Durchführung kommen können, während im direkten Verkehr mit anderen Eiſenbahnen zunächſt mit dieſen zu verhandeln ſein wird. Verſchiedenes — Ladenburg, 10. September. Das Geburtstagsfeſt unſeres allverehrten Großherzogs wurde auch hier gefeiert. Am Vorabend ver⸗ kündeten keine erhebenden Glockenklänge den kom⸗ menden Feſttag, keine Böllerſchüſſe gaben uns Kunde von der Wiederkehr des hohen Tages, kalt und froſtig nahte uns das ſchöne Feſt. Der Gemeinderat veranſtaltete am Samstag Abend im Gaſthaus zum Anker ein Feſtbankett, zu dem die eingeladenen Vereine recht zahlreich erſchienen waren. Die Feuererwehrkapelle, unter der tüch⸗ tigen Leitung des Herrn P. W. Hertel, leitete die Feier durch einen ausgezeichnet zum Vortrag gebrachten Marſch ein. Herr Bürgermeiſter Peter⸗ mann begrüßte die Anweſenden mit einer kurzen Anſprache, darin die verſchiedenen Ereigniſſe er⸗ wähnend, unter denen ſeit 1870 die Feier des Geburtsfeſtes begangen wurde. Herr Stadtpfarrer Sievert hielt die Feſtrede und legte die letzten fünf Jahrhundertwenden ſeinen geſchichtlichen Aus⸗ führungen zu Grunde und gab ein klares Bild über unſer Fürſtenhaus von dem trefflichen Mark⸗ grafen Bernhard 1 (1380) bis auf unſeren er⸗ habenen Großherzog Friedrich. Die Geſangvereine „Geſangverein“ und „Sängereinheit“ trugen herr⸗ liche Lieder vor und ernteten auch reichen Beifall, wobei die guten Leiſtungen der „Sängereinheit“ beſonders auffielen. Auch die Muſikvorträge der Feuerwehrkapelle ſind lobend zu erwähnen und verdienten allſeitige volle Anerkennung. § Ladenburg, 11. Sept. Wie im Vor⸗ jahre, ſo konnte auch diesmal wieder am Geburts⸗ tage unſeres Landesherrn die von demſelben ge⸗ ſtiftete 25jährige Dienſtauszeichnung mehreren Mitgliedern unſerer freiwilligen Feuerwehr ver⸗ liehen werden. Die Wehr verſammelte ſich an ihrem Spritzenhauſe und marſchierte unter Voran⸗ tritt ihrer Spielleute nach dem Rathauſe, wo um „ 11 Uhr vormittags der feierliche Akt im Bürgerſaale ſtattfinden ſollte. Hierzu waren er⸗ ſchienen: Herr Amtmann von Witzleben als Ver⸗ treter der Regierung, ferner Herr Bürgermeiſter Petermann, ſowie mehrere Mitglieder des Ge⸗ meinderats. Herr Amtmann von Witzleben er⸗ öffnete die Feier mit einer Anſprache, in welcher er auf die edlen und gemeinnützigen Beſtrebungen der Feuerwehr hinwies, deren Mitglieder ſich freiwillig und ſelbſtlos dieſem Berufe gewidmet hätten. Hierbei betonte er, daß man bei dem Brandunglücke in Plankſtadt von neuem geſehen habe, welch Glück es für jede Gemeinde ſei, eine ſchlagfertige Feuerwehr zu beſitzen. Herr Amtmann von Witzleben wies ſodann darauf hin, welche große Sympathie und Wohlwollen der Großherzog der Feuerwehrſache entgegenbringe, gerade durch die Verleihung der Dienſtauszeichnungen und endigte mit einem Hoch auf denſelben, welches von den Anweſenden begeiſtert aufgenommen wurde, Er überreichte dann die 25jährige Dienſtauszeich⸗ nung an folgende Feuerwehrleute: Auguſt Alt⸗ mann, Heinrich Hahn, Chr. Weick, Konrad Karg, und beglückwünſchte ſolche zu dieſer Ehrung. Im Namen der Stadt ſprach Herr Bürgermeiſter Petermann: In der Feuerwehr herrſche Ordnung, Disziplin und Korpsgeiſt, deshalb werde auch ihr Wirken ein ſegensreiches ſein. Der Wahlfpruch der Fluerwehr ſei: „Gott zur Ehr, dem Nächſten zur Wehr!“ ſie ſetze Gut und Blut ein zum Wohle der Stadt und ihrer Bürger. Im Anſchluſſe hieran übergab Redner den Dekorierten die von der Stadt geſtifteten ſilbernen Uhrketten. Dieſelbe empfing auch der Wehrmann Nikolaus Reffert, der infolge Wegzugs von hier ſeine Dienſtzeit 2 Jahre unterbrochen hatte, die 25jähr. Dienſtaus⸗ zeichnung nicht erhalten konnte. Kommandant Agricola wies auf die Bedeutung der heutigen Feier hin, welche unter den Augen der Regierung und der Stadtverwaltung ſtattfinde und ſprach beiden Behörden im Ramen der Wehr den Dank aus. Er endigte mit einem Hoch auf den Ver⸗ treter der Regierung, Herrn Am mann von Witz⸗ leben, ſowie auf Herrn Bürgermeiſter Petermann. Hiermit ſchloß die ſchöne Feier. Ladenburg, 11. Sept. Der von Singer Co., Nähmaſchinen⸗Akt.