So iſt z. B. ſeit mehreren Tagen Appetitloſigkeit zu verzeichnen. — Heilbronn, 30. Sept. (Frkf. Ztg.) In einer gemeinſamen Sitzung des Aufſichtsraths und des Aktionärausſchuſſes der Heilbronner Ge⸗ werbebank gab der Vorſitzende einen Ueberblick über den Stand der Sache. Zur Beſtreitung der dringendſten Forderungen ſeien ſofort 1½ Millionen erforderlich. Zur Wiederaufnahme der Zahlungen würden noch 700 000 M. fehlen. Es ſoll nun⸗ mehr der Verſuch gemacht werden, kapitalkräftige Garanten für dieſe Summe zu gewinnen. — Köln, 30. Sept. Eine Witwe in Ohligs ertränkte ihre beiden Kinder und dann ſich ſelbſt. — Metz, 28. Sept. In einem Rückblick auf den letzten Beſuch des Großherzogs von Baden in Metz ſchreibt die „Lothringer Stg.“: Auch die diesjährige Anweſenheit des Groß⸗ herzogs von Baden legte in zahlreichen Einzel⸗ zügen Beweis ab einerſeits von der körperlichen und geiſtigen Friſche des greifen Fürſten, ander⸗ ſeits von der Huld und der Güte, die ſein ganzes Weſen charakteriſirt. Die Umgebung des Fürſten bei ſeinem militäriſchen Dienſtreiſen ſeit Jahren faſt ſtets dieſelbe bis auf die Dienerſchaft herab; immer gehören dazu General⸗ major Frhr. von Schönau⸗Wehr (ein Schwager des Unterſtaatsſekretärs Baron Zorn von Bulach) als Flügeladjutant und Hofrath Dreſſel als Leibarzt. Unverändert wie ſeine Begleitung aber iſt auch die Vorliebe Großherzog Friedrichs für ſein hieſiges Abſteigequartier, den „Euro⸗ päiſchen Hof“, in welchem er ſtets dieſelbe Simmerreihe bewohnt. Hier fand er diesmal allerdings einige Veränderung vor, beſonders durch die neueingeführte elektriſche Beleuchtung, die in freudig überraſchte. Gleich bei der An⸗ kunft fiel dem Großherzog ein wundervoller Blumenkorb, verziert mit den Farben ſeines Candes, ins Auge und er gab ſeiner Dankbar⸗ keit in herzlichſter Weiſe Aus druck, als er hörte, daß Herr Hafen, der Inhaber des Hotels, als badiſches Tandeskind ſeinem Fürſten dieſe Auf⸗ merkſamkeit erwieſen. Auch wer den Horb ſo prächtig arrangirt, war dem hohen Herrn von Intereſſe, und uneingeſchränktes Cob ward dieſem (Herrn Smelkowski) zu Theil. Nach Ablauf des muſikaliſchen Japfenſtreiches am Ankunftstage wurde bekanntlich der Leiter des⸗ eine ſtarke ſelben, königlicher Muſikdirigent Lemnitz, zum Großherzog entboten, der in der Gegenwart des ue en Gouverneurs und des Adju⸗ tanten in ein längeres Geſprach über perſönliche und muſikaliſche Verhältniſſe zog und ſeiner Anerkennug für die tadelloſſe Ceitung und Aus⸗ führung der Serenade herzlichſten Ausdruck ver- lieh. „Die Metzer Muſikkorps können ſtolz ſein auf die heutige Muſikaufführung, und ich bitte Se. Exzellenz, dies den Muſikern bekannt geben zu wollen“, ſagte der Großherzog, indem er dem Kapellmeiſter zum Abſchied kräftig die Hand ſchüttelte. So hat Großherzog Friedrich für jeden ein Gutes Wort, mit dem er in Be⸗ rührung kommt; was Wunder, daß die allge⸗ meinen Sympathien ſich auf die Perſon des ehrwürdigen Oheims unſeres Kaiſers konzentriren. — Bremerhaven, 