— Vlo, nk, Mrohtg nan Fun 11 Maleh ,a orstand. Dealbal eil. thliche Nürte verehllchn vorban 3 N Uf 3 155 dia 0 0 . Nerd e udenburger Anzeigen: frei ins Haus. und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Anzeiger für Ladenburg und Umgegen Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. N Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt 8 f Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor, Hofbuchdruckerei⸗ Famſtag, den 27. Inli 5 1901. g bündeten Regierungen theilweiſe ziemlich vor Allem deshalb, weil es ſich doch noch um Die Angelegenheit des künftigen deutſchen Solltarif ſcheint mit der erſtmaligen, nur ganz flüchtigen Beſprechnng der Tarifvorlage ſeitens des Bundesrathes für die Seit der inneren politiſchen Sommerruhe bereits hinter den Tagescouliſſen verſchwunden zu ſein. Nun⸗ mehr iſt ſie aber aus denſelben durch die Veröffentlichungen im „Stuttg. Beobachter“ über die angebliche Höhe der neuen landwirth⸗ ſchaftlichen Sollſätze plötzlich wieder hervor⸗ gezerrt worden, und in der geſammten deutſchen CTagespreſſe erörtert man eifriger denn je das zollpolitiſche Thema. Wenn die Angaben des genannten ſüddeutſchen demokratiſchen Blattes betreffs der künftigen Sölle auf Getreide, Vieh und Fleiſchwaaren überwiegend zunächſt ſtar⸗ ken Zweifeln begegneten, welche ſowohl wegen der behaupteten Höhe der Sollſätze als auch im Hinblick auf den politiſchen Charakter des genannten Blattes ausgeſprochen wurden, ſo hat ſich inzwiſchen faſt allſeitig die Meinung herausgebildet, daß die Mittheilungen im „Beo⸗ bachter“ im Weſentlichen doch als zutreffend zu erachten ſeien. Dieſer Umſchwung iſt haupt⸗ ſächlich infolge der zweifellos offiziöſen Er⸗ klärung in der „Höln. Stg.“, daß die Ver⸗ öffentlichungen in dem Stuttgarter Blatte rich⸗ tig ſeien, eingetreten, und es bliebe höchſtens noch die Frage übrig, auf welche Weiſe denn das Parteiorgan der ſüddeutſchen Demokraten wohl zu ſeinen Informationen hinſichtlich des Inhalts des neuen Solltarifs gelangt ſein mag. f geordneter Punkt, weit wichtiger iſt die That⸗ ſache ſelbſt, daß man in den Kreiſen der ver⸗ landwirthſchaftlichen Sölle des deutſchen Reiches plant. Nach den vom Reichskanzler im Keichs⸗ tage ſeinerzeit abgegebenen Erklärungen, daß der deutſchen Landwirthſchaft ein angemeſſener Sollſchutz zugebilligt werden müßte, galt es als ſelbſtverſtändlich, daß der Entwurf des neuen Solltarifs vor allem eine Erhöhung der landwirthſchaftlichen Sölle bringen werde. Nur deren Grenze nach oben blieb einſtweilen noch ein vielumſtrittener Punkt, bis nun hier⸗ über durch die Indiscretionen im „Beobachter“ ſo unvermuthet Hlarheit gebracht worden iſt. Im Allgemeinen finden die angegebenen Soll⸗ ſätze allerdings nur in der Preſſe der Agrar⸗ partei und der verwandten Parteien unbedingte Suſtimmungen, auf anderen Seiten äußert man mehr oder weniger Bedenken gegen die durch⸗ ſchnittliche Höhe der veröffentlichten landwirth⸗ ſchaftlichen Zölle, alſo z. B. Roggen und Hafer je 6 Mk., Weizen 6,00 Mk. Schlacht⸗ vieh 15 bis 25 Mk. per Stück u. ſ. w., ſo ſehr man auch