gehabt. Ladenburg, 17. Dez. (Ergänzungszüge während der Weihnachtszeit.) Nach Mitteilung der Main⸗Neckar⸗Bahn werden Anläßlich der Weih⸗ nachts⸗Feiertage auf der Main⸗Neckar⸗Bahn fol⸗ gende Ergänzungszüge verkehren: 1. am 22., 2. und 3. Januar. 23. und 24. Dezember ſowie am a. vor dem Perſonenzug 83 von Frankfurt (ab 2.35 Nachm.) bis Heidelberg (an 5.30 Nachm.) 8 i d. vor dem Perſonenzug 74 von Heidel berg (ab 7.40 Nachm) bis Frankfurt (an 10.20 Rachm.) 2. am 22. und 23. Dezember a. vor dem Schnellzug 11 Nachm.) tionen wie die Hauptzüge. Der unter 2b heim an. Die unter 2 aufgeführten Ergänzungszüge werden bis und von Karlsruhe durchgeführt. Derjenige unter d führt abweichend vom Haupt⸗ zug keine D⸗Wagen, weshalb auch Platzgebühr nicht in Anrechnung kommt. . Walldorf, 15. Dez. Der 14 Jahre alte Jakob Heß, Sohn des Schuhmachers Heß, von hier, ſpielte geſtern Nachmittag im Beiſein ſeiner Mutter und einiger Schulkameraden mit einer Piſtole, dieſelbe endlud ſich plötzlich und verletzte den Jakob Heß am Kopf ſo ſchwer, daß der Tod auf der Stelle eintrat. — Mannheim, 15. Dez. Der Armen⸗ kommiſſion wurden von der Firma Raab, Kar⸗ gung geſtellt. Ebenſo ſpendete die Firma J. Putz⸗ hardt 200 Ztn. unentgeltlich. Die Firma Netten u. Reichert gibt 20 000 Ztn. Kohlen zum Preiſe von 95 Pfg. pro Zentner ab. — Karlsruhe, 15. Dez. Ueber die Gasquelle im Bienwald erſtattete in der letzten Sitzung des naturwiſſenſchaftlichen Vereins Herr Geh. Rath Prof. Dr. Engler kurzen Bericht. Die Aehnlichkeit der geologiſchen Verhältniſſe gewiſſer Theile der Rheinebene mit Petrole umgebiet des Elſaß haben den ſehr unternehmenden Fabrikant Karl Ringwald aus Emmendingen veranlaßt in von Frankfurt (ab 4.50 Nachm.) bis Heidelberg (6.35 Nachm.) d. vor dem Schnellzug 12 von Heidelberg (ab 6.35 Nachm.) bis Frankfurt (an 8.20 Sämmtliche Ergänzungszüge führen I., II. und III. Klaſſe und halten an denſelben Sta⸗ er⸗ wähnte Zug hält auch in Weinheim und Bens⸗ Tabl.“ aus Madrid meldet, Schulſchiff „Gneiſenau“ auf der Rhede von Malaga, cher und Co. 500 Ztn. Kohlen gratis zur Verfü⸗ anzuzünden. Die Anker riſſen los und das Schiff wurde an den Felſen Morro Levante geworfen, Verbindung mit einem größeren onſortium an verſchiedenen Stellen jenes Waldes Bohrungen aus⸗ führen zu laſſen, deren letzte bei einer Tiefe von 290 Meter in der Nacht vom 11. zum 12. Dez. zu einem gewaltigen Gasausbruch führte. Nur mit Mühe konnten ſich die drei in dem 22 Meter hohen Borthurm beſchäftigten Arbeiter retten, da ſich die Gaſe alsbald an einer oben im Turm hängenden Laterne entzündeten. Am Freitag Vormittag ſchlug die Flamme noch einige Meter hoch aus dem Bohrloch, konnte aber gelöſcht werden. Die inzwiſchen bereits durchgeführte Ana⸗ lyſe ergab über 88 Procent Methangas, in Ber⸗ bindung mit dem ch ſrakteriſtiſchen Geruch des Gaſes und der eigenthümlich gefärbten Flamme die an die heiligen Feuer von Baku erinnern, ein ziemlich ſicherer Beweis dafür, daß in der Nähe ſich Petroleum finden muß. — Berlin, 17. Dez. Das deutſche Schul⸗ ſchiff „Gneiſenau“ iſt in der Bucht von Malaga geſtrandet. Das Schiff kenterte. Angeblich ſind 40 Perſonen ertrunken. Nach Erkundigung an amtlicher deutſcher Stelle beſtätigte ſich die Mel⸗ dung von der Strandung des Schiffes. — Berlin, 17. Dez. Das deutſche Schul⸗ ſchiff „Gneiſenau“ iſt geſtern an der ſpaniſchen Küſte in der Bucht von Malaga geſtrandet. Das Schiff war bisher in Malaga ſtationirt. Ein Theil der Beſatzung ſcheint mit dem Leben davon⸗ gekommen zu ſein. Das Reichsmarineamt wurde nach Mitternacht von Perſonen, welche Angehöri⸗ gen auf dem Schiffe hatte, aufgeſucht. Man er⸗ klärte jedoch, daß man nichts Näheres wiſſe. Der Staatsſekretär Tripitz begab ſich zum Kaiſer um Bericht