Anzeigen: frei ins Haus, und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. . Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Son ntagsblat Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor, Hofbuchdrucke Ino. kender 1 Wonnemeuts⸗Einladung. Mit dem 1. Oktober beginnt wieder ein 5 Abonnement auf das 5 glenburger Iachenblatt der wöchentlich gratis erſcheinenden Beilage „uſtriertes Jonntagsblatt“ helchem wir hiermit ganz ergebenſt einladen. Bestellungen werden in der Expedition, ſowie allen unſern Zeitungsträgern entgegenge⸗ men. ernd! Erfolg. Handlung dem Unterhaltungsblatt frei ins Haus, die nummer in der Expedition abgeholt 3 Pfen⸗ 5 Inſeraten haben im chenblatt“ den beſten Erfolg. Fir die ſeitherige Unterſtützung danken wir eus und bitten auch fernerhin um geneigtes lwollen. Nedalklion & Expedition. Politiſches. Berlin, 26. Sept. Das aus China Nee Stabsoffiziere der Trieſter Garniſon wie hatten zirkscommandanten eingefunden. tag Vormittag an Bord des Dampfers „Erz⸗ herzog Franz Ferdinand“ in Trieſt angekom⸗ men und in dieſer öſterreichiſchen Hafenſtadt überaus feſtlich empfangen worden. Der Em⸗ pfang trug ſelbſtverſtändlich einen vorwlegend militäriſchen Charakter. Alle dienſtfreien in Trieſt ankernden öſterreichiſchen Uriegsſchiffe ſich mit dem Corpscommandanten F. E. M. Succofoty und deſſen Stabe, ſowie mit dem Stationscommandaten und dem Be⸗ 4 zur Begrüßung der deutſchen Chinatruppen Aufgeſtellt waren daſelbſt die ö Muſik des 97. Infanterie⸗Regiments und deſſen dienſtfreie Mannſchaft die Söglinge der Cadet⸗ Der Preis beträgt vierteljahrig M. 1. — ehrende Bataillon des 2. deutſchen oſt⸗ Meldung und brachte d Schi den nd ng und brachte dann, zum Schiffe tenſchule, eine und ein Abtheilung Marine⸗Tandwehr Gensdarmerie-Detachement. Als 8 Samstag, den 28. Heptember 1901. elle aſiatiſchen Infanterie-Regiments iſt am Diens⸗ Major von Förſter wegen Kürze den Seit der an der Spitze am Melo erſter von Bord des „Erzherzogs Franz Fer⸗ dinand“ kam Bataillonscommandeur Major von Förſter an Bord, er erſtaltete dem Corps⸗ commandanten und dem Sationscommandan⸗ ge⸗ wendet, ein Hoch auf Haiſer Franz Joſef aus, das vom Bataillon lebhaft aufgenommen wurde. F. E. M. Succovaty erwiederte mit einem Hoch auf Kaiſer Wilhelm, die öſter⸗ reichiſche und die deutſche Nationalhymne er⸗ klangen dazwiſchen, hierauf richtete F. E. M. Succovaty an die inzwiſchen erſchienenen Offi⸗ ziere des Batai llonseine Anſprache, gegenſeitige Vorſtellung der deutſchen und der Sſterreichiſchen Ofſtziere ſchloß die militäriſche Empfangscer⸗ monie ab, der tauſende von Suſchauern bei⸗ wohnten! Nach Beendigung derſelben wurde das Bataillon von einer Abordnung der Trie⸗ ſter reichsdeutſchen Colonie begrüßt, die Ein⸗ ladung derſelben zu einem Feſte lehnte indeſſen ab. Abends fand an Bod des Cloyddampfers „Habsburg“ ein zu Ehren der deutſchen Offi⸗ ziere gegebenes Feſtmahl ſtatt. Auf der Wei⸗ kerfahrt nach Deutſchland trifft das Bataillon an dieſem Freitag zu einem dreitägen Aufent⸗ halt in Wien ein. Verſchiedenes. — Mannheim, 25. Sept. Im Ver⸗ bindungskannal fand man die Leiche des in der Neckarvorſtadt anſäſſig geweſenen Wirths Adam Weinheimer von Niederhelmbach. Was den Mann in den Tod getrieben, iſt unbekannt. — Mannheim, 25. Sept. Der Raub⸗ mörder Herberger, der am Montag von Karls⸗ ruhe hierher ins Amtsgefängniß überführt wurde iſt heute Vormittag halb 9 Uhr mittelſt Droſchke nech dem Neckarauer Wald gefahren worden, wo er den Thatort genau beſchreiben mußte. Die Gerichtskommiſſion blieb faſt zwei Stunden an Ort und Stelle und nahm ein umfaſſendes Au⸗ genſcheinsprotokoll auf. Herberger, ein blühend ausſehender robuſter Mann mit ſtarkem, blondem Schnurrbart, zeigt nicht die geringſte Reue. Er wünſcht, daß man ſeinen Prozeß möglichſt ab⸗ kürze. Den Kopf verliere er ja doch, alſo ſoll man keine Umſtände machen. — Heidelberg, 25. Sept. Geſtern Vor⸗ mittag 11 Uhr 5 Min. fuhr der Güterzug 164 beim Einfahren an der Kriegskurve auf eine Ab- theilung anderer, auf dem Weleiſe ſtehender Wagen. Durch den Zuſammenſtoß