jor Förſter, begleitet durch General von Gavi und Sie ſtießen am 29. October an der großen heftigem Widerſtand wurden erobect. geſtürmt. Fünf Geſchütze und ſechs Mann ſind verwundet, ein Mann iſt todt. Die Haltung der Truppen war ausge⸗ zeichnet. Die deutſche Flage weht auf der chine⸗ ſiſchen Mauer. n Verſchiedenes. §d Ladenburg, 3. Nov. Zu dem Artikel in Nr. 88 betreffend die Droſchkenordnung für ſchreiber inſoweit zuſtimmen, als er behauptet, es ſei hier etwas Unvollkommenes geſchaffen worden. Bezüglich der Höhe der Taxen kann ich jedoch ſeinen Ausführungen nicht beipflichten. Was zu⸗ nächſt die feſtgeſetzten Taxen ſelbſt betrifft, ſo ſind dieſelben jedenfalls hier nicht höher, als in Mannheim, wenn man erwägt, daß in Mannheim für jede te und jede 4te Perſon eine erhöhte ganz abgeſehen davon, daß die Verhältniſſe in Mannheim für den Kutſcher an ſich ſchon natur⸗ gemäß weit günſtiger liegen als hier, denn wie unverrichteter Dinge wieder heimkehren, während Fahrt ſich in der Regel eine Kette von anderen Fahrten fügt. Noch Manches könnte hier zum Beweiſe dafür angeführt werden, daß die Ver⸗ hältniſſe in dieſer Beziehung für die Mannheimer Kutſcher günſtiger liegen. Ich kann jedoch darüber kucz hinweggehen, da ich nicht weiß, von welchen Motiven der verehrl. Gemeinderat bei Feſtſetzung der Taxen ſich leiten ließ. Vielleicht hat er ge⸗ dacht, daß die Taxen in den meiſten Fällen doch nicht bezahlt werden, ſondern das Publikum werde nach wie vor durch Vereinbarung mit dem Kutſcher ſelbſt die Taxe feſtſetzen. Da nun das Publikum auch für die Zukunft dieſe gegenſeitige Verein⸗ barung dem Tarif vorziehen kann, ſo dürfte auch die letzte Befürchtung des Herrn Artikelſchreibers in Nr. 88 bezüglich der Höhe der Taxen als hinfällig ſchwinden. Was aber auch immer die Beweggründe geweſen ſein mögen, die unſeren Gemeinderat zur Erlaſſung einer Droſchkenordnung in Mannheim an eine ſogenannte 50 Pfennig Flügeladjutant v. Boehn gegen Tſekingkuan vor. Mauer auf Widerſtand. Das Thor wurde nach Der Feind verlor 50 Todte. Er war etwa 1000 Mann ſtark. Major Förſter Ladenburg kann Jedermann dem Herrn Artikel⸗ die Kutſcher ſind ſie nicht entſprungen, denn dieſe haben, wie mir glaubhaft verſichert wird, nicht nur keine Droſchkenordnung gewünſcht, ſondern ſie haben ſich ſogar dagegen ausgeſprochen, als ſie unſer verehrtes Gemeindeoberhaupt eines Tages in anerkennenswerter Dienſtbefliſſenheit früh mor⸗ gens 6 Uhr auf das Rathaus zitierte und ſie mit ſeinem Vorhaben bekannt machte In Schwetzingen und Weinheim, alſo in Städten von mehr Ver⸗ kehr als Ladenburg, exiſtiert keine Droſchkenord⸗ nung und es wäre auch hier noch lange ohne Droſchkenordnung gegangen. Die Droſchkenordnung iſt daher nicht nur blos ein halbes, ſondern auch ein höchſt überflüſſiges Rathausopus. — Ladenburg, 5. Nov. Wie wir er⸗ fahren geht Mittwoch, 7. d. M., Abends halb 9 Uhr auf vielſeitigen Wunſch nochmals der Luſt⸗ ſpiel⸗Schwank „Im weißen Röß'l“ in Scene. Die Geſellſcheften „Caſino“ und „Gemüthlichkeit“ laſſen hierzu an ihre Mitglieder extra nochmals Einladungen ergehen, die Vorſtellungen zu beſuchen, damit die Direktion in Stand geſetzt und ermun⸗ dert wird uns auch mit der Fortſetzung obigen Gebühr in Anrechnung gebracht werden darf, Schwankes „Als wiederkam“ bekannt ich machen. Der Beſuch kann Jedermann aufs Beſte oft muß hier der Peitſchenbewährte Roſſelenker beſtimmt haben, einem beſonderen Wohlwollen für ferner die Höhere Bürgerſchule in Achern nach empfohlen werden, denn die Geſellſchaft beſteht durchweg aus guten Kräften. Drum ſei die Looſung am Mittwoch: Alles ins Theater. — Heidelberg, 6. Nov. Am Samstag Vormittag gegen 11 Uhr wurde in dem Hauſe vorliegende Finder eines je unbemannten Ballons erhält 20 zu Hauptſtraße 59 bei der Wittwe Leiner eine Kaſ⸗ ſette mit über 100 Mark Baargeld, 600 Mark Schmuckſachen, einem Sparkaſſenbuch von 