kurze Zeit nach ſeiner Verbringung ins Kranken⸗ haus ſtarb. — Ludwigshafen, 9. Dez. Aus den Kaſſenſchränken der Billeteinnehmerei des hieſigen Bahnhofes wurde heute Nacht 2500 Mark in Gold geſtohlen. Der Dieb bediente ſich eines Nachſchlüſſels. 30000 Mark in Papiergeld, welche daneben lagen, ließ er unbeachtet. L Ludwigshafen, 7. Dez. Um ihre Kinder ein wenig einzuſchüchtern, ſtellte die Frau des Bäckermeiſters Fenchel den Knecht Ruprecht vor. Ihr vierjähriges Söhnchen gerieth darüber in ſolche Angſt, daß es alsbald an Herzſchlag verſchied. — Ludwigs hafen, 8. Dez. Durch einen Drand der Haarhandlung von S. Weil⸗ heimer hier ſind Menſchenhaare im angeblichen Werthe von 100 000 Mark zerſtört worden. Die Entſtehungsurſache des Brandes iſt unbekannt. Der Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. — Karlsruhe, 9. Dez. In der „Karlr. Ztg.“ wird vor Türkenlooſen gewarnt, die von einem Kopenhagener Bankhaus gegen Ratenzahl⸗ ungen empfohlen werden. Die Firma, deren In⸗ haber von den däniſchen Gerichten bereits wegen Lotterievergehens mit einer hohen Geldſtrafe be⸗ legt iſt, ſcheint es nur darauf abgeſehen zu haben, die Käufer um ihre Ratenzahlungen und die Zeitungsverleger, die ſich durch Veröffentlichung ſolcher Anzeigen auch noch der Gefahr ſtrafrecht⸗ licher Verfolgung ausſetzen, um ihre Inſertions⸗ gebühren zu bringen. — Nußloch, 8. Dez. Am 6. wurde auf hieſiger Gemarkung, Gewann Weingarten, mit den Abſteckungsarbeiten für die Irrenanſtalt begonnen. — Offenburg, 8. Dez. Ein Gauner⸗ ſtreich gemeinſter Art wurde in der Nacht auf den 6. ds. auf dem hieſigen Bahnhofe von zwei Italienern verübt. Unter dem Vorgeben, ſie kämen aus Amerika und hätten 32 000 Mark Vermögen im Handkoffer, wußten ſie einem Lands⸗ mann, der zufällig am Bahnhofe auf einen Zug wartete und in ſeine Heimath reiſen wollte zu bereden, daß er den Gauner ſeine ganze Baar⸗ ſchaft im Betrage von 80 Mk. zum Aufbewahren im Handkoffer für die Reiſe aushändigte. Unter dem Vorwande, noch etwas beſorgen zu wollen, verſchwanden die Gauner mit dem Koffer und dem Geld. Der auf dieſe Weiſe um ſein er⸗ ſpartes Geld Betrogene iſt nun völlig mittellos geworden. Die Gauner konnten noch nicht aus⸗ findig gemacht werden. — Kirchheim, u. T. 6. Dez. Daß es im 20. Jahrhundert auch noch Leute giebt, die ſich durch Geiſtesbeſchwörung um Geld bringen laſſen, beweiſt folgender hier vorkommender Fall. Einige in dieſen Sachen bewanderte Perſonen machten einem Wirt weis, daß ſie die Macht haben, ihm durch Geiſterbeſchwörung das 10fache der von ihm geleiſteten Zahlungen zu verſchaffen und entlockten demſelben nach und nach die Summe von etwa 600 Mk. Die Geiſterbeſchwörung beſtand angeblich öfters darin, daß im 6. und 7. Buch Moſes nachts auf der Bühne Formeln ge⸗ leſen wurden und in einem Fall darin, daß in feierlicher Verſammlung im Walde eine von einem Wildbrethändler gekaufte Rehgeiſe zu nächtlicher Stunde verbrannt wurde, wodurch der „Geiſt“ veranlaßt werden ſollte, den 10fachen Betrag