anſtalt in iſt aut dmöglich ſerberinng wollen ſſc em Unter: ugsrat: 1 ik Hell zöhne. 5 Redaktion, frei ins Haus. und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Hofbuchdruckerei. — ler Samſtag, den 15. Feptember chiff. Shan un Ein engliſcher Warnungsruf. Die vier ſchnellſten Dampfer der Welt die „Dailp Mail“ ſchon in der deutſchen larine und ſtößt darüber folgenden Warnungs⸗ aus: Für ein Volk, das ſich die Herrſchaft über Wegen zuſchreibt und das die letzte Hälfte Jahrhunderts den Kekord der Schnelligkeit allen Meeren hielt, iſt es beſonders bitter, ukereſe. Brillartz cel l dem transatlantiſchen Verkehr hinter unſeren Akt. ährlichen Nebenbuhler gerathen zu ſein. e heuen deutſchen Dampfer „Deutſchland“ frische „ Haiſer Wilhelm der Große“ haben unſere ampanja“ und „Lucania“ vollſtändig ge⸗ lagen, die nun untereinander wettfahren können. iſt das auch nicht blos eine vorübergehende ederlage — ein Stoß, den man wieder in Gleiche bringen kann. Swei andere 2 Akten. mber Dessau, Herſch. erbeſüchtt mit dem „Kaiſer Wilhelm“ an Schnellig⸗ wetteifert, das andere ihn bedeutend ſchlägt. „Kronprinz Wilhelm“ u. „Kaiſer Wilhelm fertig, ſo kann ſich Deutſchland rühmen, pier ſchnellſten Dampfer der Welt zu be⸗ Wir unſererſeits haben nichts im Bau, für ſich monopoliſiren. Hamburg und Bremen thun heute ſchon mehr als das Uebergewicht von Liverpool blos zu bedrohen, während die 1 5 Flagge, wo ſie einmal erſchienen iſt, eibt. 5 Der Sieg der deutſchen Handelsmarine in Bezug auf Schnelligkeit hat aber noch eine andere und weit ernſthaftere Seite. Solche Schiffe wie „Haiſer Wilhelm der Große,“ „Kaiſer Wilhelm II.“, „Kronprinz Wilhelm“ und „Deutſchland“ haben einen rieſigen Seewerth. Sie beſitzen zwei Vorzüge — einen Hohlenvor⸗ rath, mit dem kein Kreuzer rivaliſiren kann, und eine Schnelligkeit, die ihnen vor den ſchnellſten Schöpfungen unſerer Schiffsbaukunſt den ſicheren Vorſprung gibt. Man denke ſich dieſe vier Schiffe auf den engliſchen Handel losgelaſſen und man ſtelle ſich vor, daß wir weder in unſerer Flotte noch in unſerer Handels⸗ hiffe ſind in Deutſchland beſtellt, von denen das marine etwas haben, um ſie zu überholen. Wem dieſer Gedanke allein kein Unbehagen macht, der bedenkt nicht die außerordentliche Verwendbarkeit unſeres engliſchen Handels oder die große Ueberlegenheit der großen Ocean⸗ dampfer in Seetüchtigkeit über die beſten Kreuzer. Dazu nehme man, daß England in den letzten zehn Jahren ſeiner Flotte von Linienſchiffen nur drei Schiffen von hoher Schnelligkeit zuge⸗ fügt hat, Deutſchland aber — zugefügt oder begonnen — ſechs und Frankreich vier. Be⸗ ſcheiden wir uns mit dieſer ſchimpflichen Cage, Bruell und Samuel Cunard. ſo ſind wir nicht mehr das Volk, das wir waren in den Tagen von Watt, Stephenſon, Das, was ge⸗ ſchehen iſt, bedroht in Wahrheit die Sicherheit unſeres Handels in Uriegszeiten. Am Vor⸗ abend von Hämpfen iſt es nicht mehr möglich die Schweishunde des Oceans zu kaufen oder zu bauen, die allein dieſe Schiffszerſtörer nieder⸗ Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Son ntagsblatt Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ 1900. rennen und den Wachdienſt für unſere Flotte thun können. Nur Vorbedacht kann die Ge⸗ fahr abwenden.