Apoſtel des Anarchiſtenſtaates im Lar letzte Jahre ſchon auf ſich geladen haben. Nachdem zuerſt Carnot, der Präſident Frankreichs, im Juni 1894 durch Caſerio erdolcht worden war, wagte ſich im September 1898 in Genf der Anarchiſt Luccheni an die wehrloſe Kaiſerin Eliſabeth von Oeſterreich heran und gab ihr den Todesſtoß. Vor einigen Monaten erſt machte dann der gleich⸗ falls durch anarchiſtiſche Ideen bethörte, erſt 16jährige Sipido in Brüſſel einen mißlungenen Mordanſchlag auf den Prinzen von Wales, und jetzt geſellt ſich als vierter noch der verruchte Braſſi hinzu. König Humbert, an deſſen Bahre jetzt das italieniſche Volk und mit ihm die ganze kultivirte Welt trauert, war am 14. März 1844 zu Turin als Sohn Viktor Emanuels geboren. Am 9. Januar 1878 beſtieg er den Thron, 1878 ent⸗ 1883 ſchloß er mit Deutſchland und Oeſterreich⸗ Ungarn den Dreibund, und ſeitdem iſt er immer in allen internationalen Fragen ganz und feſt auf Seiten ſeiner Verbündeten geſtanden. Sein Nach⸗ folger auf dem Thron iſt der Prinz Viktor Emanuel von Neapel, ſein einziger am 11. No⸗ vember 1869 geborener Sohn. Möge auch unter ihm das enge Band, welches Italien, Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn umſchließt, fortbeſtehen und ihm ein gnädigeres Geſchick beſchieden ſein, als ſeinem edlen Vater! Shanghai, 30. Juli. Die franzöſiſche Miſſion in Taoting wurde durch die Boxer angegriffen. Chriſten wurden niedergemetzelt. Der chineſiſche General Likkohek iſt im Begriff nach Tching zu marſchieren. Man hegt ernſte Befürchtungen, da er Befehl gegeben hat, alle Chriſten zu töten. Verſchiedenes. „“ Ladenburg, 31. Juli. Mit dem das Schuljahr 1899/1900 beendet. war im verfloſſenen Schuljahre von 167 Schülern beſucht, von denen im Laufe des Jahres 17 aus⸗ traten. Im Lehrperſonal trat eine Veränderung nicht ein. Im kommenden Schuljahr, welches am 15. September beginnt, wird Herr Reallehrer J. Käpp von der Höh. Bürgerſchule in Weinheim nach denſelben. rann er glücklich einem Mordanfall in Neapel, unſere Anſtalt und Herr Reallehrer Götz an die höhere Töchterſchule in Heidelberg verſetzt. „ Ladenburg, 31. Juli. Unſere frei⸗ willige Feuerwehr hielt am vergangenen Sonntag Morgen ihre angekündigte Uebung unter Mit⸗ wirkung ihrer neugegründeten Kapelle ab. Unter klingendem Spiel marſchirte die Wehr von dem Spritzenhauſe mit ihren Geräthſchaften nach dem Uebungsplatze, wo ſich alsbald ein neugieriges Publikum eingefunden hatte, um die neue Kapelle in ihrer kleidſamen Uniform zu bewundern und die Uebungen zu verfolgen. Auch Herr Bürger⸗ meiſter Petermann war erſchienen und beſichtigte eingehend die Geräthſchaften und einzelnen Uebungen an denſelben. Bei den Kommandos vermißte man das Schneidige und das präziſe Einſetzen Sonſt verdienten die Uebungen Beifall. — Feudenheim, 39. Juli. Hier ent⸗ ſtand durch Blitzſchlag eine große Feuersbrunſt. Der Blitz ſchlug geſtern Abend gegen 17 Uhr in das Wohnhaus des Landwirths Lipp und zündete ſofort. Innerhalb