ſodaß die Fertigſtellung mit Anfang des nächſten Jahres erfolgen kann. — Ludwigshafey, 15. Auguſt. Heute früh wurden auf dem hieſigen Perſonenbahnhof von einer Lokomotive einige leere Wagen etwas ſcharf abgeſtoßen. Die Wagen konnten in Folge deſſen nicht mehr rechtzeitig gebremſt werden — die Bremsbedienung ſoll übrigens auch ungenügend geweſen ſein — und ſo ſtürzte ein Perſonenwagen 3. Klaſſe der preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahngemein⸗ ſchaft in die Vertiefung der 2. Drehſcheibe. Das Perſonal dei hieſigen Werkſtätte wurde ſofort her⸗ beigeholt, den entgleiſten Wagen wieder ins Geleiſe zu bringen. — Offenburg, 15. Auguſt. Der 28 Jahre alte, verheirathete Scheerenſchleifer Joſ. Buch von Großweiler in Elſaß, und der 37 Jahre alte, verheirathete Händler Pius Bernhard von Wurmersheim, wohnhaft in Sasbachried, geriethen geſtern in Höfen, nachdem ſie vorher in mehreren Wirthſchaften mit einander gezecht hatten, in Streit, indeſſen Verlauf Buch dem Bernhard mit einem ſogenannten Schnitzer einen Stich in die linke Bruſtſeite verſetzte und den⸗ ſelben ſo ſchwer verletzte, daß Bernhard nach einer Stunde eine Leiche war. Der Thäter flüch⸗ tete ſich nach der That ſofort in den Wald und konnte bis jetzt noch nicht feſtgenommen werden. Der Getödtete hinterläßt eine Wittwe mit 8 Kindern. Pforzheim, 15. Auguſt. Eine Manipulation, durch die ſich ſchon hie und da ein Schmelzer in hieſigen Fabriken geſchwind ein reſpektables Taſchengeld verſchafft haben mag, ohne dabei entdeckt zu werden, mißglückte geſtern Nachmittag dem bei einem ſhieſigen Fabrikanten beſchäftigten Ausläufer. Der Burſche hatte 50 Mk. Stücke einzuſchmelzen. Flugs ließ er zwei der blanken „Goldfüchſe“ verſchwinden und warf an ihrer Stelle zwei — Ein-Pfennigſtücke in den Tegel. Noch ehe aber Gold und Kupfer zerſchmolzen waren, ſchauten unerwartete Augen in den Tiegel und entdeckten den Diebſtahl. Jetzt ſitzt der un⸗ ehrliche Burſche hinter Schloß und Riegel. Kaſſel, 12. Auguſt. Die Bau⸗ und Möbeltiſchlerei von H. Spohr am Philoſopheu⸗ weg brannte am Sonntag nachmittag mit allen Vorräten ab. Das Maſchinengebäude, Werkſtätte und namentlich das große Holzlager hinter dem Wohnhauſe ſtanden in kurzer Zeit in Flammen, hat auch ſeinen Sehens würdigkeiten. Seine 4 Schuß 10 Pfennig. — Der Feye Lui 1 Gugkaſten auf dem Markt über die Kerwe aufgeſtellt mit den neueſten Kinder unter 6 Jahren in Begleitung ihrer Angehörigen haben freien Zutritt im Muſeum. ſo daß die im Vorderhauſe wohnenden Familien nur wenig von ihrem Mobiliar retteten. Die erwachſenen Perſonen waren zumeiſt auch nicht zu Hauſe. So auch die Glaſer Denu. Der Vater hatte nun dem zwölfjährigen Jungen öfters ein⸗ geſchärft, wenn mal etwas paſſiere, möge er vor allen Dingen einen Kaſten retten, in dem ſich die Verſicherungs⸗Polize und andere Werthſache befanden und der an einem beſtimmte Orte auf⸗ bewahrt wurde. Der Junge war mit den anderen Leuten — die Mutter war nach dem Markt ge⸗ gangen — in der erſten Angſt aus dem brennen⸗ den Hauſe geſtürmt, als ihm nachher das Mahn⸗ wort des Vaters einfiel. er, Rauch und Qualm nicht achtend, drei Treppen Raſch entſchloſſen eilte wieder hinauf in das brennende Haus, das als⸗ bald vollſtändig ausbrannte. Er ergriff in der Stube den Kaſten und wandte fich ſchon zum Gehen, als ihm plötzlich das Geſchrei eines Säug⸗ lings an's Ohr ſchlug. Es war ſein vier Wochen altes Schweſterchen, das in der Wiege lag. Im nächſten Moment packte er das Kind unter den einen, den Kaſten unter den anderen Arm und rettete ſo das Kind vom ſicheren Feuertode in's Freie. Als die Mutter nachher zur Brandſtätte zurückkehrte und ihre Kinder von Rauch und Feuer geſchmärzt, aber noch unverſehrt wieder vorfand, wo ſie den Säugling ſchon verbrannt glaubte, wurde ſie vor innerer Erregung ohn⸗ mächtig. Trotzdem