N Erſch eint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt Anzeigen: Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor Hofbuchdruckerei. frei ins Haus, Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. erm eee nere erer. — Rlittwoch, den 3. Dezember 5 Politiſches. lesbaden, 50. Nov. Aus Anlaß e Todes des Grafen Hatzfeldt iſt dem Sohne ö 9 9 g. 15 15 s Verſtorbenen von der Hönigin Alexandra 8 10 183 on England folgendes Telegramm zugegangen: r 29 Pfg. 99 50 Von ganzem Herzen nehme ich Antheil an Pact ö8 f em ſchweren Verluſte, der Sie u. ihre arme Paar dh b Mutter betroffen hat. Wir alle wiſſen, was Nan 2 N zie verlieren. Ich perſönlich hegte ſtets die . größte Verehrung für ihren treuen Vater. lexandra.“ Die Kaiſerin Eugenie ſandte an e Wüttwe der Verblichenen folgendes Tele⸗ amm: „Ich höre ſoeben von dem Tode des Hrafen Hatzfeldt und nehme lebhaften Antheil n dem Unglück, das Sie betroffen hat. Eugenie“ Anter den Kränzen die am Sarge hes Verſtorbenen niedergelegt waren, befanden ich ſolche von Hönig Eduard und dem Keichs⸗ anzler Grafen Bülow. Siſſabon, 2. Dez⸗ ifectio 0 t Verſchnünmg ö n, beſtickt 920 8 14 Stück 1.180 Das Kanonenboot ifectin ben hnitt 2.8512 end 100 hat in Athen halten, ſofort nach Hoa in Oſtindien zu gehen, wo ein Aus bruch befürchtet wird. „San Gabriel“ iſt zur Reiſe nach demſelben Bestimmungsort ausgerüſtet worden und liegt Ii Abfahrt am hieſigen Hafen bereit. Der Maß zu dieſer Maßregel iſt ein Telegramm e Gouveneurs von Goa an das Marine⸗ unn gb Miniſterium, daß infolge einiger Kangerhöh⸗ 0 375-100 gen, welcher er vorgenommen hatte, Unzu⸗ kedenheit unter den Truppen ausgebrochen 4 die eine regelrechte Revolte befürchten laſſe. Nach einer ſpäteren Meldung ſollen ſich ein bereits wegen Kevolte verurtheilter ſpäter am⸗ irter Häuptling gegen die Cokal⸗Regierung Goa erhoben haben. Die Officiere emes 215 f Zeugniß ſeines vollendeten techniſchen Din“ welches nach Oſtafrika unterwegs war den telegraphiſchen Befehl er⸗ Der Kreu⸗ eingeborenen Truppentheils ſeien daran com- promitirt, Verſchiedenes. Laden burg, 3. Dez. Am verfloſſenen Sonntag Nachmittag hielten der Medizinalverband Ladenburg und der Männergeſangverein Sänger⸗ bund eine Unterhaltung im Saale zum Würz⸗ burgerhof ab. Der Beſuch war ein derartig enormer, daß viele Erſchienenen wieder umkehren und ein großer Theil ſich mit einem Stehplätzchen begnügen mußten. Das Programm war ſehr abwechslungsreich zuſtammengeſtellt und ſeine Durchführung amüſirte die Gäſte bis zum Schluß. Den muſikaliſchen Theil hatte Herr Dirigent 2 Hertel in Regie übernommen und erntete nach wel jeder Piece ſtürmiſchen Beifall; ein wiederholtes Könnens. Der Arbeiter⸗Sängerbund Weinheim hatte in dankenswerther Weiſe ſeine Mitwirkung zugeſagt und trug unter der Leitung ſeines bewährten Dirigenten Herr Hertel mehrere Chorlieder vor, ſtück bildete gramms. Das ganze aber Preiſen Sieger reichten ſtändig erreicht. und es welche an Exaktheit und Präziſität nichts zu 5 3 wünſchen übrig ließen. Der Chorgeſang des um ihren Körper Männergeſangvereins Sängerbund