“ So weit das engliſche Blatt, das in ſeiner Schwarzſeherei dennoch der deutſchen Seekraft ein glänzendes Seugniß ausſtellt. Verſchiedenes. () Ladenburg, 14. September. Bei dem diesjährigen Preisſchießen der Schützengeſellſchaft, das am 22. Juni begonnen und am 9. Septbr endigte, wurden folgende Reſultate erzielt: Preis: Peter Eberle, 2. Preis: Auguſt Faller 3. Preis: Jakob Wirth, 4. Preis: Georg Schnitt⸗ ſpahn, 5. Preis: Guſtav Laumann, 6. Preis: Jakob Vogel, 7. Preis: Eduard Nilſon, 8. Preis Louis Kaufmann, 9. Preis: Georg Herrmann Heidelberg, 11. Sept. Eine fürchterlich Szene ereignete ſich geſtern Abend gegen 8 Uh auf der Landſtraße zwiſchen Waghäuſel und Ober⸗ hauſen, wo ein Bärenführer von ſeinem plötzlich wüthend gewordenen Thiere angefallen, zu Boden geworfen und in kaum zu beſchreibender Weiſe zerfleiſcht wurde. Die Kopfhaut wurde dem Un glücklichen vollſtändig abgeriſſen, die Wangen zer fleiſcht, das linke Auge ausgeriſſen, die Schenke fürchterlich zerfetzt. Kinder, welche Zeugen de Vorfalles waren, eilten in das benachbarte Wag häuſel und allarmirten einige zufällig anweſend Jäger, welche aber das Thier mit ihren Schrot ſchüſſen nur noch wüthender machten. Erſt 3 Gendarmen gelang es, mit ihren Karabinern dem Thiere den Garaus zu machen. Der unglückliche Bährenführer wurde in das akademiſche Kranken⸗ haus zu Heidelberg gebracht, wo er Nachts halb 3 Uhr ſtarb. Karlsruhe, 13. Sept. Die Handwerks⸗ kammer⸗Organiſation iſt im deutſchen Reiche durchgeführt, und zwar ſind Handwerkskammern — Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ich in Verbindung mit einer Geſchäftsreiſe, Dich beſuchen werde!“ „Das ſollte mir lieb ſein, Alex!“ Der Juwelier ahnte nicht, wie Frau Senta triumphierte, denn Paul Domodeff war noch keines⸗ wegs in England; er hatte nach Fiölkings Mit⸗ nen de nſere nöglichn, 5 die Herrlichkeit der Deutſchen auf dem gaſſ. ebiete der Schnelligkeit ſchlagen kann. Unſere Mk, eder wie unſere Eiſenbahngeſellſchaften ſind 50 , Auſicht, daß Schnelligkeit ſich nicht zahlt. g. ir ſind mit einem „zwanzig Huoten“⸗Schiff tg M. Uſtändig zufrieden, und das Publikum mag 5 M. guch ſein. Unglücklicherweiſe geht aber der einviertl folg auf die Hände des Unternehmendſten Scff und ſchuelle Dampfer ſind ein Seichen 5 Unternehmensgeiſt. Es ſieht mehr und ſang 8½ he ſo aus, als wollten in naher Zukunft Uhr deufſchen Dampfer die erſten Cooſe in dem 8 Afagierverkehr zwiſchen Europa und Amerika det Entdeckt. teh, Kriminal⸗Erzählung von C. von Wolfshagen. (Nachdruck verboten.) oll Nach Italien direkt, dem Vaterlande der ficektion. Walkunſt z e iu Geſtatten Sie mir meiner Dankbarkeit da⸗ Ausdruck zu leihen, daß ich dem verabredeten Horar ein Drittel zulege?“ „Herr Mixin, Sie beſchämen mich „Darf ich?“ „Nun ja denn!