5 — Mannheim, 26. Sept. Seit 8 Uhr bends wüthet eine ungeheure Feuersbrunſt im üden der Stadt. Die Lagerhallen der iſoliert n den Meerfeldgärten ſtehenden chem. Fabrik von D. Weyl u. Cie. (Schwefel⸗ und Pechfabrik) ſind nfolge einer Exploſion eingeſtürzt. Die Berufs⸗ euerwehr, die freiw. Feuerwehr, die Lanz'ſche abrikfeuerwehr und die Neckarauer Feuerwehr ind zur Stelle; allein bis 11 Uhr war noch kein rfolg der Löſcharbeiten zu beobachten. Im ganzen ehen fünf Gebäude der neben der Heinrich anz'ſchen Maſchinenfabrik belegenen Weyl'ſchen ech und Schwefelfabrik in Brand. Der Schaden ſt jedenfalls ſehr bedeutend. — Neckarelz, 25. Sept. Dieſer Tage erieth hier der mit Zuſammenkoppeln zweier Wagen beſchäftigte Rangierer Wilh. Schaber unter ie Räder und wurde auf der Stelle getödtet. — Bruchſal, 25. Sept. Hier ſtieß geſtern bend die Maſchine eines Staatsbahnzuges auf en Menzingen ⸗Odenheimer Lokalzug und erurſachte großen Materialſchaden, der auch noch erſpätungen der kursmäßigen Züge im Gefolge atte. Menſchenleben ſind erfreulicherweiſe nicht u Schaden gekommen. — Wie nachträglich noch titgetheilt wird, hätte dieſer Unfall unter Um⸗ den ſchreckliche Folgen haben können: daß es o glatt abgelaufen, iſt nur dem Umſtande zuzu⸗ chreiben, daß der Schluß des Menzinger Lokal⸗ uges aus Güterwagen beſtand. Auf dieſe Art urden nur dieſe zertrümmert, wären es Perſonen⸗ agen geweſen (und dieſe waren dicht mit heim⸗ ahrenden Arbeitern beſetzt), ſo hätte man gewiß in zweites Heidelberger Karlsthor erlebt. In em vorliegenden Falle liegt ſträflicher Leichtſinn Die ausfahrende Locomotive, eine Pfälzer ebenſo Perſonal, ſollte den um 8.03 Uhr ach Saarbrücken abgehenden Schnellzug weg⸗ ringen: ihr war ein Begleiter beigegeben, der okalkundig und daher den Bruchſaler Bahnhof enau kennen ſollte. Vieſer gab dem Führer rdre, zuzufahren, obſchon dieſer nicht recht traute nd ihm die Sache nicht geheuer ſchien. Da tlich, als die Maſchine noch im ſchnellen Tempo uhr, war das Unglück ſchon geſchehen. Obſchon in Menſchenleben nicht geſchädigt wurde, ſo war ennoch große Gefahr vorhanden und die öffent⸗ che Meinung verlangt ſtrenge Beſtrafung des chuldigen. — Sand hauſen, 25. Sept. Blutiger Ernſt wurde am Sonntag aus einer „Soldätles⸗ ſpielerei“ zwiſchen hieſigen, St. Ilgener und Walldörfer Buben. Während der Kampf zuerſt nur mit Steinen und Stangen ausgefochten wurde, griff man, in Erregung gekommen, zu Meſſern, Revolvern und zu dem Geräth der in der Nähe des „Schlachtfeldes“ gelegenen Waſenmeiſterei, um ſich des Gegners zu erwehren. Glücklicher⸗ i i dieſe Weiſe beigebrachten Ver⸗ e 5 krankungen in Neapel machte. letzungen nur leichter Natur; ſo ſoll einem Knaben in den Finger, einem anderen durch die Hand geſchoſſen worden ſein. Die Gendamerie war geſteru hier, um umfangreiche Erhebungen anzu⸗ ſtellen. — Berlin, 25. Sept. Ein Expreß auf dem Kreuzer „Gazelle“, deren Commandaut der vielgenannte