e chiff eutſches g leni. 30 5 Kunſtinttreh en 26. Anna Vorky r v. Preu! ‚ 1 4 nen Luſſſet che- lern eben kines ii ektorg. 0 frei ins Haus, und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Son ntagsblatt Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor, Hofbuchdruckerei. Sa. Wr 29. Sede 1 Act v. Aline 1 ie Dreifuß Vermittler Aufz. v Prͤlg U Absoſletgg ö 1 1 aller geſchähn 3 ſich 17 Mit dem J. Quartal des Ladenbi rger Wochenblatt und laden zur Erneuerung des Abonnements freundlichſt ein. Der Abounementspreis beträgt Mk. 1.— mit dem gratis beigelegten „Illuſtrierten Sestags blatt“, ein gern geleſenes Blatt, das die wichtigſten Sreigniſſe in Wort und Bild verführt. Beſtellungen werden in der Exped lion ſowie von allen unſeren Seitungs⸗ Rägemn entgegengenommen. Auch nehmen Oktober beginnt das vierte exander v. Ain — ſche a r ſtein ola Söhne Wonnemenks⸗Einladung. Rückblick aufden Bunrenkries Jetzt, wo das Schickſal Transvaals und des ODranjefreiſtagtes endgiltig beſiegelt iſt, dürfte es am Platze ſein, noch einmal einen Kückblick auf die Uriegsereigniſſe in Südafrika zu werfen, deren Zeuge wir in den verfloſſenen 12 Mo⸗ naten geweſen ſind: Die eigentliche Urſache des Urieges lag in der engliſchen Forderung, den zu Sehntauſenden nach der * Gegner hineinzufinden. Soldſtadt Johannisburg eingewanderten Ausländer, zum größten Teil Söhnen John Bulls, ſofort volles Bürgerrecht zu gewähren. dieſe Forderung kein anderer war, als die Burenregierung zu Gunſten der engliſchen Goldminen⸗Spekulanten zu beeinfluſſen, ſo ſagte PDräſident Urüger: „Nein!“ Er war bereit, Ausländern, welche ſechs Jahre im Lande ge⸗ weſen waren und dann unter Verzicht auf ihre frühere Staatsangehörigkeit Transvaal⸗Bürger mit allen Rechten und Pflichten derſelben werden wollten, das Bürgerrecht zu gewähren, aber davon wollten die Engländer nichts wiſſen; die Briten häufen begann. in Transvaal wollten auch Briten bleiben. Das Verlangen war ſo deutlich eine Offenlegung des engliſchen Sieles, das Sold⸗ land unter engliſche Hoheit zu bringen, daß die Buren die Verhandlungen abbrachen und den Krieg erklärten, als England an ihrer Grenze immer größere Truppenmaſſen aufzu⸗ Die ihnen drohende Gefahr wurde von allen Buren erkannt, und ſo ſtanden die Bürger des Oranje⸗Freiſtaales unter ihrem Präſidenten Steijn Schulter an Schulter neben den Transvaalern unter Paul Krüger und erwies ſich als durchaus richtig. General Joubert. Der Gedanke, den Eng⸗ ländern mit der Kriegserklärung zuvorzukommen, Trotzdem die britiſche Regierung ſeit Monaten mit dem Da der Grund für Kriege geſpielt hatte — der Colonialminiſter Chamberlein war ja ſogar vier Jahre früher ſchon Mitwiſſer des Einfalles Jameſons in den Transvaalſtaat — waren die engliſchen Truppen in Vatal wie in der Kapcolonie durch⸗ aus nicht ſtark genug, den Buren Stand z halten. Und ihre Generale hatten anfängli die größte Mühe, ſich in die Kampfesweiſe de Bei Cadyſmith un in der Kapcolonie wurden die engliſchen Generale