2 — aegaegegese eee. nd ihr en. die len ſie 8 — & n Vrin rikot ſten. ek. ze ee sese ese gesessen. wen⸗ ück, kles aus. 7 * E f Manne ge⸗ Wohlwolla tw. KNRR Lell lung, 7 a ends g u r Kurſus l. an die 900 n Vergütung l tgeltll, bteſunden . stall, E 5 Anzeiger für Lade Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt Anzeigen: Kl bu 0 frei ins Haus, und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor Hofbuchdruckerei. rg und Umgegend. Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ eee . emetag, den 9. November 1901. Politiſches. Peking, '. Nov. Reuter. Ci⸗hung⸗ Tſchang iſt geſtern Abend I Uhr geſtorben. Ei war 1821 geboren. Er that ſich zuerſt 1855 hervor, als er in Gemeiuſchaft mit dem ſpäter in Kharthum gefallenen General Gor⸗ don den Taiping Aufſtand bekämpfte. 1870 erhielt er das wichtige Vertrauensamt eines Oberbefehlshabers in Petſchili. In Folge des unglücklichen Krieges gegen Japan ftel er in Ungnade und verlor „die gelbe Reitjacke“. Bei den Friedensverhandlungen ſtellte ſich indeß ſeine Unentbehrlichkeit heraus, er wurde als Bevollmächtigter nach Japan entſand, wo ein Fanatiker auf ihn ſchoß. Nach geſchloſſenem kieden unternahm er, von den Urönungsfeier⸗ lichkeiten in Moskau aus, die bekannte Europa⸗ kelſe, auf der auch Bismarck beſuchte. Nach ſeiner Kückkehr wurde er Anfangs als Oice⸗ könig im Süden kaltgeſtellt, in Folge des Bo⸗ keraufſtandes und der Verwicklungen mit den Mächten aber nach Peking berufen. Die Rolle, die er bei den Friedensverhandlungen ſpielte, i bekannt: es war die des geriebenen Fuchſes, der aus der Uneinigkeit der Mächte, den denk⸗ bar größten Vortheil für China herauszuſchla⸗ gen verſtand. Er erblickte das Heil Chinas im möglichſt engen Anſchluß an Kußland— Deſſen Politik verliert in ihm eine ſtarke Stütze. Paris, 6. Nov. Die Regierung erhielt heute Nachmittag ein Telegramm, wonach die Dpiſſtou Caillard heute früh von Myulene eingetroffen iſt. i Mytilene, jetzt Mitilini, iſt urſprünglich uur der Name der Hauptſtadt, wird aber auch für die ganze Inſel gebraucht, die ſonſt Es iſt die Lesbos, türkiſch Midillü heißt. Ein ſtolzes Herz. Nobelle von A. Schmidt. Helene ſtand vor dem Spiegel, Schmuck, umgeben von mehreren Zofen, deren be⸗ wundernde Blicke dem Gefühle des Stolzes eutſprachen, kult dem ſie ſelbſt ihre ſchöne, faſt königliche Ge⸗ alt betrachtete. Ihr Antlitz leuchtete von Jugend und Schönheit, und über jener unausſprechlich ſüße Zauber der Aumuth aus⸗ gegoßen, der noch mächtiger anzieht als die Vollen⸗ dung klaſſiſcher Formen. Lebensfroh, freudeſtrahlend lächelte ſie ihrem Bilde entgegen und wandte ſich daun zu ihrer hereintretenden Mutter mit der haſtigen Frage: „Iſt Papa fertig?“ „Ich weiß es nicht,“ eine kleine, einfache Frau, . bewundernden Entzückens und liebevoller Ehrfurcht zu ihrer glänzenden Tochter aufſchaute. Sie hatte an der Seite ihres bedeutenden Mannes, des aus⸗ zeichneten Präſidenten Stein, ſtets im tiefſten erwiderte die Gefragte, die ſtets mit einer Art Schatten des Vergeſſenſeins geſtanden und war nun mit der Zeit allmählich die emſige Martha geworden, die früh und ſpät bereit war, für die beiden, theuern Weſen, denen ihr ganzes Sein gehörte, zu