Georg Schnittſpahn. 2. Karl Lehlbach. 3. Peter Eberle. 4. Auguſt Bovermann. 5. Auguſt Faller. 6. Wirth. Neckarhauſen. 7. Ferdinand Kunz. 8. Jöſt, Heddesheim. 9. Georg Schrank, Edingen. 10. Georg Herrmann. 11. Jakob Vogel II. 12. Schwendemann, Mannheim. — Mannheim, 3. October. Der Schiefer⸗ decker Auguſt Meng fiel geſtern Morgen von dem fünſten Stock eines Neubaues der Beethovenſtraße auf die Straße und erlitt dadurch ſo ſchwere Verletzungen, daß er heute früh im allgem. Krankenhaus geſtorben iſt. — Heidelberg, 3. October. Ein Veteran aus der badiſchen Revolutionszeit, der ehemalige langjährige Portier am Main⸗Neckar⸗Bahnhofe hier, Privatmann Philipp Riegler, wurde Dienſtag zu Grabe getragen. Der Verſtorbene diente ſeit Mitte der 40er Jahre beim badiſchen Artillerie⸗ corps und blieb während der Unruhen ſeinem Fahneneide treu. Als die Verhältniſſe 1849 den Hof zwangen, Karlsruhe zu verlaſſen, führte Riegler als Stangenreiter der reitenden Batterie das Geſchütz, auf dem der damalige Erbgroß⸗ herzog und ſein Bruder Prinz Wilhelm als Kanoniere verkleidet bei Nacht die Reſidenz ver⸗ ließen, um durch den Haardwald die bayeriſche Grenze zu erreichen. 14. Artilleriergiments im vorigen Jahre wurde Riegler durch den Großherzog angeſprochen, wobei dieſer Epiſode Erwähnung gethan wurde. Der hieſige Kanonierverein gab ſeinem treuen Mitgliede das letzte Geleite und ließ am Grabe des Ent⸗ ſchlafenen durch ſeinen Vorſtand einen Kranz niederlegen. — Karlsruhe, 2. October. Die Großh. Steuerdirection hat die Frage, inwieweit die durch Gerichtsvollzieher abgehaltenen Verſteigerungen der Wandergewerbeſteuer unterworfen ſind, folgender⸗ maßen beantwortet: Nach § 8, Abſ. 4 des Ge⸗ ſetzes vom 8. Mai 1899, die Beſteuerung des Wandergewerbebetriebs betr, unterliegt das Feil⸗ bieten eines Waarenlagers durch Auctionatoren den Vorſchriften über die Beſteuerung der Wander⸗ lager. Als Auctionatoren gelten auch die Ge⸗ richtsvollzieher, wenn ſie Verſteigerungen nicht kraft ihrer amtlichen Stellung, ſondern als rein freiwillige im Sinne des § 292 der Gerichtsvoll⸗ zieher⸗Dienſtweiſung vornehmen. Soweit rein freiwillige Verſteigerungen, Waarenlager zum Auf dem Regimentsfeſte des. Gegenſtand haben, ſind ſie alſo ſteuerpflichtig. Als nicht rein freiwillige, ſondern als gebotene öffentliche Verſteigerungen ſind aber nicht blos die nach § 279 ff. der Dienſtweiſung vorgenommenen zu betrachten, ſondern alle diejenigen, die der Auf⸗ traggeber abhalten läßt, weil ihm die Veräußerung einer Sache in öffentlicher Verſteigerung (8 383, Abſ. 3 B. G.⸗B.) vorgeſchrieben iſt. So hat in einem Fall, in dem ein Abweſenheitspfleger zwei Pianinos durch den Gerichtsvollzieher verſteigern ließ, um einen Laden räumen zu können, die Steuerdirection die Verſteigerung nicht als eine ſteuerpflichtige erklärt. Würzburg, 2. October. Zwiſchen Burgternheim und Oberdachſtetten wurde geſtern ein Rollwagen, der nicht raſch genug aus dem Ge⸗ leiſe gehoben werden konnte, von einem Schnell- zuge überfahren. Der Führer der Bahnarbeiter, Leonhard Blank von Oberdachſtetten, welcher auf das Nebengeleiſe getreten war, um dem Schnell⸗ zuge das Halteſignal zu geben, wurde von einem in entgegengeſetzter Richtung kommenden Perſonen⸗ zug getödtet. — Kenzingen, 2. October. Geſtern Abend halb 7 Uhr wurde der Bahnarbeiter Send von Ettlingen auf der Strecke zwiſchen Kenzingen Da der ſind. zweite Treffer der Lotterie nach Baden gekommen iſt, der letzten hoffentlich beſten B.