⸗Geſ. in Mannheim am 3. September im Gaſthaus zum Hirſch hierſelbſt eröffnete Wanderſtickkurſus erfreut ſich in den Kreiſen der Damenwelt immer lebhafterer Beach⸗ tung, und es finden ſich fortgeſetzt im Sticklokal Damen ein, um ſich das neue Stickverfahren an⸗ zuſehen, von deſſen Einfachheit Jedermann über⸗ raſcht iſt. — Auch die im Sticklokal ausgeſtellten Stickereien finden fortgeſetzt Bewunderung, ſo daß es an neuen Anmeldungen von ſolchen, welche die ſchöne Kunſt erlernen wollen, nicht fehlt. Die Erlernung des neuen Stickverfahrens iſt mit keinerlei Schwierigkeiten verbunden und bei einigem 254 Fleiß und Ausdauer iſt der Erfolg des Unterrich ein überraſchender. Zu ſinnigen Andenken u zu ſchönen Geſchenken im Familienkreiſe eig ſich wohl nichts ſo vollkommen, als Gebrauch gegenſtände mit dieſer reizenden Stickerei eige händig geſchmückt. Jede gewünſchte Aus lu wird im Sticklokal bereitwilligſt erteilt und werd daſelbſt auch weitere Anmeldungen jederzeit ger entgegengenommen. Mannheim, 9. Sept. Cin ſchrecklich Vorfall, der den Tod eines Menſchen im Ges hatte, ereignete ſich geſtern Nachmittag. In de in jüngſter Zeit in dem Hauſe O 8, 8 nen richteten Wirtſchaft ließ ſich der Arbeiter Je Gaßner, welcher dort zu Mittag aß, von d Wirt ein Gewehr zeigen und dieſer erklärte auch die Handhabung der Waffe. Plötzlich krag ein Schuß und Gaßner ſank tötlich getroffen Boden. Das Geſchoß war Gaßner ins Geh gedrungen und führte den Tod des Man binnen kurzer Zeit herbei. Gaßner iſt 36 8a alt. Der unglückliche Beſitzer des Gewehres erſt ſeit circa 8 Tagen die Wirtſchaft inne, Leimen, 9. Sept. Am Samstag Mit ſtürzte im Cementwerk der mit Reparaturen ſchäftigte Zimmermann Jakob Büßecker von WI lingen herab und zog ſich am Kopfe ſolch ſchy Verletzungen zu, daß er im akademiſchen Krank haus Heidelberg, wohin er verbracht worz war, ſtarb. Maxau, 10. Sept. Geſtern, Song Nachmittag 4 Uhr, wollten die Dampfer „Gre und „Blitz“ von Mannheim, mit je zwei les Schiffen zur Thalfahrt umdrehen, wobei Dampfer „Gretha“ dem Schiff „Roſenhägel“ gas Ruhrort, an der Kopfſeite ein großes Loch rannte. Infolge dieſer Kolliſion ſank der Dan und ragt jetzt nur noch in einigen Theilen ſicht aus dem Waſſer. Menſchen ſind nicht zu Scha gekommen. Es wird nun die Frage sein, oh Dampfer gehoben oder geſprengt wird, Dampfer liegt unmittelbar beim Gaſthauſe Rheinbad. St. Johann, 10. Sept. Die könig Eiſenbahndirektion teilt mit: Der Schiel Paris⸗Frankfurt a. M. fuhr geſtern Morges Uhr bei der Einfahrt in den Bahnhof Birken Neubrücke auf eine Rangiermaſchine. Der Fa und Heizer derſelben wurden erheblich vel Die Beſchädigungen an Material ſind unbedenze „Dieſes Haus hat noch einen zweiten Eingang durch eine Einfahrt im Nebengäßchen. Sagen Sie das dem „Herrn“ und machen Sie dort ihr Kreuz an die Thür; hier könnte es bemerkt werden, denn ich habe eine dunkle Geſtalt in unſerer Gaſſe hin⸗ und herſchlei hend geſehen!“ Von dieſem Zeitpunkte an bemerkte Kempin nichts mehr von den Frauen und berichtete dem Ju⸗ welier: „Die Damen ſcheinen doch in die Meſſe zu gehen!“ „Es iſt gut!“ lautete die Antwort. Sie nach in welche Kirche ſie gehen!“ So folgte Kempin den beiden einſt bis zum Dome, blieb auch vor dem Portale bis die An⸗ dacht vorüber war. Da kamen die Damen und neben ihnen die hohe Geſtalt eines Mannes. „Der Reitersmann!