Ladenburg, 5 8 ebenfalls unter der Direktion Herrn Hertel, kam 1 5 nächſtes ſehr anerkennenswerth zum Vortrag. Starken Beifall fanden die Tenorſolo des Herrn Schuhmann⸗ Weinheim. Die Couplets des Herrn Ziegenhorn⸗ Weinheim erheiterten das Publikum aufs Beſte. Allgemeine Heiterkeit erregten das „Stelldichein in der Küche“, „Schulmeiſter und Confektioneuſe“, „Hans und Grethe“, ſowie die humoriſtiſche Enſembleſcene „Die Inſtruktionsſtunde“. Der Medizinalverband hatte nebenbei eine Gabenver⸗ loſung veranſtaltet, und kamen ſehr ſchöne und prakiiſche Haushaltungsgegenſtände zur Vertheil⸗ ung. Nur zu ſchnell verfloſſen die ſchönen lebhafteſte Ein ſtolzes Herz. Novelle von A. Schmidt. „Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) i Sie hatte jeßt nur für ſich ſelbſt zu ſorgen, und lere Hände ſind müde, unſer Kopf iſt träger ben wir kein anderes Menſchenherz durch unſer chaffen Heute dachte Helene zum erſten Male daran, daß Alt der Mutter Tode auch deren Penſion erloſchen e und daß ſie nun von den Ertrag ihrer eignen Arbeit leben müſſe. keudig, und es that ihr wohl zu denken, ihre eigene Aeaft müſſe ihre Exiſtens neu geſtalten und ſichern. Dann aber fühlte ſie ſich in erwachendem Klein⸗ muthe unfähig und ungeſchickt; ihre Talente und Kenntniſſe erſchienen ihr gering und ſie mußte nicht, an wen ſie ſich wenden ſollte, da ſie alle früheren Beziehungen abgebrochen hatte. Dieſer Gedanke lhrie ſie in alte Zeiten zurück, als ſie gehegt und gepflegt von ihren Eltern in Glanz und Freude lele; ſchmerzlich wallte es in ihr auf, aber ſie ollte ſtark ſein und muthig das Schwerſte zu Ende führen. Nur dieſe theuren Räume konnte und wollte ſie nicht erlaſſen; hier hatte ſie ſo viel durchlebt auch ihn zum letzten Male geſehen. Ob e Franz von dem Tode der theuren Mutter be⸗ Hachrichtigen ſollte? Nein — konnte er nicht glauben, ie thäte es, weil ſie jetzt ganz arm und verlaſſen e, Sie wollte arbeiten, dann erſt nach Jahren 2 für und Wirken erfreuen als das Eigene. e e Es überkam ſie zuerſt recht unglückſelige Copie angeboten hatte. Die Erinnerung an ſie in tiefe Gedanken und bei ihrem Sinnen fiel ihr ollte ſie ihm ſagen, wie ſehr ſie ihn geliebt, wie chmerzlich ſie um ihn gelitten habe. So verſank ihre Wünſche der alte Kunſthändler ein, dem ſie damals jene Muthe das Lage ſchaute. bewegt: ihn that ihr wohl; zu ihm wollte ſie, um freundlichen Rath zu erbitten. Am Nachmittag ging ſie ihn und war ſehr erfreut, ihn zu Hauſe Er erkannte ſie ſogleich, obgleich ſich der Ausdruck ihres Geſichts ſehr verändert hatte. „Ich ſehe Sie wieder in tiefer Trauer“, be⸗ gann der wohlwollende Mann theilnehmend. Kind, eigentlich „Meine Mutter ſtarb vor wenigen Tagen“, daß Sie erwiederte Helene leiſe und traurig. wandten „Armes Kind,“ murmelte der alte Mann und Sie iſt viel griff nach ſeiner Doſe, die er verkehrt öffnete, ſo zu eſſen. Aber daß der Inhalt verſtreut wurde er freute ſich faſt darüber, denn ſeine Bewegung war ſtark und er wollte ihr nicht nachgeben. Er begann in rauhem Tone, obwohl es ſein Herz ſo gütig meinte, um ihrer Traurigkeit nicht Raum zu geben: „Nun, nun nicht verzweifeln! Der Vater da oben hört nicht auf zu ſorgen, wird auch an Sie denken. Nur unverzagt, den Kopf nicht hängen laſſen, auch für Sie, mein liebes Kind, werden Freunde Rath finden, ſprechen Sie nur — ich will ſchon ſorgen.