Ferner Programm des Zentrums ſei dasſelbe. Staats⸗ beſagt der Aufruf, daß die badiſchen bahnen badiſch bleiben müſſen. Betreffs die Frage des Zolltarifs und der Handelsverträge wird be⸗ merkt, es erſcheine durchaus gerecht, daß ausgie⸗ bigere Schutzzölle auf landwirtſchaftliche Produkte eingeführt werden. öffentlichen Laſten war ſtets eine der Forderungen der Partei. Eine gerechte Verteilung der wichtigſten An der Vollendung der Steuerreform werde dieſelbe, wie bisher, eifrig mitarbeiten. Der Aufruf ſpricht ſich für das Petitionsrecht der Bürger aus und ſchließt mit der Verſicherung, daß auch jetzt noch der Nationalliberalismus der Hauptgegner der Par⸗ tei ſei. — Ladenburg, 24. Sept. Unerwartet verſchied heute in Heidelberg Herr Hauptlehrer Walter. Der Verſtorbene war hier ſeit ca. 20 Jahren tätig, allgemein beliebt und geachtet und wird die Nachricht von ſeinem Hinſcheiden tiefe Teilnahme hervorrufen. — Mannheim, 24. Sept. Geſtern Nacht 11 Uhr entſtand aus geringfügigem Anlaß auf der Kreuzung der Dalbergſtraße und Neckarvor⸗ landſtraße unter mehreren Arbeitern eine Schlägerei, wobei der Schreiner Karl Schäfer von Groß⸗ rinderfeld und der Schloſſer Wilhelm Morath hier mittelſt Meſſers lebensgefährlich verletzt wurden. Die beiden Verletzten wurden nach Anlegung von Nothverbänden in das Allg. Krankenhaus hier überführt. Schäfer ſtarb daſelbſt heute früh 4 Uhr. Als der That verdächtig wurden 2 hieſige Taglöhner verhaftet. — — Baden⸗Baden, 23. Sept. Am erſten Ziehungstage der Metzer-Dombau⸗Geld⸗ lotterie fiel der II. Hauptgewinn von Mk. 10,000 baar auf Nr. 86,802 in die Collecte von Aug. Görger, Lotteriegeſchäft Baden⸗Baden. — Eppingen, 22. Sept. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich hier geſtern Vormittag. Der Landwirth Karl Pfründer war an ſeiner Dreſch⸗ maſchine beſchäftigt, wobei er ausglitt und in die Trommel der Maſchine fiel. Hierbei wurde ihm der rechte Fuß bis unterhalb des Kniees ab⸗ geriſſen. Man brachte ihn ſofort in das ſtädt. Krankenhaus, wo ihm ein Theil des Oberſchenkels amputirt wurde. Der Verunglückte iſt Familien⸗ vater. — Obereſchach, 20. Sept. Dem „Schwarzw.“ wird geſchrieben: Heute Morgen verunglückte ein Sergeant von den Ulanen⸗Muſiker auf dem Wege zwiſchen unſerem Orte und dem Gugenbühl auf ſonderbare Weiſe. Es explodirte dem im Sattel Sitzenden eine Patrone, wodurch derſelbe an den Schenkeln und am Unterleibe ſchwere Ver⸗ letzungen erhielt. Wie die Patrone in das Sattel⸗ zeug reſp. Gepäck des Ulanen kam, iſt nicht auf⸗ geklärt. Man nimmt an, dieſelbe ſei ihm bös⸗ williger Weiſe in das Sattelzeug hinein praktizirt worden. Kurz nach dem Vorfall kam der Poſt⸗ wagen von Niedereſchach angefahren und wurde der Verletzte in demſelben in das Spital nach Villingen verbracht. Von anderer Seite wird dem gennanten Blatte über den Vorfall mitgetheilt, daß eine losgegangene Gewehrpatrone niemals eine ſolche Zerſtörung anrichten kann, wie dies geſchehen iſt. Die Kleider des Ulanen ſind ver⸗ brannt, ebenſo das Lederzeug und der Mann hat ſchwere Brandwunden an