von Port Said direkt nach Rom reiſen. Graf Walderſee brachte einen Trinkſpruch auf das Wohl der beiden aus. Die Scheidenden gedachten dank⸗ bar der Ehre, dem Oberkommando angehört zu haben. Der Dampfer „Gera“ traf um Mitternacht in Port Said ein und übernimmt im Laufe des heutigen Tages Kohlen. Das Schiff wird vor⸗ ausſichtlich in Malta anlaufen. Verſchiedenes. — Mannheim, 24. Juli. Heute vor⸗ mittag ſtürzte ſich die in der Beilſtraße wohnende Witwe Seidenſtricker, Inhaberin eines Kolonial⸗ warengeſchäftes von dem Speicher ihres 4ſtöckigen Wohnhauſes in den Hof hinab. Mit zerſchmetterten Gliedern trug man ſie in ihre Wohnung, wo ſie alsbald ſtarb. Die Frau ſoll in der letzten Zeit an nervöſen Störungen gelitten haben. — Ludwigshafen, 24. Juli. Verhaftung des Schloſſers Huber aus Kaiſers⸗ lautern auf die Spur gekommen, der verſchiedene falſche Zweimarkſtücke verausgabt hat. Bei einer Hausſuchung in ſeiner Wohnung in Mannheim wurde eine vollſtändige Münzwerkſtätte mit Formen, Schmelztigel, Blei und Legierungen, ſowie fertige Zwei⸗ und Dreimarkſtücke vorgefunden. Die Zwei⸗ markſtücke tragen das Bildnis des Großderzogs von Baden mit dem Zeichen G., die Dreimark⸗ ſtücke das Bildnis Kaiſers Wilhelms I. und das Münzzeichen B. Darmſtadt, 24. Juli. Geſtern ſprang zwiſchen den Stationen Meſſel und Die⸗ burg eine etwa 30 Jahre alte Dame aus dem 7.21 Uhr aus Darmſtadt nach Aſchaffenburg ab⸗ gelaſſenen Schnellzuge ohne anſcheinend ernſtlich Schaden zu leiden. Sie verſchwand alsbald auch im angrenzenden Walde. Dort erwartete ſie den von Dieburg kommenden Güterzug und warf ſich vor dieſem auf die Schienen. Sie wurde voll⸗ ſtändig zermalmt aufgefunden. Man fand bei ihr einen Geldbetrag von 1870 Mark, ſowie eine Anzahl Briefe, die keinen Zweifel darüber laſſen, daß die Lebensmüde aus Wailberg bei Milten⸗ berg ſtammt. a — Bretten, 24. Juli. Der Verein für das hieſige Melanchthonhaus veröffentlicht ſein 23. Verzeichniß der für den Bau des Melanchthon⸗ hauſes eingegangenen Beträge. Nach demſelben ſind ſeit der letzten Veröffentlichung am 1. December Einer Falſchmünzerei großen Stiles iſt man durch die dorf nach Amlingſtadt. die Geleiſe unterſpült waren. 1898 bis 16. Juli 1901 M. 15 184,50 ein⸗ gegangen. Die früheren Spenden betrugen Mk. 118 855,93. Alſo hat die Sammlung im Ganzen bis jetzt Mk. 133 790,43 ergeben. Zum weiteren Ausbau des Melanchthonhauſes und zur ſonſtigen Vollendung des Gedächtnißwerkes ſind aber noch bedeutende Summen nöthig und wird deshalb um weitere Spenden gebeten. — Gundelsheim, 24. Juli. Geſunken iſt vorgeſtern hier ein mit 1200 Ztr. Salz be⸗ frachtetes nach Rotterdam beſtimmtes Schiff. Das⸗ ſelbe iſt infolge niederen Waſſerſtandes auf einen Stein aufgefahren, bekam ein Leck und in kurzer Zeit war durch das eingedrungene Waſſer die ganze Ladung unbrauchbar. Nachdem das Steuer⸗ amt und die Beamten der Verſicherungsgeſellſchaft von dem Thatbeſtand Einſicht genommen hatten, wurde die ganze Ladung dem Neckar überant⸗ wortet. — Baſel. 