—— tterie November, inne von 000 10 000 . 10000 k. 3000 . 20 000 11 gooſe XK ct 5 Pf. extra 8 Dombgu. d. zburg J. 6. — afſtelle er Quittung erſicherungsgiſehg onen, insbeſonde g ſelbſt entrichig or Ablauf bon urgermeiſter, fad Aufrechnung ohn te ungiltig; es . n, ſofern die Br, nt. dem Verlehr z en oder noch der des Jahres 190, ſchon in den ee halten werden, mmungen über de gende Beſtimmung, erloren geht, den en nicht wenigfenz anzurechnen sich Jahre die Zahl in bis zu 52 Mag Berſ.⸗G.) zur Erhaltung da wir hier det Bil en kommen ft du Umgegend. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt frei ins Haus. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Redaktion, Oruck und Verlag von Karl Molitor Hofbuchdruckerei. Keichsgeſetzgebung — —— Jamsrag, den Id. November — Ein Jubiläum der deutſchen Sozialpolitik. Zwei Jahrzehnte vollenden ſich an dieſem Sonntag, daß Haiſer Wealhelm 1 ſeine berühmte Bolſchaft verließ, in welcher er die Einführ⸗ ing ſozialer Reformen im deutſchen Reiche ur Erleichterung des materiellen Cooſes der übemittelten Bevölkerungsklaſſen und vor Allem der Arbeiterſchaft auf dem Wege der ankündigte. Obwohl die Rulſche Sozialpolftik erſt ein paar Jahre pater practiſch in das Leben trat, ſo darf ſie hen Beginn von der genannten epochemachen⸗ in Kundgebung des erſten Herrſchers des zuen deutſchen Kaiſerreiches an datiren, mit⸗ n erfüllen ſich am 17. November d. Is. wanzig Jahre ihr's Beſtehens. Millionen ind Aber millionen Deutſcher haben aber an em Tage wahrlich allen Anlaß in Dank⸗ Akkeit des verweigten großen Maiſers zu ge⸗ denken, der durch ſeinen bedeutſamen Erlaß 7. November 1881 die Aera der ſozial⸗ Aolkziſchen Geſetzgebung eröffnete und hiermit i Verpflichtung des Staates zur Fürſorge Ir die wirthſchaftlichen Schwachen und Hilfe⸗ edürftigen klar und beſtimmt vor der ge— ammten Culturwelt ausſprach. Mit der laatlichen Krankenverſicherung der Arbeiter hurde dann das gewaltige Werk der ſozial⸗ dolftiſchen Reformen in Deutſchland begonnen, der ſtaatlichen Unfallverſicherung fand es eine Fortſetzung und die Alters⸗ und Juvali⸗ ätsverſicherung nicht nur der eigentlichen Ar⸗ heller ſondern auch zahlreicher ſonſtiger Perſonen den verſchiedenſten Berufszweigen, bedeutete azgeues Stockwerk im Gebäude der ſozialen Reetzgebung des Reiches. Dieſelbe umfaßt ßerdem neben dieſen ihren drei Grund und Hauptſtücken noch eine Reihe anderer Geſetze von ſozialreformatoriſcher Tendenz, wie ſte namentlich ſpeziell auf dem weiten Gebiete des Arbeiterſchutzes geſchaffen worden ſind und wie ſie auch in der laufenden Seſſion des Reichstages z. B. durch die Geſetze über die Einbeziehung der Beamten und Perſonen des Soldatenſtandes in die Unfallverſicherung und über die Kegelung der Verhältniſſe der See⸗ leute zu verzeichnen ſind. Noch bedarf aller⸗ dings das ſtolze Werk dieſer geſammten Geſetz⸗ gebung ſeiner Urönung, welche es aber durch die geplante Verſicherung der Wittwen und Waiſen der Arbeiter zweifellos in nicht allzu⸗ ferner Friſt erfahren wird. Gewiß umſchließen nun dieſe erſten zwan⸗ zig Jahre der deutſchen Socialpolitik eiin un⸗ gemeſſene Fülle von Segnungen für viele hun⸗ derttauſende von Familien, welche Dank dem Eingreifen der Reichs gewalt wenigſtens bis zu einem gewiſſen Grade Schutz gegen die gefähr⸗ lichſten Wechſelfälle des Lebens gefunden haben. Trotzdem begegnet die außerordentliche