ſorgen. Zuweilen hatte ſie zwar gewünſcht, Vater und Tochter Möchten ſie mehr in den Kreis ihrer Anſchauungen ehen; daun hatte ſie jedoch gleich in der ſtillen Demuth ihres Herzens dieſen egoiſtiſchen Wunſch größte und ſchönſte Inſel an der Hüſte von Kleinaſien, hat 1750 Quadratkilometer Ober⸗ fläche und wird von etwa 100 000 Griechen und 12 000 Türken bewohnt. Der jährliche Handel wird auf 25 bis 28 Millionen Mark geſchätzt. Die Stadt Mytilene zählt ungefähr 20 000 Einwohner. Die Franzoſen haben da ein recht werthvolles Dfand gewonnen, zugleich aber eine Aktion begonnen, deren Folgen viel weiter reichen können, als die Gewinnung eines Pfandobjektes bedeutet. — Paris, 6. Nov. Aeußern erhielt die Meldung, daß Admiral Caillard die Inſeſ Mptilene beſetzt hat. Blättermeldung zufolge telegraphirte Caillard, daß er die drei wichtigſten Häfen der Inſel beſetzt hat. PDPairis, 5. Nov. Die franzöſiſchen For⸗ derungen, wie ſie nun mehr in amtlicher Form gebracht find, betonen zum Theil Dinge, die eigentlich ſelbſtverſtändlich ſind und deren Erledigung gelegentlich wohl hinaus geſchoben, aber nie veweigert worden iſt, wie z. B. die Anerkennung von Schulen und Spitälern, für die ſich eine fremde Macht intereſſirt. Mit der gelegentlich der armeniſchen Unruhen zer⸗ ſtörten kathol. Klöſtern, Schulen und Anſtalten ſind ſolche gemeind, die in den von Armeniern bewohnten Provinzen Kleinaſiens liegen. Auch hier iſt nicht anzunehmen, irgend welche gemacht hätte oder machen wird. So weit der „Köln. Stg.“ bekannt iſt, ſind alle dieſe An⸗ ſtalten meiſt der Dominikaner. Die pünktliche Erle⸗ digung dieſes Punktes iſt gewiß nicht nur im franzöſiſchen, ſondern auch im allgemeinen In⸗ Der Miniſter des (Nachdruck verboten.) in vollem ihr ganzes Weſen war tereſſe der Fremden. Die Anerkennung des chaidäiſchen Patriarchats iſt eine Frage von — daß die Pforte grundſätzlichen Schwierigkeiten Niederlaſſungen franzöſiſcher Mönche, Wichtigkeit für die Neſtorianer der chaldäiſchen Kirche, aber nicht für die Pforte. Ein Theil der Veſtorianer ſteht in Ver⸗ bindung mit der römiſch⸗katholiſchen Kirche. Der Patriarch hat ſeinen Sitz in Moſul, wo ein wenig beachtetes Daſein führt. Meiſtens ſind es Neſtorianerkinder, die franzöſiſche Klo⸗ ſterſchulen in den öſtlichen Provinzen beſuchen. Wie kümmerlich die Machtſphäre dieſes ver⸗ geſſenen Uirchenfürſten iſt, erhellt aus der Thatſache, daß mehrere Tauſende ſeiner Aa⸗ hänger vor kurzem zur orthodoxen Kirche übergetreten ſind, wodurch ſie ſich einen ge⸗ wiſſen Schutz Rußlands ſicherten. In Perſten allein waren es gegen 30000 Neſtorianer, die mit ihren Geiſtlichen zur Orthodoxie übertraten. Ihre Abgeordneten wurden in Petersburg mit beſonderer Freundlichkeit empfangen. Die fran⸗ zöſiſche Forderung entſpricht wohl einem Gebot der Menſchlichekit, denn eine amtliche Aner⸗ kennung des neſtorianiſchen Patriarchen wird dieſen und ſeine Heerde ſelbſt unter den KAur⸗ den mit dem Nimbus umkleiden, daß eine Macht in Europa über ihrem Wohlergehen wacht. Paris, 7. Nov. Nach Meldungen aus Conſtantinopel hat der Sultan an ſämutliche Großmächte eine Proteſtnote gegen das Vorgehen Frankreichs geſandt, worin er ſich gegen die hieraus