25. Juli. Der Elſäſſer Per⸗ ſonenzug Nr. 215, der um 2 Uhr 43 Min. von Baſel abgeht, entgleiſte beim hieſigen Güterbahn⸗ hof St. Johann. Zwei Perſonen wurden getödtet, drei verwundet; der Materialſchaden iſt bedeutend. Ob noch weitere Perſonen verletzt wurden, konnte man in dem Durcheinander nicht ermitteln, eben⸗ ſowenig die Urſache der Entgleiſung. — Bamberg, 23. Juli. Ein Hagelwetter mit ſtarkem Wolkenbruch entlud ſich geſtern nach⸗ mittag über die nächſte Umgegend von Strullen⸗ In wenigen Minuten wälzten ſich unheimliche Waſſermaſſen nach Strul⸗ lendorf gegen den Bahndamm, ſodaß kur er Zeit der Bahnhof unter Waſſer ſtand und Das Unwetter er⸗ ſtreckte ſich auf die Ortſchaften Roſtdorf⸗Amling⸗ ſtadt, Wernsdorf, Miſtendorf und Strullendorf. Am meiſten betroffen wurden die Ortſchaften Roſt⸗ dorf und Wernsdorf. Die halbreifen Kartoffel Der Schaden iſt ein enormer. innerhalb Die Landwirthe von welchen im ganzen Orte nicht ein einziger verſichert iſt, ſtehen händeringend vor ihren Fel dern. Es befinden ſich Oekonomen darunter, welche um ihr ganzes Hab und Gut gekommen ſind. Die Schloßen mußten an manchen Stellen fuhrenweiſe abgefahren werden. — Berlin, 24. Juli. In die Sommer⸗ friſche will heutzutage jedermann, das Geld da⸗ zu haben aber nicht alle Leute. Zur Erleichter⸗ ung des Verfahrens verfiel die Frau eines Ber⸗ liner Ingeneurs, die vor 6 Wochen mit Mann und Kindern in Tegelort Sommerwohnung be⸗ zogen hatte, nach Mitteilung der „Nordd. Allg. Ztg.“ auf folgendes Auskunftsmittel: Als beſſe⸗ res Dienſtmädchen gekleidet, fuhr ſie täglich mit⸗ telſt Dampfers nach Spandau und kaufte ihren Bedarf ein. In den Geſchäften erklärte ſie, daß ſie bei irgend einer in Spandau wohnhafte Familie in Stellung ſei und entnahm dann für Rechnung der angeblichen Herrſchaften Alles, waz ſie brauchte. Von den geſchädigten Kaufleuten liefen täglich bei der Polizei Anzeigen ein. Die Nachforſchungen ergaben, daß die Spur der Gaunerin nach Tegelort führte. Einer der be⸗ trogenen Kaufleute der ſich in Begleitung eines Criminalbeamten befand, erkannte dort in der Badeanſtalt eine fein gekleidete Dame „Dienſtmädchen“ wieder, welche bei ihm Waaren für Rechnung eines Offiziers entnommen hatte. Nachdem ſie ein Bad genommen, wurde die talentvolle Frau verhaftet. Noch am Samstag wurde ſie von 20 Kaufleuten als das geſuchte Dienſtmädchen wiedererkannt. Petersburg, 25. Juli. Geſtern ent⸗ ſtand auf der Gutejew⸗Inſel ein Großfeuer, wel⸗ ches ein wertvolles Lager von Harz, Sandelholz uſw. vernig tete. Der Kommandant des deutſchen Schulſchiffes „Charlotte“ entſandte ſofort nach liegen bloßgelegt wie bei der Ernte auf den Fel- i Ausbruch des Feuers ein Feuerlöſchkommando dern. Der Futterbau iſt vernichtet. Gerſte und Waizen, die am meiſten in der Gegend gebaut werden, ſind ihrer Aehren beraubt und in den Boden geſchlagen. Das Obſt iſt von den Bäu⸗ men geriſſen. Die Bäume liegen entwurzelt allenthalben umher. In Wernsdorf ſtand das Vieh bis an den Bauch im Waſſer. Bei Amling⸗ ſtadt erreichte das Waſſer eine Höhe von 2,5 Meter und ſchwemmte Eichenſtämme und Brücken mit fort. Ganze Bäume riß das Wetter um. Mutter wird mir Etwas zu eſſen geben.