Corvetten-Kapitän Neitzke iſt fand, während das Schiff auf der Danziger Rhede lag, ſtatt. Die Mannſchaften begingen Unbotmäßig⸗ keiten, die gegen das Commando gerichtet waren. Die an den Exceſſen Betheiligten warfen Ver⸗ ſchlußſtücke der Geſchützen und Schiffs⸗Inventar über Bord. 15 Mann wurden bereits in Unter⸗ ſuchungshaft genommen. Die Reſerviſten des ge⸗ nannten Kreuzers ſind bisher nicht zur Ent⸗ laſſung gelangt. — Berlin, 26. Sept. Der im Auguſt verſtorbene Rentier Corte ſetzte die Stadt Berlin zur Univerſalerbin ſeines Vermögens von 150 000 Mk. ein, zur Vergrößerung des bereits beſtehenden Kinderaſyls. — Berlin, 26. Sept. Der hieſige Banquier Karl Rothſchild entfernte ſich vor etwa 10 Tagen aus ſeiner Wohnung. Er iſt anſchei⸗ nend nach Amerika geflüchtet und hinterläßt 60 000 Mark Schulden infolge von Börſenſpeku⸗ lationen. — Maſtricht, 25. Sept. Ueber ein ſchweres Unglück bei einer Automobilfahrt, welches ſich geſtern Abend bei Beendigung der holländiſchen Manöver ereignete, wird gemeldet: Der deuſche Oberſt von Ziegler vom 15. Huſaren⸗Regiment, der zu den holländiſchen Manövern commandirt war, ferner der ruſſiſche und ſchwediſche Militäc⸗ Attache ſowie der holländiſche Baron von Asboch, der den fremden Officieren als Begleitung zuge⸗ theilt war, wurden bei der Einfahrt in das Dorf Fouquemont durch Umſchlagen des Automobils gegen eine Mauer geſchleudert. Die beiden Militär⸗Attaches erlitteu innere Verletzungen, Oberſt von Ziegler und Baron v. Asbach wurden ſchwer verletzt. Der Zuſtand des letzteren iſt hoffnungslos, Oberſt v. Ziegler wurde in das hieſige Krankenhaus gebracht. — Rom, 26. Sept. Die „Agenzia Ste⸗ fani“ veröffentlichte eine Mittheilung derzufolge in der Nacht vom 23. zum 24. der Präfekt von Neapel dem Miniſter des Innern telegraphiſch die Meldung von mehreren peſtverdächtigen Er⸗ Es handelt ſich um insgeſammte 12 Fälle, welche ausſchließlich unter den Laſtträgern im Freihafen vorgekommen ſind. Die Ortsbehörden ergriffen ſofort die ſtrengſten Maßregeln und iſt die Annahme be⸗ gründet, daß die Krankheit auf ihren Herd be⸗ ſchränkt und bald beſeitigt ſein werde. Die Fa⸗ milien der Erkrankten, ebenſo alle 500 Arbeiter wurden iſoliert. „eee AAA Litterariſches. — Der fünfzigſte Jahrgang von Schauen⸗ burgs Bad. Geſchäftskalender (für 1902) iſt zur Ausgabe gelangt. Der reiche Inhalt dieſes be⸗ kannten Jahrbuches wurde noch erweitert, u. g. durch die Aufführung der neu errichteten Hand⸗ werkskammern, und bekundet das unabläſſige Be⸗ ſtreben, das Buch ſtets auf der Höhe der Zeit zu halten. Eine ſehr werthvolle Beilage bildet die neue Verkehrskarte von Baden, Württemberg und Hohenzollern. Dieſelbe zeichnet ſich durch Ueber⸗ ſichtlichkeit und Vollſtändigkeit beſonders aus, in⸗ dem ſie alle Landſtraßen, Flüſſe und Eiſenbahnen enthält. Im Bau befindliche oder projekkierte Bahnen ſind ebenfalls eingezeichnet. Zum Hin⸗ weis auf das bevorſtehende 