entſtand ein größerer Materialſchaden. Von dem Perſonal erlitt Niemand Verletzungen. — Seckenheim, 10. Aug. Der heutige Schweinemarkt war ſtark beſucht. Zum Austrieb kamen 121 Stück, wovon 80 zum Preiſe von 20—26 Mk. pro Paar verkauft wurden. Herzeusräthſel. obe“ Tone ſeiner Stimme und als er, au ihrer Seite lachmittags le ſtatt, was gen. um / Uhr de bon Mutter und Gattin drückte, da erhob in e feuriger Dankbarkeit die Augen zum mel. In flillem Staunen hatte Frau Laſſalle auf Steue geſchaut. Sie war vollkommen verwirrt eine Veränderung, an welche ſie kaum zu ben vermochte. Aber ihre Tochter Miene und lehmen war nicht falſch zu deuten; es war ein⸗ unmöglich, ſie als ein Opfer hinzuſtellen. So⸗ machte ſich auch ihr Mutterherz geltend und freute ſich aufrichtig, ihr Kind glücklich zu ſehen. „Nun, aber was bedeutet dies Alles?“ fragte zu dem Gatten hinüberblickend. i Der Notar rieb ſich die Hände; zwinkerte mit Augen und lächelte, wie um die Vermuthung erwecken, daß er die ganze Zeit über gewußt habe, es kommen werde. 92 zu erſehell grath. er von Marſeille mitgebracht, und als er deren mien dberſlog entfuhr ihm plötzlich ein Ausruf des unens. Eine wichtige Neuigkeit?“ fragte der alte 9 175 herknieend, ſeine Lippen auf die berſchlungenen offenbar geworden. „Eine wichtige Familienneuigkeit, Vater, wenn dieſer Paragraph nicht ein ſchlechter Witz iſt.“ an nach dem Franzöſiſchen von Clara Rheinau. (Nachdruck verboten.) Sie las es in ſeinen Augen, ſie bemerkte es „Ein ſchlechter Witz? Was meinſt Du da⸗ mit?“ Alle drängten ſich neugierig um Victor und dieſer las: „Das Geheimuiß betreffs der Autorſchaft jenes Bandes Gedichte, welche während der letzten Tage in Paris ſo große Senſation erregten, iſt lautet, daß der junge Poet, deſſen erſte Verſuche Iuzwiſchen hatte Victor eine Zeitung entfaltet, einen ſolch eminenten Erfolg erangen und dem vor⸗ ausſichtlich der Preis Monthyon dieſes Jahr zuge⸗ ſprochen werden wird, der Baron Arthur von Vedelles iſt, Weſten Frankreichs als diſtinguirtes Magiſtrats⸗ mitglied wohlbekannt. Der junge Mann zählt erſt 21 Jahre und verſpricht, einer der hervorragendſten Dichter Frankreichs zu werden.“ „Allmächtiger Himmel!“ rief Frau Laſſalle, „das ſoll doch nicht bedeuten, daß Sie ein Buch geſchrieben haben?“ Hedwig brach in ein fröhliches Lachen aus und der alte Graf fragte bewegt, ſeine Hand auf des Sohnes Schulter legend: „Iſt es wahr, Arthur?“ Ein Lächeln, ein freudiges Erröthen war ſeine Antwort. Notar umarmte den Grafen, welcher ſich ſo glücklich fühlte, daß er dies nicht im Entfernteſten übelnahm. venn nur Tante Mede auch hier wäre!“ e Tage alle ihre Wünſche in Erfüllung gehen ſollten, gezögert, da ſie die Anweſenheit der alten Dame In litterariſchen Kreiſen ver⸗ der Sohn des Grafen gleichen Namens, im Victor warf ſeinen Hut in die Luft, der umher. rief Hedwig aus und es ſchien, als ob an dieſem denn kaum hatte ſie die Worte geſprochen, als die Erſehnte erſchien. Frau Laſſalle hatte mit der Ab⸗ ſendung ihres Briefes an Miſe Mede abſichtlich bei dem Familienrath durchaus nicht wünſchte. Jetzt war ihre Ankunft ein willkommenes Ereigniß. Sie hatte ſo viel zu hören, zu ſehen, für ſo vieles Gott zu danken, dieſe gute Tante Mede! Aber zuletzt war ſie es, welche den Vorſchlag machte, daß es am Beſten wäre, wenn ſie Alle wieder Belbouquet verließen, um das junge Paar ſich ſelbſt und den friedlichen Genuß ſeines neugefundenes Glückes zu überlaſſen. * * Etwa zwei Jahre ſpäter, an einem lieblichen Maimorgen, ſaßen Herr und Frau Arthur von Vedelles auf dem kleinen Raſenplatz in Belbouquet und ein reizender Knabe von fünfzehn Monaten kugelte ſich zu ihren Füßen zwiſchen den Maßliebchen Arthur ſuchte ſpielend die dicken Beinchen ſeines Sohnes zu faſſen, worüber dieſer in lauten Jubel ausbrach, während Fingal, eiferſichtig auß das Vaby, durch kurzes, gereiztes Bellen die Auf⸗ merkſamkeit ſeines Herrn auf ſich zu lenken ſuchte. Dicht bei dieſer Gruppe, in einem ländlichen Armſtuhl, ſaß Miſe Mede und ſtrickte Strümpfe für ihre Armen. Hedwig hielt eine Zeitung auf den Knieen,