5 a C. FC. 3 ꝛenbt brauerei 10 ö Scheur I Näharbtſ r Hauſt ah aufs- A Swetſche, irſche L Veineſſg, . id gebrannt „ Auſdell (ene, und Li billigen Odenwilbg aus Vordez des Ausbau der Kolonialpolitik; die Durchführung „Stuttgar. Näheres t tion d. N. empfohlen Preislagen else Etiketten. Mk. 5.—. Mk. 3.—, ende und 9. uf cbfolg 1ꝛ0rk Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblat frei ins Haus, Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor, Ar. 5 meer der Rücktritt des Reichskanzlers. Homburg v. d. H., 17. Okt. Der Keichskanzler und preußiſche Miniſter-Präſident Fürſt Chlodwig v. Hohenlohe-Schillingsfürſt hal geſtern dem Uaiſer ſein Abſchieds geſuch eingereicht. Das Rücktrittsgeſuch iſt heute vom Haiſer angenommen worden. Der hochverdiente Greiſe Staats mann hat die Bürde des höchſten Amtes im Keiche, das ihm, dem damals Fünfundſiebzigjährigen, am 20, Oktober 1894 auferlegt wurde, nahezu 6 volle Jahre getragen. Allſeitige Kundgebungen des Vertrauens und Verehrung begrüßten den Hürſten, als er, nach faſt 10jähriger erfolgreicher Verwaltung des Keichslandes Elſaß⸗Lothringen an Kaiſers Statt, in einem Alter, da andere ich längſt zur Kuhe geſetzt haben, noch einmal eine ebenſo ſchwierige als verantwortungsreiche lufgabe zu löſen übernahm. Und dieſe Ge— ühle bleiben dem jetzt aus dem Amte Schei⸗ denden treu und begleiten ihn in das Privat⸗ eben hinein. Mit voller Befriedigung kann des deutſchen Reiches dritter Hanzler ſich nun⸗ dehr dem otium cum dignitate widmen, das iim bisher in einem einundachtzigjährigen ehen niemals beſchieden war. Die Vollendung bürgerlichen Geſetzbuches; der weitere weier großen Flottenvorlagen — das ſind be⸗ heutſame Markſteine der Epoche, während heren Fürſt Chlodwig leitender Staatsmann geweſen iſt. Außerdem iſt gerade ſeiner Per— önlichkeit, die ſich im Auslande nicht nur all⸗ gemeinen Anſehens, ſondern auch allgemeinen Verkrauens erfreute, ein bedeutſames Verdienſt u der Thatſache beizumeſſen, daß die deutſche Holitik in Europa und über deſſen Grenzen maus allenthalben mit Ruhe und Vertrauen Samſtag, den 20. Gktober angeſehen worden iſt. hat der der franzöſiſchen Republik als Reichskanzler mit zielbewußter Stetigkeit erfolgreich gewirkt. ein Wohlthätigkeits⸗Konzert, das ſehr zahlreich erprobten Alters rer ene. Insbeſondere bei der 0 Beziehungen zu Frankreich langjährige deutſche Botſchafter bei Herſtellung beſſerer Und ſchließlich iſt die abgeklärte, ruhige, allem Unvermittelten und Sprunghaften mit der weiſen Bedächtigkeit des durch Erfahrungen entgegenwirkende Art des Fürſten ſchon an ſich geeignet geweſen, auf den verſchiedenſten Gebieten einen mäßigenden und mildernden Einfluß auszuüben, der äußerlich wohl nicht immer in die Erſcheinung zu treten vermochte, aber trotzdem in ſeinem Werte und ſeiner Bedeutung nicht unterſchätzt werden darf. Vielleicht wird eine ſpätere Seit darüber noch mehr mitzuteilen wiſſen, als dies jetzt möglich und nützlich ſein würde. Alles in allem