Honſtantinopel, 21. g. Da der Sultan das dem franzöſiſchen Botſchafter Con⸗ ſtans gegebene gelegenheit und ſeiner ſonſtigen Verſprechen zurückzog, benachrichtigte Conſtaus den erſten Sekretär des Sultans, daß er alle Beziehungen mit der Türkei abbreche. richtigte er die franzöſiſche Regierung hiervon. Verſchiedenes. — Laden burg, 20. Aug. n auf dem Grundſtück der hieſigen chemiſchen Fabrik bei ausgedehnteren Grabarbeiten in den letzten wurden, hatte man heute das Glück, auch einige intereſſante Schmuckſtücke aufzufinden gem Material, ſowie eine kleine broncene Schuh⸗ ſchnalle. Das wahrſcheinliche Alter der Begräb⸗ nißſtätte kann erſt nach eingehender Prüfung der Funde durch Sachverſtändige angegeben werden. — Mannheim, 23. Auguſt. Nur noch wenige Wochen bleibt das treffliche Koloſſalrund⸗ gemälde „Schlacht bei Orleans“ im hieſigen Pa⸗ norama ausgeſtellt, um ſodann dem nicht minder zailles (Sedan) 1. 1870 machen. Bildes, welches infolge äußerſt reicher plaſtiſcher Szenerie wohl volle 6 Wochen beanſpruchen wird bleibt das Panorama geſchloſſen Der genauere Zeitpunkt des Schluſſes ſowie der Wiedereröffnung wird demnächſt durch die Tageszeitungen bekannt gegeben. Wer es bisher verſäumte, dem Mann⸗ heimer Panorama einen Beſuch abzuſtatten, ſollte nunmehr die Beſichtigung nicht mehr länger hin⸗ ausziehen, ſondern ſolche ſo bald als möglich ausführen, zumal bekanntlich kurz vor Thorſchluß größerer Andrang bevorſteht. Auch haben noch zahlreiche Vereine, Lehranſtalten uſw. ihre Beſuche in Ausſicht geſtellt, da die Schlacht bei Orleans nie wieder im Mannheimer Panorama ausgeſtellt werden wird. — Mannheim, 22. Aug. Vom kgl. Bezirksamt Pirmaſens ſind dieſer Tage Rund- ſchreiben an die verſchiedenen Stellen und Aem⸗ ter ergargen, in denen das Augenmerk auf im September Wort bezüglich der Quagian⸗ Gleichzeitig benach⸗ 5 tober ab wird auf der Strecke Ludwigshafen — und zwar 2 einſt vergoldet geweſene ſilberne Kreuzſpaugen, eine Broche in Bronce, ein Pferd darſtellend und eine dunkelblaue, rotgefleckte Perle aus glasarti⸗ berühmten Rundgemälde „Erſtürmung von Ba⸗ Platz zu Während der Aufſtellung des letzteren . Klaſſe eingelegt, Nachdem auf geſchleift und körperlich verletzt. Umlauf befindlich N lenkt wird. Dem Vernehmen nach iſt bereits bei einer Behörde in Dahn ein ſolches Falſch⸗ ſtück angehalten worden. Daß auch falſche Zwei⸗ markſtücke ſich im Umlauf befinden iſt bereits bekannt gegeben worden. — Mannheim, 22. Aug. Vom 1. Ok⸗ Mainz ein beſchleunigter Perſonenzug mit 1. und der in Worms um 2 Uhr 52 Min. abgeht, nur in Oppenheim 3 Uhr 15 anhält und um 3 Uhr 33 Min, in Mainz⸗Neu⸗ thor, um 3 Uhr 38 Min. in Mainz⸗Hauptbahn⸗ — Mannheim, 20. Auguſt. Im In⸗ duſtriehafengebiet brennt ſeit einigen Tagen, offen⸗ bar durch Selbſtentzündung, ein Kohlenhaufen von etwa 24000 Centiner. Tagen ſchon mehrere Skelettfunde von theilweiſe hof eintrifft. hohem wiſſenſchaftlichen Intereſſe zu Tage gefördert Mannheim, 19. Auguſt. Auf der