Wohl⸗ that der Arbeiterverſicherungsgeſetze in dem Kreiſe der Arbeiterſchaft ſelbſt jetzt noch einer unleugbaren Geringſchätzung, ja feindſeligen Abneigung, wozu die ſpſtematiſche Bekämpfung der Sozialpolitik der Keichsregierung ſeitens der Sozialdemokratie ihr gutes Theil beigetragen hat. Und die Umſturzpartei weiß auch wohl, warum ſie die unter Haiſer Wilhelm J. Reformen von allem Anfang an ſo und entſchieden befehdet und nach Möglichkeit in den Augen der klaſſen zu discreditiren verſucht hat. Denn die ber 1881 angekündigten Maßnahmen zum Verhältniſſen ſehr Klaſſen ergangenen und von ſeinem kaiſerlichen Enkel kraftvoll und unentwegt fortgeführten ſozialen heftig Löſung des brennendſten Problems der Gegen⸗ arbeitenden Bevölkerungs- in der kaiſerlichen Botſchaft vom 17. Novem⸗ ung des praktiſchen Chriſtenthums ſeitens des Wohle der Arbeiterſchaft ſollten nach den eigenen Worten der Botſchaft mit dazu dienen, dem Vaterlande neue und dauernde Bürgſchaf⸗ ten ſeines inneren Friedens zu geben, was aber mit der zielbewußten Aufgabe der ſozial⸗ demokratiſchen Führer, Unfrieden und Verbitter⸗ ung mit dem beſtehenden Zuſtänden unter den Arbeitern wach zu erhalten im Wiederſpruch ſtand, Deßhalb hat man von den leitenden Stellen der deutſchen Sozialdemokratie aus die Arbeiterwohlfahrtsgeſetze ſofort grundſätzlich an⸗ gefeindet in der richtigen Erkenntniß, daß dieſel⸗ ben nach und nach ſehr wohl zu einer Ausſöhn⸗ ung der arbeitenden Bevölkerungsklaſſen mit den führen könnten, welcher Möglich⸗ keit die Sozialdemokratie im Intereſſe ihrer Selbſterhaltung nach Kräften entgegenarbeiten muß. Erfreulicherweife haben ſich indeſſen Regier⸗ ung und Reichstag durch die von Anfang an be⸗ thätigte Abneigung der Führer der Arbeiterpartei gegen die Sozialpolitik nicht davon abhalten laſſen, auf dem eingeſchlagenen Wege der ſtaat⸗ lichen Fürſorge für die wirthſchaftlich ungünſtiger ſituicten und unbemittelten Bevölkerungsklaſſen des Reiches conſequent und unbeirrt fortzuſchrei⸗ ten. Es giebt immerhin nicht wenig Elemente in der deutſchen Arbeiterſchaft, welche allmäblich doch erkennen, wie ſehr die ſozialpolitiſche Geſetz⸗ gebung im ureigenſten Intereſſe der arbeitenden liegt und wie unendlich Erſprießliches und Gutes ſie demſelben bereits erwießen hat. Darum wird ſicherlich auch weiter fortgeſchritten werden auf dieſem Felde auf welchem allein die wart der ſozialen Frage gefunden werden kann, wenn es überhaupt eine ſolche Löſung giebt und zuverſichtlich wird eine derartige fernere Bethätig⸗ Ein ſtolzes Herz. Novelle von A. Schmidt. 2, Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Damals hatte hier auch die Wittwe eines Be⸗ Mien mit ihrem Sohne Franz gewohnt; Franz ear 5 Jahre älter als ſie geweſen und hatte den Aenenden Ritter der kleinen Dame geſpielt, die da⸗ Als manche lange Stunde die Freude ihrer prächtigen Mnderſtube mit dem einfachen Stübchen der Wittwe der muntern Geſellſchoft des fröhlichen Knaben Alauſchte. Heute gedachte Helene, age und ſah den Jugendgeſpielen lebhaft vor ich ſie gedachte nun wieder gern ſeiner, weil ihr Baler ihn damals lieb gehabt und gemeint hatte, es lake ein tüchtiger Mann in ihm. Später baren ſie ſelten zuſammengekommen ſie war erröthet, als Franz ſie einmal mit lem vertraulichen Gruße angeredet hatte, da er n ſeinem abgetragenen Studentenröckchen recht ärm⸗ ich ausſah. Sie war in