wei zu — ler lt, 7 dier Unterſuchung zoard. ien waren von dem Warſchauer Ad⸗ he nun 9 —.— daer Wochenblatt 5 Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. . e jeden Dienſtag und Freitag Abend. f reis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt frei ins Haus. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Redaktion, Druck und Verlag von Karl M olitor, Hofbuchdruckerei⸗ —5— — Samſtag, den 22. Fepfember Rücktritt Eiſenlohrs. the 18. Sept. Die „Ulsr. Z.“ „ gl, H. der Großherzog haben Vöchſter Entſchließung vom 15. Sept. Wigſt geruht, auf den 1. Oktober d. J. ier des Innern Dr. Eiſenlohr auf ilesſhänigſtes Anſuchen ſeines Amtes zu 1 geben denſelben unter beſonderer Anerkennung e lang zährigen, ausgezeichneten und erfolg⸗ hen Dienſte in den Kuheſtand zu verſetzen ie Peaſidenten des Verwaltungsgerichts⸗ o Schenkel zum Präſidenten des Mini⸗ 5 es Innern und zum Geheimen Rath er Hlaſſe zu ernennen. eue Miniſterialpräſident Geheimer kel iſt in Schaffhauſen im Jahre 1845 155 ſeht alſo in der Mitte der Fünfziger. is in Heidelberg kurze Seit Amt⸗ Wegen hilfsarbeiter im Handels miniſterium, Miltesigkaffeſſor, 1825 auch Lehrer der telfenſchaft an der techniſchen Hochſchule, i igiſterfalrath, trat 1881 ins Miniſterium ern ein und wurde 1891 zum Geh. keegierungsrath, 1895 zum Miniſtertaſ. hier befsedert. Im vorigen Jahre wurde Sckel an Stelle des Geh. Rats Joos Päßdenten des Verwaltungsgerichtshofs ann und vom Großherzog in die J. Ham⸗ een, Er gilt als ausgezeichneter Juriſt ogllungsbeamter und hat ſich auch 0 ceſſenſchaftlicher Schrifſteller einen nen gemacht. Ohne Zweifel gehört er nach fgabung, Wiſſen und Arbeitskraft zu den 5 e Mopazitäten unter unſeren höheren Be⸗ Poltiiſch iſt der neue Miniſter noch enig hervorgetreten. A olfftzisſe „Südd. Keichskorreſpondenz“ Müden e fie beamer begleitet den Kücktritt Dr. Ei i b Auslaſſungen: e „Es fällt nicht ſchwer, eine a iſti des ſcheidenden Miniſters zu 9 5 Her Br Eiſenlohr war kein Freund waghalſiger poli⸗ tiſcher Experimente; die Fortdauer einer Politik aufrecht zu erhalten, die Baden zum freiheit⸗ lichen Muſterſtaat emporgehoben hatte, war ſein Streben, und dieſem Streben iſt der Erfolg zur Seite gegangen. Es iſt daher zu verſtehen wenn die extremen Parteien ihm nicht beſon⸗ ders günſtig geſinnt waren. Herr Eiſenlohr hat eben niemals die Ueberzeugung verleugnet daß extreme politiſche Anſchauungen nicht als gedeihliche Grundlage ſtaatlichen Lebens gelten können und er hat danach gehandelt. Seine Ar⸗ beitskraft, ſeine Fähigkeiten haben auch die Gegner rückhaltlos anerkennen müſſen und wenn Herr Dr. Eiſenlohr nach jahrzehntelanger Aufbrauchung dieſer Arbeitskraft am Abend des Lebens das Bedürfniß nach Ruhe fühlt ſo iſt das ein natürliches Gebot, deſſen Er⸗ füllung er ſich nicht entziehen durfte. Obgleich Herr Eiſenlohr auch auf dem letzten Landtage ſeinem Entſchluß um ſo mehr beſtärken, als er ſich der Ueberzeugung nicht verſchließen konnte, Großherzog Herrn Dr. Schenkel jetzt das verant⸗ daß er auf dem nächſten Landtage einer ge⸗ ſchloſſenen oppoſitionellen Mehrheit gegenüber⸗ ſtehen würde, ohne einer zielbewußt zuverläſſigen Unterſtützung durch die liberale Minderheit ſicher zu ſein. Ein makelloſer Charakter, ein glühender Patriot, ein treuer Diener ſeines errn, wie er ſelbſtloſer nicht gedacht werden kann, ſo ſcheidet Herr Eiſenlohr aus dem Amte und der Dank aller aufrichtigen Daterlands⸗ freunde folgt ihm nach. Als Träger altlibera-⸗ ler Ueberlieferungen ſtand er Jahrzehnte auf der Wacht gegen rückſchrittliche und radikale Be⸗ ſtrebungen, und auch in dieſer Beziehung hat er ſich durch eine ſtattliche Reihe, von wahr⸗ haft freiheitlichem Seiſte erfüllter geſetzgeber⸗ iſcher Thaten bleibende Verdienſte erworben. Was der ſcheidende Miniſter ins beſondere auf wirtſchaftlichem Gebiet geleiſtet, wie er, that⸗ kräftig bis auf die kleinſten Einzelheiten ein⸗ gehend, die landwirſchaftl. Intereſſen gefördert hat, iſt ſo bekannt und gegen alle Anfechtung geſichert, daß ſelbſt ſeine entſchiedenſten politi⸗ ſchen Gegner ihm hiefür die uneingeſchränkte Anerkennung nie verſagten. Daß dieſe das öffentliche Wohl fördernde Wirkſamkeit auch fernerhin vom Miniſterium des Innern geübt wird, dafür bürgt die Perſönlichkeit ſeines durch das Vertrauen des Landesherrn neuberufenen Leiters. Herr Dr. Schenkel, der