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Nicht minder aber widmete ſie den Werken der barm⸗ herzigen Liebesthätigkeit, den Beſtrebungen zur Hebung der Lage der ärmeren Volksklaſſen und der Pflege der Volksgeſundheit, lebhafte, von den ſchönſten Erfolgen gekrönte Theilnahme. Dieſel⸗ ben Dinge waren es auch, denen ſie im Wittwen⸗ ſtande unabläſfig ihre Thätigkeit und Fürſorge zuwandte. Nun iſt ſie in dem von ihr geſchaffe⸗ nen ſchönen Schloſſe Friedrichshof in die Ewigkeit eingegangen, nach einem Leben, welches nach Gottes Rathſchluß mit dem reichſten Segen aus⸗ geſtattet, aber auch vom bitterſten Leid heimge⸗ ſucht war. — Karlsruhe, 7. Aug. Wegen Ab⸗ lebens der Kaiſerin Friedrich hat der Großh. Hof Trauer auf neun Wochen angelegt. — Der Groß⸗ herzog und die Großherzogin beabſichtigen der Einſegnung der Leiche der Kaiſerin Friedrich bei⸗ zuwohnen und werden ſich, falls nicht andere Be⸗ ſtimmungen getroffen werden, am Sonntag nach Cronberg begeben. Cronberg, 7. Aug. Die Ueberführung der Leiche der Kaiſerin Friedrich nach der Kirche findet am Samstag Abends halb 10 Uhr bei Fackelbeleuchtung ſtatt. Straßburg, 7. Aug. Der Oberprä⸗ ſident der Provinz Schleswig⸗Holſtein, Ernſt Mathias v. Höller, der früher ſchon Unterſtaats⸗ ſecretär in Elſaß⸗Lothringen war, iſt jetzt thatſächlich als Nachfolger v. Puttkamers Staats ſecretär der Keichslande geworden. Die Mißſtimmung, die wegen dieſer Ernennung Politiſches. Berlin, 7. Aug. Die Uaiſerin Friedrich hat für ihre Beiſetzung ſelbſt Anordnung ge⸗ troffen, die in allen Teilen pietätvoll ausgeführt werden ſollen. Am 11. findet in Cronberg im engſten Familienkreiſe eine Trauerfeier ſtatt, dann wird die Leiche auf der Eiſenbahn nach Station Wildpark bei Potsdam gebracht, wo ſie am 50. Abends eintrifft. Von dort erfolgt die Ueberführung nach dem Mauſoleum bei n ohne jedes Gepränge, lediglich in Anweſenheit der allerhöchſten und höch ſten Herrſchaften, näherer Verwandten und ſolcher Derſönlichkeiten, die zum Hofſtaat oder der näheren perſönlichen Umgebung der Uaiſerin gehörten. Keinerlei Abordnungen, weder aus dem Auslande, noch dem Inlande, werden der Beiſetzung beiwohnen, die ſich in allerein⸗ fachſter ſtiller Weiſe vollziehen wird. q — Berlin. 7. Aug. Der „Reichsanz.“ giebt ein Lebensbild der Kaiſerin Friedrich und fährt dann fort: In der Ehe fand die heimge⸗ gangene Kaiſer in und Königin das höchſte Glück in der Erziehung ihrer Kinder vollkommenſte Be⸗ friedigung und Freude. Um ſo größer war ihr Schmerz, als der unerbittliche Tod ihr zwei blü⸗ hende Söhne im jugendlichen Alter entriß, aber noch ſchwererer Kummer ſollte ihr bevorſtehen. Schon im Jahre 1887 machten ſich bei dem Kronprinzen Anzeichen einer tückiſchen Krankheit bemerkbar. Aerztliche Kunſt und die hingebende Pflege der heimgegangenen Kaiſerin vermochten ihn nicht zu retten; kaum nach drei Monate, nachdem er den Thron der