zu erſtatten. — Berlin, 17. Dez. —— Wie das „Berl. befand ſich das um Schießverſuche vorzunehmen als es plötzlich von einem gewaltigen, in ſolcher Heftigkeit ſelten dageweſenen Sturm überraſcht wurde. Es wurden vergebliche Verſuche gemacht, das Feuer der Keſſel wo es zerſchellte. Schließlich ragten nur noch die Maſtſpitzen heraus. Als alles verloren war, ſtürzte ſich die Mannſchaft ins Meer und ver⸗ ſuchte ſich durch Feſthalten an Brettern und mittelſt Rettungsgürtel zu retten. Allein ein 95 285 1 Die Behörden thaten ihr Möglichſtes, Dam⸗ ö 95 pfer wurden abgeſandt und der Bürger meiſter vll ſtellte das Rathaus für die Geretteten zur Ver⸗ dn fügung, Mannſchaften vom Rothen Kreuz ſchafften 5 zahlreiche Verwundeten ins Spital. Die Mit. glieder der deutſchen Kolonie betheiligten ſich eiflig 1 K am Rettungswerk. Eine rieſige Menſchenmenge 1 wohnte auf der Mole dem traurigen Schau. 919 ſpiele bei. 8 — Berlin, 17. Dez. Das Madrider De⸗ . uuf peſchenbureau „Fabra“ meldet: Die Strandung 10 des „Gneiſenau, erfolgte am Sonntag Vormittag . in Folge eines plötzlichen Sturmes. Der Kon 5 mandant gab ſchleunigſt Befehl, den Dampf ab⸗ en zulaſſen. Die Gewalt des Sturmes riß die Anker⸗ en ketten ab und das ankerloſe Schiff ſtrandete dann 6 am Hafeneingang. Es ſank bis zur Mitte des 11 1 Maſtwerkes. Die Mannſchaft ſprang in die 1125 Fluthen, aber trotz aller heldenmüthigen Rettungs⸗ 17 arbeiten ſind etwa 100, darunter der Kapitän 255 Kretſchmann, ertrunken. Die Behörden brachten la die Geretteten im Rathauſe und im Hohſpital unter. 3 ed ungen Das Beſte. 11 bl di Der reichgeſchmückte Weihnachtsbaum Etſtrahlt in hellem Licht. ö Darunter ſteht ein junges Paar Mit glücklichem Geſicht. „Mein liebes Männchen,“ ſpricht die Frau „Das haſt Du gut gemacht! 5 190 Wie haſt Du mich ſo überreich ng dn Zum Chriſtfeſt heut' bedacht. 5 Das Pelzwerk und das Seidenkleid, f Dazu die goldne Uhr, gekann Und dann — mein Wunſch ſeit langem ſchon 78 5 Die Spitzengarnitur.“ 0 Ihr Gatte lacht: „das Beſte, Kind. Haſt Du noch nicht geſeh'n cl. J 7 — Die Flaſche „Maggi“ ſahſt Du nicht . 570 Dort unterm Chriſtbaum ſteh'n“. nnte d . 5 5 de Herr Da ſchlingt ſie um den Halz ihm raſ nam 61 Die Arme, voll und rund, Und bietet voll Entzücken ihm Den roten Kirſchenmund. N „O tauſend Dank!“ ſo ruft ſie aus. „Von allem, was Du heut' Mir ſchenkteſt, Fritz, am meiſten mich is ut vird mit den ß die Wahl breiter Blutſtreifen zeigte bald, daß viele der Un⸗ glücklichen am Felſen zerſchmettert wurden. Wieder irrte ſein Blick zu Carla hinüber. An ſeine Schweſter denkt er nicht, ſagte ſich Harden, aber wenn er unn mit ihm ging dann war ſchon viel gewonnen. „Alſo Sie kommen nach Berlin 2“ hatte Carla Fred zum Abſchied gefragt, und ſich dann an Flora gewandt; ſie gebeten ihm auch zuzureden, das Neſt in Thüringen zu verlaſſen, er ſei ein moderner Menſch gehöre nach der Großſtadt. „Ja Fred thue es,“ ſagte Flora, dann ſehen wir uns im Winter wieder!“ Fred ſchreckte förmlich Mochte zuſammen vor dem vielderheißenden Blick der ihn bei dieſen Worten traf. ein Lächeln, es war ſchöpf ſich einbildete, ſehen Freude haben. Freilich ſie hatte liches gethan Flora in dem Wahn, daß ſie geliebt würde, zu erhalten und Fred hatte ſich an dieſem Jutriguenſpiel lebhaft betheiligen müſſen. warf ſie ihm einen Blick zu, den er ſofort verſtand, indem er ſeiner Conſine feurig verſicherte, daß er ſich ungeheuer auf dieſes Zuſammenſein in der Reſidenz freue. O er war ein ſehr gelehrter Schüler der ſchönen Schlange. Auf Wiederſehen! hatte dieſes Wort geklungen, ihr verabſchiedet, und nun zu koſtbar daß das blaſſe Ge⸗ ihr mög⸗ Dampfer nach, der trug, hinaus in das Wer ſich auch einmal ausleben dürfte wie andere Slücklichere. Flora und Carla