meiſters, die mit denjenigen der Feuerwehr voll und ganz übereinſtimmend ſeien. Sein Hoch galt der Brüderlichkeit, Freundſchaft, Einigkeit und Eintracht. Herr Kommandant Elz⸗Mannheim dankte für die liebenswürdigen Worte des Herrn Bürgermeiſters Petermann, der ein warmes Herz für die Feuerwehr habe. In ſeinen weiteren Ausführungen betont? Redner, daß die Schluß⸗ probe zufriedenſtellend ausgefallen ſei. Er ſchloß mit einem Hoch auf Herrn Bürgermeiſter Peter⸗ mann. Im weiteren Verlauf der Feier dankte Herr Kommandant Agricola dem gemeinderätlichen Kommiſſär, Herrn Gemeinderat Huben, für die vortreffliche und gewiſſenhafte Vertretung der Feverwehrintereſſen im Gemeinderatskolleginm. Er endigte mit einem Hoch auf Herrn Huben. Gegen Schluß des Tages wurden noch auf den Ver⸗ waltungsrat und die Feuerwehrkapelle, deren Leiſtungen ausgezeichnete waren, Toaſte ausge⸗ bracht. Man muß unſchmeichelhaft zugeſtehen, daß die hieſige freiw. Feuerwehr unter ihrem neuen Kommando ganz bedeutende Fortſchritte gemacht hat. Möge ſie auch fernerhin blühen, wachſen und gedeihen. Cadenburg, 24. Sept. Die Stickſeide⸗ fabrik W. Kücker in Weinheim beabſichtigt, hier eine Filiale zu errichten. Wir begrüßen die ſich den hieſigen Arbeiterinnen jeden Alters dadurch bietende Gelegenheit eines leichten, ſicheren und guten Verdienſtes und wünſchen dem Unternehmen beſten Erfolg. Sobald ein geeignetes Cokal gefunden iſt, ſoll die Filiale ihre Thätigkeit unter Ceitung eines Werkmeiſters beginnen. — Käferthal, 24. Sept. Ein ſchreck⸗ liches Unglück paſſirte heute Mittag kurz vor halb 2 Uhr auf dem Bahnhofe der Mannheim⸗ Weinheimer Nebenbahn. Die 20 Jahre alte blühende Tochter des Landwirths Peter Schwind, Namens Katharina, die im Zuge von Mannheim hier ankam, wollte, nachdem der Zug ſtillſtand, ihr Milchwägelchen aus dem Waggon heben, kam aber, weil der Lokomotivführer — wie uns gemeldet wird — die letzten Wagen zu zeitig abſtieß, zu Fall und wurde zwiſchen Trittbrett und Rampe zuſammengedrückt. Der Tod trat ſofort ein. § Sinsheim, 24. Sept. Die Vorberei⸗ tungen zu dem am 29. und 30. September und 1. Oktober dahier ſtattfindenden land wirtſchaftlichen Gaufeſte des Pfalzgauverbandes ſchreiten rüſtig vorwärts; bereits ſind auf der Stadtwieſe und den anſtoßenden Gärten die Hallen im Rohbau erſtellt. Die Tierausſtellung verſpricht eine ſehr reichliche zu werden; es ſind hiefür 4 Hallen vor⸗ geſehen, je eine ſür das Rindvieh, die Schweine, Ziegen und das Geflügel. Die Pferde werden in den hieſigen Gaſtſtällen untergebracht und nur am Samstag, den 29. ds, vorgeführt, die anderen Tiere bleiben Samstag und Sonntag in der Ausſtellung. Angemeldet ſind bis jetzt die Zucht⸗ hengſte der Stationen Kirchardt, Hilspach, Ep⸗ pingen, Oberhof, Schloß Langenzell und Kirr⸗ ſtädterhof, zuſammen 14 Prachttiere, Belgier⸗Raſſe. Pferde ſind ferner angemeldet: 26 Zuchtſtuten, 38 Fohlen und 6 Wallache, ſowie 2 Zuchtfami⸗ lien. Farren: 18 Stück, Kühe: 46 Stück, 8 mit Kälbern, 48 Rinder und Kalbinnen, zuſammen 120 Stück. Die Rindviehzuchtgenoſſenſchaften Elſenzgau und Neckarbiſchofsheim werden mit ausgeſuchten Sammelausſtellungen und Zucht⸗ familien vertreten ſein. Zur ſtaatlichen Prämi⸗ irung ſind 38 Eber, 32 Mutterſchweine und 14 Erſtlingstiere angemeldet, dazu kommen noch etwa 100 Ferkel. Für die Ziegenausſtellung ſind an⸗ gemeldet: 15 Böcke, 36 Ziegen und 24 Lämmer, ferner Kollektivausſtellungen der Ziegenzucht⸗ vereine Zuzenhauſen, Neckarbiſchofsheim und Itt⸗ lingen. Auch die Ausſtellung von Geflügel und Bienen wird intereſſant werden. — An Obſt und Kartoffeln ſind neben den Einzelausſtellungen größere Kollektivausſtellungen des Amtsbezirks