vornehmer Geſellſchaft uud ſah manchen hochmüthigen und ſpöttiſchem Blick auf ſi 0 . ſchon wollte ſich un⸗ 0 8 5 5 fich und deen! ſchon f Herz gegen die darauf gepreßte Hand und ſie lauſchte hig, zurückweiſend auf die Worte des Jünglings Wiworten, da ſchaute ſie ihm in das von liebevoller einde geröthete Antlitz und das alte Gefühl der undſchaft und Anhänglichkeit aus der Kinderzeit Werkam ſie mit zweifacher Macht. Sie reichte ihm 5 0 * als ſie am Fehſter ſaß und in den Hofraum binabſchaute, jener haft mit ihm geſprochen hatte. Später, als ihre Bekannten freundlich oder boshaft ſpotteten, bereute ſte ihre Auffwallung und blickte fort, ſobald ſie Franz ſah, um ſeinen Gruß nicht zu empfangen. Bald darauf war ſeine Mntter geſtorben und ſie hatte ſeltene, duftende Blumen zur Bekränzung des Sarges hinaufgeſchickt und war dann fort dem Haufe gezogen — ſie wußte nicht wohin. Da⸗ mals hatte ſie es kaum in dem zerſtreuenden Treiben ihres geſellſchaftlichen Lebens bemerkt; heute regte 1 ſich ein ſeltſames, reuevolles Gefühl in ihr, als ſie die vergangenen Zeiten beim Anblicke der alten Spiel⸗ plätze lebhafter durchlebte. Matt und trübe ſtand Helene nach langem Sinnen auf und trat aus dem Erker des Fenſters in das Gemach, das ſchon durch die Lampe freundlich erhellt war; müde ſah ſie zu, wie die Mutter hin und herging, die Arbeit Helenens zurecht legte, die Fußbank für ſte an ihrem gewohnten Platz ſchob und dann die Stube verließ, um für die Abendmahlzeit zu ſorgen. Da war es Helenen, als müſſe ſie die Mutter zurückrufen und halb un⸗ bewußt ſprach ſie: „Bleibe doch hier, liebe Mutter, es iſt dunkler und öder, wenn Du nicht da biſt!“ Die Gerufene blieb ſtehen; heftig klopfte das noch athemlos, als die Tochter längſt ſchon geendet hatte, denn nie hatte ſie in der Stimme ſie heute ſo mächtig ergriff. Aber wie ſtürmiſch es beide Hände zum Abſchied, als ſie lange und leb⸗ aus am Abendhimmel erſchienen. und in den Worten derſelben jene Innigkeit gefunden, die ſich auch in ihr regte, die ſchüchterne Zunge ver⸗ mochte kein Wort auszuſpre then, ſondern flüſterte bebend eine gleichgültige Entſchuldigung. Traurig wendete ſich Helene ab; ihre Mutter, ſo glaubte ſie, verſtand ſie nicht, konnte ſie nicht verſtehen, nicht mit ihr fühlen. Stumm und traurig trat ſie wieder an das Fenſter und ſchaute zu den Sternen empor, die jetzt in vereinzeltem, aber hellem Glanze Sie ſchlang die Arme um das Fenſterkreuz und preßte die unruhige, ſchmerz⸗ erfüllte Bruſt gegen das kalte Holz. Einſam, ſeufzte ſie, einſam, widerholte ſie oft und öfter. „Noch nicht einſam“, tönte es hinter ihr, und zwei weiche Arme ſchlaugen ſich um ſie und betteten das junge Haupt fort vou dem kalten Holze an die treueſte Mutterbruſt. Hier iſt Deine Heimath, verſchmähe ſie nicht, mein thenres Kind! Hier ruhe und weine, Deine Mutter lebt für Dich!“ Und nun brach ſich der gefeſſelte Strom in⸗ brünſtiger Mutterliebe in unendlich innigen Worten Bahn. Es war Helenen, als habe eine wunderthätige Fee ihrem Herzen Leben gegeben, denn unter den Worten und Thränen der Mutter thaute das Eis, das ſich ſeit Wochen um ihre kranke Seele gelagert und ſie unſäglich elend gemacht hatte. Endlich ſprach ſie: „Zu Deinen Füßen will ich ſitzen, Mutter, mein Haupt ſoll fortan in Deinem Schoße ruhn; Deine Hände legſt Du auf meine brennende Stirn und nun erzähle, o erzähle von Deiner Liebe