des vom Wirt geſtifteten Geldes in der Wohnung des letzteren niederzulegen. Dies traf natürlich nie ein, aber immer wieder ließ ſich der Wirt verleiten. Durch Uneinigkeit der Eingeweihten kam der Schwindel heraus. Eine Hauptperſon iſt nun verhaftet. — Frankfurt a. M., 9. Dez. Bei der bereits mit 6 Sprößlingen geſegneten Familie des Gasarbeiters J. Eberhard hier kehrte der Storch wieder ein und brachte gleich drei kräftige Buben mit. Mutter und Kinder befinden ſich wohl. — Leipzig, 10. Dez. Die hier tagende Verſammlung der ſächſiſſhen Buchdruckereibeſitzer und Zeitungsverleger beſchloß allgemein die Er⸗ höhung der Druckpreiſe um 10 Proc. N — Hamburg, 8. Dez. Zdwiſchen der Hamburg⸗Amerika⸗Linie und der Deutſchen Levante⸗ Linie wurde ein Vertrag geſchloſſen, wonach beide eine gemeinſame Linie für Fracht⸗ und Paſſagier⸗ Verkehr zwiſchen den vereinigten Staaten und den Levante⸗Häfen einrichten. Die Expedition beginnt im Januar in New⸗ Jork, erfolgt zunächſt halbmonatlich. Dieſer Verkehr wurde bisher nur von engliſchen Linien betrieben. Southſea, 9. Dez. Während eines ſchweren, die ganze Südküſte Englands heimſuchen⸗ den Sturmes iſt heute Nacht das große Königs⸗ hotel bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die überwiegende Mehrzahl der Gäſte des modernen Hotels rettete ſich mit Mühe in Nachtkleidern aus den Fenſtern der oberen Stockwerke mit Hilfe von Feuerleitern. Viele Gäſte wurden durch die Feuerwehr gerettet. Trotz der hingebendſt Thätigkeit der Feuerwehr verbrannten im Feue das unten auskam und das Treppenhaus ſtörte, im oberen Stockwerk vier Hotelbedienſt ſozuſagen vor den Augen der unten har rend Menge, nachdem die Rettungsverſuche mißlung waren. 5 — Budapeſt, 7. Dez. Infolge ein Gasexploſion im Kohlenbergwerk Petrilla, welche durch die Unvorſichtigkeit eines Arbeiters verurſacht wurde, ſind 18 Bergleute verunglückt; drei blieb ſofort todt, acht liegen im Sterben, die übrig ſind leichter verletzt. — Tientſin, 10. Dez. Wachtpoſten hat in einem Wuthanfalle zwei Kameraden erſchoſſen. Eine Abtheilung indiſcher Truppen wurde abgeſandt, um den Mörder zu 8 verhaften. Als dieſelben jedoch eintrafen, fanden ſie,daß der Mörder bereits von anderen Soldaten er⸗ erſchoſſen worden war. Die indiſchen Truppen nah⸗ men hierauf eine herausfordernde Stellung ein, Die anweſenden deutſchen Soldaten eröffneten ein Gewehrfeuer auf die indiſchen Truppen. Es fand ein regelrechter Kampf ſtatt, bei dem es auf den Seiten Tode und Verwundete gab. Auf deut⸗ ſcher Seite wurden 3 Mann getödtet und ein Officier ſchwer verwundet, auf indiſcher Seite gab es eben⸗ falls 3 Todte und zahlreiche Verwundete. — Aus Franken, 9. Dez. An einer Botenfrau wurden in der Nähe von Nothenſtein ein Raubanfall verübt. Ein Burſche überfiel die Fran und nahm mit Gewalt die Geldtaſche ab und entfloh. — Bartſchin, 9. Dez. Im nahen Kalk⸗ bruch Krotoſchin ereignete ſich geſtern ein Un⸗ glücksfall. Bei Sprengung einer Geſteinmaſſe verſagte die Dynamitpatrone. Eine Anzahl