Schwierigkeiten zu überwinden. Durch die Geſetz⸗ gebung ausſchließlich kann nicht geholfen werden. Die Zöglinge der landwirtſchaftlichen Winter⸗ ſchule ſind vom Beſuche der Fortbildungsſchule befreit. Die Unterrichtszeit dauert vom 4. No⸗ vember bis Mitte März. Der Unterricht wird mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage täglich von 9— 12 Uhr und von 1—4 Uhr erteilt, Das Schulgeld beträgt 10 Mark. Schüler, welche die Schule zum zweitenmal befuchen, ſind vom Zahlen befreit. Weniger bemittelten Schülern ſtehen bei gutem Verhalten Stipendien aus Kreismitteln in Ausſicht. Auch kann auf Anſuchen das Schulgeld nachgelaſſen werden. Die Anmeldungen zum Beſuche der Schule wollen in Bälde mündlich oder ſchriftlich an den Schul⸗ Vorſtand: Landwirtſchafts⸗Inſpektor Kuhn in Ladenburg gerichtet werden. Hoffen wir, daß die Schule ſich auch dieſen Winter eines recht zahl⸗ reichen Beſuches zu erfreuen habe. — Ladenburg, 15. Okt. Der hieſige Ring- und Stemmklub betheiltgte ſich an dem am letzten Sonntag in Mannheim ſtattgefundenen erſten mittelrheiniſchen Athleten⸗Bund⸗Wettſtreit. Folgende Herren erhielten Preiſe: Stemmen 3. Klaſſe Herr Eugen Seel den 8. Preis, Diplom. Stemmen 4. Klaſſe Herr Friedrich Helmling den 6. Preis, Kranz und Diplom. Ringen 3. Klaſſe Herr Eugen Seel den 9. Preis, Diplom. Ringen 4. Klaſſe Herr Friedrich Schmitt den 4. Preis, Kranz u. Diplom. Ringen 4. Klaſſe Herr Friedrich Helmling den 10. Preis, Diplom. Eine ſchöne Errungenſchaft für den noch jungen Verein. Den Preisgekrönten ein Kraft Heil! — Allenſtein, 14. Okt. Das Dorf Landau iſt von einem ſchweren Brandunglück be⸗ troffen worden. Ein in einer Scheune entſtandenes Feuer erfaßte bei ſtarkem Sturmwind 13 aus Holz erbaute und mit Stroh gedeckte Wohnhäuſer ſowie vier Wirthſchafts⸗Gebäude, die nach einigen Stunden eingeäſchert waren. 17 Familien ſind obdachlos. Sie haben Alles verloren, da ſie beim Ausbruch des Feuers auf dem Felde beim Kartoffel- graben waren. Zwei Kinder werden vermißt und ſind wahrſcheinlich verbrannt. — Berlin, 12. Okt. Das Handſchreiben des Kaiſers an Profeſſor Virchow lautet: „Ich ſpreche Ihnen zu dem heutigen Tage, an welchem es Ihnen durch Gottes Gnade vergönnt iſt. Ihr friſche zu vollenden, meine wärmſten Glück⸗ und Segenswünſche aus. Der unermüdlichen Arbeit Ihres langen Lebens Wiſſenſchaft grundleg ö ſchungen, durch welche Ihr Name mit markigen Zügen in die Tafeln der Geſchichte der Medicin Grenzen des deutſchen iſt. Aber auch mit nie raſtender Fürſorge haben Sie in Kriegs⸗ und Friedenszeiten Ihre ärztliche Kunſt und Erfahrung in den Dienſt der leidenden Menſchheit geſtellt und ſind ihr ſtets ein treuer Arzt und Helfer geweſen. Als ein Zeichen meines Dankes und meiner Anerkennung für Ihr aus⸗ gezeichnetes Wirken habe ich Ihnen die große goldene Medaille für Wiſſenſchaft verliehen und Ehrentage hierneben zugehen zu laſſen.