“ Helene wurde recht ruhig, als ſie die Augen für meinen Vater ſtarb, der Tod, uns nahm!“ zu dem freundlichen Geſicht des alten Mannes auf⸗ Stunden. Gegen 8 Uhr verließen die Weinheimer Sänger die Stätte der Fröhlichkeit, nachdem der Vorſitzende des Medizinalverbandes den Dank für ihre gütige Mitwirkung abgeſtattet. den Schluß des reichhaltigen Pro⸗ Ladenburg, 2. Dez. Mtttelrheiniſcher Athleten⸗Wettſtreit in Mannheim am 16. November. Feſt verlief in ſehr ſchöner Weiſe, die Konkurrenz war ſehr ſtark und wirklich durchweg ſehr gute Reſultate erzielt, die dürften auch mit den ihnen über⸗ zufrieden geweſen ſein. Kraft⸗ und Artiſten⸗Klub Mannheim aber ſeinen Zweck, der Einwohnerſchaft und den an⸗ enden Gäſten zu zeigen, was der mittelrheini⸗ ſche Athleten⸗Bund iſt und bezweckt, hiermit voll⸗ Auch der hieſige Ring⸗ und ſich an dem Wettſtreit erhielten Eruſt Kick den 6. und Eugen Seel den 9. Preis im Steinſtoßen. Wir hoffen daß ein jeder Vater ſeine Söhne an⸗ hält, dem Ring⸗ und Stemm⸗Klub beizutreten, zu kräftigen und geſund zu halten, damit auch der Ring⸗ und Stemm⸗Klub ein Konkuren feſt abhalten Hoffen wir, daß unſer edler Sport immer mehr Beachtung findet und allerſeits und unterſtützt wird. Preisgekrönten ein Kraft Heil! — Ludwigshafen, ſchwerer Unfall ereignete ſich geſtern Abend, als den Lokalbahnhof verlaſſende Zug nach Mundenheim ſich bewegte und am Ausgang der Stadt von der Mitte der Straße nach der linken Seite einbog. An derſelben Stelle kam dem Lokalzug eine mit zu Pferden beſpannte Bierrolle der Storchenbrauerei Speyer Stemm⸗Klub beteiligte gepflegt der um ½7 Uhr klarer wurde, wußte ſie auch Worte zu finden, um und ihre Lage in bündiger, Er wurde ganz vergnügt, wie er allmählich gewahrte, mit welchem ruhmeswerthen junge Mädchen auf Nachdem ſie geendet hatte, ſprach er Weiſe zu ſchildern. ihre vereinſamte ſie, mein herziges um Verzeihung bitten, denn ich habe gedacht, der Stolz hätte ganz Beſitz von dieſem Kopf genommen, daß der Gedanke an ehrliche Arbeit gar nicht darin aufkommen könne. nicht Hülfe bei „Ich böſer Alter, ſollte Das iſt recht Ihrem vornehmen Ver⸗ ſuchen wollen — ein Prachtgeſchöͤpf wie verdorbenes Gnadenbrot nicht beſſer für zu gut, um daß Ihr Vater Sie geſorgt hat, das kann ich trotz aller Verehrung edlen Gönner nicht anders leichtſinnig nennen.“ 8 Wie hob Helene das Haupt jäh empor und ſchaute mit flammender Röthe und ſprühender Ent⸗ f Haſtig ſprach ſie: „Mein kaum 48 Jahre alt; er ſeiner lebensvollen Gesundheit in fürſorgender Liebe Anſtalten für meine Zukunft treffen wollen, als ihn Sie wiſſen, wie furchtbar plötzlich, von rüſtung den Sprecher an. iſt der alte Trotzkopf! Ich war ein unge⸗ Sie haben doch Recht, Kind! hob, und wie es in ihr ſelbſt immer friedlicher und ſchlieffner Bärenhäuter, ſo zu Ihnen zu ſprechen.