von Joubert, Tronje, Dewet, Botha, Delarex wiederholt unter den ſchwerſten Verluſten ge⸗ ſchlagen und es zweifelten eigentlich nicht viele mehr an einem ſchließlichen Burenſiege, als di engliſche Regierung den aus dem letzten afgha⸗ niſchen Uriege wohlbekannten Feldmarſchall Roberts zum Oberbefehlshaber in Südafrika ernannte, zugleich aber ihre Armee auf eine Viertelmillion Mann brachte. Woran lag nun die Schuld, daß alles ganz anders kam? Weſentlich am Charakter der Buren ſelbſt! Die einfachen, tapferen Männer waren in ihrem Rechtsgefühl vom endgiltigen Siege dermaßen überzeugt, daß ſie es durchaus nicht für ſo eilig und nothwendig hielten, dem geſchlagenen Hegner den Gnadenſtoß zu geben. Daraus erklärt es ſich, daß nach jedem Er⸗ folge mindeſtens die hälfte der unter Waffen ſtehenden Bürger wieder nach Hauſe ging, um dort nach dem Rechten zu ſehen. Hätten nach den Erfolgen von LCadyſmith und in der Kap⸗ colonie die Buren dieſelbe raſtloſe Thätigkeit entwickelt, wie nach dem Einrücken Cord R bert's in den Oranjefreiſtaat, ſie hätten a. ihre Stammesgenoſſen in Südafrika mit for geriſſen, niemals hätten die Engländer die! allgemeine, gewaltige Volkserhebung nieder zuhalten vermocht. Aber leider hatte kein Führer der Buren im erſten Kriegs abſchnitte 8 1 ies alle Poſtauſtalten Beſtellungen an. Hochoh Dem politiſchen wie lokalen Theil werden eme bt fl wir auch fernerhin unſere beſondere Aufmerk⸗ ipfte 4 ſamkeit widmen und unſeren Leſern über alles Ph. Fuchs Wiſſenswerte ſchnell berichten. ö Mit der heutigen Nummer beginnen wir hh mit dem Abdruck der ſehr ſpannenden Novelle 5 110 Me Augen der Tiebe 2 ds und wird neu hinzutretenden Abonnenten, fd. 40—42 , ſoweit die Nummern noch vorhanden ſind, gratis Pfund 20 I, nachgeliefert. 8 Inſerate haben in dem Taden burger zen, grüne Nen Wochenblatt den beſten Erfolg und koſtet uten die einſpaltige Korpuszeile oder deren Raum ite Kaffer⸗ 10 Pfg., lokale Geſchäfts⸗ und Drivatanzeigen Mk. 1.80 5. M fg, Keklamen 20 Pfg. „Ochſenmaulſil Für die ſeitherige Unterſtützung danken alamiwurſt. wir beſtens und bitten auch fernerhin um ge⸗ oda. neigtes Wohlwollen. 120 bi Redaktion und Verlag. 5 1 weine bil 7 . acket M. 9 1 Die Augen der Liebe. Keie N P. Herrkorn. 19 (Nachdruck verboten.) 7 Sol Heftige Windſtöße folgten einem glühend heißen . die die Wolten flogen mit rieſenſchnelle und — verkündeten ein ſtarkes Gewitter, ſchon zuckten die 2 Blitze hin und her und in der Ferne hörte man ange das Rollen des Donners. Wohl den Menſchen, rer die zu dieſer Zeit unter Dach und Fach und he 1 licht den entfeſſelten Elementen auheimgegeben waren. f 1 4 in Fichtenſtein an der Warthe ſah es 5 67180 licht gerade ſehr einladend aus. Der Sturm de, . betze berſchiedene Obſtbäume geknickt, herrliche anhee Rofenſtöcke umgebrochen und die prächtigen kleinen h emploplen, Waunen vor der Veranda aus den Wurzeln ge— 1 2e N riſſen. e „Das Gewitter ſteht über W.,“ ſagte der f Glltsbeſiter Werner, eine hohe, impoſante Geſtalt, 5 2 zu ſeiner Tochter Helene, die in aumuthiger Stellung l Kk. 1 am Fenſter lehnte und dem Spiel der Winde und e dem Treiben der Wolken ihre ganze Aufmerkſam⸗ 32 keit zugewendet hatte. kauf „Ueber W.,“ Vater, meinſt Du? Hu, wie muß Nacbfolg. da den Gefangenen angſt und bange werden, wenn Jchork Gott in ſeiner mächtigen Sprache mit Ihnen redet! 