kurzer Zeit ſtanden das Wohnhaus und die angrenzende Scheuer des Lipp in hellen Flammen. Das Feuer ergriff auch das angrenzende Anweſen des Landwirths Riehm und vernichtete deſſen Scheuer. Das Wohn⸗ haus des Riehm fing gleichfalls Feuer, konnte aber dank der energiſchen Thätigkeit der Feuerwehr gerettet werden. Viel Vieh ſoll in den Flammen Ein Arzt und 2000 eingeborene heutigen Tage hat die Großh. Realſchule hier Die Anſtalt umgekommen ſein. Der Schaden iſt ein ſehr bedeutender. — In Ilvesheim ſchlug geſtern der Blitz in die elektriſche Leitung im Hauſe des Korbmachers Peter Schmelcher, glücklicher weiſe ohne weiteren Schaden anzurichten. — Schwetzingen, 30 Juli. Unter heftigem Blitzen und Donnern ging geſtern abend gegen 6 Uhr ein furchtbares Gewitter über unſere Stadt, welches an Obſt⸗ und anderen Bäumen große Verheerungen anrichtete. Ein Gang durch die Stadt und durch das Feld nach dem Ge⸗ witter legte beredtes Zeugniß ab, wie daſſelbe gehauſt hatte. Auf den Schloßplanken wurden die Kaſtanienbäume ganz zuſammengeriſſen. Auf dem Felde wurden Obſtbäume entzweigebrochen und ganze Hopfenanlagen zerſtört. Der Schaden, welchen das Gewitter anrichtete, iſt ein ſehr be⸗ trächtlicher. — In Mundenheim ſchlug geſtern der Blitz zweimal in die elektriſche Leitung und einmal in das Finzer'ſche Wohnhaus, glücklicher⸗ weiſe war es ein kalter Schlag, ſodaß keiner Schaden entſtand. i § Sontheim a. N., 28. Juli 6 ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich heute abe in der mech. Schuhfabrik hier. Der ah Monteur Holl von Heilbronn, ein tüchtiger, nue terner, ſeit 8 Jahren beim elektrotechniſchen Buren des Cementwerks Lauffen beſchäftigter Arbeit und der Fabrikſchloſſer Aug. Schmidt pon hie beide verheirathet, ſind durch den elektrisch Strom getötet worden. Sofort von zwei Ne angeſtellte Wiederbelebungsverſuche waren erfolg los. Den Verunglückten und ihren Hinterbllehen⸗ wendet ſich allgemeine Teilnahme zu, — Paris, 30. Juli. Die größte Aufregun herrſcht über ein auf den Schah von paß beabſichtigtes Attentat. Ein Polizei⸗Agent, cher Zeuge des Vorganges war, erzählte der Schah aus dem perſiſchen Pavillon hergus hem verſuchten zwei Perſonen an ihn heranzukopne Der Agent machte mehrere Collegen auf die treffenden aufmerkſam, von denen einer mit ee Dolch bewaffnet war. Als ſie ſich bemerkt ſaheg flüchteten ſie, einer wurde aber von den Pole Agenten eingeholt und verhaftet. Er heißt Arz man und gehört der perſiſchen Theater⸗Geſellachg an, welche in der Ausſtellung Vorſtellungen gieh Jagebung 0 Tandwirtſchaftliches, In der neueſten Nummer des prakziſche Rathgebers im Obſt⸗ und Gartenbau hal die kannte Blumenmalerin Minna Laudien Berl deutſche Nareiſſenneuheiten abgebildet, die d Firma Goos und Koenemann in Nieder ah a. Rhein gezüchtet. Man muß ſtaunen ber de Reichthum der Formen, denen ſich unſere al Narciſſe hat anbequemen müſſen! Blumenfreunde wird die auch ſonſt intereſſante Nummer de praktiſchen Ratgebers auf Verlangen dom 6 