Schloßgartenſtraße beim Beckerdenkmal wurden geſtern Mittag ein Schiffer mit ſeiner Braut durch ein in übermäßig ſtarkem Tempo fahrendes Automobil, welches von einer Dame geleitet wurde, überfahren, einige Schritte weit auf dem Boden Beide wurden in das allgemeine Krankenhaus verbracht. — Mannheim, 20. Auguſt. Ein jähes Ende hat nach einer Meldung aus Interlaken der Inhaber der Mannheimer Fabrik photogra⸗ phiſcher Apparate, Theodor Matter, gefunden. Der ſelbe ſtürzte ab und war ſofort todt Wertheim, 21. Auguſt. In der Tauber⸗ mündung verſank ein Schiff, das mit ca. 1200 Centner neuem Hafer beladen war. Die Ladung, welche dem Schiffseigner F. Müller und der Firma H. Altmann gemeinſchaftlich gehörte, iſt mit 8100 Mark verſichert und gilt bis zur Hälfte als verloren. Die Mannſchaften waren ſchon in der Hütte ſchlafen gegangen und konnten noch zeitig herauskommen. — Mainz, 21. Auguſt. Auf der Nhein⸗ promenade machte ein angeblicher Bahnbeamter aus Mannheim die Bekanntſchaft einer hieſigen Schneiderin, die von ihrem Verdienſt ihre Eltern erhält. Sie verlobten ſich ſchon einige Tage ſpäter miteinander und das Mädchen ſchaffte für ſeine Erſparniſſe in Höhe von 3000 Mark die Wohnungseinrichtung für drei Zimmer an. Als dann der Bräutigam erzählte, er ſei mit erhöhtem Gehalt nach Frankfurt verſetzt und habe nun eine Dienſtwohnung von vier Zimmern, folg 85 a 2 müßte man noch Möbel für das weitere Zimmer beſchaffen, da erſt hielt man es für nöthig, über den zu⸗ künftigen Ehegatten Erkundigungen einzuziehen. Es ſtellte ſich dann auch heraus, daß der angeb⸗ liche Eiſenbahn⸗Beamte ein ſogenannter Rotten⸗ führer bei Eiſenbahnbauten geweſen, jedoch mehr- fach wegen Betrügereien und Schwindeleien zu Gefängnißſtrafen verurtheilt worden iſt. Es glückte dem Mädchen zwar noch, die Möbel zu retten, da der Schwiudler, welcher inzwiſchen ver⸗ haftet worden iſt, nicht glaubte, ſo raſch entlarvt zu werden, aber trotzdem hatte es durch den Schwindler bedeutende Verluſte erlitten, da ſie in Folge des beabſichtigten Umzugs nach Mannheim ihren hieſigen Kunden zum J. September gekündigt hat. N — Durlach, 21. Auguſt. Heute Morgen wurde in Straßburg am Illrechen, lt. „Frankf, Ztg.“, die beſtialiſch zugerichtete Leiche des 58 Jahre alten Maurers Karl Löffel von hier auf⸗ gefunden. Hals und Pulsader waren durchſchnitten und die Bruſt mit vier Meſſerſtichen durchbohrt. Es liegt ein Raubmord bor. Von den Thätern fehlt jede Spur. — Baden⸗Baden, 20. Auguſt. Der Sultan von Jahore, Halbinſel Malakka trifft am kommenden Freitag mit zahlreicher Dienerſchaft hier ein. Derſelde wird im Hotel Stephanie Wohnung nehmen. — Neckartach, 19. Aug. Vor einiger geit fiel hier ein an Milzbrand erkranktes Stück Vieh, Beim Begraben des ſelben ſpritzte einer dabei an⸗ weſenden Aufſichtsperſon ein Tropfen Blut in das linke Auge, das ſich ſofort entzündete. Auf An⸗ raten begab ſich der Betroffene am andern Tage nach Heilbronn in das Krankenhaus. Dort wurde ihm