8 8 ſei ſich der Schwierigkeit ſeiner Miſſion bewußt und habe nicht viel Hoffnung auf die Hilfe der Menſchen, aber Gott, auf deſſen Gerechtigkeit er unerſchüttert vertraue, könne die gerechte Sache nicht im Stich laſſen. Loubet, der ergriffen und bleich war, antwortete, er fühle im Herzen das Unglück ſeines Vaterlandes, aber der Heldenmut, den die Buren bewieſen, ſei ein großes Vorbild und als koſtbarer Troſt bleibe den Buren in ihrer Niederlage die Bewunderung und das Mit⸗ leid der ziviliſierten Welt. Paris, 29. Nov. Die Abreiſe des Präſi⸗ denten Krüger aus Paris erfolgt Samstag Mittag 1.50 Uhr mit dem Nord⸗Expreß⸗Zug. Krüger begiebt ſich zunächſt nach Köln, wo er bis Mon⸗ tag Vormittag bleiben wird. Von dort aus reiſt Krüger nach Magdeburg, wo er übernachtet, und Dienstag Vormittag nach Berlin. Verſchiedenes. — Karlsruhe, 28. Nov. (Die Ver⸗ ährung von Forderungen). Das bürgerliche Ge⸗ etzbuch hat bekanntlich mit der Verſchiedenheit ivilrechtlicher Grundſätze in Deutſchland gebrochen Rund auch in Bezug auf das Verjährungsrecht dankenswerte Einheit geſchaffen. An die Stelle er Unklar⸗ und Verſchiedenheiten in den einzelnen eutſchen Bundesſtaaten iſt mit dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Geſetzbuches auch auf dieſem Ge⸗ biete ein einheitliches und klares Recht geſchaffen worden. Es dürfte nützlich ſein, die wichtigſten Beſtimmungen über die Verjährung von For⸗ erungen nach dem neuen Recht zuſammenzuſtellen. Eintrogungen im Grundbuch, ſowie ausgeklagte orderungen und ſolche Forderungen, die aus inem familienrechtlichen Verhälnis entſpringen, erjähren bekanntlich nicht. Im übrigen gilt der auptgrundſatz, daß die Verjährungsfriſt 30 Jahre eträgt. Hierbei giebt es natürlich eine große ahl von Abmachungen, deren Kenntnis für jeden Menſchen nützlich, für den Geſchäftsmann aber nentbehrlich iſt. Der Einwand der Verjährung ilt ja im allgemeinen als unmoraliſch, ein an⸗ diger Menſch erhebt ihn nicht und hält ihn ur dann für zuläſſig, wenn durch ihn dem Un⸗ echt entgegengetreten werden ſoll. Trotzdem iſt s notwendig, die Beſtimmungen über die Ver⸗ jährungsfriſt zu kennen. In zwei Jahren verjähren die Anſprüche der Gewerbetreibenden für Forderungen aus ihrem Gewerbebetriebe, ſofern die Leiſtung für den Haus⸗ e 5 Narr halt des Schu rfolgte. Unter derſelben Vorausſetzung verjähren die Anſprüche der Land⸗ und Forſtwirte, ferner diejenigen der Gaſtwirte, ſowie alle aus dem Arbeits verhältnis entſtandenen Forderungen; hierzu gehören auch die Honorar⸗ forderungen von Lehrern, Aerzten, Rechtsanwäl⸗ ten, Gerichtsvollziehern, Uuterrichtsanſtalten uſw. In vier Jahren verjähren die Anſprüche von Gewerbetreibenden für Leiſtungen, die nicht für den Haushalt des Schuldners, ſondern für den Gewerbebetrieb beſtimmt ſind, ebenſo die Anſprüche auf rückſtändige Zinſen, Renten und andere regel mäßig wiederkehrende Leiſtungen. i Die