das Feuer am hellen Tage ausbrach, iſt acht Familien faſt alles verbrannt, ſo unglaublich raſch ergriffen die Flammen das Wohnhaus. — Homburg, v. d. H., 15. Auguſt Der König von England empfing heute Vormittag den Beſuch des Prinzen und der Heinrich von Preußen, ſowie der Prinzeſſin von Schaumburg⸗Lippe und der Erbprinzeſſin von Meinningen. hotel Familientafel ſtatt. Die Königin Alexandria hat eine Spazierfahrl in Begleitung des Prinzen Nikolaus von Griechenland nach Schloß Fried⸗ richshof unternommen. — Bamberg, 14. Auguſt. Der wunde hervorquoll. Der Thäter hatte ſich den der ſchwerverletzte Mörder Schreibzeug und ſchrieb folgendes nieder: „Meine Frau hält Um 11 Uhr fand in Ritters Park⸗ Holz⸗ händler Han aus Ebenfells hat Wechſelfälſchungen im Betrage von 80 — 100,000 M, verübt und iſt geflüchtet. Potsdam, 12. Auguſt. Eine grauenvolle Ehetragödie, die mit Mord und Selbſtmord endete, wird aus dem Dorfe Michelsdorf gemeldet. Der in den Magen erhalten. Prinzeſſin müſſen. in guten Verhältniſſen lebende Kaufmann und Tiſchlermeiſter Rudolf Kegel hatte vor kurzer Zit eine Witwe geheiratet, die einen neunjährigen Sohn in die Ehe brachte. Die Gatten lebten in beſtem Einvernehmen, bis vor kurzem bei dem etwa 37jährigen Manne ſich eine Art Geiſtes⸗ ſchwäche zeigte. Die Frau veranlaßte nun den Gatten, doch ein Teſtament zu machen und, am Montag vormittag begab ſich das Kegel'ſche Ehe⸗ paar zu dem Lehrer des Ortes, um ſich von ihm einen Teſtamentsentwurf aufſetzen zu laſſen. Am Abend desſelben Tages begab ſich Kegel zu dem Bruder ſeiner Frau, der gleichfalls in Michels⸗ dorf wohnte, und ihm folgte ſeine Frau gegen 8 Uhr nach. Sie ſuchte den auf einer Bank im Hofe ſitzenden Mann auf und die Gatten plauderten anſcheinend friedlich mit einander. Plötzlich gegen halb 9 Uhr kam Frau Kegel blutüberſtrömt auf die Straße geſtürzt und brach mit den Worten: „Mein Mann“ ... zuſammen. Der Unglückliche war das linke Auge ausgeſtochen, außerdem hatte ſie einen Meſſerſtich in das Herz und einen ſolchen Der Tod trat innerhalb weniger Minuten ein. Man ſuchte nun den Thäter und fand Kegel, der ſeine eigene Frau ermordet, auf dem oberen Bodenraum, woſelbſt er ſich eingeriegelt hatte. Die Thür wurde er⸗ brochen und man erblickte den Mörder ruhig da⸗ ſitzend, während das Blut aus einer tiefen Hals⸗ Hals durchſchnitten. Mittels Zeichen erbat ſich mich für verrückt, ſteckt mit meinen Feinden unter der Decke. Habe heute Teſtament wider meinen Willen machen Stoße dasſelbe hiemit um. Meine An⸗ verwandten erben die Hälfte des Anweſens, das übrige Fritz.“ Fritz iſt der Sohn der ermordeten Gattin, welche ſie dem Kegel in die Eehe gebracht 0 f 10 J hatte. Dann legte ſich der Mörder auf eine Em en de Schütte Stroh und verſtarb bald darauf. Die baker ſofort benachrichtigte Staatsanwaltſchaft verfügte 0 die Beſchlagnahme beider Leichen, 00 95 — Seckenheim, 13. Aug. Der heutige 0 Schweinemarkt war ſtark beſucht. Zum Austrieb kamen 78 Stück wovon 65 Stück zum Preiſe i 4 It von 24 — 33 Mk. pro Paar verkauft wurden. abgehalten. asthaus zum Eustgarten. Sonntag, den 18. und Montag, deu 19. Anguſt wird öfientliche 0 5 anzmufi Für gute Speiſen und Getränke iſt Hierzu ladet höflichſt ein 5 5 e beſtens geſorgt. i Fr. Betz. — 2 Großes Gasthaus zum Bad. Hof,. Morgen Samstag, Schlachtfeſt. akob Hirn. 5 Hierzu ladet freundlichſt ein Casthaus zum goldenen Hirsch Lonntag, 18., und Montag, 19. ds. Für vorzügliche Speiſen und gute Getränke iſt beſtens geſorg Gasthaus zum Adler. Sonntag den 18. und Montag, den 19. Auguf findet anläßlich des Kirchweihfeſtes öffentliche An Z musik ſtatt. Für vorzügliche Speiſen und Getränke iſt beſtens geſorgt. Hierzu ladet freundlichſt ein Müller. ö ö ö beginnend 13 5 ö 3 elütaeu-Vereil Am Montag, den 19. Auguſ 1901, vormittags 8 Uhr badehhburg en. 0 Der Vorstand.