3 ouſen Mi. b ben „6% ſtoſſe „ 50% 5 5 10 ns 1. Bandgarn N Fiche Krankheit. Anzeigen Redaktion, frei ins Haus. Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Erick und Verlag von Karl Molitor Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1. mit illuſtrirtem Sonntags Lokale Geſchäfts⸗ „Hofbuchdruckerei. s blatt eee cee eesen w Naene — Mittwoch, den 21. Auguſt Bekanntmachung. Nachdem in Ladenburg Typhus⸗Erkrank⸗ ungen aufgetreten ſind, denen man zwar noch nicht den Charakter einer Epidemie zuſprechen kann, die aber auffallend ſchwerer Art ſind, ſo erſcheint es neben den in jedem einzelnen 3 ſofort getroffenen amtlichen Verfügungen, achforſchungen, Auflagen und allgemeinen hygieniſchen Maßnahmen überaus wichtig, daß die Kenntniß der Verhütungsmaßregeln von vornherein eine allgemeine wird. darum nachſtehende Belehrung über die Schutz⸗ maßregeln bei Unterleibstpphus. Derſelbe auch Darmtyphus, Nervenfieber, gaſtriſches Fieber genannt, iſt eine anſteckende Die Hrankheit beginnt gewöhnlich 1—5 Wochen nach erfolgter Anſteckung mit Vorboten (allgemeine Mattigkeit, Verdauungs- ſtörung, Kopfſchmerz ꝛc.) oder ohne ſolche mit einem Froſtanfall. Die Krankheitskeime ſind in den Entleerungen und Abſonderungen der Hranken (namentlich Stuhlgang und Urin) enthalten und gelangen leicht auf die Ceib⸗ und Bettwäſche und die Kleider des Uranken, können auch durch die Hände des Kranken und des Pflegeperſonals auf alle von ihnen berühr⸗ ten Gegenſtände (Nahrungsmittel) übertragen werden. Auch durch Hausthiere können Ueber⸗ tragungen auf Nahrungsmittel vermittelt werden. Mit den Ausleerungen können die Heime durch undichte Gruben auch in den Erdboden und weiterhin in naheliegen⸗ den Brunnen oder direkt in die Flußläufe (Tümpel, Bäche) gelangen, ſich im Waſſer lange lebensfähig erhalten und nicht bloß durch den Genuß des Waſſers, ſondern auch beim 5 beim Arbeiten im Waſſer, beim 1115 Herzeusräthſel. Roman nach dem Franzöſiſchen von Clara Rheinau. 32. (Nachdruck verboten.) Hedwig nahm das Buch, welches einen ſo tiefen Eindruck auf fie gemacht und mehrere andere Bände, in welchen ſie Notizen und Anmerkungen von Arthurs Hand bemerkt, mit in ihr Schlafzimmer. Beim Durchblättern entdeckte ſie auch mehrere unvollendete Gedichte, die ſie mit hochklopfendem Herzen las, denn ſie gewährten ihr einen Einblick in die Geheim: niſſe ſeiner Seele. Dieſe Nacht brachte eine völlige Umwandlung in der jungen Frau hervor. drei Tage, da ſie ganz allein verlebte, kam ihr gar manches ſchöne ſinnige Wort, manch weiſe Lehre ihrer Tante Mede wieder in den Sinn, auf die ſie zu der Zeit, da ſie geſprochen wurden, kaum Werth gelegt. Es ſchien ihr, als ob ſie zum erſtenmal wirklich denken, leſen und beten könne. Glühender religibſer Eifer erwachte in ihrem Herzen, aber gleichzeitig dämmerte eine reine, wenn auch irdiſche Neigung darin auf. Sie batte in dem Leben der hl. Eliſabeth entdeckt, daß dieſe beiden Gefühle nicht unvereinbar ſind. Eine neue ſeltſame Glücksempfindung, welche