50jährige Regierungs⸗ jubiläum iſt das Porträt Sr. K. Hoheit des Großherzogs Friedrich aus dem Jahre 1852 als Titelbild aufgenommen. — Wir hoffen, unſern Leſern einen Dienſt zu erweiſen, wenn wir nochmals auf die elektriſche Selbſtbehandlung, wie ſie von der preisgekrönten Firma Guſtav von Mayenburg in Dresden⸗Rade⸗ beul anempfohlen wird, hinweiſen. Bei veralteten Leiden und chroniſchen Krankheiten iſt der ge⸗ plagte Kranke für jeden Wink zur Heilung ſeines Leidens dankbar und ſo können wir allen raten, die klar und faßlich geſchriebene Broſchüre über das Weſen der elektriſchen Kur kommen zu laſſen. Die obige Firma ſchickt die Broſchüre an alle koſteulos und franko. lickte aber häufig darüber hinweg auf ihren luſtig uchzenden kleinen Liebling. Plötzlich entfuhr ihr ein Ausruf des Schreckens und Arthurs ſchönes aupt, deſſen dunkle Locken das Baby mit Maßliebchen nd Graßhalmen geſchmückt, wandte ſich blitzſchnell ach ihr um. „Lies dies,“ ſagte Hedwig tief bewegt, und chtlich ergtiffen überblickte Arthur den bezeichneten aragraph. 5 Es war eine Beſchreibung der furchtbaren Ver⸗ eerungen, welche das gelbe Fieber in Südamerika nrichtete und die Mittheilung von dem Tode mehrerer Barmherziger Schweſtern, welche die Kranken uner⸗ müdlich Tag und Nacht in den Spitälern gepflegt hatten. „Unter Anderen“, hieß es weiter, „wurde leider auch Schweſter Adeline, die in Marſeille ſo wohlbekannte Freundin der Armen und in der Welt ſo ſehr bewunderte Fräulein von Vermont, ein Opfer er hier wüthenden Seuche. R. I. P.“ „Welch verſchiedene Wege führen zum Himmel!“ bemerkte Arthur mit tiefem Seufzer. „Der ihrige war ein kurzer und ruhmreicher. danken wir ihr es, Hedwig, daß auch wir, wenn gleich in anderer Weiſe, nach dem hohen Ziele hin⸗ ſtreben.“ N „Iſt nicht unſer Weg zu glatt, zu hell, zu glücklich?“ fragte Hedwig, ſich zärtlich an den Gatten ſchmiegend. „Mein Liebling,“ verſetzte dieſer, „er iſt in der That jetzt noch herrlich und dornenlos. Aber wie ich Dich und unſer Baby liebe, ſo kommt uns machmal der Gedanke, daß der Schmerz nicht aus⸗ bleiben kann. erſt von hinnen ſcheiden und das Andere zurücklaſſen. Ein furchtbares Trennungsweh muß vorausgehen, ehe uns der Himmel zu theil werden kann. Sie konnte leichten Herzens dieſe Erde verlaſſen, an Nächſt Gott, ver⸗ Hhöhle zu ſpüren iſt. wenn auf Erden Jemand ſo unausſprechlich lieben, Zuſammenziehung der rechten Lunge „Schwindſucht, Flüſſigkeitsergüſſe in die Bruſthöhle, Eines von uns, Hedwig, muß zu⸗ welche keine irdiſchen Bande ſie feſſelten. Wir dürfen ihren Heimgang nicht beweinen.“ ö Eine kleine Pauſe trat ein nach Arthurs ernſter Worten. Dann trippelte das Baby herbei und warf mit ſeinen Händchen einen Ballen nach Fingal, der ſich bald in wildem, luſtigen Spiel mit dem Knaben tummelte. Die Eltern lächelten, aber auch ſte mußten an dem Spiel theilnehmen, während Miſe Mede ſtrahlend vor Vergnügen der Scene zuſchaute. „O, meine lieben Kinder,“ rief ſie aus, „wie ſchön iſt es, glückliche Menſchen zu ſehen!