Sinsheim und Eppingen vorgeſehen, ebenſo an Getreide, Tabak, Sämereien u. ſ. w. Molkerei⸗ produkte werden die ſämtlichen Molkereien der Gegend ausſtellen. Die Genoſſenſchaft Adersbach insbeſondere wird ihre Molkerei im Betrieb vor⸗ führen. Auch größere Maſchinenfabriken werden ausſtellen, wie Lanz Mannheim, Botoch⸗Rappenau, Kleitzfelder⸗ Mannheim, Walter⸗Speyer, Behrle⸗ Renchen, Schmitt⸗ Heddesheim, Bläß Ladenburg. Einzelne der Maſchinen werden mittelſt Elektrizi⸗ tät in Betrieb genommen. kommender Weiſe angeordnet worden, daß am Samstag, den 29. September, der um vormittags 81“ in Heidelberg abgehende und um 91“ in Meckesheim eintreffende Lokalzug bis Sinsheim weitergeführt wird, wo ſeine Ankunft um 10 Uhr — alſo zur Eröffnung der Ausſtellung — eintrifft. Seitens der General⸗ direktion der Staatseiſenbahnen iſt in entgegen⸗ Hochſchule für Muſik in Mannhei Das neue Unterrichtsjahr hat Montag, de d. M. begonnen. In das Lehrerperſongl iſt u eingetreten Frau Hofopernſängerin Noche He Weitere Ergänzungen des Lehrerkollegium ſte in Verbindung mit der Erweiterung dez Lehr planes bevor. Die Errichtung von Bläſer⸗Kluf von ſolchen für Kontrabaß und für Harfe w ſeitens der Hochſchule angeſtrebt. Die unſeres Hoftheaterorcheſters, die die erſteg 8 für Blas⸗Inſtrumente innehaben, haben ſich e erklärt, die zu kreirenden Lehrſtellen an der Ho ſchule zu übernehmen. Es iſt zu hoffen, daß die Gewährung der Unterrichtsgelegenheit ein haftes Intereſſe dem Studium der Blasiuſteng ſich zubende. Für Muſikſtadirende, die die ſchäftigung mit der Kunſt als Berufs ſache beige erſchließt ſich ein Feld günſtigſter Art, peng die Qualifikation eines guten Bläſers zu eres ſtreben. In Orcheſter finden gute Bläſer die ſehr gewürdigte Poſition und ſchon während militäriſchen Dienſtzeit, erwachſen den jungen ſikern, die neben dem Streich⸗ auch ein Blasinſt ment beherrſchen bevorzugte Verhältniſſe, Die ſchule wird denjenigen, die ſich zum Mei Bläſerklaſſen melden, jede mögliche Vergine eussbod Aossbode ele ace ale gewähren. Um aber auch das Intereſſe i annita 5 Blas⸗Kammermuſik die über eine eigenartig e uc und gehaltvolle Litteratur verfügt, in weſtere g g zu tragen, iſt ſeitens der betheiligten Künſtler Plan gefaßt worden, dem Publikum in Fffen Kammermuſikaufführungen von neuem Gelege zur Kenntnißnahme der Schöpfungen dieſer gattung zu geben. Nähere Mittheilungen dieſes Unternehmen ſtehen bevor. Weiterhin ze heute ſchon die Abſicht, gelegentlich der Voit abende der Hochſchule dem Zweig der Blas⸗ Aan muſik Beachtung zu ſchenken. Die Künſtſer ſeres Hoftheaterorcheſters haben ſich auch zur d führung dieſer Abſicht, die der Propagandg wenig gekannten muſikaliſchen Littergturze dienen Röge, freundlichſt bereit erklärt, 2 dungen zum Eintritt in die Hochſchule werden 1 Täg! lich von der Direktion (Nachmittags 3 48 entgegengenommen. Dort wird auch bereiti Auskunft ertheilt über die Bedingungen, unter der Unterricht in den verſchiedenen Blass ut menten, im Kontrabaßſpiel und im Spiel der Hor ertheilt wird. „ er Qualit hen duffft. Cen Schil Sie legte ihre Familienpapiere vor, wies ſich aus und teſtirte dann: a „Ich, Senta Domodeff, verwittwete Mixin, beſtimme bei geſundem Verſtande im Falle meines Todes Folgendes: 1) Von meinem bei der Wiener Bank nieder⸗ gelegten Vermögen erhält meine Geſellſchafterin Illona Piutas für ihre treue Dienſte, ſo lange ſie lebt, eine Rente von 6000 Gulden. 2) Die übrigen Zinſen fallen den Armen Wiens zu. 3) Mein Vermögen bleibt meinem Gatten Paul Domodeff, der jetzt eben als politiſch Ver⸗ urtheilter zu Tomsk in Sibirien abbüßt. Die Gerichte ſollen deuſelben davon benachrichtigen. 