0 Wenn ich mir das ſo denke, wie ſie eingeſchloſſen 1g. did zwiſchen dunklen Kerkermauern: — da kommt 3 der Blitz, und helle wirds auf einmal um ſie her, ſte zucken zuſammen, ſind zur Wirklichkeit zurück⸗ gekehrt, nachdem eben ihre Gedanken bei den Eifenſtäben, ſo lange bis ſie nachgeben würden ̈ und dann wäre ich frei.“ Werner lachte und ſagte: „Mein kleines, ſchwärmeriſches Mädchen, meinſt Du, es wäre ſo leicht, dieſe Freiheit dann zu behaupten: Denke an die Kleidung der Gefangenen, an die geſchorenen Haare, — wo ſich nur ein ſolcher Flüchtling ſehen ließe, er würde immer erkannt und werden und was wäre ſein Loos darnach? ſtrengere Zucht nach jeder Richtung hin. Nun — es wird wohl ſo leicht keiner der Gefangenen daran denken, Reißaus zu nehmen, zumal hier in W. die ſtrengſte Aufſicht iſt.“ 5 In dieſem Augenblick erhellte ein Blitz tag⸗ hell das Zimmer und gleich darauf machte der Donner das Haus faſt erbeben. Werner war auf⸗ geſprungen. „Das hat in der Nähe eingeſchlagen! Barm⸗ herziger Gott, wenn nur die Mutter erſt zu Hauſe wäre! Aber bei dem Wetter, das ſich doch ſchon vor einer Stunde ankündigte, werden ſie die Ver⸗ wandten doch nicht haben abfahren laſſen.“ Der Gutsbeſitzer trat ans Fenſter und ſchaute nach der Wetterfahne die ſich gewandt hatt 535 den fernen Lieben weilten. — O, Vater, wäre ich Ge⸗ fangener, ich arbeitete mir die Hände wund, an eingeliefert Noch „Jetzt iſt es in Ager wieder ſchön, in einer halben Stunde kann Hanna hier ſein.“ Das Gewitter war ziemlich vorüber, aber der Regen goß in Strömen auf die dürſtende Erde hernieder, der Wind ſauſte mit Vehemenz über Felder und Gärten, die Aeſte bogen ſich, knickten und brachen nach allen Richtungen hin. Werner trat aber deſſen ungeachtet hinaus in das Freie. Die Beſorgniß um ſein liebes Weib ließ ihn nicht raſten, er ging bis zum Kreuzwege, um nach ihr auszuſchauen. Ein Bauer, der des Weges daher kam, gab ihm anf ſeine Frage: „Wo es wohl eingeſchlagen haben mag ?“ zur Antwort: „Nur in einem Baum, gnädiger Herr.“ Werner ging ruhig heim; der Sturm hatte ſein aufgeregtes Gemüth etwas beſänftigt. Zu Hauſe war inzwiſchen Frau Hanna von der ent⸗ gegengeſetzten Richtung heimgekehrt, ſie trat jetzt über die Schwelle um ihren Gatten zu be⸗ grüßen. „Lieber Mann!“ ſagte ſie und lehnte ſich müde an ſeine Schulter, „das war ein Wetter!“ Er umfaßte ſie und führte ſie ins Wohn⸗ zimmer, wo bereits die Lampe brannte und der Theekeſſel brodelte. „Ich war Dir bis zum Kreuzwege nach Ager entgegengegangen, weil ich Dich direkt von dorther erwartete; wir ängſtigten uns um Dich, Hanna, wo warſt Du während des Gewitters?“ (Ftſ. fgt.) 5