7 2 A e a ee Saas. 4 4 — lh — Agbereil 5 *) lieder, daß oſſenſchaftz worden it. den Veteit nsmängerz, Marklprelt von ditſer zebrauch lu etriebes aß Verkin zun inſch koa. Anzeigen: frei ins Haus. und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ar. 71 Prinz Herrmann zu gachſen-Welmar-Giſenach 105 Stuttgart, 31. Auguſt, vorm. 9 Uhr. Nach hier eingelaufenen Depeſchen iſt Prinz errmann zu Sachſen⸗Weimar-Eiſenach heute küh in Berchtesgaden geſtorben. Der Prinz geboren am 4. Auguſt 1825 trat im Jahre 1840 in die Kriegsſchule in Ludwigs⸗ burg ein, wurde am 30. September 1844 zum Leutnant im 2. württembergiſchen Reiterregiment ernannt und nahm im Jahr 1848 an dem kur⸗ zen Zuge nach Schleswig⸗Holſtein theil. In ſeiner ſpäteren militäriſchen Laufbahn war der Prinz Kommandant der Leibgarde zu Pferde und des dant der Reiterdiviſion. Er nahm auch noch aktiv an den Feldzügen von 1866 und 1870 theil. Schon im Jahre 1851 war der Prinz in die Kgl. Familie eingetreten, indem er am 17. Juni hatte. Generals der Kavallerie, obgleich er die eigent⸗ aufgegeben hatte. nommen, dagegen war er in der großen Zeit un⸗ ermüdlich thätig, die Wunden, Krieg geſchlagen, zu heilen. Ausbruch des Krieges an die Spitze des Sani⸗ tätsweſens, er leitete die Vertheilung der Liebes⸗ gaben, er organiſirte die Krankenzüge und hatte die Oberleitung über die im Lande eingerichteten Privatlazarethe. Als die Schlacht bei Wörth geſchlagen war, da eilte der Prinz als einer der erſten mit zahlreichem Krankenwärterperſonal auf den Kriegsſchauplatz, um für die Verwundeten zu ſorgen, und es waren Dank der trefflichen Herzeusräthſel. 27 8 8 7 36. Ich mußte meine ganze Ueberredungskunſt auf⸗ bieten, ja die Wichtigkeit Deiner zeitweiligen Ent⸗ fernung noch etwas übertrieben, um ſeine Einwilli⸗ gung, Dich als Paſſagier mitzunehmen, endlich zu erlangen, und jetzt, eine halbe Stunde v Abfahrt —“ „Ich kann nicht anders, Aloys.“ 5 baren Senſibilität bedacht und leiden auch etwas an Unentſchloſſenheit; aber dies ſcheint mir nun doch übertriebene Gefühlsſchwärmerei, alter Junge. Wenn Alles ſo iſt, wie Du mich zu überzeugen zu Deiner Frau zurückzukehren —“ „So feſt entſchloſſen, wie je — „Nun, dann bereiteſt Du ihr und Dir ſelbſt durch Deine Rückkehr alle Arten unangenehmer Scenen, die Du doch um jeden Preis zu vermeiden wünſchteſt. Komm, ſchreibe dem armen Alten ein paar herzliche Zeilen und gieb nicht in einem Moment einen wohlüberlegten Entſchluß auf.“ „Ich kann Dir nicht alle Umſtände des Falles erklären, Aloys. Es handelt ſich auch um die Er⸗ füllung eines Verſprechens und meine Ehre ver⸗ 11 „O, natürlich, Poeten ſind mit einer wunder⸗ ö ö verdanken die alten Krieger in erſter Linie, zahlreiche Aerzte bringen. 