Verjährungsfriſt läuft jedoch nicht vom Tage der Entſtehung der Forderung, ſondern vom 1. Januar des darauf folgenden Jahres. Die Forderung des Schuhmachers an einen Privat- mann, die heute oder im Laufe des Jahres ent⸗ ſteht, würde alſo am 1. Januar 1903 verjährt ſein. Die Forderung des Schuhfabrikanten an den Schuhwarenhändler dagegen erſt am 1. Januar 1905; das letztere würde auch bei Bezug rückſtändiger Zinſen der Fall ſein. Die Verjährung wird unterbrechen durch An⸗ erkenntnis, Abfchlagszahlung, Zinszahlung und Sicherheitsleiſtung. Ebenſo bewirkt die vorherige Zuſtellung eines Zahlungsbefehls eine Unter⸗ brechung, die ſich im übrigen nach den Beſtim⸗ mungen der Civilprozeßordnung richtet. — Waldkirch, 28. Nov. Auf der Jagd wurde der hieſige Waldaufſeher Hoffmann von einem Jäger erſchoſſen. — Speyer, 28. Nov. Kaiſerin Friedrich ſtiftete anläßlich der Vollendung ihres 60. Lebens⸗ jahres 60 000 Mark für die hieſige Proteſtations⸗ kirche. Die Nachricht, die vor einigen Tagen durch etliche Blätter ging, daß die Kaiſerin Friedrich 7000 Mark für zwei Chorfenſter ge⸗ ſpendet habe, beſtätigt ſich nicht; letztere Summe wurde vielmehr von der Kaiſerin Viktoria ein⸗ geſandt. Durch die hochherzige Spende von 60 000 Mark wird der Bau der Kirche in beſchleunigtem Tempo ſeiner Vollendung entgegengeführt. Stuttgart, 28. Nov. In der letzten Nacht um 11 Uhr iſt die 31 Jahre alte Frau eines Friſeurs aus einem Fenſter ihrer Wohnung in der Schwabſtraße vom 4. Stock auf das Trot⸗ toir gefallen und war ſofort tot. Ob ein Un⸗ glücks fall oder ein Verſchulden anderer vorliegt, wird die eingeleitete Unterſuchung ergeben. Mergentheim, 29. Nov. In dem be⸗ wird es natürlich thun, die Einladung annehmen und ſich köſtlich amüſiren, aber er! nein er konnte konnte unmöglich von ihm fremden und theilweiſe unſymphatiſchen Menſchen Gaſtfreundſchaft annehmen. ſein Blick haftete bei dieſen Worten auf Melitta, war ſie enttäuſcht, daß er die Einladung nicht au⸗ leiſes befreiendes Aufathmen, was ſich da über ihre Lippen ſtahl. Es war beſſer, Martin Harden ſah es nicht was für eine Stellung ſie in dem Hauſe ihrer Verwandten einnahm, ſagte ſie ſich, ſah nicht wie groß das Opfer war, was ſie dem Bruder brachte! „Und mich lädt Niemand ein!“ rief Carla jetzt, „und hab doch ein ſolches Jutereſſe für die Landoirthſchaft, ganz beſonders für Pferde! Sie haben doch Reitpferde, Herr Amtsrath?“ Ihre ſtrahlenden Augen ſahen den alten Herrn herausfordernd an. „Für Damen leider nicht,“ ver ſetzte dieſer etwas verlegen. Gott im Himmel was ſollte wohl 7 dieſes Irrlicht in ſeinem Hauſe! Der Frau Amts⸗ 7 räthin ſchienen ähnliche Gedanken durch den Sinn 5 zu gehn. Was in aller Welt wa ſo bedächtiges Kind gefahren, daß ſolche Einladungen ergehen ließ, ſie Stande das Fräulein aus der Reſidenz auch noch einzuladen. Schließlich hatten ſie es ja dazu Gäſte es überhaupt eine ganz Ausgabe. uimöthige