ſchäftsamt in Frankfurt a. O. gern umſonſt geſchickt. — Ameiſen können zu einer unerträgliche Plage werden, wenn ſie in die Zimmer komme und ſich hier in Schränken und Möbeln, Spe kammern, Schubladen oder gar in den Bee einniſten. Der praktiſche Rathgeber im Obſt⸗ Gartenbau empfiehlt als Mittel, Ameisen vertreiben: Petroleum oder Pottaſche mit Zuck gemiſcht und ausgeſtreut, oder ausgeſtreutes friſchs Kerbelkraut. an die großen und ſchönen Aufgaben ihres Künſt⸗ lerberufes dachte. So bahnte ſich endlich bei Lona nach ſchwerem Ringen und Kämpfen der feſte Entſchluß durch, nun erſt recht voll und ganz ihren Pflichten und ihrer Geſangskunſt zu leben. Liebevoller und opferwilliger als je verſorgte ſie jetzt ihre Mutter und noch fleißiger und unermüdlicher als früher widmete ſie ſich der weiteren Ausbildung ihrer Stimme und dem Studium der ihr aubvertrauten Rollen. Bald fühlte Lona, wie dadurch nicht nur ihr innerer Werth, ſondern auch ihre künſtleriſchen Leiſt⸗ ungen ſtiegen, und wie dies von der Kunſtkritik und den kunſtſinnigen Einwohnern in D. gewürdigt wurde. Lona bekam auf einmal ganz hervorragende Rollen in beliebten Opern zu ſingen, ſo die „Senta“ in Richard Wagners „Fliegendem Holländer,“ dieſe Partie der unendlichen, befreienden und erlöſenden Liebe. Und wie raſch lernte Lona dieſe ſchwierige Rolle! Der Regiſſeur und Capellmeiſter ſtaunten, als die junge Dame ſich ſchon nach drei Wochen des Studiums meldete und ihnen die Senta mit einer Innigkeit und Hingabe vorſaug, wie es die beiden kunſtverſtändigen Männer noch nicht gehört zu haben glaubten. „Ach ja! Das Unglück und Unheil, die Liebe und die Erlöſung muß man erſt erleben und durch⸗ kämpfen, wenn man ſie wahr und groß darſtellen und ſingen will,“ ſagte leiſe der Capellmeiſter mit feuchten Augen zu dem Regiſſeur, „ich habe es vor Jahren ſelbſt durchmachen müſſen, was der kleinen Wildt paſſirt iſt. Sie hat jetzt aber das Doppelte in ihrer Stimme und Darſtellung gewonnen. Geht das ſo weiter, ſo wird ſie noch eine erſte Opern⸗ ſängerin. Sie wird ſchon jetzt die Senta mit großem Erfolge ſingen.“ Der Theater⸗Regiſſeur nickte bejahend und bald verkündeten die Theater⸗ berichte in den Zeitungen, daß Lona Wildt ſich in ihrer geſanglichen und dramatiſchen Kunſt ſo ſehr vervollkommnet habe, daß ſie nächſten Sountag die „Senta“ in Wagners „Fliegendem Holländer“ ſingen werde. Böſe Zungen im „Concordia -Club“ auch ſonſt in der Stadt urtheilten über Lona Wildt's künſtleriſche Fortſchritte freilich vielfach auch anders und recht gewöhnlich und gehäſſig. „Sie hat nie mit ihrem Herzen an dem Leonhard Randow gehangen, ſondern iſt eben eine geborene Theaterprinzeſſin, die ſich nicht eine Mi⸗ nute darüber gegrämt hat, daß ſie Leonhard ſitzen ließ. Wer weiß auch, wen die in zwei oder drei Jahren noch zu erobern gedenkt, wenn ſie wirk⸗ lich die großen Fortſchritte in der Oper macht. Vielleicht führt ſte ein reicher Baron oder Graf heim. Und dann kam der Sonntag mit der ſehnlich er⸗ warteten Aufführung des „Fliegenden Holländers“ mit Lona Wildt als „Senta.