“ Hedwig ſchwieg tranrig und als ſie am nächſten Morgen ganz von Belbouquet entfernten Dorfpfarrkirche einſchlug, fühlte ſie ſich von einer ſchweren Beklommenheit überfallen. Sie war unzufrieden mit ſich ſelbſt und ſah doch kaum eine Urſache zu Selbſtvorwürfen. Die Zukunft lag ſo düſter, ſo unklar vor ihr. Sie wußte nicht, ob ſie ſich der bevorſtehenden Ver⸗ äuderungen freuen ſollte. Zwar hatte ſie früher ihren Eltern geſagt, daß ſie am liebſten immer bei ihnen bleiben würde, aber je mehr ſie ſich die vor ihr liegenden Ansſicht ausmalte, deſto größer wurde ihre Betrübnis. ſtreben, ſelbſt bei Tante Mede von Arthurs Schreiben zu ſprechen, ihren Eltern konnte ſie nie davon ſagen. Fand die Trennung wirklich ſtatt, ſo würden e es zuerſt von Andern hören müſſen. Hedwig fand heute keine Erleichterung im Ge⸗ et; der dumpfe, ſchwere Druck auf ihrem Herzen Haus zurückkehrte, wo ſie ſo viele verbrachte, ertappte ſie ſich während des Tages öfters, wie ſie faſt änſtlich die Allee hinunter⸗ blickte, ob Arthur noch nicht heimkomme — und als ſie endlich ſeinen Schritt in der Halle hörte, war ſie böſe über ſich, daß ſeiue Rückkehr ſie erfreute. Arthur war ſehr ermüdet von ſeinem weiten Ausfluge. Er klagte über Kopfſchmerzen, berührte das Abendeſſen kaum und zog ſich ſehr bald auf ſein Zimmer zurück. Hedwig ſehnte ſich darnach, ihm eine Taſſe ſtarken Kaffe oder Thee zur Linder⸗ ung anzubieten, aber ihre Schüchternheit ihm gegen⸗ über war ſo groß geworden, daß ihr die Worte die Lippen wollten. So ließ ſie die nicht über allein den Weg nach der eine halbe Meile Leid e Meinung kund zu geben. Dennoch fühlte ſie ein unüberwindliches Wider⸗ faſt 5 ſehnte, daß der Bann, der ſie umfangen zu halten dump ſchien, durch etwas gebrochen werde. benahm ihr faſt den Athem. Als ſie in das ſtille Stunde allein J von 120 Mann. Dasſelbe arbeitete ununterbrochen von halb zwölf Uhr Mittags bis ſechs Uhr Abends. — Seckenheim, 23. Juli. Der heutige Schweinemarkt war mit 44 Milchſchweinen befah⸗ ren. Verkauft wurden alle zum Preiſe von 20 bis 32 Mk. pro Paar. 5 — — Gelegenheit, ihm eine kleine Aufmerkſamkeit zu er- Spaziergange zurück und des Kindes Verlegenheit zeigen, unbenützt vorübergehen. Später ſandte ſie Thereſe, um nach ſeinen Wünſchen zu fragen, aber dieſe entledigte ſich ihres Auftrages in ſehr unliebenswürdiger Weiſe. Die alte Dienerin hatte eine große Abneigung gegen ihren jungen Herrn gefaßt. In ihren Augen blieb er ſtets ein Fada und dazu einer der mürriſchſten unangenehmſten Art, und wenn ſie Miſe Hedwigs blaſſes trauriges Ge⸗ ſichtchen betrachtete, ſo ſtieg oft das lebhafte Ver⸗ langen in ihr