ſelbſt der Gedanke au eine leidensvolle Zukunft nicht zu trüben vermochte, durchdrang ihre Seele. Mochte es Gottes Wille ſein, daß er, dem alle — Es erfolgt und Geräthe geſicht war bleicher, Während der nächſten gemach für ſie hergerichtet, 1901. nießen von rohem Obſt und Gemüſe, das mit ſolchem Waſſer behandelt iſt, durch Geräthe, 0 u. A, die mit ſolchem Waſſer behan⸗ delt ſind, auf den Meuſchen übertragen werden. Sur Verhütung der Weiterverbreitung iſt die genaue Einhaltung der jedem Haushalt, ungsvorſtand zugehenden amtlichen Verfügung geboten, ferner ſind aber folgende Maaßnah⸗ men der Beachtung dringend zu empfehlen: 1. Der Kranke muß von der übrigen Familie in einem beſonderen, Licht und Luft zugänglichen und geräumigen Simmer abge⸗ ſondert werden, nachdem alle nicht unbedingt nothwendigen Gegenſtände, wie Teppiche, Decken, Kleider uſw. daraus entfernt ſind. Unbefugte Perſonen ſind zu den UMranken nicht zuzulaſſen. 2. Das Krankenbett ſoll, wenn irgend möglich, von allen Seiten frei zugänglich ſein. Das Unterbett iſt durch eine Waſſerdichte Un⸗ terlage vor Durchnäſſung und Beſchmutzung zu ſchützen. 5. Im Krankenzimmer oder einem raum desſelben ſollen ſich befinden: 3. für das Pflegeperſonal Gelegenheit zum Waſchen der Hände, (außer Seife und Handtuch auch Nagelbürſte) und eine einprozentige Lyſol⸗ löſung (1 Kinderlöffel Lyſol in 1 Liter Waſſer aufgelöſt.) Vor⸗ wäſche ein Waſchzuber, Kübel oder Faß mit 5⸗ prozentiger Karbollöſung oder mit einer Schmier⸗ ſeifenlöſung (½ Kilo Schmierſeife auf 17 Liter warmen Waſſers) worin die Wäſche 24 Stunden gut bedeckt liegen bleibt. e ein Eimer mit friſch bereiteter Kalkmilch (1 Liter zerkleinerter, gebrannter Kalk wird durch Hinzugießen von dreiviertel Liter 1 112 21 Faſern thres . lebt in 915 ſic 9 nie zu ihr zurückkehrte, ſie hatte Höheres kennen lernen als irdiſche Liebe, als irdiſches Glück, ein Lichtſtraͤhl vom Himmel hatte die Finſternis von ihrem Lebenspfade verſcheucht. Als Hedwig einige Tage ſpaͤter ihrer geliebten Tante Mede bis zum Gartenthore entgegenlief, be⸗ merkten die ſcharfen Augen der alten Dame ſo⸗ gleich, daß mit ihrem Liebling eine große Veränder⸗ ung vorgegangen. Das weiche, lächelude Kinder- dunkelblauen Augen lag ein Ausdruck; früher nie darin bemerkt. Selbſt ſchien einen andern Ton erhalten zu haben. Anfangs ſprachen die Beide nur von gleich⸗ giltigen Dingen, wie Leute, die ſich ſehnen und doch fürchten, ein wichtigeres Thema zu berühren. b. zum Reinigen beſchmutzter Leib⸗ und Bett⸗ wig, was meinſt Du damit? Wann ? Wie ſo?“ Nach einer Weile führte Hedwig ihre Tante hinauf in das Zimmer, das ſie neben ihrem eigenem Schlaf⸗ dräugte ſie in den be⸗ quemen Armſeſſel neben dem geöffneten Fenſter und nahm daun auf ihren Füßen Platz, zu thun pflegte. Das ſüße, wie ſie es in ihrer Kindheit ruhig und gedankenvoll zu dem Liebling niederblickte. Miſe Mede ſehnte ſich zu fragen: „Biſt Du glück⸗ lich, mein Kind?