Liegen ö in im gungen fz rden. * v. 1900, ramt. B inger. — ichung, . K. . t die Stadt dem Grunde 407 Plum a 10 m. Seh hael Brennt ſelbſt, öffl Meiſtbiete ug bleibt zy gungen kön en. Nov. 1900, it iger. — iſches Bum päter einen ig. rmanig ſſel. venige Fb Porto und aste 30 Pf. extra) ler gebiete. folg. Jap: 9, Zahlbar e von M. 90 90 ute könnt, o gi Stumpf, — eee ene Taer Anzeigen: Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor —— — — — — frei ins Haus. und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. Erſcheint jeden Dienſtag und Fr Erſt eitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ „ Hofbuchdruckerei. — — Samſtag, den 24. November Reichskanzler Graf Külom über die Chinawirren. Im Reichstage hat am Montag die Ge— Reralsebatte über den Nachtragsetat anläßlich ee Roſten der deutſchen Chingexpedition be⸗ inen, und zwar wurde ſie mit einer vom Nehiſchen Standpunkte aus gehaltenen Rede geuen Keichskanzlers Grafen Bülow über Is chineſiſche Problem eingeleitet. Man kann Rade nicht ſagen, daß dieſe Auslaſſungen Grafen Bülow, mit welcher er ſich in ſeiner ien Eigenſchaft als Keichskanzler vor der Parlamentariſchen Vertretung der Nation einfährte, etwas beſonders Neues oder Ueber⸗ kaſchendes enthalten hätten, aber ſie waren AMichweg klar, verſtändig und ſachlich gehalten, durch dieſe Kundgebung des nunmehrigen leitenden Staatsmannes des Reiches iſt dem Neulſchen Volke jedenfalls nochmals reinen Wein in Betreff der chineſiſchen Angelegen⸗ eilen eingeſchänkt worden. Sehr glücklich ing er zunächſt, indem er einen kurzen Kück⸗ lick guf die Vorgeſchichte der gegenwärtigen chigeſiſchen Wirren warf, damit vor, den der uiſchen Regierung gemachten Vorwurf, ſie hahe die bitigen Ereigniſſe in China nicht Wrausgeſehen, entſchieden zurückzuweiſen und e nanzentlich von der deutſchen Sozialdemo— hie mit Vorliebe wiederholte Anſchuldigung ſelkensverſchiedener Aus landskreiſe, Deutſchland gabe durch ſeine FFeſtſetzung in Hiautſchau die Rilige Urſſis in China herbeigeführt; als anz unberechtigt darzulegen. Im weiteren ga Hraf Bülow eine Art Programm der Nuiſchen Chinapolitik; Deutſchland will in een; durchaus keinen Eroberungs⸗UHrieg hien und ſtrebt demgemäß auch nicht eine Aufithenlung Chinas an, es iſt aber entſchloſſen, — — — — und hinreichende begangenen Frevelthaten zu erlangen und wünſcht ſeine Rechte und Intereſſen in China zu wahren Sühne für die chineſiſcherſeits im Uebrigen möglichſt ſchnelle Wiederherſtellung geordneter Zuſtände im chineſiſchen Reiche. Hierbei verlas der Reichskanzler die in der Hauptſache ſchon bekannten Vereinbarungen, die von den Geſandten in Peking mit Geneh⸗ migung ihrer Regierungen getroffen worden ſind, ſie nur hie und da noch durch weitere Mittheilungen ergänzend. Ueber die fernere Entwickelung der chineſiſchen Frage vermochte der Keichskanzler noch nicht beſtimmtes voraus⸗ zuſagen und begnügte er ſich mit dem Aus⸗ druck der Hoffnung, daß die Mächte das vor⸗ geſteckte Ziel in China erreichen würden. Dieſe Ausführungen des neuen Keichskanz⸗ lers beſtätigen im großen und Ganzen nur, was ſchon bislaag als feſtſtehend betrachtet werden durfte, daß nämlich Deutſchland bei ſeinem Auftreten in China keinerlei utopiſtiſchen Swecke, keine