Ar⸗ beiter war dabei beſchäftigt, ein Bohrloch zu ſchlagen, als die Patrone ſich plötzlich entzündete. Ein engliſcher Sieben Arbeiter wurden ſchwer verletzt; einer davon iſt bereits geſtorben. — Hongkong, 9. Dez. Vorgeſtern nah; men Seeräuber auf dem Weſtfluſſe bei Kumſchuk ein Dampfboot weg, ſetzten über den Fluß, über⸗ fielen und plünderten ein Dorf und fuhren ſodann ans andere Ufer zurück, wo ſie das Boot an Strand ſetzten und dann verließen. Geſtern nahm dieſelbe Räuberhorde das ſchnellſte Boot weg, das auf dem Weſtfluſſe verkehrt, und lauert jetzt den Schiffen auf, uit denen ein reicher Chineſe von Kanton ſtromaufwärts reiſt. wollte, wie eine Geächtete angeſehen. Und dann war ſie wirklich gegangen, allerdings nachdem ſie mit ihrem heimlich Verlobten eine heftige Scene ge⸗ habt, und er ihr das ſündliche, unweibliche ihres Borhabens in den bitterſten Worten vorgehalten hatte. „Wenn Du mich gebeten hätteſt zu bleiben, Dir zu lieb! Dann haätteſt Du mich vielleicht ſchwankend gemacht in meinem Entſchluß, aber mir ſolche bittern Vorwürfe zu macheu, dazu haſt Du kein Recht, Erich!“ So hatte ſie ihm auf ſeine harten Worte erwidert. „Wenn ich auch nur ein armes, verwaiſtes Mädchen bin, ſo habe ich doch meinen Stolz, Erich,“ war ſie dann fortgefahren, „und der treibt mich hinaus in die Welt, ich mag nicht länger von Al⸗ moſen leben! Auch Deine Liebe iſt nur ein Almoſen, die echte, wahre Liebe iſt es niemals!“ Das waren ihre letzten Worten geweſen. Mit einem ſtolzen Zurückwerfen des blonden Kopfes hatte ſie ſich dann von ihm gewandt und war in die Abenddämmerung dahingegangen. Er hatte ihr nachgeſchaut, die Lippen, die ihr ſo gern ein „Bleibe“ nachgerufen, in Stolz und Trotz feſt zuſammengepreßt, bis ihr helles Kleid zwiſchen den alten Weidenbäumen am Fluß, wo ſie beide geſtanden, verſchwunden war. Die Thränen aber, die er einige Tage darauf, oben in dem Giebelſtübchen des alten Vaterhauſes, ihr nachge⸗ weint, als ſie nun wirklich die Stadt verlaſſen, heimlich wie eine Flüchtende, die hatte Niemand geſehen. „Anna! O Anna!“ klang Lipoen des Einſamen. Er hatte den Namen wohl ganz unbewußt laut gerufen, und blickte nun wie verwundert aus ſeinem tiefen Sinnen auf. es jetzt von den boten wurden. Das Leben unten auf der Straße wogte noch ebenſo geräuſchvoll hin und her, wie vorhin. der faſt tageshellen Beleuchtung konnte man die Bei einzelnen Geſtalten genau erkennen. Dort drüben handelte eine junge ärmlich gekleidete Frau noch um einen Chriſtbaum. Zögernd langte ſie das Geld aus ihrer Taſche, während ihr hübſcher, krausköpfiger Junge augſtvoll zu ihr aufſah, ob auch der Handel wirklich nun abgeſchloſſen wurde. Beiden vorüber ſtreifte eine elegaute Dame im pelz⸗ verbrämten Sammetmantel, ihr zur Seite ſchritt ein ſchlanker Huſarenlientenant, Glück und Lebens⸗ luſt lag auf den jungen Geſichtern. Der Profeſſor Erich Sandan, ſo nannte ſich Dicht an den der einſame Beochachter da oben am Fenſter, ſchaute ſinnend herab auf dieſe Straßeuſcene. „Contraſte überall,“ murmelte er. „Reichthum und Armuth, Traurige und Glückliche, Alles ſtreift dicht aneinander vorüber, wohl heute doch die Einſamen!