“ entfuhr es da Kempins Munde. Der Mann hörte es, rannte Kempin über den Sehen Haufen und war im herausſtrömenden Publikum verſchwunden. „Verdammt“, fluchte Kempin und raffte ſich mit Noth auf. Die Damen waren natürlich fort. Kempin berichtete das ſeinem Herrn, der aber ſagte: mein Argwohn hatte keinen Grund! Ihnen!“ Kempin aber brummte: „Der verliebte Narr! Wenn er wüßte! Noch ſtehe ich vor der Entdeckung, und ich ſetze ſie auf eigene Fauſt fort! Wenn Frau möglich, daß —!“ a Er unterdrückte das übrige ſcheu, that einen Blick in den Spiegel und lächelte. aber Unterdeß kam Herr Olaf Fjölking täglich in Mixin's Haus, wo in Herrn Alexanders Privat⸗ zimmer der Maler ſeine Staffelei aufgeſtellt hatte und der Chef täglich beim Künſtler über eine Stunde ſaß. Das Bild verſprach ähnlich zu werden und ſchritt gut vorwärts. Herr Alexauder unterhielt ſich viel mit dem Maler, fragte ihn nach ſeinen Studien und ſeinen Mitſchülern und ließ ſich ſogar einſt das Bild mitbringen, auf dem alle Schüler der Akademie vom laufenden Jahr dar⸗ geſtellt waren. Er muſterte die photographiſche Gruppe mit glühenden Augen und fragte, nachdem er den Ringkämpfer von neulich ſchnell gefunden, nur um ſein Juntereſſe an einer Perſon zu ver⸗ ſtecken, nach den Namen einzelner der Akademiſten, dann auch nach den Namen der Fremden: „Der hat ja ein ausländiſches Anſehen!“ meinte er und tippte auf den Kopf. Der Maler nickte: „Es iſt ein Landsmann von Ihnen, Herr Mixin!“ „Nicht möglich! Und wie nennt er ſich?“ „Paul Domodeff!“ „Keune ich nicht im eutfernteſten!“ „Er ſchreibt öfter nach Warſchau!“ „So, ſo!“ 8 8 „Nun iſt's genug, Kempin ich glaube doch, Ich danke a Senta für den Reitersmann eine Neigung hat, wäre es doch auch Er legte das Bild zurück: „Gute Arbeit; der Photograph iſt wohl ſelbſt Künſtler ?“ Der Maler nickte. „Uebrigens, Herr Mixin, werden fertig, vielleicht noch drei Sitzungen!“ „Das wäre mir lieb, denn ich bin der langen Unthätigkeit ungewohnt!“ Von unheimlicher Eiferſucht verzehrt, ſpürte von dieſem Augenblicke Herr Mixin allen Schritten wir bald Paul Domodeff's nach und zog auch in Warſchan heimlich Erkundigungen über ihn ein. Sie waren dazu angethan, ihn noch mehr zu beunruhigend ſein Bruder Stephan, der ſonſt bei ſeiner Fin loſigkeit ſein Erbe geworden wäre und die eillerin dieſer Hoffuung, Frau Sena, des glühend haßte, theilte ihm boshafter Weiſe ai, daß ein Maun dieſes Namens ſeiner Gaftin ge licher Verlobter geweſen ſein ſolle, wie die Fama ſage. Nun ging Herr Mipin rußheles an beargwöhnte ſeine Gattin ſo auffällig, daß fie immer mehr von ihm abwandte und dadurch Maler direkt in die Arme getrieben wurde, Das Verhältniß der beiden Ehegatten 1 dadurch ein immet kälteres, immer mehr ſpanntes! Darüber kam nun ein wundervoller Maß Land. Herr Olaf Flölking liefert jetzt endlich ſehr gelungene frappant ähnliche Bild feines traggebers ab und erhielt ſeine Bezahlung, e trächtliche Summe. 5 „Und was werden Sie damft anfangen; fragte Herr Mixin lächelnd. „Ich werde es ſo machen, wie mein Freund Domodeff!“ eutgegnete der junge Herr. „Iſt er Ihr Freund? Glebt Freunde?“ a „Nun, ſagen wir: mein Commilitone!“ Ac ander Mixin nickte leicht: „Und wie hat er es gemacht?“ „Er hat eine Kunſtreiſe nach England, Fru reich und Italien angetreten!“ noch es 218 „So weit“ Beſitzt der Herr ſolche Mithl „Er iſt ſtets reich lich bei Kaſſe! „ Alſo ein ordentlicher Künſtler ?“ „So etwas hat man gern! Und wohin 9 * 35 ö Sie (Fortſetzung folgt. N an Montag, . Dee Aakertichsſt Veltte ume 5 b nd ganfnann N. n. Eupf when und i Tuffſteine, Cement, Schilfroh a 1 0 5 ö 6 — 2 4 — r .