beſonders vom Zuſtandekommen des neuen Zoll⸗ tarifs ab. — Berlin, 24. Okt. Reichstagsabge⸗ ordneter Dr. Georg v. Siemens iſt um 11 Uhr Abends geſtorben. Verſchiedenes. — Ladenburg, 25, Okt. Der Vortrag des Herrn Stadtpfarrer Dr. Lehmann von Horn⸗ berg uber das Verhältnis der Landwirtſchaft treiben. den und der Fabrikarbeiterbevölkerung zu einander fand Donnersſtag Abend im Ankerſaale ſtatt. Leider war die Zahl der Zuhörer bei weitem nicht ſo ſtark wie man hätte erwarten dürfen. Hoffentlich wurde der üble Eindruck welchen dieſe Wahrnehmung auf den bewährten Vorkämpfer der evang. Arbeiter ⸗ vereinsſache machen mußte, gemildert durch den warmen Dank, mit welchem die Anweſenden die intereſſanten und inhaltreichen Ausführungen unſres Gaſtes entgegennahmen. — Heidelberg, 25. Okt. Geſtern Nach⸗ mittag wurde im Nikolausſchlag des Stadtwaldes eine vollſtändig verweſte Leiche gefunden. Auch die Kleider waren ſchon verfault. Man fand bei der Leiche ein Portemonnaie mit 706 Mk. Inhalt. — Weinheim, 22. Okt. In einfacher und würdiger Weiſe vollzog ſich geſtern dahier die feierliche Einweihung und Eröffnung des neuen Realprogymnaſiumsgebäudes. Von Auswärts waren der Großh. Landeskommiſſiär, Herr Miniſter⸗ ialrath Pfiſterer aus Mannheim, und die Ober⸗ ſchulräthe Dr. Waag und Weygoldt aus Karlsruhe erſchienen. Nach Einleitung der Feier durch einen Schülergeſang ſprach Herr Bürgermeiſter Ehret über die Geſchichte des neuen Gebäudes. Dann folgte eine geiſtvolle Rede des Herrn Gymnaſiums⸗ Direktors Haas, der ſich in wiſſenſchaftlichen längeren Ausführungen eingehend über die verſchiedenartigen Ziele der Anſtalt verbreitete und Namens des Lehrerkollegiums den beiden Gemeindekollegien und der Großh. Oberſchulbehörde den Dank für das Zuſtandekommen des ſtattlichen Baues abſtattete. Als letzter Redner übermittelte Herr Dr. Waag die Glückwünſche des Großh. Oberſchulraths und machte die erfreuliche Mittheilung, daß das eben ſeinem Zwecke übergebene Gebäude nach dem Ur⸗ theile eines Sachverſtändigen unter den ſämmtlichen Mittelſchulgebäuden Badens den erſten Platz be⸗ anſpruchen könne. Es folgte nun noch Seitens einer Anzahl Schüler die Wiedergabe verſchiedener Szenen aus Schillers „Wilhelm Tell“, wozu Herr Direktor Haas in eigenen Ausführungen den er⸗ läuternden nud verbindenden Text vortrug. auf beſchloß ein Schülergeſang den offfziellen Theil der Feier. Bezüglich der inneren Ausstattung der beiden Lehrzimmer für Chemie und Phyſik, wovon letzteres durch eine Drahtleitung mit einer hieſigen mit elektriſchem Licht arbeitenden Fabrik ſtändig mit elektriſchem Strom verſehen werden kann, ſowie der kleinen in einem Kuppelbau unter⸗ gebrachten Sternwarte beſonders gedacht. Hochſpeyer, 23. Okt. Geſtern Abend ſtürzte hier der öſtöckige Neubau der Holzeſſig⸗ fabrik Ottmann u. Co. zuſammen. Von den vielen bei dem Bau beſchäftigten Arbeitern erlitt nur einer ſchwere Verletzungen, während alle übrigen ohne körperlichen Schaden reſp. nur mit leichten Verletzungen, davonkamen. Die Schuld an dem Einſturz ſoll den Witterungseinflüſſen zuzuſchreiben ſein. Der Bau war 10 Meter lang, 8 Meter breit und 10 Meter hoch. In der Höhe von 5 Metern war der Bau nur Schienen gebunden. Fünf Perſonen wurden ver⸗ letzt, darunter der Maurer Leonhard Halbgewachs von Neukirchen ſo ſchwer, daß er ins Diſtrikts⸗ krankenhaus nach Kaiſerslautern verbracht werden mußte. N — Raſtatt, 23. Okt. Dienſtag früh 7 Uhr mußte der ſiebenjährige Knabe des Metzgers E. ſeinem jüngeren noch zu Bette liegenden Schweſterchen die Mil h zum Frühtrunk wärmen, während die Mutter und älteren Geſchwiſter im Hofe waren. Der kleine Koch ſtieß aus Unvor⸗ ſichtigkeit den brennenden Spiritusbehälter um, und eine größere Menge Spiritus ſpritzte auf das nebenan ſtehende