ge⸗ nommen wird es kaum jemand geben, der den Entſchluß des hochbetagten Staatsmanns, ſeinen Lebensabend jetzt durch Zurückziehung ins Privatleben zu einem friedlichen und harmoni⸗ ſchen Ausklingen zu geſtalten, nicht begriffe und billigte. Das ganze Vaterland gedenkt ſeiner jetzt mit den Gefühlen herzlicher Dankbarkeit und aufrichtiger Sympathie. Homburg ſ v. d. H., 18. Oktober. Der Kaiſer vollzog geſtern die Ernennung des Staatsminiſters Grafen Bülow zum Keichskanz⸗ ler, zum preußiſchen Miniſterpräſidenten und zum Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten. f Politiſches Berlin, le. Oktober. Der Reichstag iſt auf den 14. November einberufen worden. Derſelbe ſoll mit einer kaiſerlichen Botſchaft über die Chinawirren eröffnet werden. i viel Schönes. Edingen verſtändnisinnigen Vortrag. Verſchiedenes. Laden bur g, 17. Oktober. Am vorigen Sonntag veranſtaltete der hieſige Frauenverein beſucht wurde, nicht allein von den Mitgliedern des Vereins, ſondern auch von hieſigen und aus⸗ wärtigen Freunden des ſelben. Mit beſonderem Danke ſei erwähnt, daß Frau Kammerſängerin Seubert aus Mannheim dem Verein die Ehre erwies, an dieſer Veranſtaltung Teil zu nehmen. Das Konzert nahm den ſchönſten Verlauf. Die muſikaliſche Leitung hatten die Vorſtandsmitglieder des Vereins, Frau Max und Herr Profeſſor Metzger, übernommen. Das reichhaltige Pro⸗ gramm wurde eröffnet durch einen von Frau Bür⸗ germeiſter Petermann verfaßten ſtimmungs⸗ vollen Prolog, den Frl. Haſſelbach mit ſchönem Ausdruck zum Vortrag brachte. Hierauf ſang ein aus kunſtverſtändigen Damen unſerer Stadt gebildete Chor zwei Lieder von badiſchen Komponiſten: das tiefempfundene „Mein Mütter⸗ lein“, von Heinrich Sickinger (Hauptlehrer in Karlsruhe) und einen ebenſo anſprechenden Chor von Robert Kahn aus Mannheim. Beide Lieder waren von Herrn Profeſſor Metzger ſorgfältig eingeübt und wurden ſehr ausdrucks voll vorge⸗ tragen. Gleiches Lob verdient das Spinnerlied aus Richard Wagners „Holländer“ (bearbeitet von Herrn Profeſſor Metzger). Dasfelbe kam um ſo mehr zur Geltung, da die Mitwirkenden im Ko⸗ ſtüm und ſpinnend ſangen. An Solovorträgen bot das Konzert ſehr Frau Direktor Lochert von ſang das Sopranſolo in dem Kahn⸗ ſchen Chor ſowie Lieder von Speidel, Cor⸗ nelius und Menzler und entzückte die Zuhörer ebenſo durch ihre ſchöne Stimme wie durch ihren Frau Hartmann Die Augen der Liebe. Novelle von P. Herrkorn. (Nachdruck verboten.) Wochen waren vergangen. Immer näher rückte die Zeit, in welcher Bodo Fichtenſtein berlaſſen und fremd in die weite Welt ziehen mußte. Wie ihm auch das Herz brannte bei dem Gedanken au den Abſchied, es mußte ja ſein, er wollte kämpfen und ringen um das Leben, obwohl ihm in manchen Stunden das Sterben ſehr ſüß gebünkt hätte; aber er wollte arbeiten, er wollte feiſch und thatenreich eingreifen in das volle Men⸗ ſchenleben und Gutes thun ſo viel er vermochte. Er wollte auch nicht weich, nicht ſchwach werden in der Abſchiedsſtunde. Es