1000 Mark geſtohlen. nur die Sparkaſſenbücher befanden wurde mit⸗ tags in einem Abort des Bahnhofs gefunden. Der Thäter wurde bereits geſtern Mittag in Mannheim in einem Manne mit dem wahrſchein⸗ lich nur angeblichen Name Keller aus Mainz ermittelt, als er dort gleichfalls einen Diebſtahl ausführen wollte. Der freche Dieb, bei dem man Die Kaſſette in der ſich jedoch noch einige der in Heidelberg geſtohlenen Gegen⸗ ſtände vorfand, wurde ſofort verhaftet. bei ſtaatlichen Entſcheidungen über das Wohl — Karlsruhe, 4. Nov. In Betreff der Reorganiſation der Realmittelſchulen macht der „Staatsanzeiger“ bekannt, daß die Realſchule ver⸗ bunden mit Realprogymnaſium in Baden nach Angliederung eines 8. und 9. Jahrkurſes als Oberrealſchule verbunden mit Realgymnaſium, immer ſeltener geworden; es war deshalb für die Frau Juſtizräthin keine leichte Aufgabe geweſen, Freds Wunſch zu erfüllen. Der Brief an ihren Bruder hatte ihr nicht wenig Kopfzerbrechen gemacht; zunächſt fragte ſie darin an, ob nicht irgend ein Familieuſtipendium exiſtire, um welches ſie ſich für Fred bemühen köunte. Das mediciniſche Studium ſei doch ein ſehr theures, und ein Zuſchuß jetzt ſehr erwünſcht; ihre Wittwenpenſion reiche nicht hin und her, trotzdem ſie für ſich und Melitta faſt garnichts davon brauche, und ſie beide ihre Garderobe durch den Erlös für Stickereien beſtritten. Es war ein ſehr diplomatiſches Schreiben, was einer Dame alle Ehre machte. Der Amtsrath aber verſtand zwiſchen den Zeilen zu leſen, natür⸗ lich ſollte er zu dem theuren Studium des Neffen eine Summe zuſchießen, und es war auch wohl ſeine Pflicht als reicher Verwandter das zu thun, nur mußte ſeine Frau damit einverſtanden ſein, rührte doch von ihr allein das bedeutende Vermögen her, und die erſte Stimme in Geldfragen hatte ſie ſich zu ſichern gewußt. Er gab ihr den Brief, auf welchen die Gattin ſchon ziemlich neugierige Blicke geworfen, zu leſen. „Daß ſolch ein Anſinnen einmal an uns geſtellt werden würde, habe ich längſt erwartet,“ ſagte ſie, nachdem ſie das diplomatiſche Schreiben ihrer Schwä⸗ gerin durchſtudiert. Die Frage nach dem Familienſtipendium iſt natürlich nur eine Umkleidung ihrer Bitte um Un⸗ terſtützung von unſerer Seite, ihr dieſelbe ver⸗ weigern, können wir als die einzigen und reichen Verwandten von ihr auch nicht.“ Der Amtsrath athmete auf, ſolch eine ſchnelle Zuſtimmung hatte er kaum erwartet. — Angliederung eines 5. Jahreskurſes-als 5 klaſſige höhere Bürgerſchule und daß die bisher mit er Bender'ſchen Anſtalt verbunden nach dem Lehrplgy der Realgymnaſien eingerichteten Realmittelſchule zu Weinheim nach Hinzufügung eines 7. Lehrkurſez als ſtebenklaſſiges Realprogymnaſium anerkannt worden iſt. — Straßburg, 3. Nov. Eine inter⸗ nationale wiſſenſchaftliche Ballonfahrt behufs Er⸗ forſchung der höheren Luftſchichten findet am 8. November ſtatt. Es werden bemannte und un⸗ bemannte Ballons an folgenden Oxten aufgelaſſen Trappes, Paris, Straßburg, München, Wie, Bath bei Briſtol, Berlin und Petersburg. Der Mark Belohnung, wenn er dieſen, ſowie den an ihm hängenden Korb mit dem Inſtrumente ſorgfältig birgt, das letztere unberührt läßt und ſofort telegraphiſche Nachricht an die jedem un⸗ bemannten Ballon beiliegende Adreſſe ſchich, Ebenſo erwünſcht iſt es, wenn die Sichtbarkeſt des Ballons unter Angabe der Zeit und der Himmelsrichtung den benachbarten Juſtituten mit getheilt wird. Eingeſandt. Wie bekannt, wurde für Ladenburg außer dem Amtsgerichtstag auf Anſuchen nunmehr auch allmonatlich ein Bezirksamtstag eingerichtet. Zur Eröffnung des letzteren war am per; gangenen Freitag Herr Geh. Regierungsrat Lang aus Mannheim erſchienen und da ſiel es allgemein auf, daß ſich zum Empfang des hohen Herrn auch kein einziges Stadtratsmitglied am Bahnhofe einfand, obwohl die Hierherkunft ohne Zweifel auf dem Rathauſe hinlänglich bekannt geweſen ſein dürfte oder