“ — Berlin, den 14. Okt. Am Sonnabend und Sonntag iſt in der Reichshauptſtadt der 80. Geburtstag (13. Okt.) Rudolf Virchow's durch eine Reihe von Feſtlichkeiten begangen worden, welche läßlich ſeines Ehrentages darſtellten. Es betheiligten ferner zahlreicher wiſſenſchaftlicher Anſtalten und namhafte Anzahl von Vertretern der Wiſſenſchaft und von hochgeſtellten Perſönlichkeiten entſendet, von denen mit an erſter Stelle der italieniſche glanzvollen Mittelpunkt aller Feſtlichkeiten zu Ehren Virchow's bildete der große offizielle Feſtactus, welcher am Sonntag Abend im Sitzungsſaale des Abgeordnetenhauſes abgehalten wurde. — Paris, 14. Okt. Baron de la Vaulx und ſeine drei Begleiter haben am Samſtag Abend 11 Uhr von Sablettes bei Toulon ihre Ballon⸗ reiſe über das Mittelmeer angetreten. Der Kreuzer „Du Chayla“ den Ballon. Die Abfahrt ging glatt von ſtatten. Der Ballon erhob ſich bis zu 25 Meter über dem Waſſerſpiegel und bewegte ſich, von den im Waſſer ſchleifenden Schwimmern gehalten, in dieſer Höhe ſeewärts. Nach den vom Ballon geſandten Brieftauben⸗Depeſche verlief die Fahrt bisher ohne Störung. Der Wind blieb günſtig. Heute Mittag achtzigſtes Lebensjahr in Rüſtigkeit und Geiſtes⸗ befanden ſich die Reiſenden 45 Seemeilen ſüdlich Sie nicht ſchlecht fahren, wenn Sie mit mir Frieden ſchließen. Ich bin ein vortrefflicher Freund, Sie können durch mich Alles erreichen.“ 5 „Ich danke für Ihre Freundſchaft“, unterbrach ihn Wanda, „Sie kamen an die falſche Adreſſe“, und im nächſten Augenblick hatte ſie, ihre ganze Kraft zuſammen nehmend, den Grafen bei Seite geſchoben und war fortgeſtürmt. An ihrer Zimmer⸗ thür brach ſie ohnmächtig zuſammen. Das Stuben⸗ der armen Gouvernante Beiſtand. Und bei Anblick dieſer Scene zog ſcheu zurück. Als Wanda wieder zum Bewußtſein gelangte, da klammerte ſie ſich an das Stubemädchen und flehte in Todesaugſt: f „Sagen Sie mir, wo ich bleiben kann, denn dieſes Haus muß verlaſſen. Erbarmen Sie ſich über Sie mir, Marie. geringe Mittel, deun ich habe ſchwingen konnte, dazu verwandt, mir für das gräfliche Haus die nöthige Garderobe anzuſchaffen, denn ich achte, die Frau Gräfin —“ 5 „Ach, Fräulein Lauterbrunn, ich glaube, der Herr Graf iſt gar nicht verheirathet.“ a „Und er engagirte mich als Erzieherin. O, mein Gott. Was fange ich an? ſeufzte Wanda. 5 „Ach, bitte, ſagen Sie mir ſchnell, wohin ich mich hinflüchten kann, der Boden brennt mir hier unter meinen Füßen, ich muß fort, gleichviel wohin, nur fort!“ . „Ich habe in deu Fiſcherhauſe Nr. 10 meine Eltern wohnen, dort werden Sie Unterkunft finden. Sie müſſen ſich aber umkleiden und den Weg durch's Kammerfenſter nehmen, das in den Garten führt, im Hofe ſind die Hunde los, da wäre es eine Un⸗ möglichkeit durchzukommen. Johann würde es wohl auch zu verhindern wiſſen, wenn Sie heimlich die in dieſer Nacht ich ſofort mich, mädchen eilte herbei und leiſtete glücklicher Weiſe dem ſich auch Graf Giulay helfen Leider verfüge ich nur über ſehr alles, was ich er⸗ Villa verlaſſen wollten. Ich aber, ich gehe auch zum erſten fort, denn ich habe hier die unheimliche Wirthſchaft auch ſatt und fürchte mich vor dem Körperſchaft; ſelbſt das Ausland hatte hierzu eine Der Wert dieſes