dem ſcheidenden Miniſter innig befreundet iſt, war viele Jahre hindurch eine der fleißigſten, fähigſten und be⸗ währteſten Kräfte des Miniſteriums des Innern und in ſeiner Eigenſchaft als Direktor in dieſem Miniſterium der dem Miniſter nächſtſtehende Mit⸗ no holtätfyndie einen Vertrauensbeweis durch Berufung in die 1. arbeiter. Seine Verdienſte um den Staat hat Tibet mieden holt, urch, bohe Auszeichnungen Kammer der Landſtände gegeben. Indem der wortliche Amt ſeines ehemaligen Chefs überträgt, kommt in dieſer Berufung der maßgebende Wille zum Ausdruck, allen Verſuchen, den nothwendig gewordenen Perſonenwechſel als eine Aenderung des Syſtems darzuſtellen, von vornherein und unzweifelhaft jeden Anſchein von Berechtigung zu entziehen.“ Eutdeckt. ngl⸗Erzählung von C. von Wolfshagen. . . (Nachdruck verboten.) ichen war Stephan Mixin von dem De⸗ er die Entdeckungen verſtändigt. Mirin e einen ſcharfſinnigen Advokaten an, der ie Gerichten der rheiniſchen Stadt in eng jetzte, worauf der noch ungeſühnte Juwelier Mixin abermals Gegenſtand Die Glieder der Kette Mi zo ſicher zuſammengefügt worden, daß das he Gericht die Wiederaufnahme des Ver⸗ Hes beschloß und Domodeff's Auslieferung vom aſſerſtagte beantragte. Mitten in den Vorbereitungen des Paares ee, Europa zu verlaſſen, um nach Amerika ssdern, ward von den Wienern Gerichten Vsaftung ausge führt, der Verhaftete aber e ach ber rheiniſchen Stadt überführt. dei brach vor Jammer faſt das Herd, fühlte mit ihr. Beide Frauen reiſten Whg zach der Rheinſtadt, um hier Paul Do⸗ Wees Prozeß abzuwarten. Die Sache kam aber enders, nachdem ſie belannt ward, auf welche Aa die anklagende Partei zu den Kenntniſſen a Umſtänden gekommen, die wohl vermuthen des Paul Domodeff mit dem Tode des Juweliers in irgend einem Connex ſtände, die es aber nicht erwieſen, daß er den alten Herrn ge⸗ mordet habe. Die beſchworenen Ausſagen der Häubchen gegenüber, desgleichen denen Kempin's, konnte Domodeff nicht länger ein bloßes Leugnen ent⸗ gegenſetzen. „Kannten ſie alſo Frau Senta Mixin?“ fragten der Richter und der Staatsanwalt. Domodeff entgegnete. „Sie iſt jetzt meine Gattin, und ich nehme keinen Anſtand, zu geſtehen, daß ſich dieſes deshalb ſo verhält! Meine Gattin war Verlobte! meine Trotzdem bot Alexander Mixin, der ſich in ſie ver- liebt hatte, ihrem Vater, einem Beamten, der ein Manko in ſeiner Kaſſe hatte, die rettende Summe an, wenn er ſeine Tochter veranlaſſe, ſein Weib zu werden! — Herr Staatsanwalt, es iſt wohl begreiflich, daß ſie den Vater rettete! Ich aber liebe ſie umſomehr! Ich reiſte nach Deutſchland, auf der Akademie der Malkunſt meine Studien hierin fort⸗ zuſetzen, ſah ſie und ſetzte mich wieder mit ihr in Verbindung. Weiß Gott, wir thaten nichts Böͤſes, als man aber Schande auf ſie zu häufen drohte, es war in der „Palette“, griff ich zur Wehre und in der Nothwehr gab ich Kempin einen leichten Stich in den Arm. Wir ſetzten insgeheim die Korreſpondenz fort; ich ging nach Italien, kehrte zurück und fand Mixin krank vor. Ich bin zu edel, Herr, einen kranken Greis zu tödten. Als jener Kempin, der ſelbſt meinem Weibe nachſtellte, unſer Geheimniß entdeckt und uns verrathen hatte, verſuchte es der ſchon faſt dem Tode verfallene alte Herr, mich zu faſſen; ich wollte fliehen, ich hatte keine Waffe bei mir, er aber bedrohte mich mit dem Stilet, er ſtürzte beim Ringen und — fiel in ſein eigenes Mordgewehr. Das iſt bei Gott die reine Wahrheit! — Machen Sie nunmehr mit mir, was Sie wollen!“ d Staatsanwalt und Unterſuchungsrichter waren tief erſchüttert. Der Angeklagte war glaubwürdig. Er war der Uunterſuchung deshalb bisher ausgewichen, um die Ehre einer Dame zu retten, er geſtand jetzt die Wahrheit! Er war glaubwürdig, insbeſondere einer verfolgenden Partei gegenüber, die wie Kem⸗ pin aus Rachegefühl, oder wie Stephan Mirxin, aus Rückſicht auf ein zu gewinnendes Vermögen gegen ihn auftrat. Aber was halfs man mußte Domodeff vor die Geſchworenen ſtellen. 5 Die Verhandlungen dauerten 2 Tage; Niemand ahnte, daß die zwei dicht verſchleierten Damen, die im Saale ſaßen, dem Angeklagten ſo nahe ſtanden, ö es waren Senta und Illona. Zu ihrer unaus⸗ ſprechlichen Freude gelang es dem geſchickten Rechtsanwalt aus Köln, ſeinem Vertheidiger, den ſich Domodeff erwählt, die Geſchworenen zu überzeugen, daß Domodeff unſchuldig an dem Morde ſei.