5 1. Verkauf von Bauplätzen. Folgende Bau⸗ plätze an der Schwarzkreuzſtraße ſind mit 1 Mk. 50 Pfg. pro qm verſteigert worden an die Herren Adam Gattung 356 qm, Konrad Winker 330 qm, Karl Fiſcher 357 qm, Gg. Mich. Kreter 357 qm, Simon Fetzer 272 qm. Der Ausſchuß ſtimmt dem zu. 2. Aenderungen im Leichenkoſtentarif. Den Totengräbern iſt infolge Vergrößerungen der Gräber⸗ abmeſſungen Mehrarbeit erwachſen, was zur Folge hatte, daß ein neuer Tarif aufgeſtellt werden mußte. Während der alte Tarif 4 Altersklaſſen aufweiſt, hat der neue nur 2 derſelben: Unter 10 Jahren 1. bis 4. Klaſſe 1 Mk. 50 Pfg., über 10 Jahre 1. Kl. 9 Mk., 2. Kl. 7 Mk., 3. Kl. 5 Mk., und 4. Kl. 5 Mk. Dieſer Tarif erhält die Genehmigung des Bürgerausſchuſſes. 3. Ausführung der Waſſerleitung. Bürger⸗ meiſter Petermann giebt zur Kenntniß, daß die Waſſerleitung für Ladenburg 1902 ausgeführt werden ſoll und zwar unter der Bedingung, welche der Bürgerausſchuß genehmigen wolle, daß die Waſſerabgabe nach Zählern geſchehen ſoll und Entfernung der öffentlichen Brunnen. Die Koſten betragen nach Voranſchlag 180,000 Mk., jedoch würde durch den Rückgang der Eiſenpreiſe eine Erſparniß eintreten. Seitens eines Ausſchußmit⸗ glieds wird angefragt, ob die Erbauung des Waſſer⸗ thurmes am alten Martinsthurm in Ausſicht genommen ſei. Herr Bürgermeiſter Petermann erwidert, man hätte nach Rückſprache mit einem Fachmann den Amtshof im Auge, weil derſelbe die höchſte Lage der Stadt habe. Das Ausſhuß⸗ mitglied drückt ſeine Anſicht aus, man könnte das Waſſerreſervoir nach dem Schriesheimer Berge legen, ſodaß die Erbauung eines Waſſerthurmes nicht nöthig wäre, der womöglich, wenn die Waſſerverſorgung eine größere werden ſollte, doch nicht ausreichen würde und ſomit die Umbauung eines neuen Thurmes ſich nothwendig mache. Die Koſten würden nach ſeiner Anſicht nicht ſo hohe ſein, wenn man im Berge eine Reſervoir baue, das man jederzeit erweitern könne, als die Her⸗ ſtellung eines Waſſerthurmes. Dem widerſpricht Bürgermeiſter Petermann, indem er anführt, daß die Legung der Röhren u. ſ. w. bis nach dem Schriesheimer Berge mit größeren Koſten verknüpft ſei. Der Ausſchuß genehmigt die Waſſerabgabe nach Zählern und Entfernung der öffentlichen Brunnen. 4. Verlängerung von Krediten. Der Bürger⸗ ausſchuß genehmigt die Verlängerung der Kredite für 1901 für Mittelſtraße mit 5390 Mk., ſüdliche Querſtraße mit 6776 Mk., Bahnhofſtraße mit 10200 Mk., Zehntſtraße mit 1600 Mk., Schwarz⸗ kreuzſtraße, die nunmehr in Angriff genommen Menſchen haben Sie ſchon Gutes gethan, und wenn Sie es mir auch nicht geſagt haben, ich weiß es doch, der arme, lahme Koch verdankt Ihnen ſein Leben, denn wie hätte gerade er ſich von der Be⸗ ſatzung der „Henriette“ retten können, da alles in den wilden Wogen verſank, wenn Sie ihm nicht Hülfe gebracht hätten!“ „Es wird wohl ſo geöeſen ſein, wie gnädige Frau ſagen“, nickte der Fiſcher, indem er ſeine Theerjacke von der Wand nahm und wie in einen Sack in ſie hinein ſchlüpfte. „Nun muß ich einmal an den Bootsplatz gehen, und ſehen, ob alles in Ordnung iſt, dann lege ich mich auf's Ohr und ſchlafe bis morgen früh 4 Uhr. Gute Nacht.“ Er rückte nach Fiſcherart ein wenig an ſeiner Mütze und ging dann den Weg hinab, der zum Strande führte. Vielleicht hatte ſich Donald länger aufgehalten als es ſeine Abſicht geweſen, er kam ſpäter nach Hauſe, als er gewollt. Die Bewohner des Fiſcher⸗ hauſes hatten ſich ſchon zur Ruhe begeben. Als Donald eben im Begriff war, den Fuß auf die Treppe zu ſetzen, um in's Haus zu gehen, ſah er zu ſeinem nicht geringen Schrecken dicht am An⸗ fang ein weibliches Weſen voll ſtändig beſinnungslos daliegen. Das Mädchen gehörte den beſſern Ständen an, was Donald ſofort aus der Kleidung ſchloß. Mochte ſte aber ſein, wer ſie wollte, ſie brauchte Hilfe, das genügte ihm. Es ging ihm gar nichts