hierbei vorwiegend anerkennt, daß die deutſche Candwirthſchaft infolge ihrer ſchon jahrelangen ungünſtigen Cage eines erhöhten Sollſchutzes durchaus benöthige. Anderſeits nimmt ſich freilich die hochgratige Entrüſtung in der freiſinnigen und ſozialdemokratiſchen PDreſſe über die geplante Erhöhung der land⸗ wirthſchaftlichen Zölle einigermaßen komiſch aus, da von den betreffenden Preßorganen die Folgen einer ſolchen zollpolitiſchen Maßnahmen meiſt in den denkbar gräßlichſten Farben aus⸗ gemalt werden. Indeſſen, dies iſt ſchließlich nur ein unter⸗ Jedenfalls iſt die Mahnung, ruhig Blut gegenüber den neueſten Mittheilungen über den Solltarifentwurf zu behalten, ſehr angebracht 5 Herzensräthſel. von Clara Rheinau. (Nachdruck verboten.) Roman nach em Franzöſiſchen Wäre dieſe Ankündigung ihr einen Tag früher zugekommen, ſo wäre jedenfalls ein Gefühl größter Erleichterung das vorherrſchende geweſen. Aber ſeit ihrer Unterredung mit Tante Mede hatte ſich eine völlige Sinnesänderung bei ihr vollzogen. Be⸗ geiſtert hatte ſie die Idee einer opfervollen Selbſt⸗ verleugnung erfaßt; ſie hatte gern bei dem Gedanken verweilt, ein Schutzengel zu ſein und es war ein greller Uebergang, als ein weltliches Geſchöpf, das der Stellung und des Vermögens willen ge⸗ heirathet, bezeichnet und von Jenem verlaſſen zu werden, dem ſie ſich ganz hatte widmen wollen. Die Sitnation war eine andere geworden. Tante Mede's Rathſchläge und Borſtellungen wollten nicht mehr dazu ſtimmen und, den Kopf in die Hand geſtützt, ſaß Hedwig lange, wie in einem Traume befangen, aus dem ſie zu erwachen ſich ſehnte. „Natürlich,“ dachte ſie, „kann ich ihn nicht auffordern, ſogleich wegzugehen. Auch mag ich ihn nicht bitten, ſeinen Entſchluß zu ändern; er ſpricht ſo entſchieden und ſchließlich iſt es nicht meine Schuld. Ich werde mich gewiß glücklicher fühlen, wenn er mich verläßt, der ſeltſame, außergewöbn⸗ liche Menſch. Mein Blick damals muß ihn ſehr nichts annehmen und beleidigt haben; ich hätte gar nicht gedacht, daß er ſo etwas bemerke oder fühle. Und wie konnte Mama ſo zu ihm ſprechen! Eines weiß ich, von ſeinem Gelde werde ich auch am Liebſten auf. Bielleicht werde ich morgen an Tante Mede ſchreiben und um ihren Rath bitten. Ich könnte es auch noch ein paar Tage aufſchieben, um zu ſehen, was ſich ereignet.“ Nichts ereignete ſich. Arthur ging jeden Morgen zu früher Stunde aus; die Büchſe auf der Schulter, von ſeinem treuen Fingal gefolgt, durchwanderte er Berge und Wälder, wie er es in Vermont zu thun pflegte. Hedwig ſaß mit ihrer Handarbeit im Salon oder promenirte im Garten und pflückte Blumen, die ſie ſpäter wieder wegwarf. Sie trafen ſich faſt nur bei den Mahlzeiten und wechſelten dann in kalter, gezwungener Weiſe einige Worte mit einander. Hedwig fragte ſich, wie lange dieſe peinlichen Zuſtände noch dauern ſollten und ob Arthur wohl eines Tages ohne Abſchied ver⸗ ſchwunden ſein werde. Jeden Morgen ergriff ſie ihre Feder, um au Tante Mede zu ſchreiben, aber eine ſeltſame Bangigkeit ließ ſte ihr Vorhaben immer wieder aufſchieben. erwidert wurde. den