29. Sept. Der Hamburger Dampfer „Piſa“ landete hier das 2. Seebataillon, die Marinefeldbatterie des oſtaſiat. Erpeditionskorps, 39 Mann des 3. Seebataillons und 12 Mann vom Kreuzgeſchwader, zuſammen 19 Offiziere und 824 Mann. — Höchſtädt a. d. Donau, 28. Sept. Ein gewaltiges Schadenfeuer wüthete heute hierſelbſt. Durch Funken, welche einer Dampf, dreſchmaſchine enflogen, in einer Scheune ent⸗ ſtanden, griff dasſelbe, durch die reichen Ernte⸗ vorräthe und den herrſchendeu Wind begünſtigt, raſch um ſich. 16 Anweſen ſind total nieder⸗ gebrannt und zahlreiche beſchädigt. — Rom, 28. Sept. Infolge der Exploſion eines Pulverdepots im iuneren Teile der Stadt Coſenza brach eine große Feuerbrunſt aus. Die Behörden beriefen Löſchmannſchaften u. Truppen aus Tarent und Catauzaro. Die Exploſion er⸗ folgte um 11 Uhr früh im Pulvermagazin, welches einem Waffenfabrikanten gehört. 50 Perſonen wurden verwundet, darunter der Fabrikant ſelbſt und ſeine Frau, die ſchwerſtens verletzt ſind. Das Feuer dauerte noch um 5 Uhr nachmittags fort. — Ronbaix, 30. Sept. Eine Feuers⸗ brunſt zerſtörte geſtern die Magazine der Woll⸗ krempelei Vinchon. Der angerichtete Schaden beläuft ſich auf 6 Millionen Frances und iſt durch Verſicherung gedeckt. — London, 28. Sept. Dem „Standard“ wird aus Auburn, wo Czolgosz ſeit geſtern früh im dortigen Staatsgefängniſſe des Staates New⸗ york ſitzt, gemeldet: Czolgosz bewohnt eine Zelle im Mörder⸗Korridor. e Dort ſind fünf Zellen, von denen jede t iſt, der der elektriſchen Hinrichtung entgegenſieht. Czolgosz ſchrie und ſtöhnte, als er eingeſperrt wurde. Er iſt ganz niedergeſchmettert. Sein Spießrutenlaufen durch die Volksmenge, die ihn bei der Ankunft nach ſeiner nächtlichen Fahrt von Buffalo bedrohte, war beſonders aufregend. Es geſchah ihm nichts, aber die Drohungen waren furchtbar. Einige auf ihn gerichtete Hiebe trafen die Poliziſten. Als er im Gefängniſſe war, ſtürzte er nieder und ſtöhnte; ſeine Gliedmaßen verzogen ſich, ſo daß der Gefängnisarzt Krämpfe oder Vergiftung be⸗ fürchtete. Schließlich wurde aber feſtgeſtellt, daß er nur von Furcht befallen war. — Barcelona. 1. Okt. Die Poizei ent⸗ deckte hier ein anarchiſtiſches Komplolt das be⸗ zweckte, das Kloſter der Dominikaner in die Luft zu ſprengen. — Malaga, 30. Sebt. Im Lyceum fand geſtern in Gegenwart aller Behörden die feierliche Vertheilung der Preiſe ſtatt, welche der deutſche Kaiſer für die Hilfeleiſtung beim Schiff⸗ bruch des deutſchen Schulſchiffes „Gneiſenan“ verliehen hat. Der deutſche Konſul hielt eine Anſprache, worin er des heldenmüthigen Bei⸗ ſtandes gedachte, welcher von allen Seiten der Beſatzung der „Gneiſenau“ geleiſtet wurde. Es folgten Reden des Präfekten, des Militärgouver⸗ neurs, der Marinekommandanten und des Bürger⸗ meiſters, welche in Hochs auf Kaiſer Wilhelm und König Alfons auskflangen. — Newpyork, 50. Sept. Leichenräuber verſuchten die Leiche Mac Kinley's zu rauben und griffen die Wache mit Dolchen an. Die Wache ſchoß auf dieſelben. Verletzt iſt