entſpringende Verantwortlichkeit verwahrt. — Die Türkei beſtellte, wie es heißt, in Kiel drei neue Kreuzer. Verſchiedenes. — Mannheim, 6. Nov. (Erſte Gewerbe⸗ ausſtellung des organiſirten Handwerks im Hand⸗ werkskammerbezirk Mannheim.) Auf Veranlaſſung des Gewerbevereins und Handwerker verbandes Mannheim findet im Frühjahr 1902 anläßlich des 50jährigen Regierungsjubiläums Seiner König⸗ bereut. So war die Mutter die erſte Dienerin der ſtolzen Tochter, welche die heilige Lehre des vierten Gebotes nur auf ihren Vater bezog, der ihr ſtets als das Ideal männlicher Größe und Würde er⸗ ſchienen war. Die erſten Jugendjahre Helenens an der Seite ihrer Eltern geflogen, und wenn ſie am Arme des Vaters in die vornehmen und glänzen⸗ den Geſellſchaften trat, zu denen ſie der Rang des Präſidenten berechtigte, war ſie ſich in ſtolzem Selbſt⸗ gefühl immer und Grazie herrſche. Schmeichelnd ſagten ihr das viele fremde Stimmen, ſchmeichelnd wiederholte es das eigene Innere und allmählich verwelkten in dieſer kühlen Atmosphäre die reichen Blüthen des Gefühls, die das Kind mit unwider⸗ ſtehlichem Reize umgeben hatten. Jetzt war Helene 21 Jahr und noch hatte ihr Herz geſchwiegen; ſie war viel umworben worden, doch in ihrer Seele lebte immer noch eine große Sehnſucht nach einer tieferen, reicheren Sprache, einem mächtigen Gefühlsleben entſtrömend, das bei Walzermelodien und Ballunterhaltungen Natur auf ihren Vater, ließ in jugendlichem Egoismus die Mutter für ſich ſorgeu; doch häufiger und immer häufiger trat an die Stelle froher, überſprudelnder Lebensluſt die Neigung zu bittrem Spott, zu launen⸗ hafter Unzufriedenheit, die der guten Mutter nicht ſelten Thränen in die treuen Augen trieb. Heute hatte Helene allen Mißmuth vergeſſen und gewöhnt, waren vorübergerauſcht; von Feſt zu Feſt war ſie i 1 meine Augen ſind noch dunkel von vergoſſenen Thränen; verſiegt. Sie übertrug allen unterdrückten Enthuſiasmus ihrer auf der Mutter Antlitz den Wiederglanz der eignen Stimmung zu finden, war ſie erſtaunt, dieſe ernſt und traurig zu ſehen. „Du bewunderſt mich nicht, Mutter 2“ fragte ſie lebhaft. „O, mein Kind,“ erwiderte bewegt die Mutter, ſoeben iſt auch die Frau des Schuhmachers, der heute früh an der Cholera geſtorben iſt, dieſer schrecklichen Krankheit erlegen. Ich war in der feuchten Kellerwohnung bei den armen Waiſen und gab mit vollen Händen. Aber kann ich ihnen die Eltern erſetzen ?“ „O bitte, Mama,“ ſagte Helene, die einen Augenblick tödtlich erblaßt war, „wie kannſt Du mit ſolchen Dingen meine frohe Laune ſtören? Wir wollen thun, was wir können, unnützes Mit⸗ leid hilft den Kinder nicht.“ Die ſchüchterne Frau hob ihre Augen zu ihrer Tochter auf. „Mitgefühl thut tief im Herzen wohl,“ ſagte ſie leiſe, mit bebender Stimme, es iſt ſehr bitter, allein leiden zu müſſen.“ Helene hörte es nicht, ihr Vater war eingetreten. Der Präſident war ein noch ſchöner Mann, in vollſter Lebenskraft; auf ſeiner Stirn las man Energie und Nachdenken, in ſeinen Augen Geiſt und Feuer; um ſeinen Mund ſpielte zuweilen das freundliche Lächeln des Wohlwollens, öfter noch gewahrte man an ihm den ernſten Zug des Stolzes. Auch er ſah heute verſtimmt aus. (Fortſ. folgt). 7