⸗Badener die Haupttreffer alle im Lande bleiben, je reger die Beteiligung, deſto ſicher trifft dies zu. Das jetzt 2 Metzer ſo werden hei Ziehung Loos koſtet nur 1 Mk. 11 Loſe 10 Mk. Porto und Liſte 25 Pfg. mehr und ſind in allen Loos⸗ geſchäften, ſowie beim General⸗Agenten J. Stür⸗ mer Straßburg i. E. zu haben. Wer ſich alſo an dieſer Lotterie beteiligen will, möge ſich be⸗ eilen, da bei den beiden vorhergehenden Lott. d. L. vor Ziehung ausverkauft waren. — Kaſſel, 3. October. In einem Coupee zweiter Klaſſe des aus Weſtfalen um 2½ͤ Uhr Nachts hier eintreffenden Schnellzuges wurde kurz und Riegel von einem Schnellzug überfahren und ſofort getödtet. von 6 Kindern. — Sommerau (Schwarzw.), 2. October. Geſtern Abend collidirte an der Wegkreuzung vor dem Sommerauer Tunnel ein Scharzwaldzug mit einem Fuhrwerk welches 25 Mtr. Send iſt verheirathet und Vater in den Tunnel geſchleppt wurde. Dem Fuhrmann wurden n Fug Ztg.“ meldet: Nachdem durch die jüngſt erfolgte beide Füße abgefahren. Die Pferde ſind todt. — Baden⸗Baden, 4. Okt. Nachdem die Verloſung der div. bad. Pferde⸗Lotterien, ſowie die Metzer, Frankfurter und Reutlinger ſtattge— funden haben, iſt die Bad.⸗Badener Geldlotterie die nächſte zur Ziehung gelangende. Dieſe Looſe haben ſich gut eingeführt und finden flotten Ab⸗ ſatz. Die Ziehungs⸗Arbeiten ſind beendet und findet dieſelbe wie angeſetzt bereits am 11. u. 12. Oktober d. J. ſtatt. — Bei der erſten Ziehung kam das Große Loos von Mk. 20 000 in die Nähe von Altbreiſach und bei der zweiten Ziehung der zweite Treffer nach Altbreiſach ſelbſt, wäh⸗ rend das Große Loos der 2. B. Badener Lotterie, hinter Mönchhof auf einen Reiſenden ein Mord⸗ Der Angreifer feuerte auf einen anfall verübt. ſchlafenden Mitreiſenden drei Revolverſchüſſe ab, wodurch derſelbe am Kopf ſchwer vermundet wurde. Der Verletzte beſaß noch die Kraft, ſich auf den Angreifer zu werfen. Es entſpann ſich ein Ringen auf Leben und Tod, wobei es dem Ueberfallenen gelang, dem Angreifer den Revolver zu entreißen und zum Fenſter hinauszuwerfen, A ſcch konnte er die Nothbremſe erreichen. Als der Zug zum Stehen gekommen war, wurde der Attentäter von Beamten des Zuges feſtgenommen, während dem Ueberfallenen ärztliche Hilfe geleiſtet wurde. Derſelbe iſt der holländische Großkaufmann Ludwig Schade von Weſtrum, der ſich auf einer Geſchäftsreiſe befand und bedeutende Baarmittel bei ſich führte. — Berlin, 2. October. Die „Nordd, Unterzeichnung des Friedensprotokolls die Bezieh⸗ ungen zwiſchen China und den Mächten beſſere geworden ſind, hat die deuſche Regierung der chineſiſchen die ſeiner