Abenteuerpolitik verfolgt, ſondern nur lediglich ſeine mancherlei wichtigen Inter⸗ eſſen in dem gewaltigen Reiche des fernen Oſtens wahren und zugleich ſeine verletzte Ehre wiederherſtellen will. Um aber dies zu erreichen war ein raſches Handeln und ein energiſches militäriſches Eingreifen in die chineſiſchen Unruhen nöthig; Hraf Bülow führte dies des Näheren aus und kam nun hierbei auch auf die Indemnitätsfrage zu ſprechen. Offen und ungeſcheut erkannte er an, daß es das Recht des Reichstages ſei, über die für die China⸗ expedition gemachten Ausgaben zu befinden und darum erſuchte Graf Bülow den Keichs⸗ tag um nachträgliche Genehmigung der betref⸗ fenden Forderungen, indem er zugleich ſeine Bereitwilligkeit beurkundete, das Wort „Indem⸗ nität“ eigens noch in die Chinavprlage 5 — hineinbringen zu laſſen, während er daneben betonte, er werde in ſeiner Amtsführung immerdar das verfaſſungsmäßige Bewilligungs⸗ recht des Reichstages ſtreng achten. Ntit dieſer geſchickten Wendung hat Graf Bülow der Indemnitätsfrage offenbar die drohende Spitze abgebrochen, es kann nunmehr keinem Sweifel unterliegen, daß es in dieſer Angelegen⸗ heit nicht mehr zu einem Conflict zwiſchen Regierung und Volksvertretung kommen wird. Die ferneren Darlegungen des Reichskanzlers waren namentlich der Uebertragung des einheit⸗ lichen Oberkommandos in China an den Feld⸗ marſchall Grafen Walderſee und dem deutſch⸗ ruſſiſchen Verhältniſſe gewidmet, welch letzteres der Kanzler in recht freundlicher Beleuchtung er⸗ ſcheinen ließ. Im weiteren verſicherte er noch⸗ mals, es falle Deutſchland gar nicht ein, in Oſt⸗ aſten auf eine abenteuerliche Politik auszugehen oder überhaupt die Rolle der Vorſehung auf Erden nach dem Veiſpiele des dritten Napoleon ſpielen zu wollen, ſolche Tendenzen würden die Hohenzollern niemals verfolgen, wohl aber ſolle die überſeeiſche Weltmachtsſtellung Deutſchlands geſchützt werden und dabei auch ſeine europäiſche Stellung gewahrt bleiben. Nachdem Graf Bülow noch den hervorragenden Leiſtungen unſerer Heeres⸗ und Flottenverwaltung anläßlich der Chinaexpe⸗ dition, ſowie der vorzüglichen Haltung der deutſchen Truppen in China warme Anerkennung geſpendet, ſchloß er mit der Bitte an den Reichstag, die in dem vorliegenden Nachtragsetat enthaltenen For⸗ derungen zu bewilligen. — Es kann wohl ſchon jetzt als zweifellos gelten, daß der Reichstag in ſeiner großen Mehrheit angeſichts der ſo entgegen⸗ kommenden und dabei ſo ſachlichen und über⸗ zeugenden Rede des neuen Reichskanzlers den Nachtragsetat für China ſchließlich genehmigen wird, mag noch ſo ſehr hin⸗ u. hergeſtritten werden. Seine Schweſter. Gegenwart von Fanny Stöckert. (Nachdruck verboten. Ihr war es ſtets ein Aergerniß, das blühende, koſige Geſicht ihrer Nichte neben dem fahlen ihrer Tochter zu ſehen, es lag ſo etwas jugendſtrahlendes nder Erſcheinung des jungen Mädchens, das auch Mich die reichen Toiletten Floras nicht in den Scakten zu ſtellen war. Sie ſah in dem einfach Weißwollenen leide, dem ſie immer wieder durch ein paar farbige Bänder geben bermochte, ſtets chice und vornehm aus. Flora jedoch kam es nie in den Sinn, daß he Eonſine in dem einfachen weißen Kleide ſie je Herdunklen könne, das arme Ding konnte ja gar⸗ licht neben ihr der reichen Erbin in Betracht kom⸗ en, In strahlender, hochmoderner Toilette ſaß e geben Melitta in dem Landauer, und dachte Wie aller Blicke auf ſie ſich richten und über das lunge Mädchen neben ihr hinweg gehen würden. Freilich, ſie ſah nicht die ſtrahlenden Augen des⸗ ſelben, die voll Entzücken um ſich blickten. Ach och ein froher Tag wie der heutige wurde ihr kiten geung zu Theil, da galt es mit vollen Zü⸗ gen zu genießen, all das Schöne feſtzuhalten was ſich ihr bot, damit es ihr noch lange nachleuchte, ein neues Anſehen zu in ihrem einförmigen Daſein. Ihre Wangen rö⸗ theten ſich vor Vergnügen, als jetzt die beſtrickenden Melodien der Cavalleria rusticana an ihr Ohr klangen, und das ganze bunte Bild der heitern Badegeſellſchaft, die vor der Terraſſe des großen Hotels dem Conzert lauſchte, ſich jetzt vor ihren Blicken aufthat. Solche helle Lebensfreude in einem jungen Antlitz hat etwas unwiederſtehlich anziehen⸗ des, auch für Menſchen, die nicht Freude mehr am Daſein haben, ſo richtete ſich denn doch manches Auge auf das ſüße, junge Geſicht, als man jetzt an einem der wenigen leeren Tiſche Platz genom⸗ men, aber auch Floras Eleganz blieb nicht unbe⸗ achtet, waren doch genug Kennerinnen der Mode da, die ſelbige zu würdigen verſtanden 3 ihren Pinſel in die leuchtendſte Farbenpracht ge⸗ taucht, die grünen Wälder, das blaue Meer, die weißen Schaumkronen, alles prangte in warmen Farbentönen und in dieſem Rahmen. Die 0 fröhliche Badegeſellſchaft, alle die Menſchenkinder bunte hier ſchieuen den Sorgen des alltäglichen Daſeins weit entrückt. — Doch nein nicht alle, das Geſicht der Frau Amtsräthin mit den tiefen Falten um die Mundwinkel blieb unverändert, nicht ein ſchwa⸗ cher Strahl von all dem Glanz rings umher er⸗ hellte es. Sie dachte wohl an die große daheim, der die rechte Oberaufſicht heute fehlte. Wäſche Aergerlich blickte ſie von Zeit zu Zeit auf Melitta, wozu ſaß die hier, mit läſſig in den Schooß gefaltenen Händen, wo ſie doch Pflichten zu Haus hatte, und wie ſie die großen Augen überall umher⸗ ſchweifen ließ, als wollte ſie mit Gewalt die Blicke auf ſich ziehn, und nun! war ſie übergeſchnappt, vor Vergnügen? war es wirklich Melitta, die da plötz⸗ lich den hellen Jubellon ausſtieß. Die Ouvertüre zu Rienzi hatte ſoeben begon⸗ nen, und vor der hehren Stimme des großen Todten, der das Tonwerk geſchaffen, verſtummte momentan die Unterhaltung, es war als ertönte eine Stimme aus dem Geiſterreich die trivialen Tagesſtimmen zu unterbrechen. — Leiſe wie ein Hauch ſetzten die Geigen ein. „Fred! Fred! o mein Gott er iſt es wirk⸗ 1 3 g lich!“ jubelte da Melitta alles um ſich vergeſſend, Mutter Natur hatte heute in fröhlicher Laune und eilte nun dem geliebten Bruder entgegen, deſſen blaue Studentenmütze da inmitten des Publikums auftauchte. Was galten ihr in dieſem Augenblicke die fremden Menſchen, die ganze Welt um ſie herum, ſie achtete nicht der Blicke die ihr folgten, nur Fred hatte ſie im Auge. „Ach Fred, welche Ueberraſchung, welche Freude!“ jubelte ſie, als ſie nun vor ihm ſtand, und wollte ſich ihm in die Arme werfen. Fred aber hielt ſte davon zurück. „Nicht ſo ſtürmiſch Kind,“ ſagte er, „bedenke doch all die Menſchen hier rings herum,“ er legte