den Händen, Schenkel und Unterleib. Man iſt geneigt, anzunehmen, daß das explodirte Stück eine Dynamitpatrone war, welche nach dem Reiter geworfen wurde, der in der Nähe des Generalsſtabes ritt. — Rorſchach, 22. Sept. Geſtern unter⸗ nahmen fünf Mann von dem Segelklub Lindau eine Fahrt auf dem Bodenſee. Es erhob ſich bald ein raſender Föhn. Die Inſaſſen des Boo⸗ tes ertranken. Von dem Boot und der Mann⸗ ſchaft fehlt bis heute noch jede Spur. Ein öſterreichiſcher Dampfer verſuchte vergeblich Hilfe zu bringen. — Ludwigsburg, 23. Sept. Der ſtark beſuchte Verbandstag der württembergiſchen Ge⸗ werbevereine, welche jetzt 24000 Mitglieder um⸗ faſſen, hat einſtimmig eine Verſchärfung des Geſetzes über unlauteren Wettbewerb verlangt und mit ſehr großer Mehrheit einer Reſolution zu Gunſten langfriſtiger Handelsverträge mit Einheitstarif zugeſtimmt. — Worms, 21. Sept. Geſtern Nachmittag ſtürzte das Haus der Gebrüder Hartenbach, das Fünf Perſonen mit zwei Begleilern in dem zu ſeiner Beſitzung bereits unter Dach ſtand, ein. wurden verſchüttet. Die beiden Brüder Hartenbach, ein Verwandter von ihnen des gleichen Namens alsbald mit weniger ſchweren Verletzungen aus den Trümmern ſowie der Maurer Junker wurden hervorgezogen. Einer der Brüder Hartenbach iſt bereits ins Krankenhaus überführt worden, und ſoeben wurde der letzte, Maurer Jung, ſchwer verletzt aus den Trümmern hervorgezogen und ins Krankenhaus gebracht. — Bremerhaven, 22. Sept. Der aus Eine Unterſuchung iſt eingeleitet. Oſtaſien angekommene »loyddampfer „Neckar“ landete heute die 3. Jufanteriebrigade (ausſchließ⸗ lich die 9. Kompagnie), den Bataillonsſtab und die erſte Batterie ſchwere Feldhaubitzen, die Tele, graphen- Abteilung, die Feldintendantur, das Trainkommando, die Proviantkolonnen 1, 2 U. g, das Feldlazaret 6, das Etappenkommando und das Kriegs⸗Lazaretperſonal, zuſammen 55 Offiziere und 2002 Mann. — Budapeſt, 21. Sept. Ueber ein großes Eiſenbahnunglück bei Turnſeverin wird gemeldet: Von der Station Palota wurde 5 Minuten nach dem Eilzug ein Petroleumzug mit 16 vollen Waggons abgelaſſen. Da die Bremſe des letzteren verſagte und das Geleiſe dort ſtarkes Gefälle auf⸗ wies, gerieht der Zug in raſend ſchnelles Rollen und fuhr in einem Einſchnitt in den Eilzug hinein, welcher infolge eines falſchen Nothſignales ſtehen geblieben war. Beide Züge wurden förmlich zer⸗ trümmert. Das Petroleum ergoß ſich aus den Reſervoirs über den ganzen Einſchnitt und wurde von der Lokomotive in Brand geſetzt. Sofort bildeten beide Züge und weithin die Strecke ein Flammenmeer. Nur der Bremſer des letzten Laſt⸗ wagens, Lokomo ibführer und Heizer des Eilzuges und der Bukareſter Schlafwagen-Inſpector Marko⸗ vies ſammt Frau retteten ſich. Letzerer Tochter, ſowie alleübrigen Paſſagiere und das ganze Perſonal verbrannten, insbeſondere 40 Perſonen; 6 wurden ſchwer verwundet ins Spital nach Turnſeverin überführt. Unter den Todten iſt auch der bekannte Millionär Dinu aus Crazova, und der große Pferdelieferant Argelan. — In Kaſchau kam es gelegentlich einer Wahlrede