amerikaniſchen Meteorlogen zufolge wird auch Europa von dieſer kalten Welle in Mitleidenſchaft gezogen worden, da dieſelbe ſich über den atlantiſchen Ozean nach der franzöſiſchen Küſte hinbewegt. — New ⸗Pork, 16. Dez. Geſtern früh ſtießen auf der Union⸗Centralbahn in Illinois ein Schnellzug und Güterzug zuſammen. Dabei wurden 110 Perſonen getötet. Ein dem Zuge anhängen⸗ der Ciſternenwagen mit Petroleum verbrannte, In dem brennenden Oele verbrannten die Tümmer und die Leichen der Verunglückten. — Ne w⸗Pork, 16. Dez Zu der Meldung, daß Marconi die Verſtändigung über's Meer mittelſt drahtloſer Telegraphie geluugen iſt, wird der „Frkf. Zt.“ noch von hier gemeldet: Marconi, gründete eine drahtloſe Telegraphieſtation in St,. Johns auf Neufundland (Nordoſtküſte von Nord⸗ amerika) und erhielt Signale von einer 1700 Meilenentfernten Station in Cornwallis (England Marconi hatte vor der Abreiſe von England mit der betreffenden Station, wo er eine ſehr kräftige Batterie aufſtellte, vereinbart, daß nach einem gewiſſen Datum zwiſchen drei und ſechs Uhr Nachmittags täglich das Morſezeichen für den Buchſtaben s. alſo drei Punkte in kur en Zwiſchenräumen, geſchickt werde. Mittwoch war als der erſte Tag vereinbart und an dieſem, ſo⸗ wie am darauffolgenden Tage wurde, wie Mar⸗ coni erklärte, die Buchſtaben ſehr deutlich über's Meer ſignaliſirt. worauf er am Freitag an das britiſche Miniſterium telegraphirte,daß das Problem der drahtloſen Telegraphie über's Meer gelöſt ſei⸗ wäre, ſo rückſichtslos und oft auch plump! Hertha, er ißt gern gut, beſonders gern Rehrücken! Ich werde Kalchner noch Nachricht geben, ein Rehbock zu ſchießen!“ N Jetzt meldete der Diener Inſpektor Kalchner, Dieſer, ein großer, häßlicher, finſterer Mann, trat dann ein. i „Nun Kalchner,“ die letzten Gewitterſchauer „Nein, Herr Baron, alles ſteht ſchön!“ „So? Wir müſſen an die Heuernte denken!“ „Ich dachte, morgen damit zu beginnen!“ „Wohl! Sonſt noch etwas?“ „Ja, Herr Baron! Der Wilddieb Wilken Ihrig, der nun wieder frei iſt, läßt ſich auffällf oft wieder in unſerer Forſt ſehen!“ i „Halten Sie die Augen offen, Kalchner!“ „Werde ich!“ Halt, Kalchner, faſt hätte ichs vergeſſen: bekomme Beſuch, ſchießen Sie, bitte, einen Rehbock!“ „Gut, Herr Baron!“ Er ging mit plumper Verbeugung. Baron Hugo ſchien jetzt beſſerer Laune zu ſein, er lächelte und ſagte: „Ja, mit Wilken Ihrig erleben wir noch ein⸗ mal etwas! Eveline, Du liebſt den Wald, nimm Dich in Acht, wenn Du den Forſt durchſtreifſt! — Was Onkel Herſau anlangt, Hertha, ſo kann ich mich immer noch nicht in dieſe Verwandtſchaft finden! Man muß aber, da er uns zu Erben ein geſetzt hat, gute Miene zur ſchlechten Verwandk⸗ ſchaft machen, denn Gold ſtinkt nicht.“ Frau Hertha lächelte und ſagte: „Ja, meiner Mama Schweſter hat als ſeine Gattin nicht die beſten Tage verlebt!“ fragte der Baron, „haben dem Raps geſchadet?“ wunderbar Fortſetzung folgt.) Stine 9 Die Aſte 1. Bobl 2. Besch Krank 3. 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