“ „Liebe, gute Tante; weit ſchöner und edler iſt es, im Stande zu ſein, an Anderer Glück ſich zu 5 11 5 . Das wandernde Herz. Daß gelegentlich Menſchen mit dem Her kannt, dagegen dürfte uur der Arzt, und auch dieſer nur in ſeltenen Fällen, gehört oder ſelbſt beobachtet haben, daß das Herz bei einem Menſchen wandern oder, richtiger geſagt, von der linken auf die rechte Körperhälfte ſich hinüber lagern kann, und zwar ſo— Herzens mußte wohl mit der Art ſeiner Beſchäftigung weit, daß der Herzſchlag in der Gegend über der rechten Bruſtwarze und ſogar in der rechten Achſel—⸗ Die Urſachen zu einer ſolchen Verlagerung des Herzens könuen verſchiedene ſein: infolge von Lungenvergrößerung, auch eine Magenerweiterung oder eine Vergrößerung der Leber kann die Lage des Herzens beeinfluſſen. Die meiſten Fälle ſind zurückzuführen auf einen Flüſſigkeitserguß in die linke Bruſthöhle, eine Zuſammenſchrumpfung der fell. Sitzung der dortigen Geſellſchaft für innere Mediein einen Mann Herz ebenfalls auf der rechten Körperhälfte gelegen rechten Lunge oder rechten Bruſthöhle, endlich Ge⸗ ſchwülſte auf der linken Bruſtſeite oder im Zwerg⸗ Dr. Thomas aus Chicago hat in der letzten mittleren Alters vorgeſtellt, bei dem war. Der Herzſchlag war in der rechten Bruſtwarze fühlbar, der obere Rand lag über der fünften Rippe, der rechte Rand in der Achſellinie, der linke an dem rechten Rande des Bruſtbeines und der untere in Berührung mit der Leber. Unterſuchung Arthur küßte ihre gefurchte Stirn und ſagte: Im Uebrigen zeigte die allgemeine Blutarmuth, eine gewiſſe Schwäche und Athemnot, dunkle Geſichtfarbe, ſowie eine ziemliche Abmagerung. Der Mann war ſeit 7 Jahren Gummiarbeiter und hatte bei dieſer Arbeit erhebliche Mengen von zerſetztem Seifeuſtein und von Schwefelkohlenſtoff einzuathmen. Irgend eine erbliche Anlage zur Schwindſucht konnte nicht nach⸗ gewieſen werden, ebenſowenig hatte der Mann eine Lungen- oder Bruſtfellentzündung durchgemacht. Seit den der rechten Seite geboren werden, iſt allgemein be- ſieben Jahren ſeiner Arbeit litt er au Huſten und kurzem Athem, ferner häufig an Kopf⸗ . ſchmerzen und Schwerzen in der linken Bruſt. Im Uebrigen iſt er nur einmal an einem heftigen Rheu⸗ matismus krank geweſen. ſcheinlich nicht vorhanden. Tuberculoſe war wahr⸗ Die Verlagerung des zuſammengehangen haben. Zur Behandlung em⸗ pfiehlt der Arzt lediglich die Beſeitigung der Ur⸗ ſache, da ſich alsdann das Herz wieder richtige Stelle zurückzieht. Wenn der Zuſtand ſchon zu lange angedauert hat, iſt eine vollſtändige Wieder herſtellung der normalen Herzlage allerdings nicht zu erwarten. Derartige Fälle verlangen dringend eine ſorgfältige Unterſuchung, damit ihre Entſtebung genau beurtheilt und nach Möglichkeit beſeitigt werden kann. an ſeine 15 duft 1 Nau I. 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