yfehlt at Warp 15 at 5 8 5 on Vereiusgelh Delegirtentagg U iligung an d Valstanl n bis ſpätſeg Augabe der ge 90 0 S2 von hier mann'ſchen 58 keigten gun Nil 77 — inkel, 01 I rd. Tannel ckenanlag erloſchen, eine leichte Dämmerung hatte ſich herab⸗ Preis vierteljährlich Mark 1. frei ins Haus, und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Samstag, den 12. Oktober 5 Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. N mit illuſtrirtem Sonntagsblatt 5 Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ Redaktion, ruck und Verlag von Karl Molitor Hofbuchdruckerei. Alfghaniſtan. Das Ableben Emir Abdurrhaman's, des langjährigen Herrſchers von Afghaniſtan, läßt plötzlich das Intereſſe an der central⸗aſta⸗ tiſchen Frage wieder erſtehen, welche im Ge⸗ triebe der Weltpolitik ſeit einiger Seit mehr in den Hintergrund getreten war. Mehr als einmal drohte in Centralaſien der Zuſammen— ſtoß zwiſchen der ruſſiſchen und der engliſchen Weltmacht zu erfolgen, der ſchon längſt für unvermeidlich gilt und welchen die weitere Su⸗ kunft wohl auch einmal bringen wird, wenn⸗ gleich natürlich niemand zu ſagen vermag, ob in zehn, zwanzig oder fünfzig Jahren. Sind doch die Kuſſen auf ihrem langſamen, aber planmäßigen Vorrücken in Aſten von der Grenze Europas her von dem koſtbarſten Co⸗ lonialbeſitzthum Englands, Oſtindien allmählich bedenklich nahe gekommen, derart, daß heute eben nur noch Afghaniſtan das indo⸗britiſche Haiſerreich von dem ruſſiſchen Cänderbeſitz in Mittelaſien trennt. Und bereits haben ja die ruſſiſchen Tirailleure mit den afghani⸗ ſchen Grenzpoſten herumgeſchoſſen, an den Ufern des Murghab und des Amu⸗Darja, des claſſiſchen Orus fluſſes, und au Sulſicar⸗ Paß, doch blieb es damals bei dieſen Grenz⸗ neckereien. Andernfalls hätte ein ernſtlicher kriegeriſcher Zuſammenſtoß zwiſchen Rußland und Afghaniſtan zweifellos auch die Englän⸗ der mit in ſeinen Strudel gezogen, und die große Auseinanderſetzung mit den Waffen zwiſchen Rußland und England um die Vor⸗ herrſchaft in Aſien wäre dann ſchon zu jenem, um eine ganze Reihe von Jahren zurückliegen⸗ den Zeitpunkte entſtanden. Sum Glück für die Erhaltung des Welt⸗ friedens iſt der Aufeinanderprall der größten ſch — e * ee Landmacht und der größten Seemacht der Erde damals wie auch ſpäter, ſoweit er ſich eben im centralen Aſien zu vollziehen drohte, noch immer vermieden worden, Dank weſentlich der Stellung Afghaniſtans als eines „Puffer⸗ ſtaates“ zwiſchen Rußland und England, wel⸗ chen politiſchen Charakter der verſtorbene Abdurrhaman ſeinem Lande zu geben wußte. Mit echt orientaliſcher Diplomatenſchlauheit verſtand es der Emir ſich gleich gut zu Nuß⸗ land wie zu England zu ſtellen, ohne ſich hier⸗ bei einer der beiden europäiſchen Mächte ir⸗ gendwie beſonders zu verpflichten, allerdings nahm er ohne Bedenken ein anſehnliches Jah⸗ resgeld von der engliſchen Regierung an, aber trotzdem trat er durchaus als unabhängiger und ſelbſtſtändiger Fürſt gegen England auf, wie er dieſe Stellung anderſeits allerdings auch in ſeinen Beziehungen zu Rußland zu wahren wußte. Emir Abdurrhaman ſein kluges Hin- und HBerlaviren zwiſchen der Macht des Zarenreiches und derjenigen Albions freilich