begleiteten die beiden Dampfer noch bis zur nächſten Herren auf dem Station, Melitta war das nicht vergönnt worden, denn die Tante hatte unzählige Aufträge für ſie Wie ſie da einmal wieder die Feſſeln ge⸗ fühlt, die ſie des Bruders wegen trug und noch Um Carlas Lippen ſpielte wollten heiße Thränen aufſteigen, Fred könnte an dieſem Wieder⸗ Nein ſie wollte nicht verzagen ſie Auch jetzt Auch an Melittas Ohr als Harden ſich von 8 ſtand ſie auf einſamer Waldeshöde und ſchaute dem ihn und den Bruder davon Leben der Arbeit, der That. O wer mit könnte! lange tragen mußte! Dann aber hatte Melitta ſie abgeſchüttelt, und war hinauf geeilt auf den Hügel. auch einer der vielen Aufträge der Tante heute nicht erledigt werden, mochte die Tante ſchelten, den Dampfer, der den Bruder und Harden davon trug mußte Melitta noch einmal ſehen. Da zog er hin, langſam majeſtätiſch einen langen Streifen auf dem ſtillen, unbewegten Meer zurücklaſſend, bis er ihren Blicken ganzlich entſchwunden wax. Ein Gefühl troſtloſer Verlaſſenheit kam in dieſem Moment über Melitta. Der Himmel war auch ſo grau geworden, einzelne Regentropfen fielen gleich Thränen herab. Auch in Melittas Augen aber da warf ſie den Kopf energiſch zurück und bezwang die Schwäche. wollte dankbar ſein für die wenigen, frohen Stunden, die auch ihr zu Theil geworden in dieſer Zeit. Sie ſchaute noch einmal nach der Richtung den der Dampfer genommen, auf deſſen Verdeck zu dieſer Stunde Harden ſtand, die heißen Augen auf den immer mehr in blauer Ferne verſchwindenden Streifen Land gerichtet, wo das Mädchen weilte, dem ſein Herz gehörte für alle Zeit. — Wann würde er ſie wiederſehen ? 1 1 Seine Mutter für die Ueberſiedelung nach Berlin zu beſtimmen, war Fred nicht allzuſchwer geworden. Hatte ſie doch Zeit ſeines Lebens ſeinen Wünſchen ſtets nachgegeben, und hier, wo es, wie er ſagte, ſein Studium erforderte, durfte ſie ſich doch nicht weigern. Wie wenig dasſelbe mit ſeinen Plänen in Berlin zu thun hatle, konnte ſie freilich nicht ahnen. Carla wieder zu ſehen, dieſer Ge⸗ danke erfüllte ihn ganz und gar. Der Mutter hatte er natürlich von Carla erzähtl, und die gute Mutter lächelnd ſeiner begeiſterten Schilderung 1 richtung, die wirklich ſehr veraltet iſt, moderni⸗ a0 Die „Maggiwürze“ freut!“ b des Wa 1 de 9 hne im Ral egen und dieſer Einzigen, Schönſten, Liebenswertheſten ge⸗ en desc lauſcht. Er war einmal wieder ganz ordentlich der gute Junge. Zu welcher gefährlichen Macht aber dieſe Liebe in ihm emporgewachſen war, das war natürlich aus ſeinen Schilderungen nicht zi erſehen. Und nun war Fred mit ſeiner Mutter 1 der Reſidenz, Carla hatte die Wohnung beſorgt die Reiſenden am Bahnhof empfangen, und ſtand ihnen nun mit Rath und That bei der Einrichtung bei, denn die Frau Juſtizräthin war ganz rathlos als ſie die engen Räume der immerhin noch theuren Wohnung betrat, wie ſollte ſie hier ihre Möbeln unterbringen. Carla aber wußte Rath. 8 „Verkaufen Sie einiges von den alten großen Stücken, es ſinden ſich ſicher hier Liebhaber für die alterthümlichen Sachen,“ ſagte ſte. Daß man an ſolchen Sachen hängen könne, daß ſie oft mit dem Leben eng verwachſen ſind, ſolche Gedanken kamen der jungen Dame natürlich nicht. „Meine alten lieben Möbel ſollen in fremde Hände gehen! ſeufzte die alte Dame. „O man muß in allen Dingen mit der Zeit fortſchreiten gnädige Frau,“ verſetzte Carla. Unſere alten Möbel ſind längſt verkauft und haben mo⸗ dernen Sachen Platz gemacht. Ich kenne einen alten halbverrückten reichen Herrn, der Unſummen für alte Möbel zahlt, den werde ich Ihnen zu⸗ ſchicken. Für das Geld was für die alten Möbel gelöſt wird, können wir dann die ganze Ein⸗ 10 Wirksam Na Midlich zu f. dericrurg der aht werden Wdeidurg, Mig ſiren.“