2. Reiterregiments, als Generalmajor Komman⸗ 1851 die Prinzeſſin Auguſta, die jüngſte Tochter des Königs Wilhelm von Württemberg geheirathet Später erhielt der Prinz den Rang eines Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor, Hofbuchdruckerei. — 5 Mittwoch, den 4. Auguſt Oberleitung die württembergiſchen Krankenzüge die erſten, welche in der Gegend von Wörth und ſpäter auf den Schlachtfeldern von Lothringen eintrafen. Als muſtergiliig wurde damals die Einrichtung dieſer Züge anerkannt. Dem Prinzen daß im Lande, unterſtützt durch opferfreudige Männer aus allen Ständen und edle Frauen des ganzen Landes darin wetteiferten den Kranken und Verwundeten die erſte Hilfe zu bringen. Als dann ſpäter auf den Schlachtfeldern vor Paris die Söhne des Landes kämpften und zur vaterländiſchen Geſinnung und der Kamerad⸗ viele Hunderte ihr Blut für das Reich vergoſſen, da eilte wieder der Prinz herbei, um Hilfe zu Mancher alte Soldat wird bis an ſein Ende nicht vergeſſen den freundlichen Zuſpruch, welchen der Prinz ihm an ſeinem Krankenlager ſpendete, und mancher ſchwer Verwundete hat leicht aufgeathmet, als ihm der Prinz mit freund⸗ lichem Händedruck die Zuſage gab, daß er nun bald in die Heimat befördert werde. Als nun der Krieg zu Ende war, blieb der Prinz an der Spitze der freiwilligen Sanitäts⸗ einrichtungen des Landes und unermüdlich bis an liche militäriſche Laufbahn ſchon im Jahre 1862 Demgemäß hatte er auch am Kriege gegen Frankreich keinen aktiven Antheil ge⸗ ſein Lebensende war er bemüht, dieſe 8 tungen zur vollen Blüte zu entwickeln und ſie zu ihrer opfervollen Thätigkeit vorzubereiten. Seiner Aneiferung, ſeiner ſachgemäßen Leitung verdanken welche der große Er ſtellte ſich beim Hingabe nicht vergeſſen, Roman nach dem Franzöſiſchen von Clara Rheinau. 70 ſuchteſt, wenn Du wirklich feſt entſchloſſen biſt, nicht dieſe Vereine ſehr viel und die über das ganze Land verbreiteten Sanitätskolonnen werden die welche der Prinz bei ſeinen zahlreichen Beſichtigungen ihrer ſchönen Sache widmete. An der Spitze der Kaiſer Wilhelm⸗Stiftung lernte der Prinz alsdann auch das Elend kennen und hier brachte er, wo er nur konnte, den Be⸗ drängten Hilfe, ſo daß mancher arme Invalide und manche verzweifelte Wittwe dem Verſtorbenen dankbare Thränen widmen werden. pflichtet mich ebenſo wie mein Gefühl, augenblicklich an's Land zu gehen.“ Wer ſandte Dir dieſes Billet?“ „Eine barmherzige Schweſter,“ verſetzte Arthur 8 „Ich werde in Ihrem Boot mit Ihnen zu⸗ rückkehren. Aloys, bitte, laß mein Gepäck hinab⸗ reichen, lebe wohl, mein lieber theurer Freund; be⸗ urtheile mich nicht zu ſtrenge; ich bin nicht ſo wankelmüthig, als Du denkſt.“ „Arthur, wenn Du wirklich gehen willſt, ſo den ich gerade von Paris erhielt. Die guten Nach⸗ richten, die er enthielt, werden Dir am Ende den Kopf verdrehen. Guter Gott! erſte Signal. Schreibe mir bald.“ Eine halbe Stunde ſpäter betrat Arthur von Es war gedrängt voller Leute, zwiſchen denen die Schweſtern hin und her huſchten, hin und da ein paar Worte mit dem oder Jenen ſprechend. Auf die Frage, wen er zu ſehen wünſche, ſtammelte er kaum vernehmlich: Schweſter Adeline.