4) Sollte es Gott wollen, daß mein Gatte in der Verbannung ſtirbt, ſo fällt das geſammte Vermögen zur Hälfte den Armen Wiens, zur Hälfte den wiſſenſchaftlichen Lehranſtalten Wiens zu zur Errichtung von Stipendien für arme Stu⸗ denten. 5 5) Aus dem Zinsergebniſſe beſtellt die kaiſer⸗ liche Regierung eine oder mehrere amtliche Teſta⸗ mentsbollſtrecker aus dem Richterſtande. So diktirt, geleſen, genehmigt und eigenhändig unterzeichnet Wien, den 7. 11. 1866. Darauf zeichneten ſtegelte der Notar. Die Feierlichkeit war vorüber. Das Teſta⸗ ment ward dem Gerichte übergeben. Eine Woche darauf war Senta Domodeff eine Leiche. Als nach Sentas Beerdigung Stephan Mixin Auſpruch auf ihr Vermögen machte, ward er ge⸗ richtlich abgewieſen. Er ſollte die Früchte ſeiner ſchändlichen That nicht genießen. Neun Jahre darauf meldete ſich bei den Ge⸗ richten Wiens ein gebrechlicher Mann, der ſich durch Senta Domodeff.“ die mitgebrachten Zeugen und ſeine Papiere als Paul Domodeff anwies. Ihm ward das Vermögen nach dem Beſchluſſe der Te⸗ ſtamentsvollſtrecker ausgehändigt. Er legte davon in die Hände der Gerichte diejenige Summe nieder, welche Illonas Rente ergab, fügte aber die Be⸗ ſtimmung hinzu, daß das Kapital nach deren Tode den Armen zufallen ſolle. Er beſchenkte viele milde Stiftungen mit großen Summen und zog dann mit vier Anweiſungen über den Reſt des Kapitals auf die Bank in London nach England. Auf dem Wege dahin beſuchte er die rheiniſche Stadt und in ihr die Palette, wo noch immer das luſtige Völkchen der Künſtler verkehrte. Dort ſaß er und murmelte: „Hier wars, im Carneval!“ Danu reiſte er unbekannt nach London, wo er ſich ankaufte. Seine Erben wurden arme Ver⸗ wandte am Rhein und in Warſchau. Ende. Was hab ich dir gethan? Er hat auf böſe Wege ſein treues Thier gelenkt, Was iſt ihm, daß es ſchaudernd und zaudernd rückwärts drängt? Sieh da! der Engel Gottes, der mit gezücktem Schpoert In hohler Felſengaſſe den engen Paß verwehrt! Das Thier ſieht Gottes Boten der Menſch iſt blind vor Zorn, Er ſchlägt es mit dem Stabe, treibt fluchend es nach vorn, Da fällt es auf die Kiee und klagt den Wütrich an: Was iſt's, daß du mich ſchlägeſt? Was hab ich dir gethan? Den Jammerruf des Thieres — die Welt verſteht ihn nicht, Sie höhnt: Wann iſt erhört ein Eſel, welcher ſpricht? Doch hättet ihr nur Ohren: wie oft in Stadt und Flur Vernehmet ihr die Klage der armen Kreatur! Da treibt ein roher Fuhrmann in atemloſen da Mit Hieben und mit Flüchen ſein keuchend Roß berge Matt ſtürzt es in die Kniee, klagt ſtumm den Unholt ah Was iſt's, daß du mich ſchlägeſt? Was daß che gethau? Hier zerrt ein Metzgerburſche das Käl blein ber Fels, Dem rechts und links die Ferſen der biſſige Pn umbellt: Es ſteht und klagt den Treiber mit bloͤden Augen an Und klagt mit hohlem Blöcken: was hab ich dir geha Dort raubt ein böſer Bube die nackte Vogelbent Aus warmem, weichem Neſte, aus treuer Eltern Hut. Ihr Schwirren und ihr Girren klagt laut den Nh ber an: O weh! Du junger Frevler, was hab ich dir gekhhanz Was treibt der kleine Junge im Mafenſonnenſchent „Flieg, Maikäfer, fliege,“ den Faden um das Bein! Der Knabe zerrt am Faden, ſchon hängt das a chen d'ran. Das Thierlein zuckt am Boden was hab ich dir gethan So ſchreit in lautem Schmerz, ſo ſeufzt in fue Qual Die Kreatur auf Erden viel hunderttauſend il, Und klagt den Herrn der Schöpfung den Sohn der Gottheit an: O Menſch, o Unmenſch ſage: Was hab ich dir gethan! Verſtehſt Du nicht die Sprache des Thiers in feinem Schmerz ? 1 Und ſpricht nicht ihm zum Schutze dein eigen lend Herz e N Und hörſt du nicht den Engel, der laut um Gf ſchreit? Er kommt von Gottes Throne und heißt „Bat herzigkeitl“ Karl Gero,