Unruhe und überflüſſige erklärte da Fräulein Carla, „und reiten hier durch die Wälder, es muß herrlich ſein, ich darf nicht ſeinem unabhängigen Character nicht untreu werden, So lehnte er dann ab, der Zweck feiner Reiſe ſei die Forſtkulturen der Juſel hier kennen zu lernen, nahm! Es ſchien nicht ſo, es war ſogar wie ein r nur in ihr ſonſt war noch im bei ſich aufzunehmen, aber es war doch im Grunde „Ich kann ſchließlich auf jedem Pferd reiten,“ nachbarten badiſchen Dorf Meſſelhauſen wund am Sonntag Abend eine ruchloſe Th . Als der alleinſtehende dortige Lehrer e Uhr ſich zu Bett begeben wollte, der Hausſtiege ein unbekannter Fremder entgegen der ihn alsbald mit einem Prügel niederſchn und ihm noch 5 Stichwunden beibrachte. 1 Verwundete ſchwebt in Lebensgefahr, Der Thal konnte noch nicht ermittelt werden. Schon yr einem Jahr wurde in derſelben Wohnung einmal eingebrochen, ohne daß dabei eine vorhandene bedeutende Geldſumme erwiſcht werden konnte. man vermutet, daß der damalige Dieb ſeing Verſuch nunmehr wiederholt hat und dabei von dem argloſen Bewohner überraſcht wurde, Bourges, 29. Nov. In Gegenwart dez Kriegsminiſters wurden hier mit einer neuen Kanone Verſuche vorgenommen, die ein ſehr gin ſtiges Reſultat ergaben. Außerdem wurden Ver ſuche mit neu erfundenen Leuchtbomben ausgeführt welch letztere oberhalb des Beſtimmungspunltez platzen und das Terrain tageshell erleuchten. Pultkalender für 1901. (Verlag den A Schauenburg in Lahr). Auch dieſer neue Jahrgang des bekannten außerordentlich zweckmäſig eingerich⸗ teten Termin⸗ und Notizkalenders ſollte in keinem Kontor fehlen, denn er bietet neben dem 26 Bogen ſtarken Schreibkalendarium in ſchmal Folſo noch einen Anhang der auf 116 Seiten einen über. aus reichen Inhalt hat. Derſelbe iſt ein ſicheg twa um 9 Führer auf dem Gebiete des Handels und der Induſtrie, des Zoll⸗ und Steuerweſens, der Beybl⸗ kerungsſtatiſtik, der Eiſenbahnen, Poſten und Tel graphen, der Landarmee, wie der Marine, der ſo⸗ zialen Geſetzgebung ꝛc., kurz er bietet das für jeden Geſchäftsmann Wiſſenswerte in knapper und über⸗ ſichtlicher Form. Beſonders dankenswert ſind die Verzeichniſſe ſämmtlicher Reichsbankanſtalten, der Rechtsanwälte im Deutſchen Reiche, der deutſcheg Konſulate und Reichspoſtanſtalten. Eine wertoel Beilage bildet die neue Eiſenbahnkarte von Deutſch⸗ land mit einem Netz, nach welchem die Ortszeiten für jeden Ort leicht zu berechnen ſind⸗ Reeller sebilers affes Gouens darf nicht fehlen wenn die Taſſe Kaffee munden ſoll. (Original⸗Marke in Doſen.) wahr, ich bin auch eingeladen ſo gut wie die Herrn?“ „Gewiß wenn es Ihnen bei uns nicht zu einſam iſt,“ ſagte die Frau Amtsräthin mit etwas ſüßfaurer Miene. „Darum ſorgen ſie nicht gnädige Frau, wo ich weile da herrſcht ſtets frohes Leben, etwas Auruhe trage ich überall hin, das iſt ſo mein metier. Nette Ausſichten dachte der Amtsrath, nur Mühe einen Seufzer unterdrückend. Es mußte aber doch etwas ſirenenhaftes in Carlas Weſen liegen dem ſchwer zu widerſtehn war, denn als jetzt den Reitpferd bekomme ich doch?