“ 1 Hierauf verabſchiedete ſich der Norweger, Herr 17 2 15 5 75 415 zu der theilung Verdacht geſchöpft, dieſem deshalb ein Märchen erzählt und hielt ſich in einer Nachbarſtadt auf, wohin er durch Illonas Vermittlung Briefe erhielt, während die ſeinigen an Babette Häubchens Adreſſe eiuliefen. Daß die Liebenden auf dieſer Reiſe zuſammen⸗ trafen iſt ſelbſtverſtändlich. „ . Der Sommer berging, es wurde Herbſt und wieder Winter und Mixins Wohnort rüſtete ſich wie jedes Jahr einmal wieder zum Carneval. Eine Skandalgeſchichte, worin Fräulein Mislow verwickelt war, führte zu Erörterungen in der Preſſe, auch Fräulein Illona Pintas ward durch 8 0 Sache von der Polizei vernommen. Durch dieſen Umſtand ward Herr Mixin wieder auf das Haus aufmerkſam, von welchem Robert Kempin behauptete, daß auch Frau Senta darin verkehrt habe. Der argwöhniſche Herr Mixin kam dadurch allmählich Ueberzeugung, daß Fräulein Pintas bei ſeiner Gattin eine zweideutige Rolle ſpiele, oder Witte. — bander Mixin aber ging froh zu ſeiner Gattin; 9 gefährliche Meuſch war fort, weilte in England, 0 0 konnte ruhig ſein! Nie war er von größerer a l iglichkeit gegen ſeine ſchöne Frau geweſen, leb. 0 fal M Frau Senta benutzte dieſen Umſtand, indem ihrem Gatten die Erlaubniß zu einer Rheinreiſe 9 chmeichelte. Ihre Schweſter Olga war, wie er he, Kell Fee, ſeit kurzem in einer Nachbarſtadt die Gattin r getell, 28 Weinhändlers geworden. Er bewilligte die bei ie darum gern, ebenſo die Mittel, ſtellte aber Bagner Bedingung, daß Fräulein Illona die Gattin Ehrendame begleiten müſſe. Das nahm Frau — uta an. So kam denn die Reiſe wirklich zu elle ande; als die Damen abreiſten, bemerkte Herr mann, in: reuzweh „Ich hoffe, Du ſchreibſt regelmäßig, Senta? zum mindeſten geſpielt habe; er entließ die junge Dame deshalb unter nichtigem Vorwande Knall und Fall, ſo daß Frau Senta nun völlig iſolirt daſtand. N einen Umſtand, der ſich in Dunkel hüllt, in dieſer Feuer der Leidenſchaft, welches er vergeblich zu löſchen ſtrebte. beiführt, nach ſeiner Wohnung eilen wollte, ſah er zu ſeiner Verwunderung einen Mann aus dem und das war für den begünſtigten Liebhaber goldene Zeit. Aber die junge Frau, deren einſtiger Ver⸗ lobter längſt wieder in derſelben Stadt weilte, hatte nur an Paul Domodeff eine Stütze; er war es, der es zu ermöglichen gewußt, zu einer Hinterpforte des Hauſes in der Zellengaſſe von Frau Senta einen Schlüſſel zu erpreſſen, ſo daß er ſie täglich, wenn er wollte, ſobald es dunkel geworden, ſprechen und beſuchen konnte. Inzwiſchen erkrankte der alte Herr bedenklich, eine Als die Carnevalszeit aubrach, war Herr Mixin noch Reconvalescent. Da war es nun dem Herrn Robert Kempin klar geworden, daß Frau Senta nicht die tugend⸗ hafte Madame war, zu der er bisher gläubig ver⸗ trauend und in Verehrung aufgeblickt, ſondern ein kluges, begehrliches, berechnendes Weib. Dies ent⸗ fachte nun in dem bis dahin guten Menſchen ein Als Kempin eines Abends über die Zellen⸗ brücke, die dicht am Hinterhauſe des Juweliers vor⸗ Hinterpförtchen treten, und dieſe verſchließen. Er blieb ruhig im Schatten ſteben und glaubte in dem arglos vorbeiſchreitenden den Reitersmann vom