Väter beſtiegen, ſank er ins Grab, tief betrauert von der nun verwitt⸗ weten Kaiſerin, von dem königlichen Hauſe und dem ganzen deutſchen Volke. — In Gemeinſchaft im Cande herrſcht, iſt groß und alle Blätter geben derſelben deutlichen Ausdruck. Selbſt die „Straßb. Poſt“ läßt ſich wie folgt aus: Der Haiſer muß von der Thätigkeit ſeines Ober⸗ präſidenten in der Grenzprovinz wohl die beſte Meinung gewonnen haben, ſonſt würde er ihn nicht als Nachfolger des Staats ſecretärs von Puttkamer nach Straßburg geſchickt haben. Der Empfang, den Herrn v. Höller hier ge⸗ funden hat, bevor noch ſeine Ernennung amt⸗ lich verkündigt war, iſt von denkbar unfreund⸗ lichſter Art geweſen. Die öffentliche Meinung hat ſich mit einer Einmüthigkeit, die nur in außerordentlich ſeltenen Fällen zu finden iſt, gegen ihn ausgeſprochen. Man thut ihm kein Unrecht an, wenn man ſagt, daß er in dieſem Augenblick der unpopulärſte Mann in Elſaß⸗ Lothringen iſt. — Die Meldung, daß der Kücktritt des Statthalters Fürſten Hohenlohe beſchloſſene Sache ſei und Graf Walderſee an ſeine Stelle treten werde, giebt dem „Hamb. Correſp.“ Anlaß zu folgenden Bemerkungen: „Daß die Statthalterſchaft des Fürſten Hohen⸗ lohe⸗Cangenburg ihrem Ende ſich zuneigt iſt vielleicht nicht unglaubhaft, aber daß Graf Walderſee aus ſeiner militäriſchen Stellung herausgenommen und in Straßburg kaltgeſtellt werden ſolle, klingt wie ein ſchlechter Scherz Es iſt auch früher einmal ein weit warſchein⸗ licherer Candidat für die Nachfolge des Fürſten Hohenlohe⸗ Langenburg genannt worden.“ Dieſer Candidat für den Statthalterpoſten in Straßburg war bekanntlich der Schwager des Haiſers, Prinz Adolf zu Schaumburg⸗Lippe. Hamburg, 7. Aug. Der „Hamb. Correſp.“ meldet aus Cuxhaven: Gräfin Wal⸗ derſee iſt geſtern Abend gegen halb 12 Uhr hier eingetroffen und von dem Grafen Wal⸗ der ſee empfangen und nach dem Hotel geleitet eſſen kann. Aber Monſteur ſagt, ſie könne einen Herzensräthſel. Roman nach dem Franzöſiſchen von Clara Rheinau. 29. (Nachdruck verboten.) Hedwig kehrte in das Haus zurück, um einen Korb mit Wein und Eßwaaren zu füllen, mit einem Blick des Bedauerns vertraute Benoite ihr das blinkende Goldſtück an und ſo ausgerüſtet trat ſie ihren Lie besgang an. Es war einer der herrlichſten Junitage. Die Luft war rein und klar, die Hitze nicht drückend. Hedwig fand überall Schatten auf ihren Wegen. Sie dachte darüber nach, wie ganz anders ſich Manches geſtaltet, als ſie erwartet hatte. Sie fühlte ſich wie in einem Traume befangen. Es bewährte ihr eine Erleichterung zu gehen, etwas zu thun zu haben und die Thatſache, daß ſie den Auf⸗ trag ausführte, welchen Arthur der kleinen Hirtin übertragen, erfüllte ſie mit einer Art von Befriedig⸗ ſie wolle, und dann kann ſie Brod kaufen.“ Hedwig zögerte noch mit der Antwort, aber die Kleine drängte: „Was ſoll ich thun mit Babette, Miſe?“ „Beſchreibe mir, wo ſie wohnt, und ich will ſelbſt zu ihr gehen.