gen gezien Die er⸗ greifende Grabrede hielt der proteſtantiſche Stadt⸗ pfarrer Herr Hönig, die Einſegnung der 3 katho⸗ liſchen Gräber wurde von dem katholiſchen Stadt⸗ pfarrer Wilms unter Aſſiſtenz zweier Kapläne vorgenommen. Ecgreifend war der Abſchied der Angehörigen von den 7 Toten. „Liederkranz“ und ſtädtiſches Orcheſter trugen durch Vorträge zur Erhöhung der Feierlichkeit bei. Kränze wurden unter anderem niedergelegt vom Schloßhauptmann von Offenſandt⸗Berckholtz namens des Großherzogs⸗ paares, von Staatsrat Dr. Eiſenlohr namens der Generaldirektion und der von Oberbürgermeiſter Dr. Wilkens namens der Stadt Heidelberg. Die Feier, welche 113 Stunde dauerte, wird allen Teilnehmern unvergeßlich bleiben. — Neckarbiſchofsheim, 3. Okt. Mit einer von nah und fern ſehr beſuchten öffentlichen Prüfung ſchloß geſtern die hieſige Kreishaushal⸗ tungsſchule ihren 33. Kurs, der von 21 Schülerinnen beſucht war. Als Vertreter der Staatsbehörde war Gr. Landeskommiſſär Pfiſterer von Mannheim erſchienen, der ſich über das Ge⸗ ſehene und Gehörte ſehr befriedigt ausſprach. Infolge Erkrankung der langjährigen Hausmutter Frl. Born, die aber die Leitung des neuen Kurſes wieder übernimmt, wurde der letzte Kurs von Frl. Pitzmann und Frl. Streckfuß geleitet. Herr Bürgermeiſter Neuwirth eröffnete die Prüfung mit einer längeren Anſprache, worauf die Herren Stadtpfarrer Gräbener, Dr. Mees, Hauptlehrer Braun und Frl. Pitzmann prüften. Eingeleitet und geſchloſſen wurde die Prüfung durch hübſche Geſänge der Schülerinnen. Zum Schluſſe richtete Herr Stadtpfarrer Gräbener herzliche Abſchieds⸗ worte an die ſcheidenden Schülerinnen. — Der Winterkurs beginnt am 15. November. — Karlsruhe, 10. Okt. Der bisherige Domänendirektor Lewald wurde an Stelle des zum Miniſter des Inuern ernannten Geh. Rats Dr. Schenkel zum Präſidenten des Verwaltungs⸗ gerichtshofes ernannt. An ſeine Stelle kommt der bisherige Freiburger Landeskommiſſär Dr. Reinhard. i — Baden, 11. Okt. Am letzten Samstag bemerkte man in einem hieſigen Hotel, daß der Fahrſtuhl ſich nicht mehr abwärts bewegen ließ. Ein hinzugerufener Monteur fand in demſelben ein Zimmermädchen als Leiche vor. Dasſelbe hatte den Fahrſtuhl benutzt und während der wohl unvorſichtigerweiſe hinausgeſchaut, eingedrückt wurde. Heute früh 9 Uhr Fahrt ſodaß ihr der Kopf — Kehl, 11. Oktober. ſchickte der hieſige Handelsmann Abraham Boden⸗ heimer ſeinen 12jährigen Sohn mit 1200 Mark auf die Poſt zur Einzahlung. Unterwegs ahm ihm ein fremder Herr die Baarſcheft ab und ging damit eiligſt davon. Die Gendarmerie wurde ſofort von dem Geſchehenen in Kenutnis geſetzt und wird es ihr hoffentlich gelingen, den Gauner einzufangen. a Frankfurt a. M., 10. Okt. Infolge einer aus bis j tzt noch unbekannter Urſache ent⸗ ſtandenen Exploſton brach heute Mittag kurz vor 12 Uhr im Fabrikgebäude der Adlerfahrradwerke vormals Kleyer Großfeuer aus. Die 800 in der Fabrik beſchäftigten Arbeiter konnten ſich ſämtlich retten, doch trugen eine größere Anzahl der ſelben mehr oder weniger ſchwere Brandwunden davon. Das 3. und 4. Stockwerk des nördlichen Flügels der Fabrik ſind vollſtändig vernichtet. Ueber 3000 zum Verſandt bereitſtehende Räder ſind zu Grunde gegangen. Von den Feuerwehrleuten wurden vier, darunter einer ſchwer verletzt. Der Schaden, welcher ſehr bedeutend iſt, iſt durch Verſicherung gedeckt. Es wird noch weiter gemeldet: Der ganze weſtliche Stadttheil, ſpeziell die Umgegend der Galluswarte wurde durch einen heftigen Knall aufgeſchreckt. Auf dem öſtlichen Flügel der Ad⸗ lerfahrradwerke, hob ſich das Dach in die Luft, die maſſiven Umfaſſungsmauern der beiden oberen Stockwerke ſtürzten nach den Seiten herunter, Steine und Gebäudetheile wurden weit nach allen Seiten verſtreut und das Dach fiel auf die unteren Stockwerke wieder herab. In demſelben Augen⸗ blicke ſchlugen