unter ſorgfältiger, Stägiger Behandlung das Auge wieder hergeſtellt. Dieſer ernſte Vorfall, welcher durch Tod hätte enden können, mahnt bei ähnlichen Vorkommniſſen zu großer Vorſicht. — Gumbinnen, 20. Auguſt. Im Prozeß wegen Ermordung des Rittmeiſters Kroſigk wurde heute vormittag die Beweisaufnahme geſchloſſen. — Das Gericht erkannte gegen Marten Todesurteil ſowie zum Verluſte der bürgerlichen Ehrenrechte. Bezüglich Hickels hat das Oberkriegsgericht die Berufung des Gerichtsherrn verworfen und er⸗ kennt demgemäß auf Freiſprechuug. Daß er junge Baron, mit der Feder in der Hand, ich eines gewiſſen Talentes erfreute, war zweifel⸗ os; weniger erwieſen ſchien, ob er im Stande ſei, vernüftig zu handeln ja für ſich ſelbſt Sorge zu ragen. Miſe Mede fühlte, daß lange Zögern hier nicht am Platze ſei. Entweder mußte ſie Arthurs und Hedwigs Eltern von ſeinem Weggehen in Kenntniß ſetzen, ſelbſt auf die Gefahr hin, ihn ſeiner ungen Frau für immer zu entfremden; oder ſie mußte ein anderes Mittel verſuchen, ihu zurückzu⸗ bringen, Mißverſtändniſſe aufklären, an ſein Ehr⸗ und Pflichtgefühl apelliren. Sie kam zu den Entſchluß, letzteren Weg zu wählen. Fräulein Lautard ſollte, wenn möglich, auch Herrn von Belmont aufſuchen, bei welchem Arthur ſich vielleicht noch aufhielt und von ihm die volle Wahrheit über ſeinen Studienfreund erbitten. In dieſem Sinn verfaßte Miſe Mede ihren Brief, den ſie noch am gleichen Abend beförderte. Während der folgende Tag ließ ſie es ſich ſehr angelegen ſein, Hedwig in heiterer, hoffnungsfreudiger Stimmung zu erhalten, und ſie dennoch auf eine mögliche Enttäuſchung vorzubereiten. Ihr ange⸗ borener Tact, ihr liebenswürdiges Weſen kamen ſtatten. Sie laſen und beteten mit einander, be⸗ uchten Babette und fanden noch viele Arme in der nächſten Umgebung von Belbouquet, denen geiſtige und leibliche Hilfe außerordentlich noth that. Eine neue Welt, die der praktiſchen Barmherzig⸗ eit, eröffnete ſich dem jungen Weſen, das ſo raſch vom Kinde zur Frau herangereift war. In dieſen Tagen banger Erwartung und Ungewißheit war es u haben und unter der klugen, liebevollen Leitung hrer guten Tante Mede zu ſtehen. Sie war mit Herz und Seele bei ihren Liebensdienſten, dennoch bemerkte Miſe Mede, welche den Liebling ſcharf beobachtete, daß es nicht ihr Beruf ſei, ihr ganzes Leben den Armen und Hilfloſen zu widmen. Aus manch kleinen Anzeichen erſah ſie, daß Hedwigs Herz nicht mehr frei, daß es ganz von dem Bilde des abweſenden Gatten erfüllt war. Immer wieder lenkte ſie die Unterhaltung auf ſeine Perſon und auf alles, was zu ihm in Beziehung ſtand; ſie ſprach von ſeinen Büchern und Zeichnungen, von Benoite und Babette, von ſeinen Eltern und Freunden Die Bank im Garten, vor welcher man am weiteſten auf die Fahrſtraße ſehen konnte, war ihr Lieblingsplätzchen; wenn ſie im Hauſe weille und die Gartenthür öffnen hörte, wandten ſich ibre Augen mit raſchem, ſehnſüchtigen Blicke nach dere Richtung. All dies entging Miſe Mede's