28 en. SSSS SSS Ke eng. — — elwerk n ken dkenanlage, . — 1 Nalerei 9, Heltabgl NN wäſche, wilt g. e NR Thing die ung des Nachtragsetats, welche ſich, unter⸗ zialdemokratie. Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. reis vierteljährlich Mark 1. frei ins Haus. mit illuſtrirtem Sonntagsblatt Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Moliter, Hofbuchdruckerei. 1 g Mliittwoch, den 19. Dezember — 2 Politiſches. lin, 15. Dezember. Der Reichstag gachdem er die nicht gerade übermäßige beiksleiſtung von 19 Sitzungen vollbracht , in die Weihnachtsferien gegangen, welche ein 9. Januar 1901 dauern werden. Die poſitive Arbeitsleiſtung, welche der Ichslag bisher vollbracht hat, iſt nicht ſon⸗ ic groß und läßt ſich leicht aufzählen, doch deutet dies keinen Vorwurf für die Volks⸗ kelung, denn einmal war deren Thätigkeit wiegend, durch eine Anzahl hochpolitiſcher zumeiſt die Situation klärender Debatten Anſpruch genommen, und andererſeits war Arbeitsmaterial, welches dem Reichstage lens der Regierung vorgelegt wurde, zunächſt cht ſpärlich. Nachdem der Keichstag am 14. November der vom Kaiſer verleſenen Thronrede er⸗ hei worden war, und am 15. November Wahl des Präſidiums und der Schriftführer gefunden hatte, begann am 19. November it der erſten Leſung des Nachtrags⸗Etats für eigentliche Keichstagsarbeit. Die ochen durch den Bußtag, vier volle Sitzungs⸗ ge hinzog, geſtaltete ſich alles in allem zu er Debatte im großen Stil, deren Refultat ei Erfolge waren. Nämlich ein Erfolg des eichskanzlers, der ſich die Billigung der über⸗ alligenden Mehrheit für ſeine Chinapolitik herte, denn in der Oppoſition gegen die Po⸗ der Vegierung verblieb, unbeſchadet der ch von anderen Seiten des Hauſes geübten kit an einzelnen Vorgängen, allein die So— Nicht minder bedeutſam aber ar der Erfolg der Volksvertretung, indem V Keichskanzler ſich veranlaßt ſah, die Ueber⸗ Seine Schweſter kzählung aus der Gegenwart von Fanny Stöckert. 5 (Nachdruck verboten.) „Nun daun bin ich ſehr ungebildet!“ rief arlg lachend, „mir genügt das geſellſchaftliche chen vollkommen, ich trage kein Verlangen, meinen opf mit gelehrten Dingen vollzupfropfen. Der ſellſchaftliche Strudel das iſt mein Element, darin 15 ich mich am wohlſten da weiß ich — ich 2 „Leben wir denn!“ ſagte Fred, begeiſtert ſeine affeelaſſe hochhebend. „Schade, auf dieſe Rede on ſo ſchönen Lippen müßten die Gläfer mit fun⸗ indem Rheinwein gefüllt, erklingen. „Auch noch,“ dachte die Frau Amtsräthin, in⸗ em ſie die Kaffeetafel aufhob. Harden ſah nicht ohne Jutereſſe auf die beiden epräſentirten, die weltbewegenden Frauenbeſtrebungen, ud die Sucht nach allen Genüſſen des Daſeins garen jedenfalls zwei bedeutende Triebfedern des 5 Es war ganz amüſant olchen Reden zuzuhören, intereſſanter waren dieſe Jungfrauen entſchieden als die ſchreckliche Flora, ie nur auf ihr Geld pochte, aber an ſein Frauen⸗ deal reichten ſie nicht heran, das ſtand nach ſeiner dieſen Strophen ſagen wollte. etzigen Weltgetriebes. einung hoch darüber, war umwandelbar, echt und der China⸗Frage ſelbſt als boten, und ihr Bruder dann irrte ſein Blick hinüber zu ingen Damen die jede in ihrer Weiſe die Jetztzeit nicht weit von ihnen . gehung des Keichstags bei der Behandlung einen ſchweren Fehler zu charakteriſifen und ausdrücklich um Indemnität nachzuſuchen. Nachdem am 23. November der Vach⸗ tragsetat der Budget⸗Hommiſſion überwieſen worden war, kam am 24. die Interpellation über die „12000 Mark-⸗Affaire“ zur Verhand⸗ lung. Der Reichstag zeigte an dieſem Tage eine ſellſame Einmütigkeit, indem alle Parteien, freilich in ſehr modifizierter Form, das Ver⸗ halten des Reichsamts des Innern preisgaben. Der Reichskanzler Graf Bülow that auch hier das Beſte und zugleich Einzige, was er thun konnte, indem er das Keichsamt des Innern in dieſem Falle entſchieden desavouierte. Der Leiter des Keichsamts des Innern, Graf Po— ſadowsky, ſchwieg damals und das war das Ulügſte, was er thun konnte. Aber dieſe De⸗ batte hatte, bei Gelegenheit der Etatsdebatte, in der Sitzung vom 11. Dezember ein merk⸗ würdiges Nachſpiel. Während Graf Bülow das Verhalten des Keichsamts des Innern als einen „Mißgriff“ bezeichnete und erklärte, daß derartige Wege in Sukunft nicht mehr eingeſchlagen werden würden, erklärte jetzt Hraf Poſadowsky: „Man kann über die politiſche Gpportunität dieſer Maßregel ſtreiten.