erſten dann einer beträchtlichen Burenſtreit⸗ macht, die gedeckt ſtand, angegriffen. Die britiſchen Truppen wurden bei heftigem Gefecht überwältigt und verloren die Geſchütze. 2 Offiziere und 14 Mann ſind todt, 5 Offiziere und 25 Mann ver ⸗ wundet, 5 Offiziere und 150 Mann gefangen ge⸗ nommen. Major Gough und ein anderer Offizier entkamen unter dem Schutze der Nacht nach der Jagers Drift. Es heißt, die Buren waren 1000 Mann ſtark unter Botha. Ich bin im Begriffe, General Littleton Verſtärkungen zuſchicken. Ferner meldet Kitchener: Wie French berichtet, überfiel der Burenführer Smuts, um die ihn einſchließen⸗ den engliſchen Truppenabtheilungen zu brechen, bei Clandsriverpoort weſtlich von Tarkaſtad eine Schwadron Lancers. 3 Offiziere, 20 Mann ſind gefallen, 1 Offizier und 30 Mann verwundet. Die Buren, die in Khaki gekleidet waren, hatten ſchwere Verluſte. Paris, 19. Sept. Die nahm in der Redaktion des Anarchiſten⸗Blattes „Libertaire“ geſtern wegen eines gegen den Zaren gerichteten Hetzartikels eine Durchſuchung vor und beſchlagnahmte zahlreiche Schriftſtücke. Der verantwortliche Redakteur wurde verhaftet. Auch der Verfaſſer des inkriminierten Artikels ſoll ver⸗ haftet ſein. Verſchiedenes. — Mannheim, 19. Sept. Das der⸗ zeitige Enſemble im Saalbau ⸗Theater erfreut ſich folges, daß das herrliche, neu renovirte Theater täglich bis auf den letzten Platz gefüllt iſt. Als Grande Attraktion gilt Borſcha⸗Boriſchka, eine feurige Südländerin, welche mit ihren Tanzweiſen das Publikum berückt. Sonntag Nachmittag 4 Uhr findet Einheits⸗Vorſtellung ſtatt. Saal 1 Mark, Gallerie 50 Pfg. das Beſte zu empfehlen. Mannheim, 18. Sept. Der Doppel- kkgeben, daß er geiſtig nicht normal ſei. wird deshalb zur Beobachtung in eine Irrenan⸗ ſtalt verbracht werden. Herberger ſoll auch bei Mannheimer Fuhrunternehmern längere Zeit in Arbeit geſtanden haben. Polizei Färber Georg Eichelsperger am 3. Sept. 1858 in Markirch (Elſaß) und der bei Wieſenthal er⸗ von Seiten des Publikums eines derartigen Er⸗ Entſchädigung, vorzunehmen. mordete Bierbrauer Joh. Baptiſt Steiner am 5. April 1869 in Schammach, Gemeinde Atten⸗ weiler (Oberamts Biberach) geboren. i — Schwetzingen, 18. Sept. Der hie⸗ ſige Gewerbeverein, der auf Veranlaſſung des Herrn Gewerbelehrers K. Haußer, jetzigen Sekre⸗ tärs der Handwerkerkammer Mannheim, gegrün⸗ det wurde, feiert am 22. September ſein 25jäh⸗ riges Stiftungsfeſt. — Karlsruhe, 15. Sept. Das am 1. October d. J. in Kraft tretende Reichsgeſetz über den Verkehr mit Wein gewährt, ſolange die Be⸗ ſtimmungen über die Controlle der Darſtellung und des Verkehrs mit Wein nicht reichsgeſetzlich geregelt ſind, den Bundesſtaaten das Recht, hier ſelbſtſtändig vorzugehen. Von dieſem Recht macht das Miniſterium des Innern Gebrauch, indem es die Ueberwachung der Ausführung des genannten Reichsgeſetzes den Bezirksämtern überträgt. Dann ſind die Anzeigen über den Beginn eines Geſchäftes, in dem unter Verwendung von getrockneten Früchten oder