Zeit von dem deutſchen Conſul in Peking erworbenen aſtronomiſchen In⸗ ſtrumente wieder zur Verfügung ſtellen laſſen. Die qclineſiſche Regierung erwiderte, daß ſie mit Rückſicht auf die Schwierigkeiten, mit welchen der Rücktransport und die Wiederaufſtellung verknüpft ſowie das Große Loos der Straßburger Rothen Lotterie nach Sachſen kam, wo die Bedürfniſſe nach dem Bankkrach bekanntlich ja bedeutend ſein würden, auf dieſelben verzichte. — Das Bankgeſchäft Carl Heintze, Berlin, hat der Geſammtauflage unſerer Zeitung einen Proſpect über die 9. Berliner Pferde⸗Lotterie, deren Ziehung am 11. Oktober 1901 ſtattfindet, beigelegt, worauf wir unſere Leſer hierdurch auf⸗ merkſam machen. die Reiſenden fröhlicher. Nach dreiſtündiger Fahrt landete der Dampfer in S. Auguſte miethete am Halteplatze eine Droſchke und dann fuhr Frau von Stein mit ihrer treuen Zofe durch das herrliche Gelände nach dem viel beſuchten Seebade H. 3. Villa Roſe war eine der ſchöſten Landhäuſer im Seebade H. In dieſem Jahre war dieſelbe ſchon ſehr zeitig von dem ungariſchen Grafen mit Namen Borris Giulay gemiethet, vielleicht auch gekauft worden, man wußte noch nichts Näheres da⸗ rüber, denn det Graf war mit ſeiner Dienerſchaft erſt vor einigen Tagen dort eingezogen und hatte ſämmtliche Räume mit der größten Eleganz aus⸗ ſtatten laſſen. Zimmer auf und ab, dann klingelte er und befahl dem eintretenden Mädchen, die Zimmer nebenan herzurichten, er erwarte Beſuch, der morgen hier einträfe und wahrſcheinlich den Sommer über da Der Graf war ein ſtattlicher Mann von nahe⸗ zu vierzig Jahren, ſo recht in der Vollkraft ſeines Lebens, ſchlank, brünett, aber mit einem unbeſchreiblich brennenden Blick in den ſchwarzen Augen, der für Er ſchien reich genug zu ſein, um ſich jeden erdenklichen Luxus erlauben zu dürfen. die er ritt, hatte er ſich kommen laſſen. denn wirklich Die Pferde, eigenes aus Trakehnen Er boollte wiſſen, ob dieſe Raſſe ſo gut war, wie ſie ihm gerühmt worden. Die Pferde, die Umgebung, der Ort an an ſich, alles behagte dem Grafen, aber ſeine Stimmungen wechſelten ſo oft, es hatte ihn offenbar eine nerböſe Unruhe erfaßt. Oft trieb es ihn mit Allgewalt hinaus ins Freie. Er warf ſich dann auf's Pferd und ritt in's Blaue, gleich viel wo⸗ hin, dann machte er wieder weite Ausflüge bis nach dem Strackelberg, in deſſen Nähe die Sage von Vineta, der untergegangenen Stadt ſpielt. Als der Graf eines Abends heimkehrte, über⸗ reichte ihm der Diener ein Schreiben, welches Borris Giulay mit nervöſer Haſt öffnete. Der Brief mußte ihn wohl ſehr befriedigt haben, denn er griff in ſeine Bruſttaſche und entnahm derſelben eine Photographie, auf die er ſeine heißen zuckenden Lippen preßte und flüſterte: „O du einzig ſüßes Geſchöpf, mein, bald ganz mein!