auch ſchon die Flammen aus dem Gebälk heraus. Die Exploſion hatte die oberen Stockwerke des Lage hauſes vernichtet. Das Feuer griff bereits einen anderen Gebäudetheil au und hätte an den hier im oberen Geſchoß ſtehenden Gefäßen mit Gummi reiche Nahrung gefunden. Dem energiſchen Eingreifen der Feuer⸗ wehren gelang es, hier zunächſt das Feuer zu löſchen und den Brand auf ſeinen Herd zu be⸗ ſchränken. Von der Hochſchule der Muſik wird uns mitgetheilt: Auch im laufenden Unterrichts⸗ jahr 1900/1901 findet gleich wie im vorigen Jahre im Vortragſaale der Hochſchule für Mnſik eee actes rc gen, die Litteraturgeſchichte wird die dag Vorleſungen über Kunſt⸗, Litteratur⸗ und 35 geſchichte ſtatt, zu denen außer den Studietgghr, f der Hochſchule auch Gäſte Zutrilt haben Vorleſungen über Kunſt⸗ und Litteraturgeſhch, 77 werden ſolchermaßen geſtaltet werden, daz . erſte Tertial des Unterrichtsjahres 19000 dem Gebiete der Kunſtgeſchichte, das zweite 5 7 dem der Litteraturgeſchichte gewidmet weh, Kunſtgeſchichte wird ſich mit der römiſchen au g vorzugsweiſe mit der römiſchen Malereſ hesch Periode und die Romantik in dee Dichttanſ handeln. Ferner ſollen abwechſelnd mit dem ſtehend angegebenen Darſtellungsſtoff von Zelt f Zeit Vorträge über freigewählte Themen 1 finden. Die Vorträge über Kunſtgeſchic ginnen Donnerſtag, den 11. Oktober, Apen Uhr, und werden an jedem Donnerſtag forget werden bis zum Ende des letzten Unkereichtgh tials. Nach der Weihnachtsfeier begingen de Vorleſungen über Litteraturgeſchichte, die den während des zweiten Tertials bis Oſtern dae ſollen. Abwechſelnd mit den wöchentlich eig ſtattfindenden Vorleſungen über Muſikgeſch iche die als Unterrichtsgegenſtand behandelt wein ſollen an jedem erſten Montag eines Mog Vorträge über freigewählte muſikgeſchichtlich Te men ſtattfinden. Die erſte dieſer Vorleſung file Montag, den 5. November, Abends 6 Uhr daa Eintrittskarten zu dieſen Vorleſungen (allpochen lich einmal Kunſt⸗ oder Litteraturgeſchichte, gl monatlich einmal Muſikgeſchichte) ſind à 30 9 für das Winterhalbjahr Oktober⸗Oſtern und Mark für ein Tertial in der Hofmuſfkaltenhoys⸗ lung von K. F. Heckel und auf dem Seite der Hochſchule MI, 8 erhälllich⸗ f 5 0 feiller & Dillers de fee Ce wil zt den Kaffee wie das Salz die Suppe, ö (Original⸗Marke in Dosen). Habe noch ar ln, in feiner, . 14 3 2 — Stein fri lichzeilig be borzella zappeelende Eri — — 2 . 5 DN 4 empfehle u — — H 2 1 Jormalhemd Alle Exemplare unſerer heutigen see = . 00 enthalten einen Proſpekt über die are A paten Weidhaas“, die bei Aſthma, Bruſtleiden, Nhe 1 noth, Lungenbluten und Magenleiden a 0 Atteſten von Aerzten und Privakperſoneh, c 0 vorzüglich bewährt hat. damenpla Eleve bei einem Gutsbeſitzer ein. Was half's aber? es liefen fortwährend Klagen über ihn im Guts⸗ hof ein, und die Herrlichkeit hatte immer bald ein Ende. Das Geſchick führte mich leider bald dort mit ihm zuſammen und immer lodertie mir aus ſeinen Augen derſelbe ungeſtillte Haß eut⸗ gegen. Auf der Univerſität zu Königsberg abſolbirte ich meine mediciniſchen Studien. Da ſchien mir die Welt ein Paradies, und ſie war es mir auch — trotz mancherlei Unannehulichkeiten, denen ja jedes Menſchenleben, das eine mehr und das andere weniger unterworfen iſt bis zu dem Augenblicke, da ich den Brief unſeres Guts⸗ verwalters in der Hand hielt, der mir den plötz⸗ lichen Tod meines Vaters anzeigte und mich auf⸗ forderte, unverzüglich nach Winterfeld zu kommen. vornherein überzahlt der Vater, ein alter Militär, verſtand Nichts von der z. Landwirthſchaft — ſo war es denn auch Schritt für Schritt rückwärts gegangen. Dieſer Verwalter, ein lie⸗ benswürdiger Mann von ehreuwerthem, bieder em Charakter, war erſt vor einem; halben Jahre an⸗ gekommen und war ſich bald über die Verhältniſſe klar geworden. Meinen Vater zu retten war un⸗ möglich, der Weg führte zum Abgrund. Da kam der Tod, der Bote des Friedens, und trug ihn aus dem Schatteuland in das Heimathland des Lichts.