eingedrückten Moſtſtoffen die Herſtellung von ſolchen Getränken ſtattfinden ſoll, die als Deſſert⸗ wein ausländiſchen Urſprungs in den Verkehr kommen, den Bezirksämtern zu erſtatten. Das Reichsgeſetz ſieht ferner die Beſtellung von Kontrol⸗ beamten und Sachverſtändigen vor, die jeder⸗ zeit das Recht haben, ſämtliche Räume, in denen Wein gewerbsmäßig dargeſtellt wird, zu beſuchen unter Umſtänden gegen Das Miniſterium des Innern überträgt dieſe Funktion den Vor⸗ ſtänden und ſachkundigen Hilfsbeamten der land⸗ wirthſchaftlichen Verſuchsanſtalt in Auguſtenberg, der Lebensmittelprüfungsſtation an der techniſchen und dort Weinproben, Hochſchule in Karlsruhe, ſowie den Vorſtänden Der Beſuch iſt auf mörder Herberger iſt, wie nun feſtgeſtellt wurde, am 27. Auguſt 1867 in Rheinsheim bei Philipps⸗ 5 0 5 Er Von den Opfern des Mörders iſt der im Neckarauer Wald ermordete der von den Gemeinden errichteten und ausdrück⸗ lich für die amtliche Unterſuchung von Wein er⸗ mächtigten öffentlichen Unterſuchungsanſtalten der Städte Mannheim, Pforzheim, Freiburg, Konſtanz. Die Vorſtände der ſtaatlichen Anſtalten ſind für ſtalten nur für ihren Gemeindebezirk zuſtändig, ſofern das Miniſterium des Innern nicht die Zu⸗ ſtändigkeit ausdehnt. Die Namen der zuſtändigen Beamten und Sachverſtändigen werden öffentlich bekannt gemacht werden. — Karlsruhe, 19. Sept. Die miniſter⸗ — ielle Verfügung betr. die Erneuerungswahlen zur zweiten Kammer wird in dem heute erſchienenen Staatsanzeiger veröffentlicht. Dieſelbe lautet „Auf Grund des § 12 der Vollzugsverordnung zur Landtagswahlordnung vom 12. Juli 1897 wird beſtimmt, daß die Wahlmännerwahlen für die durch Allerhöchſte Entſchließung vom 29. Jul d. J. angeordneter Erneuerungswahlen zur Zweiter Kammer der Ständeverſammlung am Freitag den 4. Oktober zu beginnen haben. Karlsruhe, den 7. September 1901. 11 05 — Mainz, 18. Sept. Bei einem hier 8 esu wohnenden höheren Beamten wurde heute Nacht K e lib ein verwegener Einbruchsdiebſtahl ausgeführt und e 0 an Werthpapieren und barem Gelde nahe an A iu 10 100 000 Mark geſtohlen. Unter den geſtohlenen, amt Werthſachen befanden ſich u. A. ſämmtliche Or⸗ emal dens⸗Dekorationen des Betreffenden. Von dem Diebe fehlt jede Spur. aut — Berlin, 18. Sept. Zu einer der gl der ſüd wichtigſten Errungenſchaften Deutſchlands auf dem Mf maritimen Gebiete zählt im vorigen Jahre die 10 10 lie Uebernahme der bisher von engliſcher Seite be⸗ fte in triebenen Küſtenſchifffahrt im indiſch⸗chineſiſchen än Meere durch den Norddeutſchen Lloyd in Bremen, Veterma Damit iſt dieſer ausgedehnte Küſtenverkehr in deutſche — Hände übergegangen. Auch für die deutſche über- ſuntm ſeeiſchen Handelsbeziehungen dürfte der Erwerb Fele der Linien ſich als äußerſt werthvoll erweiſen, u J fbtize 1 . Hoheil — Paris, 19. Sept. Die Ricault'ſche ian den Pulverfabrik im Departement Inde et Loire t re geſtern Nachmittag in die Luft geflogen. 