zu blutigen Straßen⸗ ſkandalen. Die Polizei ſchritt mit blanker Waff ein und verhaftete 40 Anhänger der ſocialiſtiſchen Partei. — Peſt, 21. Sept. Der „Budapeſter Hirlap“ berichtet: Ein aufregender Vorfall ſpielte ſich geſtern auf einer Jagd, an welcher Erzherzog Friedrich theilnahm, ab. Der Erzherzog pirſchte bei Mohacz gehörigen Walde. Bei dieſer Gelegen⸗ heit wurden mehrere Wildſchützen aufgeſcheucht, die im Dickicht auf der Lauer lagen. Einer gab auf einen Begleiter des Erzherzogs, einen Ober⸗ förſter, einen Schuß ab, ohne indes zu treffen. Der Oberförſter erwiderte den Schuß, verfehlte aber ebenfalls ſein Ziel. Die Wildſchützen entkamen. Die Nachricht von einem Attentate entbehrt der Begründung. halt er ſich begeben? Weiß Niemand etwas Näheres von ſeinem Weggehen?“ „Warum wiſſen, daß er ſie verlaſſen?“ „Wußte Tante Mede von ſeinem Verſchwinden?“ „Mir iſt nur bekannt, daß Deine Tante unſere Tochter geſtern Morgen mit ſich fortnahm. Seit mehreren Tagen habe ich von beiden weder etwas geſehen, noch gehört.“ Eine peinliche Pauſe trat ein. ſo wenig fähig, für ſich zu ſorgen, daß der Gedanke, ihn allein und unter Fremden zu wiſſen, ſie erbeben machte. dem Fenſter; bittere Selbſtvorwürfe nagten an ihrem Herzen. Der alte Graf fühlte aber er ſagte ſich voll Bitterkeit, daß dieſer Sohn, einſt der Stolz und die Freude ſeiner Eltern, zu einer Quelle endloſer Unannehmlichkeiten ſei. Er war empört über Frau Laſſalle, Worte ihn auf's empfindlichſte war er zu gerecht und zu ſehr in Angſt, ſie könne freien Lauf zu laſſen. Herr Laſſalle hatte voll Beſorgniß die Beſchul⸗ digungen ſeiner Frau vernommen und war in großer Verlegenheit, was er ſagen, wie er ſich in der Sache verhalten ſolle. Das Schweigen dauerte Minuten, bis Frau Laſſalle mit neuer Energie das Wort ergriff. Mit erhobener Stimme gab ſie die feierliche Erklärung ab, daß ſie unter keinen Um⸗ ſtänden und in keinem Falle zugeben würde, ihre der ſie mißhandelte und verabſcheue. ſie in ihr väterliches Heim zurücknehmen, wo ſie, wenn auch nicht in ariſtokratiſcher Umgebung, doch ließ Hedwig es nicht ſogleich Dich fragte Herr Laſſalle. höchſten Zorn erregte. Mit todestrauriger Miene ſchaute ſie aus 5 „ ſieines Hundes keine Gewiſſensbiſſe, Menſchen, Lärmes wartet. geworden deren verletzt; dennoch gerade von ſolch unverkennbar zärtlichem, glücklichen Ausdruck Freude ſtrahlten, einige Waſſer in das Geſicht gegoſſen worden wäre. unter dem Schutze ihrer Mutter vor Beleidigungen und Mißhandlungen bewahrt ſei. Herr Laſſalle wagte es, den Redeſtrom ſeiner Gemahlin mit der Bemerkung zu unterbrechen, daß doch Hedwig habe, eine Verwegenheit, in dieſer Sache auch mitzuſprechen ſah mit jeder Minute troſtloſer, der Der einzige unter den Anweſenden, der nicht ſchwall über ſich ergehen. Von Natur Sangnuiniker, pflegte er die Dinge von der beſten Seite zu ſehen und ſo ſaß er ruhig neben dem Fenſter, die Ohren ziehend, der ihm in das Zimmer mit dem reſiguirten Ausdruck eines der auf das Aufhören eines läſtigen Inmitten einer brillanten Rede⸗ wendurg der zornigen Sprecherin erhob er ſich plötzlich und bemerkte vollkommen ruhig: „Ei, da ſind ſie ja im Garten, Arthur und gefolgt war, 5 f Hedwig, und zwar ganz vertraulich, Arm in Arm.