war der Abend vor Bodos Abreiſe. Werner hatte allen Leuten erlaubt, ins Dorf zum in der friſchen Luft ergehen konnte; latt Papier gebeugt, und ſchrieb: b „Wenn Weſen durch des Zufalls Spiel ſich uden Und das Verhäugniß ſich dann wieder trennt, Freuden a ö cht g meines Lebens leuchten und mir ewig unvergeßlich Und winden, ſo des nähern Umgangs Stunden, legte das Blatt in ein Buch, das ſie ihm geliehen, klappte es zu und ging in den Garten. Mit Ent⸗ er bebend und hielt die Hand feſt, Blüthen reichte. Tanz zu gehen, damit ſein Gaſt ſich e darum geben — — vorläufig Aber t war ſaß aber Bodo noch in ſeinem Zimmer, über ein Winter?“ tönte plötzlich Werners Stimme zu den beiden herüber. Nach denen ſich das Herz ſo mächtig ſehnt, Dann denkt man auch entfernt der ſchönen Das Herz ergötzt ſich an dem ſchönen Traum, Gedanken ſind an keine Zeit gebunden, ie trennt kein Ort — kein Erdenraum.“ Er konnte nicht anders, Helene ſollte noch einen uß haben, nachdem er längſt von ihr gegangen, nachdem Land und Meer zwiſchen ihnen lag. Er zücken zog er die balſamiſche Luft ein, er freute ſich über jede Blume. Und wie er weiter und weiter ſchritt da ſtand er plötzlich vor Helene, die ihm einen Strauß blauer Vergißmeinnicht entgegen hielt. Ihre Augen blickten von Thränen funkelnd, zu ihm auf: „Damit Sie uns nicht ganz vergeſſen,“ ſtammelte ſie verwirrt. „Nie, nie, in meinem ganzen Leben!“ ſagte die ihm die „Fräulein Helene, was würde ich 11 „Ein herrlicher Abend, nicht war, Herr von Bodo wandte ſich zuſammenzuckend um. „Ah, Sie Herr Werner! Wie freundlich von Ihnen, mir dieſen letzten Abend ſo angenehm zu geſtalten, daß er mir wie ein leuchtender Stern durch die Nacht ſein wird. Wie ſoll, wie könnte ich Ihnen danken 2“ Werners Hand legte ſich ſchwer auf Bodos Schulter und ſein Blick ſchweifte ziemlich deutlich über Helene und die Blumen hin. — „Wie Sie mir danken können ? Dadurch, daß Sie immer und überall als Mann von Ehre an mir und den Meinen handeln.“ Bodo ſah voll zu ihm auf. „Ich will es nie vergeſſen, was ich ihrem Hauſe ſchuldig bin. Wenn ich Ihnen den Dank auch niemals werde abtragen können, ſo werde ich dennoch nicht auf⸗ hören zu hoffen, daß einſt der Tag kommt, an dem ich vor der Welt gerechtfertigt daſtehe und ihr zu⸗ rufen kann, wie in dieſem Hauſe mir aus Char⸗ freitagsſchauer zuerſt die Auferſtehungsglocken ge⸗ läutet haben.“ — Der Morgen tagte. Schon ſtampften die Pferde mit den Hufen und mahnten Bodo, den Abſchied abzukürzen. Er küßte Werner wie einen altbewährten Freund, drückte Hannas Hand an ſeine Lippen und danke Ihnen mit Thränen in den Au⸗ gen. Helene hatte die ſchlanken Hände auf einen Seſſel gelegt, ſie bedurfte einer Stütze; jeden Au⸗ genblick konnte jetzt Bodo zu ihr treten, — ſie ſchwankte. Da traf ſie ein ſeltſam fragender Blick ihres Vaters; ſie richtete ſich feſt auf. Und als Bodo nun wirklich vor ſie hintrat und ihr die Hand reichte, da hörte ſie alles, was er ſprach, nur wie im Traum. (Fortſ. folgt.) 8