von vielen hohen Behörden em⸗ und eine Privatyacht escortirten für alle Zeiten eingegraben und weit über die Vaterlandes hinaus geehrt ebenſo ſtärkende Lebensmittel: Thee, Kaffe Zucker, Liebig'ſcher Extract ꝛc. Alle Waarer Sendungen ſind (nicht nach München, ſonderr freue ich mich, Ihnen dieſelbe an Ihrem heutigen ſich, in ihrer Geſammtheit als eine glänzende Huldigung für den weltberühmten Gelehrten an⸗ ſich hieran Vertreter der Reichs⸗ und Staats⸗ behörden ſowie der Berliner ſtädtiſchen Behörden, verdankt die mediciniſche i ende und bahnbrechende For⸗ von Marſeilles. Weitere Nachrichten waren zu Stunde nicht eingetroffen. — In Folge der Siegesnachrichten, welch alle Burenfreunde mit neuer Hoffnung belebte erhielten wir wieder zahlreiche Anfragen, ob no Kleiderſendungen ꝛc. erwünſcht ſind. Wir müſſe das dringend bejahen! Erwünſcht ſind ſtar ſtleider, warme Wäſche, Decken, ſtarke Schuh nur an L. Raſcher & Co. in Hamburg, Ferdinan ſtraße 41, mit Marke D. B. C. zu richten. Da nächſte Schiff mit unſerer vierten Sendung ges am 30. Oktober von Hamburg ab! Nur Bag geld iſt an uns zu richten und wird umgehend quittirt. Deutſche Buren⸗Centrale, München, Wilhelmſtraße 2. Litterariſches. — (Beſtelle dein Haus.) Das von uns bereits früher empfohlene Buch das „Privat⸗ Teſtament“, das eigenhändig geſchriebene und unterſchriebene Teſtament die einfachſte und billigſte Teſtamentsform u. ſ. w. an 29 Beiſpielen mit Anmerkungen, erläutert von Dr. Albanns, Amts⸗ gerichtsrath zu Delitzſch, iſt bereits in VII. ver⸗ beſſerter Auflage, welche uns vorliegt erſchienen, pfohlenen, außerordentlich praktiſchen Buches beſteht darin, daß der Verfaſſer alle theoretiſchen Ex⸗ örterungen vermeidet und nur an der Hand, von Unterrichtsminiſter Baccelli zu nennen iſt, den aus dem täglichen Leben gegriffenen Beiſpiele lehrt, welcher Formen und welchen Inhalt das eigenhändig geſchriebene Teſtament haben muß, Jedermann kann an der Hand dieſes Buches fei Teſtament rechtsgültig errichten und zwar ohne Grafen auch manchmal. Ich werde Ihnen forthelfen, koſte es, was es wolle. Bleiben Sie ruhig Ihrem Zimmer. Mit ich an Ihre Thür und hole Sie ab. Ihre Sachen geworden, hatte Marie eine Leiter herbeigeholt und dieſelbe an ein Fenſter geſtellt, das nach dem Garten lag, ſo konnte Wanda ungeſehen in's Freie kommen. Als ſie unten angelaugt, ſprach ſie der Retterin vielen Dank aus. Als aber in dieſem Augenblick die Hunde zu bellen anfingen, beeilte ſich Wanda aus dem Bereich des Hauſes zu kommen, während Marie die Leiter umſtürzte und das Fenſter ſchloß. Die Flucht war in wenigen Minuten zur Ausführung gebracht, aber die Aufregung hatte Wanda ſo ſchwach gemacht, daß ſie ſich nur mit großer Anſtrengung aufrecht hielt. Jede Minute fühlte ſie ihre Kraft mehr ſchwinden, auch brauſte und ſauſte es ihr im Kopfe. Vor ihren Augen begann es zu flimmern, dann streckte ſie beide Arme aus, um einen Halt zu ſuchen. Ohnmächtig brach ſie vor Donald's Häuschen zuſammen. Der Fiſcher brachte ſie dann glücklich bei Frau v. Stein unter, die in