“ Bodo ſchloß für einen Moment die Augen, dann ſagte er tief aufſeufzend: Nach wenigen Tagen ſtand ich trauernd an dem Grabe meines Vaters. Eben wollte ich Abſchied nehmen und den Rückgang zum Dorfe einſchlagen, als Oskar Krüger mir plötzlich drohend gegenüberſtand. Er war irgend in der Nähe Inſpektor. Er lachte mir förmlich ins Geſicht: Nun iſt's alſo aus mit dem gnädigen Herrn; nun kann er als Hund herumlungern und ſehen, wo er Dumme findet, die ſich vor ihm ins Jenſeits expediren laſſen; die Goldgrube iſt zugeſchüttet. Wo ſiud denn die gebratenen Tauben hingekommen, die ſonſt dem Herrn v. Winter in den Mund flogen? He?“ „Spare Deine Worte, Krüger,“ ſagte ich, mich zur Ruhe zwingend, Deine Worte haben nicht mehr die Kraft mich zu verwunden, die Zeiten ſind vorüber.“ „Hört, hört,“ ſagte er ſich dicht an meine Seite dräugend, „er fühlt ſich noch einmal als Gutsherr, obwohl ihm kein Ziegel auf dem Dache gehört. Ich ſchwöre Dir aber, Du ſollſt an mich denken!“ Drohend ſtreckte er die Hand nach mir Unſere Verhältniſſe waren derangirt, das Gut von aus, — er überragte mich um Kopfesläuge, und ſeine Hand kannte ich zur Genüge! — ich wich zu⸗ rück während ich entgegnete: „Ich weiß, Du haſt mich Jahre lang gehaßt, ich war Dir im Wege immer und überall, aber was that ich Dir jetzt? Was willſt Du von mir? Was kannſt Du mir thun?“ „Dich vernichten!“ ſagte er kalt. mir das Leben zur Hölle gemacht, mir meiner Mutter geſtohlen. Aber freilich, da wurden ja auch Brieſchen geſchrieben, Geſchenke geſchickt, die, wie es jetzt herauskommt, mit dem Gelde „Du haſt die Liebe 8 je an⸗ derer ehrlicherßLeute bezahlt wurden, — o man verſtand es meiſterhaft“, höhnte er lachend, „doch es ſoll Dir nichts geſchenkt bleiben. Du ſollſt Dein Leben lang an mich den ken und es erkennen daß ich noch derſelbe ſchlaue Fuchs bin, der ich einſt⸗ mals war, als ich Dir in aller Stille manche Lek⸗ tion ertheilte.“ Er wandte mir den Rücken und ging pfei⸗ feud davon. Seine Drohungen flößten 1 ke Furcht ein, reiſte ich doch bald ab. Es ſollte alles verkauft werden, um die Schulden zu decken; Maben u.“ He. 1 An el — — mir“ gehort wirklich kein Ziegel auf dei ich; war nur auf meine eigene Kraft augeven Der ſchriftliche Nachlaß meines Baer geordnet werden; ich laß die alten bergie e ter und war erſtaunt, mehrfach die Hach Frau Krüger, meiner Pflegemmtter, zu e mir den Beweiß lieferte, daß Frau ge mein Vater ſich in ihrer Jugend gelebt ee daß ſie vom Schickſal getrennt worden w Brauchte es außer mir noch jemand zuu wife zwei Herzen ſcheiden mußten, und dennoch da Liebe verbunden blieben bis zum Tode d den das Grab deckte jetzt beide, die kleine Mash Aa ihuen nach ſterben. Ich kniete vox dei Nie ſchrank, hatte das Licht auf den Fußboden und, hielt einen Brief nach dem andern e d Licht, bis die letzten Spuren jener unglückliche Liebe vernichtet waren, wie ja auch ihre Naeh zz Augen der Welt verborgen geweſen waren, r f Aaendon 5 2 F Mein Vater hatte den Verhältniſſen ehem Aigziegel getragen, den dringenden Wunſch ſeiner Elter deine füllt, den Dienſt quittirt und die Biaues au a Ledand eme vers geheirathet. Sie war meine Miez m aal eme ſtarb bei meiner Geburt. Ueber alles dieſeg a . al ich nach, als ich den letzten Brief über das f ais kernde Licht hielt. Plötzlich ſchien ed e ob ich vom Feuſter her beobachtet würde Ich geen J. Oh 0 auch Stimmen zu vernehmen, als ich Aber nacht herrſchte Stille und Schweigen kingstnher, nahm an ich hätte mich getäuſcht. In der darauf folgenden Nacht ganze Beſitzung nieder. Wie war es feen Ja, wer mir das hätte ſagen können! Die N ſahen mich mißtrauiſch an, frühere Bek; mir aus dem Wege. brannte U ute gül 1e (Fortſetzung folgt.