15 Zune Perſonen wurden getödtet. B. L. A. Male behu — Grimsby, 19. Sept. Es wird au, 5 A0 „ * genommen, daß der Torpedozerſtörer „Cobra“ 21 92 mit der geſammten Beſatzung in die Luft geflogen 1 1 1 iſt, während er einer Keſſelprobe in der Nordſer 0 bei Yarmouth unterzogen wurde. Ein Fiſch⸗ n fächer 3. kuf dick wet Ain Spender . en laben it dampfer brachte heute früh 6 Leichen mit, die er in der Nähe der Stelle gefunden hatte, wo die „Cobra“ zuletzt von dem Feuerſchiff in Dampf gehüllt geſehen worden war. E. fin 0 U — rimsby, 19. Sept, An Bord des e, verunglückten Torpedozerſtörers „Cobra“ befanden ae ſich 60 Perſonen, deren Schickſal, abgeſehen vn 1 5 den 6 als Leichen gefundenen noch nicht bekannt 5 VVV 75 3 Meterme — — Arbeits . „Ich beunruhige mich nicht im Geringſten“, verſetzte Victor ebenſo leiſe. „Es iſt ein Kinder⸗ Streit, wenn überhaupt ein ſolcher vorliegt; viel⸗ leicht iſt es doch nur ein ſchlechter Witz, wie Laſſalle zu glauben ſcheint.“ Hierauf ſuchte er ſeine Mutter zu beruhigen, dann mit Herrn Laſſalle wegen der morgigen Ab⸗ fahrt. Zur frühen Stunde ſollte eine Kaleſche mit tüchtigen Poſtpferden für ſie bereit ſein, um die ſpät am Abend wollten dann die Vedelles nach Schloß Vermont zurückkehren. Sehen wir uns nun wieder nach Frau Laſſalle um. An dem denkwürdigen Tage, da ſie ſich die Extravaganz erlaubt, durch einen Eilboten die bei⸗ den Briefe zu befördern, welche dazu beſtimmt waren, die Nachtruhe der Reiſenden in Draguignan zu ſtöͤren, hatte ſie eine furchtbare Gemüthsaufregung durchgemacht. Von ihren häuslichen Pflichten in Belbouquet ganz unerwartet befreit, hatte die alte Thereſe die kleine Villa abgeſchloſſen und ſich zu Fuß nach La Ciotat begeben. nimmer, wo ſie Frau Laſſalle antraf, war ſie im Stande, ihr Herz zu erleichtern, indem ſie ihrer ſie alles aus, was ſie während der letzten Wochen gehört und gelauſcht hatte. junge Frau als ein wahrhaft brutales ſchildern. „Wenn er nicht verrückt war, ſo war er ein Un⸗ menſch,“ ſprudelte ſie hervor; auf jeden Fall durfte ſie nicht länger ſchweigen und jetzt, da er ſeine Frau verlaſſen —“ 5 „Verlaſſen! Hedwig verlaſſen! Was meinen ie damit?“ unterbrach ſie Frau Laſſalle. „Theilte Miſe Hedwig Ihnen nicht mit, daß kleine Geſellſchüft direct nach Belbouquet zu bringen; überredete ſie, zur Ruhe zu gehen und beſprach ſich der Herr Baron vergangene Woche Belbouquet ver⸗ ließ und daß ſie ſeitdem allein dort war, das heißt bis letzten Samſtag, wo Miſe Mede kam, um bei ihr zu bleiben.“ „Allmächtiger Himmel! Und warum ſagte man mir nichts davon. Augenblicklich werde ich hingehen und die Sache gründlich unterſuchen. Meinen Shawl und Hut, Thereſe, raſch, raſch!“ „Madame müſſen aber die Schlüſſel mitnehmen, Mede mit Hier endlich, in dem Vorraths⸗ unge freien Lauf ließ. In grellen Farben malte Ihr Haß gegen Arthur on Vedelles ließ ſie deſſen Benehmen gegen ſeine ich habe ſie in der Taſche. Miſe Mede und Miſe Hedwig ritten bei Tagesanbruch auf Dominik's Maulthieren weg. Sie ſprachen davon, daß ſie vielleicht einen oder zwei Tage abweſend wären.