“ viele Perſonen ein Warnungszeichen vor des Grafen Leidenſchaften war, aber auch manchen Menſchen, zumal unerfahrenen Frauen und Mädchen höchſt gefährlich werden konnte. Wenn Graf Guilay auf untergang zu genießen, dann gab es manche Dame aus den höchſten Geſellſchaftskreiſen, die mehr des Grafen wegen auf der Brücke war, als um das herrliche Naturſchauſpiel zu bewundern. Solche Alltagserfolge hatten indeſſen für den ſchönen, ver⸗ führeriſchen Grafen keinen Reiz. Er liebte nur die Frauengunſt gerade am meiſten, um die er ringen und kämpfen mußte, und dann wollte er aber auch Alles, Alles beſttzen, was ihm geſiel. * * * Es war noch ziemlich früh am Morgen. Das ganze Seebad H. ſchien in Nebel gehüllt, obwohl Die junge Dame zeigte eine gewiſſe Scheu und Aengſtlichkeit bei dem Betreten der eleganten Villa, aber enttäuſcht war ſie durch die Art des Empfanges nicht. bleiben und wohl auch in Ungarn Winteraufenthalt nehmen dürfte. Das junge Mädchen war im letzten Jahr, im Hauſe ihres Onkels und Vormunds weder an Freund⸗ lichkeiten noch an Aufmerkſamkeiten gewöhnt, ſo fühlte ſte ſich auch hier nicht zurückgeſetzt, daß weder die Frau Gräfin, noch eine der kleinen Komteſſen zu ihrer Begrüßunng herbeieilten. gelben Seidenpolſter wetterkundige Leute einen herrlichen Tag prophezeiten. uken ging der Graf im In der That das Nebelmeer hatte ſich verzogen und der ſtrahlenden Sonne Platz gemacht, als gegen zehn Uhr eine Droſchke mit einem Reiſekoffer be⸗ packt vor das Portal der Villa Roſe rollte. Johann, der Diener war ſofort zur Stelle und half einer überans hübſchen, noch ſehr jungen Dame beim Ausſteigen, und wies ihr die für ſie ſchon in Be⸗ reitſchaft gehaltenen, ſehr elegant eingerichteten Zimmer an. 1 1 250 5 e %%ö; ũ òlT 9 der großen Landungsbrücke ſaß, um den Sonnen⸗ bewundern. Die eben in Villa Roſe angekommene Dame war Wanda Lauterbrunn, die hier ihre erſte Stelle als Gouverante antrat. Sie ſah ſich in ihrem Zimmer um und konnte die Pracht garnicht genug Sie war doch nie in ſo eleganten Räumen geweſen und nun ſtanden alle dieſe Sachen zu ihrer Berfügung. Hier ſollte ſie wohnen und arbeiten, denken und träumen! Ein wonnevolles Gefühl durchzog ihre Bruſt, und wie ſie es immer gethan, ſo fühlte ſie auch heute das Bedürfniß, Gott Dank zu ſagen für ſeine Guade. Sie drückte den Kopf mit krauſen Löckchen auf die ſchwellenden eines Seſſels und flüſterte lautlos: „Ich danke Dir mein Gott für Deine weiſe Führung, wache über mich und ſtärke mich, meine Pflichten zu erfüllen.“ Im Nebenzimmer wurden Schritte laut, der Diener meldete, daß das Frühſtück ſervirt ſei, und der Herr Graf Fräulein Lauterbrunn zu empfangen wünſche. Ein unmerkliches Zittern durchlief Wandas ſchlanke Geſtalt. Sie hatte ſagen hören, von dem erſten Eindruck hänge oft die Zukunft eines Menſchen ab — ſchuell glättete ſie ihr Haar und folgte dem Diener in das Speiſezimmer. (Fortſetzung folgt.) 35 al 1 Ihn 5 l 1161 lite! dein g Ian b 10 „. aged m. ublwagen l N 75 90nd. te de Ahe bül!! Janſlton Mhnzfche 2206 6 Zülle che Wauptgen 1826. 4 50 2 85. d 10 15m. à 5 0 iw. al 0 een. 8 00 gew. a 300 Gew. a 400 Gew. L St Pferde ſhung sich 4 1200 dotto und Li empfehl Smerabdebit — — 3 feiner! fit faßt) bill 3 Nohnu E. Aniuem . u dahuhof J öl. fr Agi fle dum Wo Ann b — in Wan 9 N 0 Ant Ind 1 dlulg