an, bei 788 wird, mit 13300 Mk., da dieſe nicht ganz fertiggeſtellt ſind. 5. Kanalſtatut und Einſprache gegen dasſelbe. Bewohner der Bahnhofſtraße hatten Einſprache Straßen noch gegen den Beizug der Koſten an den Gemeinde⸗ rath reſp. Bürgerausſchuß erhoben und erſucht, die Koſten der Gemeindekaſſe aufzuerlegen. J der Begründung des Gemeinderaths gegen die Einſprache heißt es: „Für eine Gemeinde, deren In Steuerkraft nicht größer als diejenige Ladenburgs, können größere, nur einem Theil oder nur Ein⸗ zelnen der Einwohnerſchaft dienende Einrichtungen nicht ohne Theiluug der Koſten zwiſchen Gemeinde und Intereſſenten ausgeführt werden. Wenn nun bezüglich neuer Ortsſtraßen der Grundſatz der Koſtentheilung zwiſchen Gemeinde und Angrenzern anerkannt und durchgeführt wird, ſo iſt dies hin⸗ ſichtlich der Kanalkoſten in noch höherem Maße gerechtfertigt und nothwendig. Denn eine Straße iſt Gemeingut Aller, auch die können dieſelbe unbeſchränkt benützen; gleichwohl tragen die Anwohner die Hälfte der Herſtellung. Anders liegen die Verhältniſſe bei den Kanälen. Nichtanwohner Ein Kanal kann naturgemäß nur von den An⸗ wohnern benützt und verwerthet werden, letztere 5 5 0 0 0 1 meinde 20000 Mk. zur Gleisherſtellung für das allein, ſonſt Niemand, genießen die Wohlthat der Entwäſſerung ihres Anweſens, ſelbſt bei höchſtem Waſſerverbrauch innerhalb und bei ergiebigſten Niederſchlägen außerhalb des Hauſes, während Häuſer ohne Kanalanſchluß mehr oder weniger durch das Waſſer zu leiden haben. Wenn daher bei irgend einer Einrichtung die Beiziehung des Nutznießers zu den Herſtellungskoſten gerechtfertigt erſcheint, ſo iſt dies bei den Kanalkoſten der Fall und es wäre unrecht, die Nichtbenützer mit den⸗ ſelben Beträgen beizuziehen, wie die Benützer. Sämmtliche Bewohner der Altſtadt Ladenburgs haben gar keinen Nutzen davon, daß die Bewohner der Bahnhofſtraße die Wohlthat der Kanaliſirung genießen und zahlen laut Statut in den Umlagen dennoch die Hälfte an dieſen Koſten; den ganzen Aufwand zu zahlen, kann ihnen billigerweiſe nicht zugemutet werden. Ueberdies ſind die den ein⸗ zelnen Anſchließer treffenden Kanalkoſten im Ver⸗ gleich zu dem Werth ſeines Anweſens und im Vergleich zu dem für ſein Anweſen durch den Kanalanſchluß erwachſenden Nutzen — Erhaltung des Beſtandes, Annehmlichkeit der Bewohner uſw. — verſchwindend klein. (100 Mk. Kanalkoſten einem Hauswert von 25—30 000 Mk.) Wenn andere Gemeinden keine Kanalkoſten von den Anſchließern erheben, ſo iſt dies in der beſſeren wirtſchaftlichen Lage derſelben begründet; Laden⸗ burg müßte ohne Beizug der Anſchließer jede weitere Kanaliſirung unterlaſſen und müßte von den Hauseigenthümern die Herſtellung von Ab⸗ wer ſie war, oder woher ſie kam, er war eben da, um ihr beizuſtehen. Wenn in ſeiner Wohnung auch kein Platz war, ſo hatte doch Frau von Stein ein Herz für leidende Menſchen, er wußte, ſie würde Rath ſchaffen: und leiſe klopfte er ans Fenſter ihres Zimmers. Frau von Stein gab ſofort Antwort und war ſogleich bereit, das ohnmächtige Mädchen bei ſich aufzunehmen. Frau von Stein weckte ſofort ihre treue Zofe Auguſte, zündete die Lampe an und bemühte ſich um die Kranke, die ab und zu die Augen öffnete, aber immer wieder in ihren hilfloſen Zuſtand zu⸗ rückſank. Auguſte bereitete dem unglücklichen Geſchöpf, das kraftlos vor der Thür des Fiſcherhauſes zu⸗ ſammengebrochen, ein Lager auf dem Sopha enkleidete es und flößte ihm Rothwein ein; allmählich kam Leben und Bewegung in das junge Weſen, das wie eine welke Roſe dalag: „Wo bin ich?“ fragten die blaſſen Lippen der Kranken. 