“ aber ſie fühlte nicht Vertrauen genug, daß die Frage bejahend beantwortet werden könne und unterließ ſie deshalb. einem niederen Stühlchen zu blaſſe Geſichtchen war zu dem gütigen alten Autlitz emporgerichtet, das ſo zu laſſen, ehe ſie in den Abort entleert Zerfallen gebracht, worauf man noch 3 Liter Waſſer hinzufügt und gründlich umrührt.) Da⸗ von ſind gleiche Teile zu den Abſonderungen und Eutleerungen des Kranken (Stuhlgang, Urin, Er⸗ brochenes, Speichel, Auswurf, Gurgelwaſſer) zu⸗ zuſetzen und dieſe mindeſteus eine Stunde ſtehen werden. Auch Speiſereſte ſind, falls ſie nicht im Zimmer⸗ ofen verbrannt werden können, bevor ſie in den Abort geſchüttet werden, mit Kalkmilch zu über⸗ gießen. Niemals dürfen Gefäße mit Abgangs⸗ ſtoffen des Kranken in offenen Rinnen, oder in die Nähe von Brunnen entleert werden. Alle für die Abſonderung benutzten Gefäße ſind innen und außen mit Kalkmilch zu reinigen. Zur Des⸗ infektion des Waſch- und Spül⸗, ſowie des Bade⸗ waſſers genügen geringere Mengen von Kalkmilch, mindeſtens iſt jedoch ſoviel zuzuſetzen daß das Gemiſch rothes Lackmuspapier ſtark und dauernd blau färbt. Die Aufbewahrer irgend welcher, ſei s zum Verkauf oder zum Gebrauch für andere beſtimmter Nahrungs⸗ und Genußmittel und Gebrauchsgegen⸗ ſtände im Krankenzimmer iſt unzuläſſig. 5 4. Dir Fußboden des Krankenzimmers iſt täglich mit Schmierſeifenlöſung, beſchmutzte Stellen vorher mit Karbol⸗ oder Lyſollöſung (Zprozentig) zu reinigen. 5. Die Eß⸗ und Trinkgeräthe des Kranken ſind ſtreng abzuſondern und nach dem Gebrauch in heißer zweiprozentiger Sodalöſung zu reinigen. 6. Die vom Kranken kurz vor der Erkrankung getragenen Kleidungsſtücke ſind, mit Aus⸗ nahme von Leder, Pelz und Gummiſachen, in einen mit Zprozentiger Karbollöſung getränkten, doppelien Leinenſack verpackt, womöglich einer Desinfektions⸗ anſtalt zur Reinigung zu übergeben und nach Ablauf der i aufzubewahren. „Dein Gatte iſt wohl auf einer 1 0 5 Wanderungen abweſend, die er ſo ſehr zu lieben ſcheint, wie Du mir ſchriebſt?“ ſagte ſie endlich. „Wird er zum Diner heimkehren? Ich möchte einmal näher bekannt werden mit meinem Neffen.“ Zwei große Thränen rannen langſam über Hedwigs Wangen, die in plötzlicher Röthe auf⸗ flammten. „Tante Mede, ich habe Dir ſo Vieles zu ſagen, Dich ſo Vieles zu fragen. Mein Herz iſt als ſie es je geſehen, in den voll neuer Gedanken und Regungen, ich weiß kaum, den ſie wie ich Dir erzählen ſoll, was paſſirt iſt.“ ihre Stimme f f ö Schlimmes mitzutheilen ?“ „Paſſirt mein Kind? Du haſt mir doch nichts „Arthur hat mich verlaſſen.“ „Dich verlaſſen? Allmächtiger Himmel, Hed⸗ „Vor vier Tagen.“ „Und wohin hat er ſich begeben?“ „Nach Marſeille.“ „Mit wem?“ Ich weiß es nicht beſtimmt; ich glaube, er weilt bei einem Freund, einem Herrn von Belmont.“ Mein liebes Kind, Du hätteſt ihn nicht von Dir laſſen ſollen,“ ſagte die alte Dame mit be⸗ ſorgter Miene. „Wer weiß, ob er im Stande iſt, für ſich zu ſorgen.“ „O Tante Mede,“ rief Hedwig, „Du und wir Alle, ja ſeine eigene Familie, haben Arthur ganz verkannt — wir woren in einem merkwürdigen 85