ſeinem Hauſe wohnte und bei Wanda die fürſorglichſte Pflege fand. Die Zofe der Dame hatte aber mit ihrer Prophezeihung recht behalten. Die Jugend mit ihrer Elaſticität hatte über Augſt und Schreck den Sieg davon getragen. Wanda fühlte ſich am andern Morgen geſtärkt und erfriſcht und konnte Frau v. Stein garnicht danken, daß ſie ſich ihrer Schutz und Pflege gewidmet hatte. genug dafür angenommen ihr . in dem Dunkelwerden klopfe ſtelle ich Ihnen morgen in aller Frühe zu. Alſo haben Sie keine Sorge, liebes Fräulein.“ Das Mädchen hielt Wort. Als es Abend Nach deu letzten Erfahrungen zittere ich allerdings Koſten, Sporteln und Speſen und hat nicht zu befürchten, daß dasſelbe nach ſeinem Tode fit nichtig erklärt wird. Das Kammergericht hat z. B. entſchieden, daß ein eigenhändig geschriebenes Teſtamenl nichtig iſt, wenn in demſelben auch mur ein Wort vorgedruckt iſt z. B. der Ort. Auf alle derartige Fehler macht der Berfaſſer auf⸗ merkſam. Das 110 Seiten ſtarke Buch, welches z. B. auf allen Paſſagierdampfern des Norddeutschen Lloyd eingeführt iſt, iſt zu dem billigen Preiſe von 1,50 Mk. aus der Reinhold Pabſt'ſchen Buchhandlung zu Delitzſch oder von dem Herrn Verfaſſer daſelbſt, zu beziehen. Wanda erzählte nun ihre Erlebniſſe in der Villa Roſe, was ſie aber ſo aufregte, daß ſie laut zu ſchluchzen begann. . Fran von Stein tröſtete ſie indeſſen liebereich, „Weinen Sie nicht, mein armes Kind!“ ſagte ſie. „Wir wollen froh ſein, daß Sie glücklich dem Hauſe jenes Wüſtlings entronnen und nun unter meinem Schutze ſtehen. Gottes Wege ſind ja ſo wunderbar, vielleicht ſind Sie mir oder ich Ihnen gerade zum Glücke nöthig.“ Wanda lächelte trübe und entgegnete; iſt das Glück bisher wenig hold geweſen. In Hauſe meines Oukels und Vormundes habe ich viel Bitteres erfahren, die Tante machte zuweilen förmlich Front gegen mich. Und ich ſehnte nich ſo oft nach einer neuen Gemeinſchaft, nach Fami⸗ lienzuſammengehörigkeit, aber ich mußte darben, während ich alle vom Born der Liebe und Freunde ſchaft trinken ſaͤk. Weder Tante noch Onkel hatten einen Tropfen Liebe für die arme Walſe im Hauſe übrig, die doch zufrieden geweſen wake, wenn ihr nur nicht unfreundlich begegnet worden wäre, aber es jede Stunde zu fühlen, ich ſei Ihnen eine Laſt, und mit gebundenen Händen doch ih Geduld der Stunde der Erlöſung zu harren, das machte mich elend und muthlos. Sie ſehen alſo, gnädige Frau, dorthin kann und will ich nicht zurück. So bin ich denn heimathlos und — daß ich es nur gleich ſage — ich bin auch ohne Geld⸗ mittel — mein Bruder wird mir ſchon etwas ſchicken, aber mir fehlt augenblicklich ſeine Adreſſe, So muß ich mir gleich wieder eine Stelle ſüchen, leb „Mir davor. gelen Jon 0 il, f 1 e burg / 9 ü 9 Tem dehan 1. apf tn feel 1 . b n, mt, — ſelan Li! u lund⸗ Afalbe ol be u Ken 1 beheligte E u Nef 4 11d ſurf um ke Fa, der ri in La luden K nchung n Wit Wahn, wil A dr e unn di ll. 2 lam h i 6 m nd N In ii a lin In dm Ae n bütden Walurz, Mit J — Nekan chic 1 fr pr e 50 en sc f * dl ch 5 Auch h 8 li wing Nadel. bu, *.