von der Wache Niemand. — Die Winterausgabe des Blitzfahrplans für Baden iſt uns ſoeben zugegangen Dieſer von Greiner und Pfeiffer, Kgl. Hofbuchdruckerei in Stuttgart, eingeführte geſetzlich geſchützte Fahr⸗ plan ſpricht für ſich ſelbſt. Im Nu zeigt er die Strecke. Das läſtige und zeitraubende Suchen iſt nicht mehr nötig. Die Form iſt dabei eine verblüffend einfache, ſodaß wir bei dem Drängen und Haſten unſerer Zeit einen Fahrplan, bei dem das Suchen vermieden wird, der uns alſo Zeit und Aerger ſpart, mit Freuden begrüßen können. Es wird wohl niemand unterlaſſen, die 15 Pfennig für dieſen praktiſchſten aller Fahr⸗ pläne auszugeben. In unſerer Expedition ſtets vorrätig. Den Tag ihrer Ankunft bitte ich mir mitzu⸗ eilen. 5 Villa Roſe, 20. 6. 18 Hochachtungsvoll 1 5 Borris Graf Giulay. Ein Glücksgefühl durchwogte beim Durchleſen dieſes Briefes Wandas Bruſt: Ach, wenn ſie es doch ihrem Bruder hätte mittheilen können, daß ſie das Examen glücklich beſtanden und nun auch ſchon eine Stelle in einem ſo vornehmen Hauſe mit 900 Mark Gehalt hätte. Welchen Antheil hätte auch er an ihrer Freunde genommen! Aber er hatte die Abſicht geäußert, ſeine Stellung zu wechſeln und ihr noch keine Nachricht gegeben. „900 Mark Gehalt bei willkommen freier Station“, lispelte Wanda glückſelig vor ſich nieder⸗ lächelnd, „da will ich auch für die armen Kinder in Ungarn Strümpfe ſtricken und ihnen eine Weihnachts⸗ freude nach dentſcher Sitte bereiten, wenn wir im Winter dort leben.“ Mit den allerbeſten Vorſätzen für ihren neuen Wirkungskreis machte ſich Wanda reiſefertig. Am Tage vor ihrer Abreiſe fuhr ſie noch einmal in die benachbarte Geburtsſtadt zu dem Grabe ihrer Mutter und bat Gott um ſeinen Schutz und Schirm, wenn ſie nun hinaus zog in die Fremde. Geſtärkt und getröſtet kehrte das junge Mädchen unter das ungaſtliche Dach des Onkels zurück, das ſie nun zum letzten Mal beherbergen ſollte. Gott ſei Dank, ſie hatte nicht mehr nöthig, das halbe Gnadenbrot bei dieſen Menſchen zu eſſen, die es ihr direkt oder inderekt täglich zu verſtehen gaben, daß ſie aber ſchwerlich Dank ernten würden, denn das Sprichwort behalte immer Recht „Undank iſt der Welt Lohn“. 2 Hilda von Stein war, l räumen mußte, 2 Es gab wohl ſelten ein Erde als das Rittergut Ehrenbeitenfels im Kreiſe ſchöneres Fleckchen das vormals im Beſitze der Frau das ſte aber zu Michaelis Brandenburg, einem reichen Amerikaner angekauft war und neu renovirt werden ſollte. Hilda hatte ſchon das zweiundvierzigſte Lebens⸗ jahr erreicht, dem um fünf Jahre jüngeren Hauptmann v. Stein in zweiter Ehe vermählte. trug nur ihr Geld und ruinirte ſie. Fenſter und blickte trübe ſchlanken Hände lagen gefaltet in ihrem Schooß und über die blaſſen Lippen klang ein Seufzer. Wie weit war es mit ihr gekommen! Hatten die Leute nicht Recht gehabt, die ihr von der zweiten Heirath mit dem Hauptmann v. Stein hatten? In der That, es war gar kein Geheimniß ge⸗ weſen, der Hauptmann a. D. von Stein war ein notoriſcher Trinker, Spieler