5 „In guten Händen; ſeien Sie ruhig, ſprechen Sie jetzt nicht, bis Sie ſich erholt haben,“ ſagte Frau von Stein leiſe. Wieder ſchloſſen ſich die blauen Augenſterne des Mädchens und ihre ſchlanken Hände ſanken kraft⸗ los nieder. Frau von Stein netzte dem ſchönen Mädchen die Stirne mit Eau de Cologne, dabei zog ein eigenes Gefühl durch ihre Seele. „Wer weiß,“ dachte ſie, „vielleicht thut auch eine andere Mutter meinem Sohne einen Liebes⸗ waſſergruben, deren Bau und Bedienung eben⸗ falls Koſten verurſacht, verlangen. Die Haus⸗ beſitzer an der Bahnhofſtraße haben aber die Kanaliſirung teils geradezu verlangt, teils der⸗ ſelben nicht widerſprochen, keiner derſelben würde in die Entfernung der Kanäle willigen. Die Straßenkoſten imBahnhofviertel werden nach völligem Ausbau der Straße ſich vorausſichtlich verringern, da der Voranſchlag reichlich bemeſſen iſt; dasſelbe gilt von allen neu angelegten bezw. noch anzu⸗ legenden Straßen mit Ausnahme der verlängerten neuen Anlage. Dieſe wird die teuerſte Straße Ladenburgs nur durch die ſehr hohen Gebäude⸗ preiſe.“ Dieſer Einſprache konnte lt. Kanalſtatut nicht entſprochen werden und geht der Ausſchuß zur weiteren Tagesordnung über. 6. Belohnung des Hilfsſchreibers Merkel 1 Demſelben wird eine Jahresbelohnung von 120 Mk. für den Anfang bewilligt. 7. Reinigung der Grundbuchräume. Die Reinigung der Grundbuchräume werden dem Poli⸗ zeidiener Frey für eine jährliche Vergütung von 100 Mark übertragen. 8. Uebernahme des Induſtrieanſchlußgleiſes auf die Gemeinde. Im Jahre 1899 hat die Ge⸗ Eiſenwerk Germania bewilligt, das Anſchlußgleis kam in Beſitz des Herrn Heſſel; durch den An⸗ ſchluß der chemiſchen Fabrik iſt es von Vortheil, wenn die Gemeinde ſelbſt Beſitzerin des Gleiſes wird, um ſelbſt die Anſchlußbedingungen feſtſetzen zu können. Aus dieſem Grunde ſchlägt der Ge⸗ meinderath die Abfindung der Germania mit 10000 Mk. und Deckung dieſer Summe durch Kapitalaufnahme vor. Seitens des Bürgeraus⸗ ſchuſſes wird der Gemeinderath autoriſirt, mit den beiden Fabriken in dieſem Sinne abzuſchließen, wenn für mindeſtens zehn Jahre Zins zu 4 pet. durch gute Deckung garantirt wird. — Ladenburg, 11. Okt. Dem Ey. Arbeiterverein dahier iſt ein ſehr werther Beſuch angeſagt. Stadtpfarrer Dr. Lehmann von Horn- berg, bekannt durch ſeine verdienſtvolle Thätigkeit für die Vereinsſache, gedenkt am 19. d. hierher zu kommen, um für die Vereine von hier und Neckarhauſen einen Vortrag über die gegenwärtige Lage zu halten. Gewiß werden auch andere Freunde der evang. Arbeiterſache gerne die Ge⸗ legenheit benützen, von einem ſo bewährten Redner erwünſchte Belehrung und Aufmunterung zu empfangen. — Seckenheim, 8. Oktober. Der heutige Schweinemarkt war mit 47 Stück befahren, die infolge ſtarker Nachfrage ſämmtlich zum Verkauf kamen um den Preis von 20—26 Mk. pro Paar, dienſt, in die Fremde ging, weil ich ſein Leben liebeleer machte.“ In der Nacht phantaſirte die Kranke und führte wirre Reden. „Suchen ſie mich ſchon 2 Wallen ſie mich fork⸗ ſchleppen? Haltet mich! Haltet mich! Laßt mich zieh'n!“ rief ſie wirr. „Wir werden den Arzt holen müſſen, ein Fieber iſt bei der Unglücklichen im Anzuge“, meinte Frau von Stein. „Nach den Aufregungen, die das junge Mädchen augenſcheinlich gehabt, ſcheint die Erregung der Nerven natürlich“, entgegnete Auguſte, „verlaſſen ſich gnädige Frau, aber darauf, daß die Elaſtieität der Jugend ſiegt; morgen früh iſt unſere Kranke wieder wohl und munter. Wir brauchen den Arzt nicht zu rufen.“ „Das wolle Gott geben!“ ſagte Frau von Stein und ſtrich über das herrliche Blondhaar des jungen Mädchens, das ſich wie Seide um die blaſſe Stirn kräuſelte. * * * Als Wanda an jenem Abend von der See in die Villa Roſe heimkehrte, wollte ſie gleich in ihre Gemächer eilen, aber die Flügelthüren des Speſſe⸗ zimmers waren geöffnet und in dem Thürrahmen lehute Graf Giulay, als wenn er auf ſie warte, Wanda mußte dicht an ihm vorüber, ſie konnte es nicht hindern, ſo gern ſie ihm auch ausgewichen wär (Fortſetzung folgt.) 85 chunt die el 4 0 0 bat bet. 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