“ da verſicherte dieſer ganz galant, daß ihre Wünſche ihm Befehl ſeien, und er ſein frommſtes Pferd für ſie ausſuchen werde. „Es wird herrlich! jubelte die und wandte ſich dann an Fred. „Sie reiten doch auch?“ fragte ſie ihn. „Gewiß,“ verſetzte dieſer, „ ſchaft von mir, der ich freili wenn mir mein Freund Art kleine Cröſus in überläßt.“ „Ich werde auch wieder zu reiten erklärte Flora, „in Berlin habe ich Winter auch geritten.“ Fred ſah ſie etwas verwundert an, ſeine bla Couſine ſich als Amazone vorzuſtellen, wirklich Phantaſte. Jedenfalls Ritterdienſte ſehr in Anſpruch ne ihm wie der Schatten, der auf hier fallen würde. ö „Werden Sie ſich auch an dem betheiligen?“ wandte ſich Martin Melitta. ſte ch nur fröhnen kann, hur von Melzer der verſuchen,“ dazu gehört würde ſie ſeine Reitſport unſerer Verbindung ſein Pferd Amtsrath ſchelmiſch fragte: „Und ein junge Dame „Ich — wohl ſchwerlich —.“ Ach was hätte er für einen Begriff von ihcer Stellung bier Hauſe, ſie auf einem Reitpferd! „Melitta hilft mir in der Wirthſchaft, fog jetzt die Frau Amtsräthin, die ſich wohl bewogen fühlte den jungen Mann ein wenig aufzuklaxeh, über die Stellung ihrer Nichte. . „Meine Tochter iſt leider zu zart, ſie kaun in dieſer Hinſicht nichts leiſten.“ „ „Ich habe auch durchaus kein Intereſſe dafür, geſtand Flora. 5 „Und was haben Sie für Intereſſen gnädiges Fräulein?“ f Martin Harden konnte ſich ſolche ſroniſchen Fragen erlauben, ſtand er doch Allen hier frei und unabhängig gegenüber und Reichthum hakte ihn noch nie imponirt. Flora ſah ihn etwas verblüfft an, ihre I tereſſen? was gingen die denn den Herrn au, ud hatte ſie denn überhaupt welche? es iſt eine Leiden⸗ „Muß man denn Intereſſen haben ?“ fragte ſie und ſetzte eine naiv kindliche Miene auf, die leiter zu ihrem Autlitz gar nicht paßte. „Aber gnädizes Fräulein, jeder gebildete Meiſch hat doch heutzutage wo dem Blick des Einzelnen fe faſt alle Gebiete des Weltſyſtems erſchloſſen fin, ſeine Jutereſſen!“ vergangenen nahm Carla das Wort, „Theater, Pferde, Kun, ſſe L hmen; ſie erſchien die lichten Tage Harden an „Ach ja ſeine Jutereſſen hat man wohl, Literatur, das ganze reiche Lebeu iſt ſchön, iſt ih tereſſant!“ f „Und bleibt doch leer, wenn wir uns nicht etwa zu eigen machen, woran wir unſere Keäfle ſetzen, unſer Können erproben, dem unſere höoͤchſten Ziele zuſtreben.“ 5 at e trat ihm Unit anmul. cammachn 710 der Gen daun ute i d Mulan eh en 1977 iran ach Pachlverttüge 110 de fällgen A eig an die 2 Mul. J N. Mob. le Oemein erat J. M. Beidinge D clanntmack donnerstag, den ſuſe Zimmer Nr. u Jahr 1901 not Hemeindefuhren n den 29.9 Bulgermeiſtere 0 9 5 J. S. da. 4 fuß bbing 0 e 4 hre und . a auf Lager un fun Welſ 1 Jakob 4 f. M. 5 Nobköcnig