“ Was Wunder, daß angeſichts dieſer klaffenden Dif⸗ ferenz die Mehrheit des Reichstages ſich ſagte: Nun erklärt mir Oerindur, dieſen Swieſpalt der Natur — zwiſchen dem Reichskanzler und ſeinem Staatsſekretär d Am 26. November wurde die Interpella⸗ tion Griola betreffend die Reviſion des Militär⸗ penſionsgeſetzes behandelt, deren Ergebniß leider die Mittheilung war, daß der Reichstag einen diesbezüglichen Geſetzentwurf in dieſer Seſſion nicht zu erwarten hat. Am 27. Nov. wurden die Seemannsgeſetze, am 29. das PDrivatverſicherungsgeſetz einer Hommiſſion überwieſen. In der nächſten Woche wurden von den vier Sitzungstagen drei durch die Interpellation über die Hohlenteuerung aus⸗ gefüllt, während an dem dazwiſchen liegenden Schwerinstag der ſogenannte „Toleranzantrag“ des Zentrums, der ſeitens des Keichstags und der Kegierung auf ſcharfen Widerſpruch ſtieß, an eine Kommiſſion verwieſen wurde. Neben⸗ her begann am 4. Dezember die Beratung des China⸗Etats in der Budget⸗Hommiſſion, die erſt nach den Ferien zu Ende geführt werden wird. In dieſer Woche wurde die Thätigkeit des Keichstags durch die viertägige Statsde⸗ batte ausgefüllt, deren hervorſtechendſter Punkt die Erörterung über den Nichtempfang des Dräſidenten Krüger war. Als Fazit der De⸗ batte muß ein Erfolg des Reichskanzlers Grafen Bülow bezeichnet werden, der es verſtand, durch ſeine offenherzigen Darlegungen der in⸗ ternationalen Cage die Mehrheit des Reichs⸗ tags von der Notwendigkeit der Politik zu überzeugen, welche die Regierung, ohne auf die leichtverſtändlichen Wünſche der Volksſtim⸗ mung Kückſicht nehmen zu können, in der Burenfrage verfolgt hat und weiter zu ver⸗ folgen gedenkt. Verſchiedenes. — Läden burg, 17. Dez. Das Ergeb⸗ niß der Volkszählung, vom 1. Dezember 1900, ergab folgendes Reſultat: Anweſend waren 3456 Perſonen, darunter a männliche 1731, b weibliche 1725. Der Konfeſſion nach: Katholiken 1939, darunter Altkatholiken 96, Proteſtanten 1403, Israeliten 105, ſonſtige 9. Bewohnte Wohn⸗ häuſer 398, unbewohnte 3. Haushaltungen 785. — ͥ — 22... ͤ ͤ V. jrÿ——— —̃— wahr. Vielleicht waren ſeine Anſichten über die unmodern, wie die Anſichten Frauen auch veraltet, der Eltern von Fräulein Lenz, der ſtudieren wollen⸗ den jungen Dame; Fred war jedenfalls empſäng⸗ licher für den modernen Frauenzauber. Da trat Melitta wieder heraus auf die Veranda mit einem Kaffeebrett. Ob ihre liebenswürdige Tante Ihre Schweſter zurückkehren dürfen in die Heimath. ſie durch die Klingel beordert hatte, daß ſie die Taſſen zufammen nehmen ſollte, möglich war das ſchon! O wie dieſer Gedanke Martin wieder empörte, aber er lieh dieſer Empörung nicht wieder Worte erſt; als er Fred nachher einmal allein vor ſich hatte, verſuchte er ihm klar zu machen, daß die Stellung, die Melitta hier einnähme, für ſeine Schweſter nicht paſſe. Sie ſei ſo gut eine Dame wie ſeiue nervöſe Couſine und die andern. Aber welch ein Abſtaud! Man behandle Melitta ja beinahe wie ein Dienſt⸗ dürfte das nicht dulten. Fred ſah den Freund verſtändnißlos an, und Carla, die da Roſenſtock ſtand das Lied einem und während ſie eine Blüte abbrach leiſe ſummte: „Nie ſoll weiter ſich in's Land Lieb' von Liebe wagen, Als ſolang ſich in der Hand Läßt die Roſe tragen.“ Fred glaubte zu verſtehen, was ſie ihm mit . nach der Reſidenz, bald, bald mit mir heim. Studien vergißt man am leichteſten ſolche Thorheiten Er ſollte ihr folgen möglich erreichen.“ „Verſtricken Sie ſich nur nicht zu ſehr in die Netze dieſer Sirene“, ſagte Harden finſter, man kommt manchmal im ganzen Leben nicht heraus aus ſolchen Schlingen. Ich denke Sie kehren morgen Bei ſtrenger Arbeit und ernſten und je eher Sie zum Ziele kommen, je eher wird „Melitta und wieder Melitta!“ rief Fred hoͤh⸗ niſch, „und Thorheit, Thorheit nennen ſie das was mein ganzes Sein erfüllt, beſeligt! was wie ein Frühlingſturm durch meine Adern brauſt. O ich wollte es packte ſie auch einmal ſo mit Allgewalt, dann würden ſie mich begreifen.“ Wie hübſch das leidenſchaftlich erregte Antlitz des jungen Mannes ausſah, das war echte, ſtürmende Jugend, die in der Erfüllung des erſten Liebestraums des Lebens ganze Seligkeit ſchaut. Martin Harden begriff ihn wohl, er kannte dieſen Frühlingsſturm der Seele. O daß eine andere ihn hier entfacht hätte, als dieſe ſchöne Carla, die ge⸗ wiß ſchon mit manchen Männerherzen geſpielt, und jedenfalls auch mit Fred nur ein loſes Spiel treibt. „Sie begleiten mich morgen alſo nicht?“ fragte er Fred. mich losreißen müſſen, „O doch, zich werde wie denn meine Ziele will und muß ich ſo bald