von der Liebe geſchärften Blicken nicht, und faſt ebeuſo ungeduldig als Hedwig erwartete ſie die Ankunft des Poſtboten, der eine Antwort von Marſeille überbeinge., Doch als der Erſehnte endlich erſchien, ließ er nur einen Brief für die Baronin Arthur von Vedelles zurück; in Segen für ſie, höhere Freunden kennen gelernt Fräulein Laſſalle ging diesmal leer aus. Hedwig wechſelte mehrmals die Farbe, als Thereſe ihr das Schreiben auf den Frühſtückstiſch hr beim Löſen dieſer ſchwierigen Aufgabe gut zu legte. Ihre Hände zitterten ſo ſehr, daß ſie kaum im Stande war, das Couvert zu erbrechen; Miſe Mede beobachtete ſie voll ängſtlicher Sorge und war überzeugt, der Brief enthalte ſchlimme Nach⸗ richten, noch ehe Hedwig ihn zu Ende geleſen. Schweigend reichte ihr dieſe das Schreiben und ſie nahm es ebenſo in Empfang. Arthur hatte ge⸗ ſchrieben: Meine liebe Hedwig! ö Es wird Dich kaum überraſchen zu hören, daß ich im Begriff bin, mich mit meinem Freunde, Herrn von Belmont, in dem „Adler“ einzuſchiffen der während der nächſten zwei Jahre zwiſchen den Sübſee Inſeln kreuzen wird. Ich habe meinem Bruder geſchrieben und ihn gebeten, dieſe Nachricht meinen Eltern mitzutheilen. Da ich volljährig bin, habe ich das Recht, nach eigenem Ermeſſen handeln und ich bin überzeugt, daß die Ausführung meines Vorhabeus für ſie, für Dich und für mich ſelbſt das Beſte und Klügſte iſt. Seit Jahren war ich für meine Eltern eine Quelle von Sorgen und Aergerniſſen. Victor wird, Dank den Bemühungen Deines Vaters, gewiß zum Deputirten gewählt werden und in ſeiner neuen Stellung werden meine Eltern eine Entſchädigung für meine Abweſenheit finden, wenn ſie wirklich einer ſolchen bedürfen. Was Dich betrifft, Du armes Kind, dem ein ſolch' trauriges Loos bereitet wurde, ſo hoffe ich, daß das Leben nicht allen Reiz für Dich verloren hat. Ich habe meinen Vater gebeten, ſich wegen meines Bermögens mit Deinen Eltern zu be ſptechen; ich möchte Dir Alles überlaſen, ein kleines Jahrgeld ausgenommen, das für meine beſcheidenen Bedürfniſſe genügen wird. Wir lichten die Anker am Samſtag Morgen und ich ſage Frankreich und Allen, die ich je kannte und liebte, Lebewohl. Meine ſehnlichſte Hoffnung, mein heißeſtes Gebet ſind die, daß Du, deren Exi⸗ ſtenz ich unfreiwillig in der Knospe geknickt, Dich noch friedlicher und glücklicher Tage erfreuen mögeſt. Wir müſſen Beide mit chriſtlicher Ergeb⸗ ung unſere Bürde tragen und nach beſten Kräften unſer Leben ausnützen. Gott ſegne Dich, Hedwig! Dein aufrichtiger Arthur v. Vedelles. zu (Fortſetzung folgt.) Nürgermeif Peterma gelanutm ſuchreler iſt e . reed. 5 Aabnburg, den Murgerm Peter me — Fekanutm U erelung einer 1 un 28. J dahnitogs 4 5 un die Bedingu dun, vergeben. u Nenterarbeit, E dds, die Erſtel waer ind je getr Wnhutg, den 23 Gemeinden Veterman n beborſtehend ac Weka, in verse 3 5 K . Vaumater Laden b! 8 — — un kahl gmilienſei Milülenſtife . 30 Pf. eng N in 22 25 2 arme Haus 4 — Ader inge , Scucen, 7 —.— 2 F