und Lebemann, er ſchritt auch ohne Gewiſſensbiſſe über jede edle Regung der Seele hinweg und ging den gewohnten Weg in's Wirthshaus. Eines Tages brachte man Hilda den Gatten bleich und blutig nach Hauſe. Um einer Tänzerin willen hatte er ſich duellirt und eine ſchwere Wunde erhalten. Der Hauptmann lag aber noch viele Wochen da in Reue und Buße, mit dem Bewußt⸗ ſein, daß es jetzt zu ſpät ſei, um die Sündenſchuld zu tilgen. Hilda wich kaum von dem Lager ihres Mannes, der nun wie ein Kind um ſein verfehltes Leben weinte. Wie unglücklich hatte er ſeine Gattin ge⸗ macht! Dadurch, daß Hilda Wechſel für ihn unter⸗ ſchrieben hatte, wurde ſte mit verantwortlich für die bielen Schulden ihres Mannes gemacht. Ihre da es in der Subhaſtation von als ſie ſich zum zweiten Male mit Er hatte ihr verſprochen, ſie auf den Händen zu tragen, aber er Mutter zu haben, In Ehrenbreitenfels ſaß Hilda von Stein am zum Himmel auf; ihre Einnahme waren jetzt auf ein Minimum zuſammen⸗ geſchmolzen. Aus der erſten Ehe hatte Hilda einen Sohn, Namens Herbert, der bereits das 21. Jahr zurück⸗ gelegt hatte, als ſie ſich mit dem Hauptmann bon Stein verheirathete. Durch dieſe Vermählung überwarf ſie ſich mit ihrem Sohne, der ihr im Zorn und Trotz den Rücken wandte, um ſein Glück in der weiten Welt zu ſuchen. Er ſchien kein Herz die ſich an der innigen Liebe ihres Sohnes nicht genügen ließ und die in ſo vorgerückten Jahren einen zweiten Mann und noch dazu einen Trinker und Spieler genommen hakte. Warum mußte es gerade Herr von Stein ſein, der ſich ſeiner Schulden halber doch nur an der Mutter Vermbgen halten wollte, und ſich in die Ehe begab, abgeredet auszuplündern. um ſich in Ehrenbreitenfels feſtzuſetzen und die Frau Dieſe That der Unnatur und Unvernunft mußte ſich rächen. In Hildas Leben war Alles danach eingetroffen. Die Leute hatten richtig prophe⸗ zeit. In der ganzen Zeit ihrer achtjaͤhrigen Ehe mit Eberhard von Stein hatte ſie wirklich kaum eine frohe Stunde gehabt und das neue Bündniß hatte ſie mit der Liebe und Anhänglichkeit ihres Sohnes bezahlt. Er, der Einzige, den ſte jetzt liebend hätte umfaſſen mögen, nach dem ſie ſich unbeſchreiblich ſehnte, er hatte ſich nicht mehr um ſie gekümmert, ſeit ſie ihre Hand zum zweiten Male verſchenkt. Niemals drang eine Kunde von ihm zu ihr. Von einer Frau von Stein wollte er nichts wiſſen, nach jenem zweiten Wege zum Altar gab es für Frau von Stein keine Brücke mehr zurück an des Sohnes Herz, denn di und blieb verſchollen. 0 1 . 9 (Fortſetzung folgt.) mehr für die 00 bol 5, 10 au wegt l. g 6 un Aan b A berkauf 1155 90 Nuthun aan schr d ᷣ̊dbae ſunsch. 1 bi pfl fal, Keüahag J denlurg d. N * zunge ie an will, 1 iu ul 80 fog. Ap; fat lichafung a auß meinen t A chiren App. u K 8 em Iteklv, per ancluß, Stat Wem Doppelkaf den Vitengahlun ia li unter „ Nn Bl, wo p A auffliegen. ungs⸗ Lupfel Man katbnuter N ſheſſeaßt furl il Kad . e ere go dunn, Bil Vohun Wan hi Adolf dau u hem dh June u uanſetg. 0 dtn möbli amm dan * * K dc,