“ Er ſeufzte tief auf. Ueberall, wohin er auch blickte, ſtanden die Menſchen in Gruppen zuſammen, oder gingen fröhlich plandernd nebeneinander her, faſt betroffen ruhte ſein Blick jetzt auf einem kleinen Mädchen, das ſcheu und ſchüchtern ganz allein ſeinen Weg ging, und kein Auge zu haben ſchien für all' die ſchönen Sachen, die da in den Buden feilge⸗ Eilfertig ging es daran vorüber, und näherte ſich jetzt dem Hauſe des Profeſſors. Das Gaslicht vor demſelben fiel voll auf die kleine, dürftig gekleidete Geſtalt. Das kurze Jäckchen ſchien wenig Schutz zu bieten gegen die rauhe Abendluft, um den Kopf war ein ſchwarzes Tuch gewickelt, und darunter hervor quoll eine Fülle blonder Locken, bon derſelben Farbe, wie jene Locken, die vorhin in der Erinnerung des Profeſſors auftaucht. 5 Eine ſeltſame Aufregung bemächtigte ſich des⸗ ſelben, als er ſah, wie das Kind jetzt in das Haus, welches er bewohnte, hinein ſchlüpfte. Es war ihm am elendeſten aber ſind plötzlich, als ſtände er vor einem Wendepunkt ſeines einſamen, freudloſen Lebens. Faſt mußte er über ſich ſelbſt lächeln, wohnten doch genug Leute, die er nicht kannte, in dem großen Hauſe. Die Kleine mochte ſchon längſt hier aus⸗ und eingehen, es war Tollheit, zu denken, daß ſie zu einer ihm bekannten Perſon irgend eine Be⸗ ziehung haben könne. — Er trat hinweg vom Fenſter, ruhig wollte er ſich wieder in ſeine Bücher vergraben, aber er vermochte nicht, ſeiner Aufregung Herr zu werden, und wie erſchreckt und halb er⸗ wartungsvoll blickte er jetzt auf, als ſein Diener mit der Lampe in das dunkle Zimmer trat. „Herr Profeſſor,“ begann der alte Diener, nachdem er die Lampe auf den Schreibtiſch geſtellt, und die Vorhänge am Fenſter zugezogen, „draußen ſteht ein kleines Mädchen.“ „Ein kleines Mädchen,“ entgegnete der Ge⸗ lehrte erſtaunt, „was will es?“ „Es verlangt den Herrn Profeſſor zu ſprechen.“ „So laß ſie herein kommen!“ erwiederte der Profeſſor mit erregter Stimme. „Aber es iſt ja ein Mädchen, Herr Profeſſor, und wir haſſeu und verabſcheuen doch das ganze weibliche Geſchlecht, noch nie durfte ein kemininum dieſe Schwelle betreten, nicht einmal der Wäſcherin, was doch meine leibhaftige Schweſter iſt, darf je hier herein kommen!“ Werner' der alte Diener, hatte Recht; es war faſt Haß zu nennen, womit der Profeſſor der Frauenwelt begegnete. Seit jener Frühlingsnacht, wo er der geflüchteten Geliebten ſo bittere Thräuen nachgeweint, hatte er ſich ſchroff hinweggewa ndt von allen Frauen, die ſeitdem ſeine Pfade gekreuzt. (Fortſetzun 2 g folgt.) e 115 11 1 gun 1 i al l ud 1 18. Neitks I Ns. Nr 1 Etlurger ſünitt Ai uur und d nber un fsh aten di K lochen Waburg, de Burge dekaun c daß alle un und ! ut dem Ang einge At bleibe Vaburg, de Gen Pet kaun Eeamſtag nittags n Rulhn u l für d . berdent uh verſtig Anburg, de Bürge Wet — pol bend ſofo 1 dagen C0 1 J d * 10