“ eiſe und wandte ſich dann dem jungen Matroſen zu;: muß ich Dir zuvor noch einen Brief einhändigen, Das iſt ſchon das Gott ſegne Dich, mein alter Junge! präſident des württemb. Kriegerbundes Auch auf anderem, dem Heere verwandten Gebiete war der Prinz raſtlos thätig, nämlich bei den Krieger vereinen. Der Prinz erkannte daß in dieſen Vereinen eine gewaltige Macht lag, zur friedlichen Bekämpfung der Umſturzparteien und indem ſich der Prinz vor bald 25 Jahren an die Spitze der württ. Krieger vereine 5 gab er das Vorbild zur Pflege der Königstreue 75 ſchaft. Unermüdlich widmete ſich der Prinz den Beſtrebungen dieſer Vereine, faſt niemals fehlte er bei wichtigen Sitzungen des Ausſchuſſes un ihm verdanken die Vereine die ruhige und ſtetig Entwickelung. Als vor etwa 10 Jahren die Not der alten Invaliden immer größer wurde, da wa es den Bemühungen des Prinzen zu verdanken, daß der große Verband vom Kyffhäuſer ſich an den Reichskanzler wandte, um eine Verbeſſerun der Lage der Invaliden herbeizuführen, und es iſt bekannt, daß dieſe Beſtrebungen endlich dieſem Jahre zum Ziele führten. Auch als Ehren — Prin; viel Elend und Noth unter den Kriegern kennen gelernt und mancher brave So dat, der in ſeiner Not ſich an den Prinze wandte, verdankt ſeiner wohlwollenden Vermitte⸗ lung bei den betreffenden Behörden, daß ih Hilfe wurde, und daß ſein Alter ſorgenfrei iſt. Auch dem Arbeiterſtande brachte der Prinz ein wohlwollendes Herz entgegen und es wird in Württemberg wenige Fabriken oder größere Ge⸗ ſchäfte geben, welche der Prinz nicht ein⸗ oder mehrere male beſuchte, wobei er ſich eingehend nach den Verhältniſſen der Arbeiter erkundigte und ſo mittelbar zur Beſſerſtellung ihrer Lage beitrug. Wir wollen auch nicht vergeſſen, wie der Prinz bei den verſchiedenen Landesausſtellungen an die Spitze trat und mit ſeinem Einfluſſe und unter der Thüre erſchien, betrachtete er voll geheimer Angſt. Endlich fiel ein Blick auf das herrliche Autlitz, das er ſo leidenſchaftlich verehrte. Es war nicht verändert — nicht im Geringſten verändert und dennoch ſah es ſo ganz anders aus als früher. Arthur fühlte ſich weniger aufgeregt, nachdem Adeline das Zimmer betreten. Er konnte ſie eine Weile, von ihr ungeſehen, gut beobachten. Sie führte zwei kleine Kinder an der Hand, welche ihren Vater, einen kranken Soldaten, beſucht hatten und ſagte der Perſon, welche ſie hergebracht, nach acht Tagen wiederzukommen. Dann wandte ſie ſich zu einem alten Mann, der trübſelig das Knie auf feinen Stock geſtützt, in einer Ecke ſaß, und ſcherzte und plauderte mit ihm, bis er ſelbſt ganz fröhlich aus⸗ ſah; hierauf prüfte ſie die Papiere eines bleichen Soldaten, der den Arm in der Schlinge trug und erklärte ihm freundlich, auf welchem Bureau er um Sie wird ſogleich erſcheinen,“ war die Erwider⸗ ung und er ſetzte ſich nieder, von einem ſeltſamen ihr verwenden konnte, empfand er, daß eine Ver⸗ Staunen befallen, daß er Adeline in ſolch' anderer Umgebung, unter ſolch ganz verſchiedenen Verhält⸗ niſſen wiederſehen ſollte. Jede weiße Haube, die Aufnahme in das Hoſpital bitten müſſe. Es war Vedelles das Wartezimmer des Militär⸗Hoſpitals. ein Vergnügen, zu beobachten, wie ſie mit leichtem Schritt, mit klarer Stimme und in feſter ſicherer Weiſe ihre Geſchäfte mit Jenen erledigte, die nach ihr gefragt. Alle die mit ihr ſprachen, ſchienen an ihren Lippen zu hängen, als ob jedes ihrer Worte ſchon die Macht beſitze, ihnen Erleichterung zu bringen. Aber während Arthur keinen Augenblick von änderung mit Adeline vorgegangen, welche unbe⸗ wußt auch ſeine bisherigen Gefühle für ſie um⸗