“ Das Theater war ganz ausverkauft und ſogar in den Zwiſchengängen dräugten ſich die Be⸗ ſucher, weil ſie ſich mit einem Stehplatze begnügen mußten. Und dann ſang und ſpielte Loua die Senta ſo ſchön und ergreifend, daß an den rührendſten und Stellen vielen Theaterbeſuchern die Thräuen in die Augen traten, und als dann endlich der Vorhang fiel, da hatte Lona nicht nur einen Erfolg, ſondern einen wahren Beifallsſturm er⸗ rungen. Alle Zeitungen berichteten am andern Tage von dem neu aufgegangenen, ſchon lange erſehnten Sterne am Kunſthimmel, und in verhältuißmäßig kurzen Zwiſchenräumen wurde die Oper „Der fliegende Holländer“ noch fünfmal bei ausver⸗ kauftem Hauſe gegeben. Freiwillig erhöhte a die Theater-Direktion Lona's Gage, und zugle⸗ empfing ſie von mehreren augeſehenen auszwäri Bühnen verlockende Engagementsaugebote. Witz ſie ſich von D. bald trennen? Das war fetzt e Frage, die viele Kunſtverehrer und Long ſelbſt 9 ſchäftigte, ohne daß eine genügende Antwort darg bekannt geworden wäre. Auffällig war es vielen Leuten der hohere Stände, daß Lona Wildt gerade ſeit der 3 wo ſie begonnen hatte, ſo große Exfolge als San erin zu haben, ſie eigentlich recht zurückgezoge lebte. Was ſoll deun dies bedeuten 2 War es de nicht der ſchönſte Triumph einer großen Künſtlerſ überall geſehen und gefeiert zu werden, und kon ſie damit nicht an gewiſſen Perſonen, die ſie gekrän und zurückgeſetzt hatten, eine wohlverdiente Nat nehmen? Aber von ſolchen Neigungen merkte man in 8 Wildts Leben nichts, ſie widmete ſich ur i Kunſt und ihrer Mutter. Von Leonhard Randow hörte und ſah m zu jener Zeit allerdings auch nichts in Di, dei Lol deſſen kluger Vater hatte, als es bekaunt wür daß Lonas Stern am Kunſthimmel glänzend ene ſtieg, vorſorglich ſeinen Sohn auf eine Reiſe i Norwegen und dem Nordkap geſandt. Der al Randow wußte ganz genau, daß Leonhard La Wildt gern geheirathet haben würde, denn er be eine herzliche, innige Zuneigung für ſie. Die Zuneigung hatte aber keinen tiefgehenden, klo ſchaftlichen Charakter, der man alle Lebensplc 5 ge für die g d Natzenhof be nigten Bauunterh 6 bum beten i gumeratbeien i ehrnerarbeiten gaaſerarbeilen im 8 loſſrarbeiten Rehreratbeiten Aupghtrarbeiten ö Tncherarbeiten i Aäfertrarbeiten fal im Submif Ageben werden. Die Uebernahr die goſtenanſchlä u üblichen Dien ur unterfertigten , Lie Angebot im der Auſchlagz ud mit entſprech fh bis ſpäteſten 4 August d. ahnten Infpekt Mannheim, der assbessog, 6 Bekannt Etgänzungst Ausſc Mei der heute Aewahl für die Muglieder Georg Al und Johny Herren J. Gottfried Arnol 4. Pibelm Fried. . georg Gackſtatt nt Stimmenmehr. mut bis zur n. eemungswahl Des wird mit Ffmtlcht, daß Kale on acht Te i les Wahlberet in Rthauſe — 3 kan und etwait ahvetden gegen ſiſe diiſ dei nt kun Manne ainlih zu Prot Wignung der Be alen müſſen. Wenburg, 27 Bürger Jekaunt Das Jb. Un dund⸗ Fit „Kuſer⸗, mee fil Schat feen Coc ae d *