“ Grund zu ihrer Entrüſtung haben, um ſeiner eigenen 11 5 f Alle ſtürzten an das Fenſter. ihrem Eſel abgeſtiegen Hedwig war erblickte mit daß der Gräfin Augen vor während Frau Laſſalle das Ge⸗ fühl hatte, als ob ihr plötzlich ein Glas eiskaltes auf ihren Gatten, Arthur und Hedwig durchſchritten den Garten, traten in das Haus ein und ſchraken faſt zurück vor jähem Staunen, als ſie beim Oeffnen der Salon⸗ Tochter unter dem Dache des Mannes zn laſſen, Sie würde thür die ganze Familie vor ſich erblickten. Niemand wußte, was ſagen oder thun, ſo mächtig war der Aufruhr der Gefühle auf beiden Seiten. Die Gräfin und Frau Laſſalle ſchienen, au welche Frau Laſſalle's Sie brach von neuem in eine Fluth von Beſchwerden gegen Arthur aus und die Gräfin Die arme Fra Graf gereizter, der Notar betrübter drein. von Vedelles ſchien ganz vernichtet. Sie hielt Arthur im Geringſten aufgeregt ſchien, war Vickor. Mit großer Gelaſſenheit ließ er Frau Laſſalle's Wort⸗ verſchiedenen Urſachen, einer Ohnmacht nahe. Victor allein bewahrte ſeine Selbſtbeherrſchung. Lächelnd trat er auf den Bruder zu und ſagte ſcherzend: „Gratulire dem Herr Deputirten Arthur. Vermuthlich hat die Neuigkeit Dich in dieſer Ein⸗ öde noch nicht erreicht?“ „Ach hätte doch der gute alte Vincenz dies noch erfahren!“ rief Arthur aus; „wie würde er ſich gefreut haben!“ „Vincenz!“ riefen die Eltern gleichzeitig und die Gräfin fügte bei „wir hörten von ſeiner Er⸗ krankung, aber ſo treffen wir ihn mehr am Leben, unſern lieben, treuen alten Freund?“ Arthur's traurige Miene verrieth die Wahr⸗ heit. Der Graf trat an eines der Fenſter und wandte ſich ab, um ſeine Bewegung zu verbergen, während ſeine Gattin ihren Thränen keinen Einhalt gebot. „Arthur“, ſagte ſie, „warſt Du bei ihm — tröſteteſt Du ihn über unſere Abweſenheit?“ „Nein, Mutter,“ verſetzte der Gefragte, ihre ſchmalen Hände zwiſchen ſeiner eigenen nehmend, „leider traf ich zu ſpät ein, aber meine liebe, kleine Fran verſüßte ſeine letzten Stunden. Der Herr Pfarrer erzählte mir, wie ſie den Sterbenden beruhigt und getröſtet und aufgemuntert habe. Vincenz gab ihr an uns Alle einen Auftrag, Komm, Hedwig, ſage meiner Mutter noch Näheres darüber.“ Frau von Vedelles öffnete die Arme und zog ihre junge Schwiegertochter an ihre Bruſt, mit Gefühlen, die ſich nicht in Worte faſſen ließen, Nicht bei Vincenz allein hatte dies zarte ſanfte Weſen ſich als tröſtendet Engel erwieſen. Auch Arthur war nicht mehr der düſtere, niedergedrückte Jüngling, der er ſeit vier Jahren geweſer (Schluß folgt.) 10 amt im . 1 0 t Mil 5 fiübmelkende, lachten ges er eingelad ſalpac c blifch von 1 Laues har uin. 2 U. ia Hühanſe zu 4 Hurtni l. iu Hundſtäcke A bnarung, in u Hehur 6; ſuſch berpachte fa sſen, den 2 I Gu Aöhaswürdigen 1 ſhagaſſe zu Aike ein dreif, Mehrere ch ängetroffe n nien 1 ahn in i 1 ſuck⸗H Lardelle . 6. L „beer 1 Trip. 0 * K Muß, Ah