war. Abgeſehen davon, daß es ſich im vorliegenden Falle um einen Akt der Pflicht und Höflichkeit handelte, dürfte ein Empfang ſeitens des Stadtrates inſofern ſchon wünſchens⸗ wert geweſen ſein, als Geh. Regierungsrat Lang unſerer Stadt an maßgebender und einflußreicher Stelle ſteht und die Gunſt dieſes Herrn für unſere Gemeinde nur von Nutzen ſein kann. Es iſt wohl kaum anzunehmen, daß die Ur⸗ ſache des Vorkommniſſes in der Abweſenheit unſeres verdienten Bürgermeiſters Herrn Petermann zu ſuchen iſt. Rusticus, „Ich verlange aber eine Gegenleiſtung dafür,“ fuhr ſeine Gattin fort. „Eine Gegenleiſtung?“ Du großer Gott, was konnte denn ſeine arme Schweſter für eine Gegenleiſtung bieten! Auch Floro, die blaß und gelangweilt auf einer Chaiſen⸗ longue ruhte und mit einem kleinen Seidenſpitz ſpielte, blickte intereſſirt auf. Was hatte ſich ihre kluge Mama denn da in aller Schnelle wieder aus⸗ gedacht. „Melitta ſoll herkommen,“ erklärte dieſe jetzt mit der ihr eigenen Beſtimmtheit, die keinen Wi⸗ derſpruch duldete. „Wir hatten doch ſchon längſt die Ahſicht eine Geſellſchafterin für Flora zu engagieren, Me⸗ litta brauchen wir dann weiter keinen Gehalt zu geben, und Rückſichten hat man auch nicht auf ſie zu nehmen. etwas helfen, ich denke, die zweite Mamſell können wir daun eutlaſſen.“ „Und welche Summe denkſt Du zu bewil⸗ ligen für das Studium unſers Neffen 2“ fragte der Mann. 8 „Achthundert Mark, ich meine das wäre eine ganz hübſche Zubuße.“ Ein feines faſt unmerkliches Lächeln ſpielte um die Lippen des Amtsraths; ſie war doch eine kluge Rechnerin, ſeine Frau, 800 Mark betrug ungefähr der Gehalt für die Geſellſchafterin und zweite Mauſell, und mit dieſer klugen Berechnung hüllte ſie ſich noch in den Nimbus der Wohlthätigkeit. Aber freilich ſo gerechnet hatte man ſtets in ihrer fragte er betroffen. Im Haushalte muß ſie natürlich auch dem Tode ſeiner Schwiegereltern den Dienſt qult⸗ Familie, ſie war unter lauter Rechenexempel groß geworden, unter welchen ſich das Bermögen Jahr zu Jahr vergrößert hatte. Nur einmal in ihrem Leben hatte Frau Anna nicht gerechnet, das war, als ſie den vermögensloſen Mann zu ihrem Gatten erwählte. von Seele zog aber zum erſten Mal ein wärmeres In dem Seebade, das ganz in der Nähe des Gutes ihrer Eltern lag hatte ſie den damals jungen, flotten Offizier kennen gelerut, und bald ein lebhaftes Intereſſe für ihn gefaßt. Dieſer be⸗ ſann ſich denn auch nicht lauge, ſie, die reiche Erbin zu erobern. Nach dem Sinn von Annas Eltern war dieſe Partie nun allerdings nicht geweſen, durch Annas Empfinden, Saiten waren dort angeſchlagen, die gar ſeltſam erklangen, bald jubelnd, bald ſehnend, ſie wollte nicht verſtummen bis ſie ihren Willen durchgeſetzt und des Lientnant Schliefens Braut ge⸗ worden war. Glückſeelig folgte ſie ihm als ſeine Gattin nach der kleinen Garniſon und die erſten Jahre der jungen Ehe verliefen auch ganz glücklich, da Frau Anna ihren Mann wirklich liebte, aber fe älter ſie wurde, je mehr trat der eigentliche Grund zug ihres Characters wieder hervor. Nach und nach begann ſie ein für Schliefen höchſt unange nehmes Sparſyſtem einzuführen, und als dieſer nach tirt und die Verwaltung des Gutes übernehmen mußte, da war die Gattin in ihrem Element, ſie kümmerte ſich um alles, Schliefen, der nicht gez rade für die Landwirthſchaft ſchwärmte, üherließ ihr denn auch gern die Oberleitung, bei welcher dann die angeerbte Sparſamkeit und das Berech' nende in ihrer Natur die ſchönſten Blühten trieb. „Ich werde Helenens Brief beautworten,“ erklärte die Frau Amtsräthin jetzt. Ihr Mann wollte Einwendungen dagegen erheben, wußte er doch, in welchem kalten, geſchäftsmäßigem Tone das Briefſchreiben geſchehen würde; er hatte jedoch lein Glück damit und mußte ſich wie gewöhnlich dem energiſchen Willen der Gattin fügen. 5 (Fortſetzung folgt.) Orüt — Nalchen Au Un de Feder, kit 1 U f6d5 . ide