Titel Baronin gäbe ich Die Möglichkeit erſcheint ja nicht ausgeſchloſſen, daß ſpeziell die Sätze für die landwirthſchaft⸗ lichen Sölle bei der definitiven Beſchlußfaſſung des Bundesrathes über die Solltarifvorlage ſchließlich vielleicht nicht allenthalben jene Höhe aufweiſen werden, als ſie ſolche an den gegen⸗ wärtig umlaufenden Zeitungs mitteilungen beſitzen. Außerdem iſt doch auch der Keichstag da, und natürlich wird dieſer zweite Factor der Keichs⸗ geſetzgebung bei der Umgeſtaltung des Soll⸗ tarifs ebenfalls ein ſehr gewichtiges und zuletzt ſogar das entſcheidende Wort ſprechen. Aber bis dahin wird noch mancher lange Monat vergehen und nur das Verlangen in breiten Schichten des deutſchen Volkes, endlich etwas Authentiſches über den Inhalt des ſo hoch⸗ wichtigen Solltarifentwürfes zu erfahren, dürfte immer größer werden. Die Mittheil⸗ ungen über eine etwa zu erwartende baldige amtliche Veröffentlichung des neuen Tarifs in ſeiner proviſoriſchen Geſtalt lauten indeſſen noch wiederſprechend, immerhin wäre es nur zu wünſchen, daß ſich die verbündeten Regier⸗ ungen zu einem ſolchen Schritt entſchlöſſen. Politiſches. Port Said, 24. Juli. Auf der Fahrt durch den Kanal wurde der Dampfer „Gerg“ an deſſen Bord ſich Graf Walderſee befindet, von einem ihm begegnenden franzöſiſchen Truppen⸗ transportſchiff mit Hurrah und Fanfaren begrüßt, was von Bord des Dampfers „Gera“ lebhaft Geſtern Abend fand ein Diner zu Ehren des italieniſchen Oberſtleutnants Chau⸗ rand und des italieniſchen Hauotmanns Ferigo ſtatt, die dem Oberkommando zugeteilt waren und „Nein, ich habe Nichts geſchoſſen,“ verſetzte Arthur kurz und ging die Treppe hinauf. „Nichts geſchoſſen,“ dachte Hedwig, mag er dann in jener Taſche tragen?“ Von einer unwiderſtehlichen Neugier erfaßt, lugte ſie hinein und entdeckte zu ihrer Ueberraſchung Bücher anſtatt der Jagdbeute. In dieſem Moment hörte ſie Schritte ſich nähern und eilte in den „was Salon, doch nicht ehe ſie feſtgeſtellt, daß einer der Eines Abends befand ſie ſich gerade in der Halle, als Arthur mit vollgefüllter Jagdtaſche heim⸗ kehrte. „Du haſt heute Glück gehabt,“ ſi mit einem Blick auf die Taſche. 0 bem Bände Dramen vor Shakeſpeare, ein anderer das Leben des hl. Duminikus von Lacordaire enthielt. „Was bedeutet dies?“ fragte ſie ſich; „lieſt er während jener langen Stunden, die er in den Wäldern verbringt?“ Hedwig empfand ein lebhaftes Verlangen, ihn darnach zu fragen und damit zugleich einen iuter⸗ eſſanten Geſprächsſtoff für die Zeit ihres Zuſammen⸗ eins zu haben. Allein ſie fürchtete, er könne dies als einen Annäherungsverſuch von ihrer Seite be⸗ trachten und ſie wünſchte doch ſeit Empfang jenes ſeliſamen Briefes, ſelbſt den Anſchein eines ſolchen zu vermeiden. So kam der Sonntag heran, aber kein gemein⸗ ſchaftlicher Kirchgang führte die jungen Gatten zu einander. Am Vorabend ſprach Arthur die Ab⸗ ſicht aus, um ſechs Uhr die Frühmeſſe in Cereſte zu beſuchen und dann über die Berge nach St. Laurent zu gehen. „Du wirſt entſchuldigen, wenn ich nicht zum Diner heimkehre,“ fügte er bei: „Benoites