Bettchen des Kindes. Im Nu ſtand dasſelbe Flammen. erlitten. Trotz der ſchnellen ärztlichen Hilfe iſt das Kind ſeinen ſchmerzlichen Wunden heute Nacht erlegen. — Grombach, 23. Okt. Kirchweihſonntag Nacht wurde im Gaſthauſe zur „Krone“ eine Commode erbrochen und aus derſelben Geld, Werthpapiere und Schmuckſachen im Werthe von Der Verdacht lenkt ſich auf 2 junge Männer und 1 Frauenzimmer, ver⸗ muthlich aus Mannheim, die ſich Tags über hier 6000 Mark geſtohlen. aufhielten. Hier ⸗ mit drei eiſernen und das Hemd des Kindes in Bis die Hülfe kam hatte das Kind am ganzen Oberkörper ſehr ſchwere Brandwunden — Wertheim a. M., 23. Okt, der Unfug, daß junge Leute mit Waffen hantiren, hat Montag Nacht hier zu einem Unfall gefuhrt Schloſſerlehrlinge ſpielten mit Revelvern am Mein. ufer. Unverſedens ging ein Schuß los und die Kugel fuhr dem geradt vorbeigehenden Handelg⸗ mann Berthold Berger in den Kopf. Nach Haufe verbracht konnte die Kugel herausgenommen werden ſo daß keine Gefahr beſteht. Der Thäter wurde verhaftet. — Wallderf, ein roher Patron ist der 20 jährige Maurer Wilhelm Funk ven pier, der geſtern Abend feinen Freund Peter Schleich nach nur kurzem Wortwechſel mit ſeinem Stellmeſſer hinterrücks in den Oberarm ſtach, ſe daß die Hanptſchlagader verleßt wurde. Der Geſtochen mußte in die Klint nach Heidelberg verbracht werden. Der Thäter iſt verhaftet. — Neirerſtein, 20. Okt. Dieſer Tag kehrten zwei dieſige Thinakrieger, W. rab und F. Haas, mohlbebalten hierher zurück. Pieſelben wurden vom Militär-, Geſang⸗ und Tur nperein mit der hieſigen Kapelle in der Weßnung dez Erſteren abgeholt und in feſtlichem Zuge durch den Ort zum Kriegerdenkmal geleitet, wo ſis von Stuvioſus Schneider bier im Namen der Wemein⸗ den bewillkommt und ihnen zuzleich is einer pe triotiſchen Unſprache det Daul ver Gemeinde dar⸗ gebracht wurde. Ein Hoch auf unſeren Kaiſer, ſowie unſeren Sroß herzen und ein Farraß auf die deutſchen Krieger bildete den Schluß der Feier, — Rirnbeim bei Markderf (A. Ueber⸗ lingen), 23. Okt. Hier hat ſich in einem Wirths, hauß ein 50jähriger Handwerksburſche hangt Bett hänzend auf. — Lemberg, 28. Okt. Die Stadt Jawerop ſteht in Flammen. Ueber 40 webnhäuſer ſind bereits niedergebrannt — Here, 24. Okt. Infelze Aettenbruchs eines Hafenkrahns ſtürzte ans Kiſte im Gewicht von 3500 Kilsgramm zu Dein wodurch ein Arbeiter zetödtst und zwei ſchwer verletzt wurden, — Rom, 73. Okt. Bei Saſſeri wurde der Poſtwa zen ven 7 fallen. Die das Gefährt bettsitenden zwe arabinſeri wurden verwundet, eine im Wazen befindliche Frau zetödet. 4 gelang dem Voſtillen aber, die auf 10,000 Lire bewertheten Reſtſachen in Sſche⸗ heit zu bringen. nicht mit Eliſas Wahl einverſtanden, das war ihr Bruder Kurt, aber er mußte ſich wohl oder übel in das Unabänderliche fügen, Mutter mit der vollendeten Thatſache worden war. Seit Wochen weilte nun die Familie Linden⸗ ſtröm auf der Inſel R., da Frau Lindenſtröm ihre angegriffenen Nerven an der Oſtſee ſtärken wollte. Richard Lauterbrunn war erſt vor einigen Tagen auf R der Familie Lindenſtröm zuſammen erſt noch eine Reiſe durch Dentſchlaud machen und ſpäter nach . Liverpool zurückkehren, wo dann im Spätherbet ſeine Vermählung gefeiert werden ſollte. Frau Lindenſtröm ſtand mit ihren beiden Kindern am Landungsplatz, um das Geſchwiſterpaar Lauter⸗ brunn zu empfangen. Seiten ſehr herzlich aus. Was Kurt auch bisher im Herzen noch viel⸗ leicht gegen ſeinen Schwager hatte, dieſe Schweſter N Richards überbrückte jede Kluft. Kurt ſtrich ſich wiederholt den Bart und murmelte ſtill für ſich: „Dieſe Schweſter könnte mich mit dem Schwager ganz und gar verſöhnen.