durch das verhältnismäßig ſtarke und ſelbſt für europäi⸗ ſche Anforderungen ziemlich gut ausgebildete Heer, das er ſich ſchuf, und welches in der That einem europäiſchen Expeditionscorps er⸗ hebliche Schwierigkeiten bei einem Eindringen in Afghaniſtan zu bereiten verſtände. Nun aber iſt der thatkräftige und kluge bisherige Beherrſcher Afghaniſtans für immer dahingegangen und ob ſein älteſter Sohn Habib Ullah Uhan, welcher die Regierung übernom⸗ men hat, ſich ohne Schwierigkeiten auf dem Thron wird zu behaupten vermögen, das bleibt noch recht abzuwarten. Ganz weſentlich erleichtert wurde dem Faſt ſtets noch hat in Afghaniſtan ein Thronwechſel zu blu⸗ tigen inneren Wirren geführt, wie es auch zu Beginn der Regierung Abdurrhamans der Nach Feſtſtellung der Präſenzliſte wird in die Fall war, und es wäre eigentlich verwunder lich, wenn ſein Ableben keine Unruhen in Afghaniſtan nach ſich ziehen ſollte. In der That ſtellen private Meldungen aus Habul den Ausbruch ſchwerer Unruhen im Lande als unmittelbar bevorſtehend hin, wie es heißt, ſeien die anderen Söhne des verſtorbenen Emirs entſchloſſen, die Thronfolge ihres älte⸗ ſten Bruders aufs Schärfſte zu bekämpfen. Unter jenen befindet ſich nun der als Günſt⸗ ling und Schützling Rußlands geltende Maho⸗ med Umar, wenn alſo Kußland ſonſt will, ſo hat es den bequemſten Vorwand von der Welt, ſich in etwaige Thronſtreitigkeiten in Afghaniſtan einzumiſchen und hierbei ſeinen 8 Vortheil wahrzunehmen, z. B. durch die Be⸗ ſetzung des wichtigen Herat, wenn es die Rechte Mahomed Umars verficht. In London ſollen denn auch ernſte Beklemmungen wegen einer ſolchen durch den Tod des Emir Abdurr⸗ haman plötzlich nachgerückte Möglichkeit einer ruſſiſchen Infaſion in Afghaniſtan herrſchen, welche Stimmung ſehr begreiflich erſcheinen würde, angeſichts des Umſtandes, daß England ſeine Kräfte immer noch durch den Burenkrieg gefeſſelt ſieht. Man darf daher begierig ſein, wie die ruſſiſche Politik die ihr ſo unerwartet gewordenen neuen Chancen in Mittelaſien auf⸗ nehmen, und ob ſie dieſelben wirklich ungenützt laſſen wird, wie dies die friedliche Geſinnung des Zaren Nicolaus II. und ſeine Stellung als anerkannter Friedensheros eigentlich verlangen! Verſchiedenes. Ladenburg, 10. Okt. (Bürgeraus⸗ ſchußſitzung vom 8. Okt.). Herr Bürgermeiſter Petermann eröffnet gegen ½9 Uhr die Sitzung. Tagesordnung eingetreten. Auf den Wogen des Lebens. ö Novelle von P. Herrkorn. 3, Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Dürfte ich nicht den Aufenthalt der Frau Gräfin theilen? Soll ich nicht lieber nach Berlin keiſen und die Frau Gräfin in der Beaufſichtigung der Fräulein Töchter unterſtützen.“ „Mein ſehr verehrtes Fräulein“, wandte der Graf ein, „meine Frau iſt vielleicht in dieſer Stunde ſchon von Berlin abgereiſt, oder ſie trifft gar morgen früh ſchon in Villa Roſe ein. Ihrer Anweſenheit ſofort telegraphiſch benachrichtigt.“ Vielleicht fühlte der Graf, daß er zu ſchnell geweſen, er ſah nach der Uhr und beeilte ſich, ſeinen Fehler gut zu machen. „Verzeihen Sie, Fräulein Lauterbrunn, weun ich Sie geſtöct,“ ſagte er plötzlich, „ich will künftig nicht ſo unliebſam in Ihre Träume fallen. empfehle mich.