“ 5 „Sie müſſen dem Pfad folgen, der durch den Wald führt, Miſe, und dann in den Olivenhain einbiegen und den Berg hinaufgehen. Wenn ſie an dem Olivenſtock mit der Madonna vorüberge⸗ gangen ſind, müſſen Sie ſich links wenden, dann werden Sie bald einige Orangenbäume ſehen und dorten unter den Felſen iſt Babetten's Hütte.“ Die Hütte der alten Babette lag ſehr abge⸗ legen am Fuße der Felſen. Hedwig fand ſie ohne Mühe und erklärte der armen einſamen Frau, daß Herr von Vedelles verreiſt ſei und ihr zwanzig Franken ſchicke für ihre nothwendigſten Bedürfniſſe. ung. Sie ſelbſt habe ihr etwas Mittageſſen gebracht. N „Es iſt das Schönſte, was ſie je geſehen, „Und wer ſind Sie, freundliche Miſe?“ Miſe,“ mit dieſen Worten zog Benoite ein Zwanzig⸗ fragte die Alte, voll Bewunderung in Hedwig's 1 liebliches Antlitz blickend. „Ich bin die Frau des Herrn, der Sie ſo häufig beſuchte,“ verſetzte dieſe, zum erſtenmal mit einem gewiſſen Nachdruck das Wort „Frau“ aus⸗ ſprechend, die man in der Provence ſo häufig unter den Armen und Unwiſſenden findet. Hedwig ſetzte ſich neben das ärmliche Lager frankſtück aus der Taſche und hielt es bewundert vor Hedwigs Augen. „Heute Abend werde ich aber ſehr müde ſein, Miſe, und auch Babette wird ſich betrüben, wenn zu der gewöhnlichen Zeit kein Monſieur kommt und kein Eſſen. Vielleicht wird es ſie tröſten, wenn ſie dies ſchöne Ding betrachtet, obgleich ſie es nicht ganzen Korb voll Pfennige dafür bekommen, wenn Lippen der von der Alten und fragte: Sie geweſen ? „Gut wie unſer Herrgott ſelber, Miſe. Er hat mein Leben gerettet, aber noch mehr für meine Seele gethan. O wenn Sie wüßten, welchen Frieden, welchen Troſt er meinem armen Herzen verſchafft!“ „Und wie dies?“ forſchte Hedwig, an den armen Kranken hängend, die mit der und natürlichen Beredſamkeit einer Natur ihre einfache, traurige Geſchichte erzählte. Es war die alte Geſchichte von einer armen Mutter, deren einziger Sohn auf Abwege gerathen und ſchließlich zum Verbrechen ſich hatte verleiten laſſen. In ſchlechter Geſellſchaft war er ſo tief geſunken, ſich an dem Ueberfall eines Poſt⸗ wagens zu betheiligen, für welche Schuld er auf fünf Jahre zu den Galeeren verurtheilt wurde. Von dem Tage an, da dieſe furchtbare Kunde die arme Mutter erreichte, hatte ſie kein Wort mehr ihrem Sohne gehört. Ihre Seele bdürſtete nach Nachrichten von ihm, wie ſie ſich ausdrückte, aber dieſe blieben aus. Alle Hoffnung war bereits in ihrem Herzen erſtorben, als Arthur von Vedelles auf ſeinen Wanderungen durch die Berge eines Tages zufällig die kleine Hütte betrat. Ihm er⸗ zählte ſie von ihrem Kummer und als ſie Theil⸗ nahme in ſeinem Antlitz ſah, ſchüttete ſie ihr ganzes gequältes Herz vor ihm aus und beſchrieb den Zorn, die Empörung, welche ſie gegen Gott und Menſchen empfaud. Und der Fremde beruhigte „Er iſt alſo ſehr gut gegen Lebhaftigkeit ſüdlichen 8