“ . ** 4 * Die Geſchwiſter Lauterbrunn ſtanden Abends einige Zeit abſeits von den andern Familiengliedern. Richard neſtelte an ſeiner Brieftaſche und reichte ſeiner Schweſter ein kleines Bild. Er ſagte dabei: „Wenn Du erräthſt, wem es darſtellt, dann darfſt Du es behalten.“ bevor noch ihre Haud das Bild erfaßt hatte; ſie ahnte offenbar, weſſen Züge entgegenſtrahlen ſollten. Sie ſah vertieft auf das liebe Männerantlitz nieder, das ſie ſich oft vor ihre Seele gezaubert hatte. da er von ſeiner überraſcht Waldburg in Deinem nächſten Brief von mir und ſage ihm meinen deſten Dank für das gut getroffene eingetroffen und wollte mit „Nun?“ fragte Richard geſpannt. das?“ „Er hat ſich garnicht verändert“, entgegnete Wanda mit inniger Erregung. „Grüße Herbert „Wer iſt Bild.“ Den Dank kannſt Du am beſten ſelbſt abtragen, da wir Hilbert Waldburg in einigen Tagen hier haben werden; er iſt auf den Rath ſeines Agenten herüber gekommen, um einige geſchäftliche Angelegen⸗ heiten ſelbſt zu erledigen und Wochen in Deutſchland.“ Wie Sonnenſchein ging es bei dieſer Kunde über Wandas Antlitz, ihre große Freunde war un⸗ verkeunnbar, dann wurde ſte aber verlegen. Die Begrüßung fiel auf beide Abſchied illuſtrirt haſt: „Ob er mich noch erkennen wird?“ ſagte ſie zweifelnd. Richard lachte vergnügt. „Herbert ſollte Dich nicht wieder erkennen! Bei Deinen Augen und Deinem Geſicht. Er fände Dich wobl unter Tauſenden heraus. Du nicht jenes alte Lied, welches Du einſt bei dem „Deine Thräne, die bergeß ich nie, Die Du um mich geweint.“ 5 Indeſſen ſaß Kurt Lindenſtröm hinter einem Pfeiler und blickte unentwegt nach Wanda hinüber; ſie hatte in ihm abſichtslos ſofort einen Verehrer gefunden und war ſtets überraſcht, ihn immer auf ihren Wegen zu finden. Sie zuckte auch jetzt zu⸗ ſammen, als er bei den erſten Schritten nach der Wandas Antlitz war wie in Gluth getaucht, Halle zu vor ihr auftauchte und einen gemeinſamen Spaziergang für den morgenden Nachmittag in Vor⸗ ihr aus dem Bilde ſchlag brachte. Da war aber auch ſchon Richard neben den Beiden und legte der Schmeſter Arm in den ſeinen, indem er ſagte: „Eliſa will nach dem Heinen Jungen weilt ſchon einige Und keunſt ſehen, der geſtern überfahren wurde, Wanda und ich werben ſie begleiden: wir haben je goch anders Tage, die wir zu einem Ausflugze beuntzen können,“ Kurt biß ſich auf die Lippen; man wollte ihn alſe nicht mitnehmen, ärgerlich ſtieß er hervor; „Sott, um ſolch eine kleine Krabbe ſe bel Leben zu machen! Das Kind iſt längſt wieder auf den Beinen, da zee ich die zrößeſte Weite ein und wenn nicht, ſe wirkt ein zeldeneß Pflaster Wunder und man krarct nicht nech Veſucht machen.“ Richard zuckte die Achſel, er wußts es, ſebes weitere Wort ut Kurt zu wechſeln war dier über⸗ flüſſig. Während Wande auch ihre andere Hand auf den Arm ihres Bruders legte, als wellte fie ſich retten vor jenem beißen Blick aus Kurts Augen, der ihn überall hie folgte, gingen ſie fort und ließen Kurt ſtehen. Der junge Linden kröm war mit ſeinen Gedanken noch ganz bei dem jungen Mädchen, das ſein Herz urplötzlich in ein Flammenmter berſetzt hatte, als ſeine Mutter zu ihm trat und ihn um einige Minuten Gehör dal. f „Ich freue mich, daß ich Dich einmal unte vier Augen ſprechen kann, Kurt,“ ſagte Fran Linden, ſtröum ernſt. „Fange Du hier mu Wanda nich etwa auch Vein ſe geliebtes Spiel an. Das Mädchen iſt wahrſcheinlich zu ſchade, Dir als Spielball mäßige Stunden zu dienen. Wozu ſoll es alſe füßren, daß Du Dich unausgeſetzt um ſie bemühſt? On half auch in Deinem Leichtſinn Keiner Treue und auch Wanda Lauterbrunn würde nicht die Letzte ſein die Dein Herz in Flammen ſetzt.“ 8 5 maskirten Banditen über⸗ Man fand ihn geſtern an einem Haken über dem Wcnpichrter ft Nui rer dahkebutg, det Petre, E —— — nd fn — ein Ka Hv Ker eur leine Canter ain E d fe Audolf N — —. Lupfe Witte aid fesch n. Linge Wb * tue er E J AN n 198 ch e eker 1