“ Ich ihre ſtille einfache Wohnung zu finden. Wanda neigte nur ſchweigend das Haupt, um die Welt hätte ſie kein Wort ſprechen können. Der Graf war fort, aber Wanda hatte das Gefühl, als wäre ihr Wille in ihrer Stellung in eiſerne Bande geſchlagen und ſie könnte nicht mehr die Schwingen entfalten. Als ſi i ging, dunkelte es ſchon. 3 55 20 Der letzte Sonnenſchimmer auf dem Meere war Ich habe ſie ja von derſelbe geblieben. geſenkt, am alten Nothhafen blitzten die Lichter des Leuchtthurmes auf und hielten Wacht, nachdem Frau Sonne ſich in ihre Gemächer zurückgezogen und den Vorhang geſchloſſen. ſein Leben in die Schanze geſchlagen, bieß „Schiff in Noth“ und es galt, im wilden reiſen, die er früher mit großen Dampfſchiffen ge⸗ Frau von Steins Geſundheit hatte ſich in der Zeit ihres Aufenthaltes in dem Seebade gebeſſert, ihr Körper hatte ſeine Elaſticität und die Wangen ihre friſche Farbe wieder bekommen. war nichts mehr im Stande, die herben Schmerzens⸗ linien zu eatfernen, die ſich um ihrem Mund ge⸗ lagert hatten. Der ſeeliſche Zuſtand Hildas war Beſtändige Reue darüber, ihr Lebensſchiff nach der falſchen Seite geſteuert zu haben, ließ ſie nicht zum Seelenfrieden und die quälende Sehnſucht nach dem Sohne nicht zur Ruhe kommen. Nicht in dem vornehmen Villenviertel der eleganten Welt des Seebades H. hatte Frau Hilda von Stein ihr Quartier genommen, ſondern abſeits von den ſchönen Landhäuſern in einer der Fiſcherhütten war Hilda hatte in Fiſcher Donalds zwei kleine niedrige Stuben Freilich, es ich ihn nie mehr erlebt habe“, berichtete er. Häuschen gemiethet und ſich dort ganz nett ohne alle Umſtände eingerichtet; hatte ſie es doch mit den Jahren gelernt, daß das wahre Glück des Lebens aus dem Herzen heraus erglüht und nicht von Tand und Flitter, nicht von Gold und äußeren Ehren abhängig iſt. Der Fiſcher Donald, bei dem Hilda wohnte, war ein ſehr fleißiger, tüchtiger hatte als Mitglied der Rettungsſtation bon Stein Mann, er oft ſchon Fiſchers: „Mein braver Donald, Sie ſind wirklich wenn es Sturme Menſchenleben zu retten. Von ſeinen See⸗ macht, ſprach er ſehr gerne und die Geſchichte von der untergegangenen „Henriette“, von der nur er und ein lahmer Schiffskoch gerettet wurden, erzählte er in jedem Sommer ſeinen Curgäſten. So that er es heute Frau von Stein gegenüber. „War das ein Seeſturm gnädige Frau, wie „Das gauze Fahrzeug war wie mit einer Eiskruſte über⸗ zogen und die Eisſtücke fielen auf unſer Schiff, daß man glaubte, ſie könnten dasſelbe in Trümmer ſchlagen. Wünſche es Niemand unter ſolchen Um⸗ ſtänden zur See zu fahren! Ach, und die Paſſagiere jammerten zum Herzzerbrechen, weinten und ſchrieen und brachten dadurch noch mehr Verwirrung hervor. Zuletzt wurde es ſchwarz bor unſern Augen, wir ſahen nichts mehr, ſtießen mit einem Dampfer zu⸗ ſammen und da hieß es: Rette ſich, wer kann“. „Na, wie ſchon geſagt, gnädige Frau, von der ganzen großen Mannſchaft blieb keiner am Leben als der lahme Koch und ich.“ Er lächelte, als er ſchalkhaftem Humor hinzufügte: „Unkraut verdirbt nicht.“ Hilda legte ihre zarte kleine Hand auf die des ein Held! Wie hoch ſteht doch jeder Mann in ſeinem Beruf, der ſeine Pflicht thut. Wie vielen