auf, dem Herrn Baron, wie ſie ſtets mit ſpöttiſcher Betonung ſagte, ein körperliches anzuthun, oder ihm wenigſtens tüchtig ihre Einige Tage ſpäter ſaß Hedwig am Fenſter ihres Schlafzimmers, das einen Blick auf die Land⸗ ſtraße gewährte und fragte ſich, ob wohl eines der Ihrigen ſie heute beſuchen werde. Sie fürchtete den Gedanken daran, ſo ſehr ſie ſich auch Das laute Bellen Fingals ſtörte ſie aus ihrem trüben Sinnen. Sie erhob das Haupt und ſchaute eifrig auf die Straße hinaus — gewieß meldete der Hund einen Beſucher am Stein! Aber Benoite ſtand in der Nähe des Thores, ein mäch⸗ tiges Grasbündel auf dem dunklen Köpfchen. Die Kleine bemühte ſich vergeblich, ihre Gaiſen, die bei Fingals Bellen geängſtigt nach allen Richtungen zerſtreut hatten, wieder zuſammenzubringen. End⸗ lich legte ſie ihre Laſt zu Boden, rannte hinter den erſchreckten Thieren her und jagte eines nach nach dem andern in den ſichern Stall. Dann ſuchte ſie ihr Grasbündel wieder auf den Kopf zu nehmen, aber erſchöpft und athemlos von der wilden Jagd fehlten ihr momentan die Kräfte hierzu. In dieſem Augenblick kehrte Arthur von einem bemerkend, half er ihr die Laſt heben und geſchickt auf ihrem Köpfen balanciren. Dann ſchritt er langſam au Benoite's Seite weiter, bis ſie den Garten erreicht hatten. Hedwig ſabh mit Staunen, daß ſie auch hier ihre Unterhaltung noch fortſetzten. Die Kleine ſtand an einem Baumſtamm gelehnt und Arthur lauſchte mit ſichtlichem Jutereſſe und Vergüngen ihrem Geplauder. Hie nud da ſprach er mit freundlichem Lächeln zu ſeiner kleinen Ge⸗ fährtin und dieſes Lächeln auf ſeinem bleichen, melancholiſchen Antlitz war wie ein Sonnenſtrahl, der flüchtig eine trübſelige Landſchaft erhellt. f Hedwig war frappirt über den Ausdruck ſeiner Züge. Ohne Furcht, geſehen zu werden, beobachtete ſie jetzt den Gatten mit tiefſter Auf⸗ merkſamkeit, während in früheren Tagen Abneigung und iu letzter Zeit eine unbeſiegbare Schüchtern⸗ heit ſie verhindert hatten, ſeine Züge zu ſtudiren. Sie konnte nicht umhin, deren Vornehmheit und Regelmäßigkeit zu bemerken; auch fielen ihr die feinen, wohlgeformten Hände, die ſchlanke, grazibſe Figur des Gatten auf. „Wäre er nur mehr wie andere Leute, ſo könnte man ihn ſchön nennen,“ dachte ſie. Da trat Thereſe in das Zimmer, bemerkte ſofort, wo⸗ hin die Blicke ihrer jungen Herrin gingen und ſagte in ſpöttifchem Tone: „Ah! der Herr Baron unterhält ſich wieder mit Benoite. Für keine Seele im Haus hat er ein freundliches Wort, aber Benoite beglückt er häufig mit ſeiner Geſellſchaft.“ „Was die Kleine ihm wohl ſagen mag ? Er ſcheint ſo ſehr intereſſirt.“ 5 (Fortſetzung folgt.) dort als jenes mac a l an i unt . rnit „% 1 acht — Funpark u ll. — 1 f n un late 11 1 l 30 n lugichnetem un tima Taſelht Kart 117 chin an Ni kingemacht. hindert dr. Oe Stiehl Min für 10 ann nf von d an T Hetket Au Wand fn die 9 dal ien n dre fl Mn ict n h Tgdntg nut 1 U 8 a w Ei 0 ind At dal ſür 60 0