“ „Du meine Güte! was bedeutet dies Alles? Alle ſind verrückt geworden, wie mir ſcheint, Tante den Andern. Und was treibt wohl Herr Laſſalle, möchte ich wiſſen! Seitdem er die Vedelles aufgegriffen, iſt er für mich faſt verloren — nichts, als Tag aus Tag ein im Land herumreiſen, um jenem ſtolzen, übermütigen Baron Victor die Wähler zu ſichern! Hier iſt ein Brief; anſtatt heute Abend, wie ausgemacht, nach Hauſe zu kommen, bleibt er in Dragnignan, um mit den Vedelles auf ihre Rück⸗ reiſe von Paris zuſammenzutreffen. Ich muß an ſie Alle ſchreiben. Etwas muß ſofort geſchehen. Hebwig iſt jetzt ſo gut wie unvermählt. Dennoch wird ſie immer die Baronin von Vedelles bleiben. Ich möchte wiſſen, was aus dem Fada geworden iſt.“ n Ihre Phantaſie war in voller Thätigkeit und ] fegliher ſkizzirte ihr Zukunftsbilder, die vieles Verlockendes 0 Mannh boten. Die Baronin Arthur von Vedelles mit Abeit 0 einem ſchönen Einkommen, vielleicht auch einer Egui⸗ Aimliges page nebſt Livréebedienten, im Haufe ihres Vaters 1 fi l lebend und unter dem Schutze ihrer Mutter die lulu Geſellſchaften von La Ciotat, welche auch von hitzer Marſeille, beſuchend, bildete eine recht liebliche 15 e Viſion für eben dieſe Mutter. e „Guter Gott“, dachte ſie, „es iſt ja dann air gerade, wie Hedwig es wünſche — immer zu Hauſe b peng bei ihren Eltern zu bleiben. Nur beſitzt ſie jetzt Lahr Plötzlich änderte ſich ihr Gedankengang. Thereſe hatte ihrer Herrin zu geſtehen gewagt, daß ſie am Abend vor des Barons Weggehen ein ganz klein wenig hat der Thür gelauſcht und den Herrn zu Miſe Hedwig haben ſagen hören: „Ich werde dich im Beſitz meines Vermögens laſſen.“ Das war ein äußerſt intereſſanter Satz und die ganze Lage der Dinge fing an, vor Madame Laſſalle's Augen einen neuen Anſchein zu gewinnen. die ſie zu ur duft noch einen Titel und ein Einkommen, einer der erſten Damen des Städtchen machen.“ ien, dim Es war wunderbar, wie raſch dieſe Idee wuchs aud, Sch und in ſolche Grade verlockend wurde, daß Frau Lape, Laſſalle nach Verlauf einiger Stunden zu der Ueber⸗ 1 Ine han zeugung gekommen war, es hätte nichts Wünſcheus⸗ eee . wertheres paſſiren können als Arthurs Verſchwinden und daß ihre größte Furcht darin beſtand, der Flüchtling könne zurückkehren und ſeine Frau wieder beanſpruchen, ehe die gerichtliche Scheidung vollzogen war. Unter dieſem Eindruck ſchrieb ſie jene beiden A ehmdche Briefe und trug Sorge, ſie ſo unklar als möglich, Amüte, 1 aber dennoch ernſt und dringend abzufaſſen. Stand kütun, 80 ſie nur eruſt an ihres Gatten Seite den Vedelles Waun, Nind gegenüber, ſo wollte ſie, mit oder ohne Hedwigs Ihe Ha Einwilligung, keinen Stein umgekehrt laſſen um die Win dun Sache zu dem von ihr erwünſchten Ausgang zu Am, Eil führen. a. Es lag etwas außerordentlich Kampfluſtiges Mi. in Frau Laſſalles Natur. Sie liebte Streit und alan Erregung ebenſo ſehr, wie andere Leute Friede und 5 8 Ruhe ſchätzen. Rei U (Fortſetzung folg 05 dunn n uin